SS Camp 5 - Women's Hell - Sergio Garrone

Alles aus Italien, was nicht in die anderen Themenbereiche gehört.

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Salvatore Baccaro
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SS Camp 5 - Women's Hell - Sergio Garrone

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Originaltitel: SS Lager 5: L'inferno delle donne
Regie: Sergio Garrone
Darsteller: Paola Corazzi, Rita Manna, Giorgio Cerioni, Serafino Profumo, Attilio Dottesio, Patrizia Melega, Paola D'Egidio, Vincenzo Amici, Paola Lelio, Mariella Furgiuele

Selbst der eifrigste Befürworter von splatter und gore movies wird bei zwei - ich nenne es mal wertneutral - "Eigenarten" des transgressiven Kinos italienischer Prägung schnell an seine (moralischen) Grenzen geraten, ganz gleich, ob er sie nun überschreitet oder akzeptiert: bei den sogenannten Tiersnuff-Szenen in italienischen Kannibalenfilmen und beim sogenannten Naziploitation- oder auch "Lagerfilm", der seine Anfänge in der Form zwar nicht in Italien nahm (ein Film wie Viscontis LA CADUTA DEGLI DEi mag thematisch ähnlich gelagert sein, trennen indes trotzdem Welten von Werken wie dem vorliegenden), sondern vereinzelt zunächst in US-Amerika (LOVE CAMP 7, vor dem ich jeden nur warnen kann: die unästhetischsten Softsexszenen der Filmgeschichte sollte sich niemand freiwillig antun!) oder Kanada (die allseits beliebte ILSA) auftrat, bevor sich dann aber die italienische Filmindustrie in einer Art und Weise auf diese Spielart des Exploitation-Kinos stürzte, dass man im Grunde nur von einem Ausschlachten ohne Sinn und Verstand sprechen kann. SS CAMP 5 ist da schon ein späterer Vertreter, und zudem ein Paradebeispiel. Regisseur Garrone fällt hier nämlich nichts Besseres ein als sämtliche Genreregeln völlig ungebrochen und unreflektiert aneinanderzureihen, sozusagen die Quintessenz des Genres in neunzig Minuten runterzubeten, und wirklich kein Klischee auszulassen. SS CAMP 5 hat bis ins Detail alles, was Naziploitation-Fans sich von einem Film diesen Namens erhoffen (und noch mehr!), und lässt im Gegenzug nichts aus, was moralisch nicht verwirrte Menschen an den Spektakeln abstößt.

Die Produktionsgeschichte lässt einen schon mal fassungslos zurück. Ganz im Sinne der Ökonomie eines Mattei oder Lenzi brachte Garrone innerhalb von sieben Wochen nicht nur einen, sondern gleich zwei Filme in den Kasten. SS EXPERIMENT LOVE CAMP und SS CAMP 5 entstanden parallel, mit den gleichen Schauspielern, die zumeist sogar die gleichen Figuren verkörpern, deren Namen von Film zu Film nicht mal variieren, den gleichen armseligen Kulissen, der gleichen Stoßrichtung: im Grunde hat Garrone, wenn man so will, ein und denselben Film gleich zweimal auf die Menschheit losgelassen, im Fall von SS CAMP 5 nur purer, schnörkelloser, während er SS EXPERIMENT LOVE CAMP noch mit einem schlicht unglaublichen Kastrations-Plot versah. Gekostet haben können beide Werke nicht viel. Es würde mich nicht wundern, wenn das Filmteam sich während den Dreharbeiten in den besten Restaurants Roms vergnügte, und weigere mich, zu glauben, dass mehr als fünfzig Lire in die Produktion von SS CAMP 5 investiert wurden. Ich meine, was hier soll denn irgendwelche Ausgaben bedeutet haben? Die Darsteller sind nicht nur die zweite, dritte oder vierte Riege des italienischen Genrekinos, sondern durch die Bank weg Gesichter, die man eigentlich, falls überhaupt, nur aus den Bodensätzen der Filmgeschichte kennt (ausgenommen mal Leda Simonelli, deren ausdrucksstarkes Gesicht, von dem ich bis heute nicht sagen kann, ob ich es nun schön oder hässlich finden soll, und die es immerhin in Cavallones Meisterwerk BLUE MOVIE schaffte, der aus seinem Mangel, d.h. seinem nicht vorhandenen Budget, immerhin eine Tugend machte, und auch in dem kürzlich von mir besprochenen SÜSSEN LEBEN DER NONNE VON MONZA eine gar nicht schlechte Figur abgibt), die Musik beschränkt sich zum größten Teil auf Synthie-Orgel-Gedudel, das irgendwann nur noch nervt, die Kulissen sind ein (schlechter) Witz: für ein Wissenschaftliches Labor musste offensichtlich ein Treibhaus herhalten, in das man ein paar Tische, Bahren und Reagenzgläser aus dem Chemie-Unterricht räumte, ansonsten spielt sich der Film im Schlafraum der Lager-Insassen ab, der naturgemäß karg und leer aussieht, und ein paar opulenter eingerichteten Vergnügungszimmern der Lagerleitung, opulent im Sinne von "sie sind immerhin möbiliert" wohlgemerkt. Ein Drehbuch kann nicht existiert haben. Jede einzelne Idee des Films, ich betone das noch einmal, konnte man auch 1976 längst als Genrestandard bezeichnen. Offenbar wird dadurch nur einmal mehr, dass der sog. Naziploitation-Film rein was seine Kreativität betrifft, so gut wie nichts Eigenes in den filmgeschichtlichen Topf warf. Konkret am Beispiel von SS CAMP 5 heißt das: zöge man den Nazi-Schergen ihre Uniformen aus, hinge man die Hakenkreuz-Fahnen von den Wänden und kürze man ein, zwei Erwähnungen des Dritten Reichs in den Dialogen, wäre das ein völlig austauschbarer Frauenknastfilm oder wahlweise auch ein Folterfilm, für dessen äußere Kulisse jedes beliebige reale oder fiktive Terrorregime herhalten könnte. So grausig sich die Lagerfilme Italiens an der Oberfläche gebärden, so zahm sind sie bei näherer Betrachtung, und kuschen vor dem letzten Schritt, der die Tabu-Überschreitung vollenden würde. Ein Wort wie Jude fällt im ganzen Film nicht, auch dafür ist SS CAMP 5 sympthomatisch, die inhaftierten Damen sind, falls es überhaupt erwähnt wird, aus politischen Gründen ins KZ gekommen, die nationalsozialistische Ideologie findet hauptsächlich in leeren Phrasen statt, die nicht ansatzweise an ihrem Kern kratzen, und wird der Führer namentlich erwähnt, ist das sowieso nichts weiter als eine Floskel, die genauso aufgesetzt wirkt wie die plakativ in den Hintergründen angebrachten Gebäudebezeichnungen in fehlerhaftem Deutsch. Permanent scheint das Genre darauf hinweisen zu wollen, dass das, was wir hier sehen, nicht die Wirklichkeit ist, eher eine comichafte Verzerrung und Übersteigerung, die die Schrecken der Geschichte einzig als Sprungbrett nutzt, um seinen Zusehern einen besonderen Kick zu verschaffen.

Italienische Lagerfilme haben etwas Rituelles. Sie beginnen mit der Internierung der Gefangenen, die mit Lastwagen vor das jeweilige KZ gefahren und dann einer mehr oder weniger entwürdigenden Aufnahmezeremonie unterzogen werden. Sie enden mit der Befreiung, zumeist durch alliierte Truppen. Dass diese Filme es gar nicht so ernst meinen wie man glauben mag, zeigt sich allein daran, dass die Erlösung stets um die Ecke wartet. Sie sind fast ausschließlich in den letzten Tagen des Reichs angesiedelt, fünf Minuten vor seinem Niedergang, ganz anders als Pasolinis SALO, der aus diesem Umstand ja eher eine Zuspitzung ableitet als seinem Publikum die Möglichkeit zu geben, in den letzten Filmminuten erleichtert aufzuatmen, weil die Gerechtigkeit jetzt doch siegte und man sicher sein kann: die unmenschlichen Verbrechen, denen man neunzig Minuten beiwohnte, werden jetzt gesühnt. Was Garrone sonst noch in die Waagschale wirft, birgt keine Überraschungen: eine lesbische Aufseherin kann die Finger nicht von den Gefangenen lassen, die nahezu ausnahmslos aussehen wie Playboy-Models - es gibt eine kurze Kampfszene unter der Frauendusche - unsre Heldin Alina ist Jamaikanerin, die sich aktiv in der Resistance beteiligte, und sich ihren Freiheitswillen selbst im KZ nicht nehmen lässt, indem sie eine Beziehung mit dem Lagerkommandanten eingeht, ihn geschickt um den Finger wickelt, um sich ein besseres Leben hinter Gittern zu ermöglichen - zudem verfügt das Lager Nummer 5 über ein hauseigenes Bordell (Garrone verwischt hier die Grenzen, die das Naziploitation-Genre gemeinhin in zwei Abteilungen spalten: einerseits die Lagerfilme, andererseits die von Tinto Brass SALO KITTY inspirierten harmloseren Nazibordellfilme), in dem ranghohe Offiziere sich völlig entgegen der historischen Wirklichkeit mit den internierten Damen vergnügen (allein dass der Kommandant eine rassische Schönheit wie Alina in sein Bett lässt, ist im Kontext der NS-Zeit schon ein starkes Stück) - bei den Softsexszenen, die nie wirklich explizit, teilweise aber aufgrund der wenig erbaulichen Mannsbilder ordentlich unästhetisch werden, lassen die Kerle freilich IMMER ihre Hosen an, während die Frauen in der Regel ihre Semi-Vergewaltigungen bzw. Hurentätigkeiten sogar zu genießen scheinen und sich mit vollem Körpereinsatz und Lustschreien in die Sexorgien begeben - auch im Lager anzutreffen: ein gewisser Dr. Abraham mit seiner Tochter, seines Zeichens politischer Feind (selbst hier vermeidet man das J-Wort!), der von den Nazis gezwungen wird, als Koryphäe der Wissenschaft an deren garstigen Experimenten mitzuwirken - in SS CAMP 5 wird nach einer wundersamen Brandsalbe geforscht, was wie folgt aussieht: einem Mädchen wird bei vollem Bewusstsein ihr Bein angezündet, worauf man die Salbe aufträgt, um zu prüfen, wie schnell die Brandwunden mit ihrer Hilfe verheilen (dass, wie man im Dialog erfährt, bereits über 1000 Gefangene dabei ihr Leben ließen, spricht nicht unbedingt für die Qualität der Wissenschaftler).

SS CAMP 5, man merkt es schon, hat viel von einem Flickenteppich. Die nominelle Heldin Alina ist blass trotz ihrer jamaikanischen Bräune und trägt im Grunde immer den gleichen Gesichtsausdruck zur Schau. Spannung will nie recht aufkommen, optische Schauwerte finden sich keine, dafür wird viel unsinniges Zeug gefaselt und sich in langwierigen Softsex-Eskapaden verloren. Über weite Strecke ist SS CAMP 5 sterbenslangweilig, von der technischen Seite einfach nicht besonders gut inszeniert, mit vielen ziellosen Zooms und keinem Gefühl für Timing. Trashig wird es auch nur selten, und selbst dann nicht richtig. Wenn Alina dem Lagerkommandanten ein Tänzchen vorführen, das ihn stimulieren soll, was bedeutet, dass sie nackt vor ihm die Hüften schwingt, und nur eine Banane um ihren Unterleib gebunden hat, die wohl eine Art Penis-Ersatz darstellen soll, ist das mehr verwirrend als erheiternd.

Jedoch was seinen Gewaltpegel betrifft, kann der Film mit Fug und Recht behaupten, dass er einige der grausigsten Folterszenen des gesamten Genres mit sich führt. Vielleicht geht es auch nur mir persönlich so, doch die fünf bis zehn Minuten, in denen ein Offizier namens Hans die Mitwisser eines Ausbruchversuchs herausfinden möchte, empfand ich dann doch als wirklich übel. Ein paar Mädchen versetzten die Drinks der Beteiligten einer der zahllosen Sexorgien mit Schlafmittel und unternahmen dann den Versuch, über die Brennöfen des Lagers in die Freiheit zu gelangen. Leider werden sie im letzten Moment von besagtem Hans ertappt und bei lebendigem Leibe geröstet, was tricktechnisch recht naiv umgesetzt wurde, und im Kontext einfach nur geschmacklos wirkt. Da Hans sicher ist, eine der übrigen Gefangenen müsse den Fliehenden das Schlafmittel besorgt haben, lässt er wahllos ein paar Mädchen in den Folterkeller des KZs bringen, darunter auch die tatsächlich an der Tat Beteiligte, die sich weigert, Namen zu nennen oder ihre Komplizenschaft zuzugeben, worauf man ihre Zunge zu lockern versucht, indem man ihre Freundinnen vor ihren Augen zu Tode foltert, und das auf erdenklich krasseste Weise. Klar, alle Effekte sind durchschaubar, auch wird nichts dargeboten, was man nicht auch sonst schon kennen würde, dennoch verfehlt die Szene ihre Wirkung nicht, wenn da Fingernägel ausgerissen, Bäuche zerfetzt und Köpfe zerquetscht werden, das alles ausgeführt von dem eher unbekannten Darsteller Serafino Profumo, der in seiner Rolle als glatzköpfiger Herrenmensch wirklich alles gibt, die irrsten Blicke der Filmgeschichte um sich wirft und sich in einer Weise an den Qualen seiner Opfer ergötzt, die es einem kalt den Rücken runterlaufen lässt. Für ein paar Minuten vergisst man, dass das alles nur ein Film ist, und die Foltereien wirken unmittelbar auf einen ein, erreichen einen physisch, lassen zumindest eine Ahnung dessen zu, was der Film sonst nur andeutet oder unausgesprochen lässt.

Danach wird schnell aber wieder die Comichaftigkeit der Welt, in der Garrone sein SS CAMP 5 ansiedelte, deutlich. Dr. Abrahams Tochter wurde von Hans vergewaltigt und geschwängert. Ein Nazi-Arzt soll eine Abtreibung bei ihr durchführen, auf ihren Wunsch hin, ohne dass ihr Vater was davon merkt. Garrone scheint ernsthaft zu glauben, dass bei Abtreibungen nichts weiter vonnöten ist als ein Glasdildo (!) und ein Skalpell. Die junge Frau wird nicht mal betäubt. Dafür der Arzt, als Dr. Abraham ins Labor stümt und meint, der Unhold vergreife sich an seinem Töchterchen, worauf er ihn in Richtung einer offen vor sich hinzischelnden Stromquelle (!?) stößt und der Schauspieler des Arzts einen der lächerlichsten Todeskämpfe aufführt, die ich je gesehen habe. Wenn im Finale die KZ-Insassinnen dann an Maschinengewehre kommen und die Revolte starten, das Ganze sich unvermittelt, da schimmert Garrones Italo-Western-Vergangenheit durch, in ein Schießorgie verwandelt, verwundert selbst das nicht mehr.

Eine Sache gibt es indes, die SS CAMP 5, neben seiner exploitativen Verwendung reellen Ungemachs zu kommerziellen Zwecken, für die meisten Menschen von Anfang an disqualifizert. Schon den Vorspann unterlegt Garrone mit Originalphotos aus KZs. Ausgemergelte Leiber, die in Stacheldraht hängen, Leichenberge, halbtote Gestalten auf Pritschen. Auch später, wenn Hans einen Monolog darüber hält, dass man die Inhaftierten bis zuletzt ökonomisch ausschöpfen könne, selbst aus ihrer Asche sei noch Profit zu schlagen, schneidet Garrone Dokumentaraufnahmen aus echten Konzentrationslagern in seinen Spielfilm hinein. Von dieser Vorgehensweise mag man halten, was man will, die Position beziehen, dass er den Schrecken immerhin nicht verharmlose, sondern offensiv aufzeige, oder kategorisch verneinen, dass es irgendeine Rechtfertigung dafür gäbe, solche Mondo-Szenen in einen zur Unterhaltung gedachten Folterfilm einfließen zu lassen, sicher ist, dass Garrone die Realität seinem Film, unbewusst oder bewusst, hiermit mit dem Holzhammer einprügelt. Die folgenden Ereignisse mögen noch so überspitzt sein, die Charaktere noch so schablonenhaft, die Geschichte noch so realitätsfern, dadurch, dass er SS CAMP 5 von der ersten Sekunde an unmißverständlich mit dem eigentlich Unsagbaren und Unvorstellbaren markiert, erhält der gesamte Film einen mehr als bitteren Beigeschmack, der für mich persönlich nicht unbedingt aus dem Vorhandensein von Aufnahmen reellen Leids, reellen Sterbens in einem fiktionalen Film entsteht, (im oben schon erwähnten BLUE MOVIE, finde ich, hat das alles beispielweise durchaus eine Legitimation) sondern vielmehr aus der Unvereinbarkeit der Wirklichkeit mit dem, was Garrone uns im Folgenden auftischt. Allein dass seine Heldinnen durch die Bank weg aufreizende Schönheiten sind, die ihre Brüste selbst in Folterszenen unbedeckt lassen, sodass jede Gewalttätigkeit ständig auch noch eine sexuelle Konnotation erhält, widerspricht ganz klar den halbtoten, ausgehungerten, geschlechtslosen Menschen, die einen während des Vorspanns aus leeren Augenhöhlen anblicken.

Interessant ist hierbei noch das Interview mit Garrone, das sich auf der amerikanischen DVD finden lässt. Schon verrückt, dass man einen italienischen Trash-Regisseur, der seinen letzten Film Anfang der 80er verbrach, nach drei Jahrzehnten noch einmal vor die Kamera zerrt, und der sich auch noch als völlig irrer Typ entpuppt, der unter einer leichten Realitätsverschiebung zu leiden scheint. Zwei Funktionen unterstellt der gute Mann seinen Lagerfilmen:
1. eine kompensatorische
2. eine didaktische.
Das erste Argument ist schon seit der griechischen Antike (natürlich nicht in Bezug auf Lagerfilme) bekannt, das zweite führt Garrone wie folgt aus: die Menschen seien eben faul und schauen sich keine Dokumentationen an, lesen keine Bücher über den Holocaust und den Krieg, weshalb man diese Themen eben in Spielfilmen verpacken müsse, zumal solche Produktionen ja durchaus als Mahnmale fungieren, die an die Leiden der Opfer erinnern und dafür sorgen, sie im kollektiven Gedächtnis zu behalten.
Okay. Diese Worte aus dem Mund eines Spielbergs wären schon eine Diskussion wert (nämlich die, ob denn ein Hollywood-Film wie SCHINDLERS LISTE der Thematik angemessen ist oder nicht), das alles aus dem Mund eines Mannes zu hören, der sich in SS CAMP 5 in widerwärtigen Gewaltszenen, schmierigen Sexszenen und schlicht lächerlichen Storyentwicklungen suhlt, dazu fehlen mir die Worte.

So leid es mir tut, SS CAMP 5 kann ich wirklich niemandem empfehlen. Hier ist nichts schockierend, eher ärgerlich, vor allem aber unendlich öde und uninspiriert. Da hat selbst SS EXPERIMENT LOVE CAMP mit seiner haarsträubenden Hodentransplantation noch mehr Klasse - und das will etwas heißen.
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DrDjangoMD
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Re: SS Camp 5 - Women's Hell - Sergio Garrone

Beitrag von DrDjangoMD »

Vielen Dank für die interessanten Abhandlungen. Jetzt weiß ich worum ich einen Bogen machen muss :thup:
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Salvatore Baccaro
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Re: SS Camp 5 - Women's Hell - Sergio Garrone

Beitrag von Salvatore Baccaro »

Es sei denn natürlich, du gehörst zu den wenigen Freiwilligen, die sich wirklich ALLES geben wollen... ;)
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buxtebrawler
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Re: SS Camp 5 - Women's Hell - Sergio Garrone

Beitrag von buxtebrawler »

Große Klasse, Salvatore. Du hast (vermutlich, ich kenne den Film nicht und möchte ihn mir auch nicht ansehen) sowohl sehr anschaulich den Film beschrieben als auch, warum und worin sich die Geschmacklosigkeit einer solchen Naziploitation von der üblicher Exploiter unterscheidet.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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Onkel Joe
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Re: SS Camp 5 - Women's Hell - Sergio Garrone

Beitrag von Onkel Joe »

Bei diversen Leuten ist dieser Film (auch schon zu VHS Zeiten) sehr begehrt, meist haben diese Herren keine Frau oder Freundin.Sie sind immer nur alleine Unterwegs und stellen solche Fragen wie:
-Wieviele Frauen werden den Gequält??
-Gibts viel Nackte Haut zu sehen??
-Ist der gut, ist der GUUUUUUUUT???
Schon läuft den Herren der Saft aus dem Mund und in mir pocht dann meist die Wut.Am liebsten würde ich solche Leute einfach nur verprügeln :basi: und irgendwo im Bach versenken.Es gibt Filme aus dem Genre die kann man schauen weil man es wie die Ilsa´s nicht ganz so ernst nehmen kann aber diese Grütze hier braucht wirklich keiner.
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Re: SS Camp 5 - Women's Hell - Sergio Garrone

Beitrag von dr. freudstein »

Wirklich harter Stoff, so wie sich das liest :shock:
Also, ich finds aber auch derbe, wie ein sehr ernstes Thema wie dieses, dessen Folgen für immer spürbar bleiben, so in Filmen verarbeitet wird :nixda:
Ist mir zu krank, daher brauche ich diesen Film wohl sicher nicht.

Kann man das Filmplakat oben eigentlich so stehen lassen?
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Arkadin
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Re: SS Camp 5 - Women's Hell - Sergio Garrone

Beitrag von Arkadin »

dr. freudstein hat geschrieben: Also, ich finds aber auch derbe, wie ein sehr ernstes Thema wie dieses, dessen Folgen für immer spürbar bleiben, so in Filmen verarbeitet wird :nixda:
Die Italiener haben dazu ja ein eher lockeres Verhältnis. Auf einer Klassenfahrt anno '86 war ich auch erstaunt darüber, dass man dort in jedem Touri-Shop T-Shirts mit einschlägigen Motiven kaufen konnte.
Früher war mehr Lametta
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Re: SS Camp 5 - Women's Hell - Sergio Garrone

Beitrag von dr. freudstein »

Ja, fies. In Korea gibt es sogar eine Adolf Hitler Bar mit allen Emblemen aussen und innen, so als Spaß :doof:
Ansosnten gibts natürlich auch nicht ernstzunehmende Vertreter wie ILSA oder auch FOLTERZUG DER GESCHÄNDETEN FRAUEN, die ich hiermit nicht vergleiche. Bin für diesen Film einfach zu übersensibilisiert, deswegen kann ich drauf verzichten.
Zuletzt geändert von dr. freudstein am So 19. Jun 2011, 21:51, insgesamt 1-mal geändert.
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CamperVan.Helsing
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Re: SS Camp 5 - Women's Hell - Sergio Garrone

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Die Vorschreiber dürften recht haben (habe den Film auch nicht gesehen), so ganz unbekannt dürfte Serafino Profumo Italo-Schmuddelfreunden aber nicht unbedingt sein, man findet ihn auch in den beiden Sklavensleazern von Mario Pinzauti.
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Salvatore Baccaro
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Re: SS Camp 5 - Women's Hell - Sergio Garrone

Beitrag von Salvatore Baccaro »

Aussagekräftig finde ich auch das Selbstbild, das die Italiener von sich im Kontext ihrer Naziploitation-Filme zeichnen. Ich deutete das in meinem Kommentar zu Batzellas vergnüglicherem SS HELL CAMP schon an: von einer Allianz zwischen Italien und Deutschland im Zweiten Weltkrieg, von der Wiege des Faschismus, von einem gewissen Signore Mussolini wissen diese Filmchen nichts zu berichten (in der Parallelwelt Batzellas scheint Italien eher vom Deutschen Reich besetzt worden zu sein).

Zudem: Mario Pinzauti? Sklavensleazer? Weiße Herrin im Sklavencamp?! Ich glaube, da besteht für mich einiges an Nachholbedarf... :shock:
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