Dard Divorce - Olaf Ittenbach
Verfasst: So 19. Jun 2011, 17:40
Dard Divorce
(Dard Divorce)
mit Martina Ittenbach, Barrett Jones, Jaymes Butler, Daryl Jackson, Kami Esfahani, Gideon Jackson, Henora Jackson, Olaf Ittenbach, Stefan Altenberg, Thomas WaldnerCooper Ritchie
Regie: Olaf Ittenbach
Drehbuch: Olaf Ittenbach
Kamera: Burhan Oezdal
Musik: Konstantinos Kalogeropoulos
Ungeprüft
Deutschland / USA / 2007
Nathalie lebt nach der Trennung von ihrem Mann Tim abseits der Stadt mit ihren beiden Kindern. Tim möchte die Kiinder noch mal sehen, bevor der Sorgerechtsstreit in die letzte Instanz geht, bei dem er das Besuchsrecht verlieren könnte. Nathalie sieht diesem Treffen mit Argwohn entgegen, doch fügt sich seinem Wunsch. Doch als Tim seine Familie erreicht, bringt er das absolute Grauen mit. In der einsamen, weitläufigen Umgebung ihres Hauses muss Nathalie brutal um das Leben ihrer Kinder kämpfen - und um ihr eigenes.
Ich bin ehrlich gesagt etwas enttäuscht von dem Film, denn von der Geschichte her hat Ittenbach hier nicht gerade ein Meisterwerk geschaffen. Nun bestechen seine Filme ja ganz generell nicht durch sehr viel inhaltliche Tiefe, jedoch hätte man ganz sich er etwas mehr aus der Story herausholen können, als es im Endeffekt der Fall ist. Die Story ist eigentlich ziemlich flach und und gestaltet sich auch dementsprechend. Teilweise unnötige Dialoge tragen nicht gerade dazu bei, das Niveau des Filmes zu erhöhen. Irgendwie will auch während der gesamten Zeit keine richtige Spannung aufkommen, es gibt zwar immer wieder Ansätze, aber dabei bleibt es dann auch. Die Atmosphäre ist nicht annähernd so gut wie in einigen anderen Werken von Ittenbach, das ist für mich persönlich eigentlich die größte Enttäuschung, denn das Olaf eine gute Atmo erzeugen kann, hat er schon mehrmals bewiesen.
Auch die darstellerischen Leistungen bewegen sich teilweise auf Amateur - Niveau, wie ich finde. Die Darsteller wirken teilweise irgendwie lustlos und alles andere als überzeugend. Auch Martina Ittenbach hat man durchaus schon besser spielen sehen, einiges wirkt doch sehr gekünstelt und aufgesetzt. Bei den wirklich manchmal miesen Dialogen habe ich das Gefühl bekommen, das ich mir eine Soap - Serie anschauen würde. Das einzige, was mich wirklich überzeugt hat, war der Härtegrad und die Qualität der Splatter / Gore Effekte, denn die waren wie immer erstklassig und eines Ittenbach's würdig. Man bekommt hier eine gehörige Portion SFX präsentiert, die das Herz eines jeden Gorehounds höher schlagen lassen und das ist es ja letztendlich , was man sich von einem Werk Ittenbachs erwartet. Dennoch darf man die Defizite in Sachen Darsteller, Spannung-und Atmosphäre nicht aus den Augen lassen, was den fans der harten Welle sicherlich egal sein wird, doch hat Olaf beispielsweise in "Garden of Love" doch unter Beweis gestellt, das er diese Dinge sehr gut miteinander kombinieren kann, was ihm in vorliegendem Film nicht so ganz gelungen ist.
Nun will ich "Dard Divorce" allerdings auch nicht schlechter machen, als der Film im Endeffekt ist, denn wenn man es genau nimmt, bekommt man genau das geboten, was der deutsche Splatter-Papst am besten kann, nämlich eine recht solide Rahmenhandlung ohne jegliche inhaltliche Tiefe, dafür aber durchzogen von jeder Menge Härte, die extrem brutal in Szene gesetzt wurde. Vielleicht muss man ganz einfach diverse Mankos in Kauf nehmen, denn aus Ittenbach wird nie ein Meister-Regisseur werden, seine Stärke sind ganz eindeutig im Bereich der SFX zu suchen und da macht ihm so schnell keiner etwas vor. Das wird auch in "Dard Divorce" einmal mehr äusserst eindrucksvoll unter Beweis gestellt, denn bei diesem Aspekt hat man sich nicht lumpen lassen, in einigen Phasen bekommt es der Zuschauer mit einer regelrechten Gewaltorgie zu tun, die wahre Cineasten wohl eher abschrecken als begeistern wird. Das Blut flißt in Strömen und bei diversen Aktionen zuckt man aufgrund der vorhandenen Brutalität ganz automatisch zusammen, als wenn man die Schmerzen selbst spüren würde und das ist nicht gerade selten der Fall.
Letztendlich handelt es sich hier also um einen absolut typischen Film von Olaf Ittenbach, der seine Fans sicherlich begeistern wird, aber rein filmisch doch erhebliche Defizite aufzuweisen hat. Mit der richtigen Erwartungshaltung wird man allerdings hervorragend unterhalten, denn kurzweilig gestaltet sich das Szenario durchaus. Lediglich an der etwas flachen Story und den nicht unbedingt hervorragenden Darstellern sollte man sich nicht stören, denn hier liegen die offensichtlichen Schwächen eines Filmes begraben, der in erster Linie kompromisslose-und knallharte Härte in den Vordergrund rückt, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Werk zieht.
Fazit:
"Dard Divorce" ist ganz sicher nicht der beste Film von Ittenbach, bietet aber im Endeffekt genau das, was die Fans erwarten, nämlich jede Menge Blut und Härte. Das dabei die geschichte und einige andere Dinge etwas auf der Strecke bleiben, dürfte die meisten dabei nicht interessieren, ich persönlich hätte mir allerdings ein überzeugenderes Gesamtpaket gewünscht.
6,5/10