Garden of Love - Olaf Ittenbach (2003)
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Garden of Love - Olaf Ittenbach (2003)
Garden of Love
(Garden of Love)
mit Bela B. Felsenheimer, Natacza Boon, Daryl Jackson, James Matthew-Pyecha, Jean-Luc Julien, Donald Stewart, Alexandra Thom-Heinrich, Jeff Motherhead, Anika Julien, Kayla Motherhead, Jacek Gluszko, Martina Ittenbach
Regie: Olaf Ittenbach
Drehbuch: Olaf Ittenbach / Thomas Reitmair
Kamera: Holger Fleig
Musik: A.G. Striedl
Ungeprüft
Deutschland / Großbritannien / 2003
Eine Hippie-Kommune wird zum Schauplatz eines blutigen Massakers, die einzige Überlebende ist die kleine Rebecca. Sie wacht erst später aus einem Koma wieder auf und hat jede Erinnerung an das ungeklärte Verbrechen verloren. Schließlich ist Rebecca eine junge Frau und ihre Erinnerungen kehren langsam zurück. Bei dem Song "Garden of Love" wird sie von grausigen Visionen eingeholt. Als sie Nachforschungen anstellt, findet sie heraus, dass ihr Vater dieses Lied schrieb und damit vor vielen Jahren einen Hit landete. Als die Visionen kein Ende nehmen, beschließt sie, sich selbst der Vergangenheit zu stellen und kehrt zum Ort des Schreckens zurück. Dort wird sie vom wahren Grauen bereits erwartet...
Es ist natürlich alles Geschmackssache, aber dieser Film von Ittenbach ist mein absoluter Favorit, in meinen Augen sein bestes Werk. Denn hier passt einfach alles wirklich perfekt zusammen und das Endergebnis ist ein toller Film, der sich wirklich sehen lassen kann. Die Story ist wirklich sehr gut und sie wird auch sehr flüssig und interessant erzählt. Mit der Zeit fügen sich alle kleinen Puzzle - Teilchen zusammen und es bleiben keine Fragen offen. Dieses Mal hat Ittenbach bewiesen, das er auch durchaus eine gute-und vor allem spannende Geschichte erzählen kann und nicht ausschließlich mit seiner großen Stärke, den SFX, andere Defizite immer wieder ausgleichen muss. Die ansonsten zumeist vorherrschenden Story-Schwächen in seinen anderen Werken sind in vorliegendem Fall nicht zu spüren, entfaltet sich doch ein äusserst spannungsgeladenes Szenario, das in den ersten beiden Dritteln des Filmes sogar ein richtig intelligentes offenbart, denn der Zuschauer wird mit einem mysteriösen Massenmord bedient, der sich erst im letzten Drittel auflöst und somit auch erst zu diesem Zeitpunkt die Gesamtzusammenhänge erkennen lässt.
Zwar kann man auch schon zu einem früheren Zeitpunkt seine eigenen Vermutungen anstellen, doch die endgültige Aufklärung des Ganzen ist eigentlich nicht wirklich vorhersehbar. Allein dieser Aspekt sorgt dann auch für einen sehr kostanten Spannungsbogen, der sich im Gegensatz zu Ittenbachs anderen Filmen durch die gesamte Geschichte zieht und zudem auch noch von einer absolut gelungenen Grundstimmung begleitet wird, die etliche bedrohliche Momente beinhaltet, die den gesamteindruck dieses Werles noch einmal zusätzlich ganz erheblich aufwerten. Natürlich muss auch der geneigte Gorehound wieder einmal auf seine Kosten kommen, das ist bei Ittenbachs Werken ja eigentlich eine Grundvorraussetzung und auch in vorliegender Geschichte hat sich Olaf nicht lumpen lassen. Der Unterschied besteht lediglich in der Tatsache, das hier trotz etlicher wirklich harter-und brutaler Passagen zu keiner Zeit der Eindruck einer eher sinnbefreiten Splatterorgie entsteht, sondern das "Garden of Love" auch ansonsten einiges an Qualität vorzuweisen hat.
Es wurde ganz einfach die genau richtige Mixtur aus einer äusserst spannenden Story und etlichen blutigen Sequenzen gefunden, was dem deutschen Splatter-Papst nun wirklich noch nicht oft gelungen ist. Und schon wertet das diesen Film erheblich auf, denn auch als Zuschauer ist man nicht nur ausschließlich auf die wieder einmal genialen Effekte focusiert, sondern findet auch an allen anderen Komponenten seine wahre Freude. So präsentieren sich einem zum Beispiel gut aufgelegte-und überzeugende Darsteller, die durch die Bank einen äusserst soliden Job abliefern. Oscarreife Vorträge sollte man selbstverständlich nicht erwarten, doch wenn man einmal die meisten Ittenbachs zu Rate zieht, dann ist das hier gezeigte Schauspiel schon auf einem etwas höheren Niveau angesiedelt, als man es ansonsten gewohnt ist. Doch ganz generell scheint sich bei "Garden of Love" alles auf einem etwas höheren Level anzusiedeln, wobei die Splatter-Gore Effekte selbstverständlich ausgenommen sind, denn diese sind wie immer absolute Klasse.
Letztendlich handelt es sich bei "Garden of Love" meiner Meinung nach vom rein filmischen Standpunkt aus gesehen um das mit Abstand beste Werk, das Olaf Ittenbach bisher präsentieren konnte, reduziert sich der Film doch nicht nur auf seine hervorragenden Effekte und den äusserst hohen Blutgehalt, sondern bietet dem Zuschauer auch eine erstklassige Geschichte, die mit einem richtig guten Spannungsbogen und einer tollen Atmosphäre aufwarten kann. Ein weiteres Highlight ist ganz sicher auch das Mitwirken von Bela B. Felsenheimer, den man ansonsten als Bandmitglied der Ärzte kennt und der hier in blutiger Aufmachung für jede Menge Action sorgt.
Fazit:
"Garden of Love" ist in meinen Augen die mit Abstand beste Gesamt-Komposition, die Olaf Ittenbach bisher kreiert hat, hier passt einfach alles perfekt zusammen, so das endlich einmal ein Film entstanden ist, der nicht ausschließlich durch seine Effekte zu überzeugen weiss. Eine gelungene Story, sehr viel Spannung, eine Grundstimmung vom Feinsten und natürlich der unverzichtbare und wieder einmal sehr hohe Härtegrad ergeben einen Gesamteindruck, den man als Fan letztendlich nur als sehr gut bezeichnen kann.
9/10
Big Brother is watching you
Re: Garden of Love - Olaf Ittenbach
Ich liebe diesen Film, einer von Ittis Besten!!!
Mit Bela B.'s schlimmen Ohrwurm....
Hab den damals tagelang vor mich hingesummt und nu schon wieder!
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
8/10
Mit Bela B.'s schlimmen Ohrwurm....
Hab den damals tagelang vor mich hingesummt und nu schon wieder!
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Re: Garden of Love - Olaf Ittenbach
Oh, den sollte ich mir auch mal notieren, mein letzter Itti war BEYOND THE LIMITS.
Bela B. ist der sympatischste von den Ärzten, war sogar auch mal bei DITTSCHE.
Bela B. ist der sympatischste von den Ärzten, war sogar auch mal bei DITTSCHE.
Re: Garden of Love - Olaf Ittenbach
Für einen Ittenbach-Film ist GARDEN OF LOVE okay. Was mich an seinen Filmen nervt, ist wohl genau das, was Ittenbach-Fans so lieben : die grottigen und übertriebenen Splatter-Effekte. Ansonsten : Story okay, Schauspieler auch (besonders natürlich Bela B., den ich immer gerne sehe), Auflösung auch okay. Kann man sich anschauen, muss man aber nicht. Letztendlich hätte ich es besser auch nicht getan, da ich in Punkto Ittenbach in diesem Leben wohl nicht mehr die Kurve kriegen werde.
4 / 10
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Re: Garden of Love - Olaf Ittenbach
Grottig sind die keineswegs, vielmehr für einen Film dieser Budgetklasse meist sehr professionell gemacht.kinski hat geschrieben:Für einen Ittenbach-Film ist GARDEN OF LOVE okay. Was mich an seinen Filmen nervt, ist wohl genau das, was Ittenbach-Fans so lieben : die grottigen und übertriebenen Splatter-Effekte.
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Re: Garden of Love - Olaf Ittenbach
absolut, seine F/X haben ihn ja erst bekannt gemacht bis ins TV, grade weil er eher mit Taschengeld Filme gemacht hatte. Die Story oder auch die Laiendarsteller könnte man wohl eher ankreiden, was ich aber auch nicht tue.Adalmar hat geschrieben:Grottig sind die keineswegs, vielmehr für einen Film dieser Budgetklasse meist sehr professionell gemacht.kinski hat geschrieben:Für einen Ittenbach-Film ist GARDEN OF LOVE okay. Was mich an seinen Filmen nervt, ist wohl genau das, was Ittenbach-Fans so lieben : die grottigen und übertriebenen Splatter-Effekte.
Wenn man Ittschi vergleicht mit Schnaasi oder Bethschi, die in etwa das gleiche Budget htten, liegen da Welten zwischen, denke ich.
Aber ich hab ja ab BEYOND THE LIMITS abgebrochen, aber untot hatte mir noch Lust gemacht auf die späteren Filme von Ittenbach.
Re: Garden of Love - Olaf Ittenbach
"Beyond the Limits" finde ich in seiner Art richtig gelungen und verdammt trashig-unterhaltsam. Dazu splattert es wie wild und auf technisch hohem Niveau. Kann ich mir richtig gut angucken. "Premutos" z. B. habe ich dagegen kaum ausgehalten.
Was nach "Beyond" kam, fand ich aber alles wieder deutlich schwächer, sofern ich es überhaupt gesehen habe (also "Garden of Love" und "Chain Reaction"). Der neueste kostet ja - wenn ich richtig informiert bin - ein Schweinegeld auf DVD.
Was nach "Beyond" kam, fand ich aber alles wieder deutlich schwächer, sofern ich es überhaupt gesehen habe (also "Garden of Love" und "Chain Reaction"). Der neueste kostet ja - wenn ich richtig informiert bin - ein Schweinegeld auf DVD.
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Re: Garden of Love - Olaf Ittenbach
Gerade "Premutos" hat es hingegen mir angetan, während ich von "Legion of the Dead" und "Beyond the Limits" eher enttäuscht war und daraufhin das Interesse am Ittschi verlor. Die waren mir dann zu professionell und als professionelle Filme zu schwach. Ist aber alles Jahre her...Adalmar hat geschrieben:"Beyond the Limits" finde ich in seiner Art richtig gelungen und verdammt trashig-unterhaltsam. Dazu splattert es wie wild und auf technisch hohem Niveau. Kann ich mir richtig gut angucken. "Premutos" z. B. habe ich dagegen kaum ausgehalten.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- horror1966
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Re: Garden of Love - Olaf Ittenbach
Für mich ist GoL der beste Ittenbach, weil hier die Mischung aus Effekten-und einer guten Geschichte sehr gelungen ist. Premutos hingegen ist natürlich im Bezug auf den Goregehalt unübertroffen, die Story und die Darsteller sind selbstverständlich Trash pur.
Big Brother is watching you
- Salvatore Baccaro
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Re: Garden of Love - Olaf Ittenbach
Drei Anmerkungen (und eine Vorbemerkung) zu Olaf Ittenbachs GARDEN OF LOVE, den ich am diesjährigen Samhain-Fest auf der großen Leinwand sehen durfte:
Vorbemerkung: Für mich zählt BLACK PAST, Ittenbachs Regiedebut, das der seinerzeit gerade mal zwanzigjährige Zahntechniker im Jahre 1989 veröffentlicht, nicht nur zu den besten deutschsprachigen Genre-Filmen der letzten drei Dekaden, sondern bildet für mich (neben Norbert Georges Mount ORGROFF von 1983) die absolute Apotheose des Independent-Splatters. Im Grunde begeistert mich alles an diesem oberbayrischen Zugriff auf Sam Raimis EVIL DEAD: Die zahllosen selbstreflexiven Zitate; die unbändige Kreativität, die jede Faser dieses Freizeitprojekts durchdringt; die wirklich herben, stellenweise gar infernalischen Spezialeffekte; nicht zuletzt natürlich Ittenbachs Schauspiel, der in seiner Rolle als dicklicher Jugendlicher namens Tommy nicht nur das Schreien wie am Spieß meisterhaft beherrscht, sondern auch für völlig unvergessliche Szenen sorgt wie die, in der er sich beispielweise zum Frühstück erstmal einen Schluck Schnaps gönnt, oder sich weckt, indem er sich schales Bier vom Vortrag ins Gesicht schüttet. So sehr BLACK PAST mich seinerzeit, als ich mich als junger Mensch auch einmal aufs Feld des deutschen Amateur-Splatters wagte, in Verzückung geraten ließ, so schwer fiel es mir, vom restlichen Oeuvre Ittenbachs zu ähnlicher Euphorie angefacht zu werden: Sicher, auch der Episodenstreifen THE BURNING MOON (1992) ist eine unterhaltsame Angelegenheit, und der monumentale PREMUTOS (1997) dürfte das einzige ernstzunehmende Epos des bundesdeutschen Wald-und-Wiesen-Splatters zu sein. Doch sobald Ittenbach begann, „professionell“ zu werden, mit Hollywood zu flirten, sich an „ambitioniertere“ Projekte zu wagen, waren mir all die Filme, die ich danach noch zu Gesicht bekam – BEYOND THE LIMITS (2003), GARDEN OF LOVE (2003) oder CHAIN REACTION (2005) – halbherzige Versuche eines Spagats zwischen subversivem Splatter der Anfangstage und Mainstream-Konventionen. Auch deshalb freue ich mich, GARDEN OF LOVE nach so vielen Jahren erneut zu sehen, und diesmal gar auf einer Kinoleinwand: Bin ich selbst älter geworden, und entdecke Ittenbach auf einmal als einfühlsamen Geschichtenerzähler, oder werde ich mich nach der Sichtung zum inzwischen zehnten Mal in die BLACK PAST des Manns aus Fürstenfeldbruck flüchten?
Zunächst aber noch vier, fünf Sätze zum Plot: Im Zentrum von Ittenbachs eigenhändig mitverfasstem Drehbuch steht Rebecca, eine junge Studentin, die bei ihrem Onkel und dessen Frau aufgewachsen ist, da ihr Vater nebst seiner Hippiekommune vor Jahren bestialisch ermordet wurde: Einzig die kleine Rebecca, ein Säugling damals noch, hat das Blutbad überlebt, über dessen Hintergründe die Polizei bis heute im Dunkeln tappt. Dass weder ein Motiv noch ein Täter bislang aufgetaucht sind, liegt auch daran, dass Rebecca selbst überhaupt keine Erinnerungen mehr an die verhängnisvolle Nacht und schon gar nicht an ihre eigene Vergangenheit an: Erst, als sie zufällig einen Song ihres Rockmusiker-Daddys Gabriel Verlaine im Radio hört, dämmert ihr allmählich, dass ihre vermeintlichen Eltern gar nicht ihre Eltern sind. Sie stellt Nachforschungen an, die ihr nicht nur das Gemetzel zurück ins Gedächtnis rufen, sondern sie auch darüber in Kenntnis setzen, dass sie Alleinerbin sowohl der Farm ist, auf der Verlaine mit seinen Anhängern gewohnt hat, als auch des beachtlichen Vermögens ihres Papas. Der lässt indes ebenfalls nicht lange auf sich warten: Als Untoter erscheint er seiner Tochter, um sie zu bitten, seine Mörder zu finden und ihm zuzuführen, damit er sich grausam an ihnen rächen könne; erst dann sei es ihm und seiner Kommune nämlich möglich, endlich Frieden zu finden, und die Farm, an die sie als übernatürliche Entitäten gebunden, sind, gen Jenseits zu verlassen…
1. In seinen Spielszenen zeichnet GARDEN OF LOVE eine unglaubliche Stasis aus. Wo BLACK PAST sich noch in jugendlichem Übermut, experimentellen Bildkompositionen und wilden Kamerafahrten suhlt, die gerade deshalb, weil sie nicht technisch einwandfrei daherkommen, den Charme des Amateurhaften versprühen, hat sich Ittenbach für vorliegenden Film bald fünfzehn Jahre später offensichtlich noch die schmächtigsten Bockshörner abgestoßen, und watet mitten drin im Sumpf konventionellster (und dadurch langweiligster) Inszenierungsmittel: So ziemlich jede Dialogszene wird nach dem banalsten Schuss/Gegenschuss-Prinzip abgehandelt; dass die Kamera sich überhaupt mal großartig aus ihrer allgemeinen Starre lösen würde, ist ebenfalls Mangelware, sprich, höchstens mal ein Zoom ist drin; die Bildkompositionen schließlich muss man unter dem Banner „zweckdienlich“ zusammenfassen: Wäre GARDEN OF LOVE ein Roman, dann würde in ihm immer nur genau das beschrieben werden, was für die Handlung von unmittelbarer Bedeutung ist: Keine poetischen Überschüsse, keine Redundanzen, keine Details, die plötzlich einfach um ihrer selbst willen ins Blickfeld geraten, (etwas, was sich bei einem Film voller überschüssiger Energie, voller Detailfülle und voller redundanter Plotvolten wie BLACK PAST per se ausschließt). Den Vogel schießt Ittenbach in einer Szene ab, in der ein mir zuvor unbekannter Schauspieler namens James Matthews-Pyecka einen mehrminütigen Monolog zu den Hintergründen des Blutbads, das Rebeccas Vater das Leben kostete, hält: Während der übrigens stets am Rande des Overactings entlangbalancierende Mime seinen Text rezitiert, als würde er um den Iffland-Ring buhlen, beschränkt sich die Kamera darauf, in Schneckentempo auf sein Gesicht zuzuzoomen, und das, ich wiederhole, mindestens fünf Minuten lang! Das ist schon derart konsequent in seiner Verweigerung jedweden Einfallsreichtums, dass man es beinahe wieder als avantgardistisch empfinden kann. Die vier Personen, die außer mir im Kinosaal saßen, johlten jedenfalls wie von Sinnen, als diese öde Ansprache einfach nicht enden wollte. (Schauspielerisch ist Herr Matthews-Pyecka übrigens der wahre Held der Chose, der selbst Bela B. Felsenheimer als Hippie-Zombie locker die Federn stiehlt: In seinen besten Moment erinnert sein exaltiertes Schauspiel sowohl an die homoerotische Latenz eines Udo Kier als auch an die Getriebenheit eines Laien-Kinskis, und stellt ein erfrischendes Kontrastprogramm zu den übrigen Darstellern dar, denen meist nur eine Auswahl von ein, zwei Gesichtsausdrücken zur Verfügung steht.)
2. Einen Ittenbach-Film schaut man sich in den seltensten Fällen wegen seiner komplexen Handlung an. Allerdings bleibt einem bei GARDEN OF LOVE nicht viel anderes übrig, denn die Splatterszenen beschränken sich – (wenn man einmal von den satirischen Sequenzen absieht, in denen Rebeccas Vater sich in Fernsehschirmen bspw. als Nachrichtensprecher oder Shopping-Kanal-Koch materialisiert, und dabei auch mal eine Hand absäbeln darf) – auf ganze drei Instanzen, und zwar: A) Die Prologsequenz, in der wir das damalige Blutbad an Verlaines Kommune zu sehen bekommen, B) Eine Szene etwa im Mittelteil, in der mehrere Polizisten, darunter Olaf höchstselbst, die Verlaine-Farm stürmen, und von den dort zirkulierenden Untoten allesamt auf garstige Weise vom Leben in den Tod befördert werden, und C) Das große Finale, in dem sich quasi Rebeccas gesamtes nähere Umfeld als mitschuldig an Verlaines Tod entpuppt, und sie ihre Erzfeinde, wie vom Papa verlangt, in Verlaines Wohnhaus lockt, damit dieser dort mit ihnen kurzen Prozess macht. Letzteres ist nicht der Rede wert, und wird innerhalb von Sekunden abgefrühstückt, dass es mir schwerfällt, mich überhaupt noch recht daran zu erinnern. Auch der Prolog suppt zwar voller roter Soße, doch neben etlichen Messerstichen und einer Replik von PSYCHOs Duschmord, nur diesmal natürlich in Farbe, bleibt da weder inszenatorisch noch vom Härtegrad besonders viel hängen. Dass GARDEN OF LOVE hierzulande indiziert und frei verkäuflich nur in einer um vier Minuten erleichterten Fassung erhältlich ist, liegt einzig und allein an der Gewaltorgie im Mittelfeld, die dann freilich auch zahllose Ideen aufbietet, die man schon aus Ittenbachs Frühwerken kennt (und liebt?): Kopfschüsse; umherfliegende Eingeweide; Menschen, die von Dämonenklauen an beiden Beinen gepackt und in der Mitte entzweigerissen werden. Innovativ ist allerdings auch das nicht, und steht zudem reichlich isoliert innerhalb des eigentlichen Plots: Dass eine gesamte Spezialpolizeieinheit einfach so spurlos in der Gewalt finsterer Gespenster verschwunden ist, wird im weiteren Verlauf zwar ein-, zweimal kurz erwähnt, nennenswert die Story voranbringen tut dieses Intermezzo in keiner Weise, sondern schadet vielmehr noch ihrer, eh, „Glaubwürdigkeit“: So, als ob Ittenbach sich gedacht hätte, er müsse unbedingt wenigstens einmal heftig an der Gore-Glocke läuten, und als seien die minutenlangen Metzeleien der Geschichte erst nachträglich aufgepfropft geworden, um die Fans der ersten Stunde wenigstens halbseiden zu befriedigen. Selbstzweckhaft sieht ganz sicher nicht anders aus.
3. Dass GARDEN OF LOVE trotzdem (oder gerade wegen der oben angeführten Kritikpunkte) dennoch als Trash-Kanone durchaus taugt, davon konnte ich mich am Halloween-Abend anhand der teilweise schrillen Gelächterschreie meiner Leidensgefährten und Leidensgefährtinnen eigenohrig überzeugen: GARDEN OF LOVE ist einer dieser Filme, die gar nicht erst den Versuch unternehmen, eine innere Logik zu etablieren, der sie sich dann verpflichten. Wenn man so will, torpediert der Film seinen quasi-professionellen, betuchten, formalistischen Anstrich, indem er auf Plot-Ebene andauernd Ideen aneinanderheftet, die sich gegenseitig tollwütig beißen. Anders gesagt: Wo Ittenbach als Regisseur so tut, als müsse er steif das Standard-ABC des Filmemachens runterbeten, da bringt es Ittenbach der Drehbuchautor nicht einmal zustande, eine relativ genre-konforme Geschichte wie vorliegende so zu erzählen, dass sie nicht dauernd von klaffenden Logik-Löchern verschluckt wird – und das bringt einen erheblichen Unterhaltungswert mit sich, ohne Frage. Dass Matthews-Pyecka sich mit zunehmender Laufzeit immer weiter um Kopf und Kragen chargiert, und dass auch mal eine vielköpfige Special-Force-Truppe einfach so spurlos verschwinden darf, ohne dass das zunächst zu ernsthaften Ermittlungen führt, habe ich ja schon angedeutet. Darüber hinaus gibt es aber noch viele wunderbare Momente. Zum Beispiel: Ein Polizeischüler soll eine VHS-Kassette mit den Tatort-Aufnahmen von einst herbeischaffen, legt das Band sichtbar neben einen Fernsehapparat, und im nächsten Moment, ohne dass seine Hände überhaupt in die Nähe des Video-Recorders gekommen wären, flimmern über dessen Schirm bereits die zugehörigen Bilder. Oder: Rebeccas Vater hat zu Lebzeiten Pophit an Pophit gereiht; trotzdem dauert es bis zu ihrer Studentenzeit, dass Töchterchen einen dieser Songs zu Ohren bekommt? Oder: Rebeccas Freund entpuppt sich beiläufig als Psychopath, der es auf ihr Erbe abgesehen hat, und sie deshalb umbringen möchte, obwohl er zu dem Zeitpunkt, als er Rebecca kennengelernt und diesen Plan geschmiedet haben soll, von ihrem Erbe noch kein Stück hätte wissen können. Aber es ist wohl kein besonders gutes Zeichen, wenn das einzig wirklich Gute, was ich über einen Film sagen kann, es ist, dass seine Story ziemlich sinnbefreit daherkommt, oder? Es bleibt wie es bleibt: BLACK PAST ist einer der besten Genre-Filme der letzten drei Dekaden, und GARDEN OF LOVE etwas für einen entspannten Halloween-Kinoabend, und sonst nicht viel.
Vorbemerkung: Für mich zählt BLACK PAST, Ittenbachs Regiedebut, das der seinerzeit gerade mal zwanzigjährige Zahntechniker im Jahre 1989 veröffentlicht, nicht nur zu den besten deutschsprachigen Genre-Filmen der letzten drei Dekaden, sondern bildet für mich (neben Norbert Georges Mount ORGROFF von 1983) die absolute Apotheose des Independent-Splatters. Im Grunde begeistert mich alles an diesem oberbayrischen Zugriff auf Sam Raimis EVIL DEAD: Die zahllosen selbstreflexiven Zitate; die unbändige Kreativität, die jede Faser dieses Freizeitprojekts durchdringt; die wirklich herben, stellenweise gar infernalischen Spezialeffekte; nicht zuletzt natürlich Ittenbachs Schauspiel, der in seiner Rolle als dicklicher Jugendlicher namens Tommy nicht nur das Schreien wie am Spieß meisterhaft beherrscht, sondern auch für völlig unvergessliche Szenen sorgt wie die, in der er sich beispielweise zum Frühstück erstmal einen Schluck Schnaps gönnt, oder sich weckt, indem er sich schales Bier vom Vortrag ins Gesicht schüttet. So sehr BLACK PAST mich seinerzeit, als ich mich als junger Mensch auch einmal aufs Feld des deutschen Amateur-Splatters wagte, in Verzückung geraten ließ, so schwer fiel es mir, vom restlichen Oeuvre Ittenbachs zu ähnlicher Euphorie angefacht zu werden: Sicher, auch der Episodenstreifen THE BURNING MOON (1992) ist eine unterhaltsame Angelegenheit, und der monumentale PREMUTOS (1997) dürfte das einzige ernstzunehmende Epos des bundesdeutschen Wald-und-Wiesen-Splatters zu sein. Doch sobald Ittenbach begann, „professionell“ zu werden, mit Hollywood zu flirten, sich an „ambitioniertere“ Projekte zu wagen, waren mir all die Filme, die ich danach noch zu Gesicht bekam – BEYOND THE LIMITS (2003), GARDEN OF LOVE (2003) oder CHAIN REACTION (2005) – halbherzige Versuche eines Spagats zwischen subversivem Splatter der Anfangstage und Mainstream-Konventionen. Auch deshalb freue ich mich, GARDEN OF LOVE nach so vielen Jahren erneut zu sehen, und diesmal gar auf einer Kinoleinwand: Bin ich selbst älter geworden, und entdecke Ittenbach auf einmal als einfühlsamen Geschichtenerzähler, oder werde ich mich nach der Sichtung zum inzwischen zehnten Mal in die BLACK PAST des Manns aus Fürstenfeldbruck flüchten?
Zunächst aber noch vier, fünf Sätze zum Plot: Im Zentrum von Ittenbachs eigenhändig mitverfasstem Drehbuch steht Rebecca, eine junge Studentin, die bei ihrem Onkel und dessen Frau aufgewachsen ist, da ihr Vater nebst seiner Hippiekommune vor Jahren bestialisch ermordet wurde: Einzig die kleine Rebecca, ein Säugling damals noch, hat das Blutbad überlebt, über dessen Hintergründe die Polizei bis heute im Dunkeln tappt. Dass weder ein Motiv noch ein Täter bislang aufgetaucht sind, liegt auch daran, dass Rebecca selbst überhaupt keine Erinnerungen mehr an die verhängnisvolle Nacht und schon gar nicht an ihre eigene Vergangenheit an: Erst, als sie zufällig einen Song ihres Rockmusiker-Daddys Gabriel Verlaine im Radio hört, dämmert ihr allmählich, dass ihre vermeintlichen Eltern gar nicht ihre Eltern sind. Sie stellt Nachforschungen an, die ihr nicht nur das Gemetzel zurück ins Gedächtnis rufen, sondern sie auch darüber in Kenntnis setzen, dass sie Alleinerbin sowohl der Farm ist, auf der Verlaine mit seinen Anhängern gewohnt hat, als auch des beachtlichen Vermögens ihres Papas. Der lässt indes ebenfalls nicht lange auf sich warten: Als Untoter erscheint er seiner Tochter, um sie zu bitten, seine Mörder zu finden und ihm zuzuführen, damit er sich grausam an ihnen rächen könne; erst dann sei es ihm und seiner Kommune nämlich möglich, endlich Frieden zu finden, und die Farm, an die sie als übernatürliche Entitäten gebunden, sind, gen Jenseits zu verlassen…
1. In seinen Spielszenen zeichnet GARDEN OF LOVE eine unglaubliche Stasis aus. Wo BLACK PAST sich noch in jugendlichem Übermut, experimentellen Bildkompositionen und wilden Kamerafahrten suhlt, die gerade deshalb, weil sie nicht technisch einwandfrei daherkommen, den Charme des Amateurhaften versprühen, hat sich Ittenbach für vorliegenden Film bald fünfzehn Jahre später offensichtlich noch die schmächtigsten Bockshörner abgestoßen, und watet mitten drin im Sumpf konventionellster (und dadurch langweiligster) Inszenierungsmittel: So ziemlich jede Dialogszene wird nach dem banalsten Schuss/Gegenschuss-Prinzip abgehandelt; dass die Kamera sich überhaupt mal großartig aus ihrer allgemeinen Starre lösen würde, ist ebenfalls Mangelware, sprich, höchstens mal ein Zoom ist drin; die Bildkompositionen schließlich muss man unter dem Banner „zweckdienlich“ zusammenfassen: Wäre GARDEN OF LOVE ein Roman, dann würde in ihm immer nur genau das beschrieben werden, was für die Handlung von unmittelbarer Bedeutung ist: Keine poetischen Überschüsse, keine Redundanzen, keine Details, die plötzlich einfach um ihrer selbst willen ins Blickfeld geraten, (etwas, was sich bei einem Film voller überschüssiger Energie, voller Detailfülle und voller redundanter Plotvolten wie BLACK PAST per se ausschließt). Den Vogel schießt Ittenbach in einer Szene ab, in der ein mir zuvor unbekannter Schauspieler namens James Matthews-Pyecka einen mehrminütigen Monolog zu den Hintergründen des Blutbads, das Rebeccas Vater das Leben kostete, hält: Während der übrigens stets am Rande des Overactings entlangbalancierende Mime seinen Text rezitiert, als würde er um den Iffland-Ring buhlen, beschränkt sich die Kamera darauf, in Schneckentempo auf sein Gesicht zuzuzoomen, und das, ich wiederhole, mindestens fünf Minuten lang! Das ist schon derart konsequent in seiner Verweigerung jedweden Einfallsreichtums, dass man es beinahe wieder als avantgardistisch empfinden kann. Die vier Personen, die außer mir im Kinosaal saßen, johlten jedenfalls wie von Sinnen, als diese öde Ansprache einfach nicht enden wollte. (Schauspielerisch ist Herr Matthews-Pyecka übrigens der wahre Held der Chose, der selbst Bela B. Felsenheimer als Hippie-Zombie locker die Federn stiehlt: In seinen besten Moment erinnert sein exaltiertes Schauspiel sowohl an die homoerotische Latenz eines Udo Kier als auch an die Getriebenheit eines Laien-Kinskis, und stellt ein erfrischendes Kontrastprogramm zu den übrigen Darstellern dar, denen meist nur eine Auswahl von ein, zwei Gesichtsausdrücken zur Verfügung steht.)
2. Einen Ittenbach-Film schaut man sich in den seltensten Fällen wegen seiner komplexen Handlung an. Allerdings bleibt einem bei GARDEN OF LOVE nicht viel anderes übrig, denn die Splatterszenen beschränken sich – (wenn man einmal von den satirischen Sequenzen absieht, in denen Rebeccas Vater sich in Fernsehschirmen bspw. als Nachrichtensprecher oder Shopping-Kanal-Koch materialisiert, und dabei auch mal eine Hand absäbeln darf) – auf ganze drei Instanzen, und zwar: A) Die Prologsequenz, in der wir das damalige Blutbad an Verlaines Kommune zu sehen bekommen, B) Eine Szene etwa im Mittelteil, in der mehrere Polizisten, darunter Olaf höchstselbst, die Verlaine-Farm stürmen, und von den dort zirkulierenden Untoten allesamt auf garstige Weise vom Leben in den Tod befördert werden, und C) Das große Finale, in dem sich quasi Rebeccas gesamtes nähere Umfeld als mitschuldig an Verlaines Tod entpuppt, und sie ihre Erzfeinde, wie vom Papa verlangt, in Verlaines Wohnhaus lockt, damit dieser dort mit ihnen kurzen Prozess macht. Letzteres ist nicht der Rede wert, und wird innerhalb von Sekunden abgefrühstückt, dass es mir schwerfällt, mich überhaupt noch recht daran zu erinnern. Auch der Prolog suppt zwar voller roter Soße, doch neben etlichen Messerstichen und einer Replik von PSYCHOs Duschmord, nur diesmal natürlich in Farbe, bleibt da weder inszenatorisch noch vom Härtegrad besonders viel hängen. Dass GARDEN OF LOVE hierzulande indiziert und frei verkäuflich nur in einer um vier Minuten erleichterten Fassung erhältlich ist, liegt einzig und allein an der Gewaltorgie im Mittelfeld, die dann freilich auch zahllose Ideen aufbietet, die man schon aus Ittenbachs Frühwerken kennt (und liebt?): Kopfschüsse; umherfliegende Eingeweide; Menschen, die von Dämonenklauen an beiden Beinen gepackt und in der Mitte entzweigerissen werden. Innovativ ist allerdings auch das nicht, und steht zudem reichlich isoliert innerhalb des eigentlichen Plots: Dass eine gesamte Spezialpolizeieinheit einfach so spurlos in der Gewalt finsterer Gespenster verschwunden ist, wird im weiteren Verlauf zwar ein-, zweimal kurz erwähnt, nennenswert die Story voranbringen tut dieses Intermezzo in keiner Weise, sondern schadet vielmehr noch ihrer, eh, „Glaubwürdigkeit“: So, als ob Ittenbach sich gedacht hätte, er müsse unbedingt wenigstens einmal heftig an der Gore-Glocke läuten, und als seien die minutenlangen Metzeleien der Geschichte erst nachträglich aufgepfropft geworden, um die Fans der ersten Stunde wenigstens halbseiden zu befriedigen. Selbstzweckhaft sieht ganz sicher nicht anders aus.
3. Dass GARDEN OF LOVE trotzdem (oder gerade wegen der oben angeführten Kritikpunkte) dennoch als Trash-Kanone durchaus taugt, davon konnte ich mich am Halloween-Abend anhand der teilweise schrillen Gelächterschreie meiner Leidensgefährten und Leidensgefährtinnen eigenohrig überzeugen: GARDEN OF LOVE ist einer dieser Filme, die gar nicht erst den Versuch unternehmen, eine innere Logik zu etablieren, der sie sich dann verpflichten. Wenn man so will, torpediert der Film seinen quasi-professionellen, betuchten, formalistischen Anstrich, indem er auf Plot-Ebene andauernd Ideen aneinanderheftet, die sich gegenseitig tollwütig beißen. Anders gesagt: Wo Ittenbach als Regisseur so tut, als müsse er steif das Standard-ABC des Filmemachens runterbeten, da bringt es Ittenbach der Drehbuchautor nicht einmal zustande, eine relativ genre-konforme Geschichte wie vorliegende so zu erzählen, dass sie nicht dauernd von klaffenden Logik-Löchern verschluckt wird – und das bringt einen erheblichen Unterhaltungswert mit sich, ohne Frage. Dass Matthews-Pyecka sich mit zunehmender Laufzeit immer weiter um Kopf und Kragen chargiert, und dass auch mal eine vielköpfige Special-Force-Truppe einfach so spurlos verschwinden darf, ohne dass das zunächst zu ernsthaften Ermittlungen führt, habe ich ja schon angedeutet. Darüber hinaus gibt es aber noch viele wunderbare Momente. Zum Beispiel: Ein Polizeischüler soll eine VHS-Kassette mit den Tatort-Aufnahmen von einst herbeischaffen, legt das Band sichtbar neben einen Fernsehapparat, und im nächsten Moment, ohne dass seine Hände überhaupt in die Nähe des Video-Recorders gekommen wären, flimmern über dessen Schirm bereits die zugehörigen Bilder. Oder: Rebeccas Vater hat zu Lebzeiten Pophit an Pophit gereiht; trotzdem dauert es bis zu ihrer Studentenzeit, dass Töchterchen einen dieser Songs zu Ohren bekommt? Oder: Rebeccas Freund entpuppt sich beiläufig als Psychopath, der es auf ihr Erbe abgesehen hat, und sie deshalb umbringen möchte, obwohl er zu dem Zeitpunkt, als er Rebecca kennengelernt und diesen Plan geschmiedet haben soll, von ihrem Erbe noch kein Stück hätte wissen können. Aber es ist wohl kein besonders gutes Zeichen, wenn das einzig wirklich Gute, was ich über einen Film sagen kann, es ist, dass seine Story ziemlich sinnbefreit daherkommt, oder? Es bleibt wie es bleibt: BLACK PAST ist einer der besten Genre-Filme der letzten drei Dekaden, und GARDEN OF LOVE etwas für einen entspannten Halloween-Kinoabend, und sonst nicht viel.