Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Moderator: jogiwan
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Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Originaltitel: L' Uomo, l'orgoglio, la vendetta
Alternativtitel: Man, Pride and Vengeance / Der Mann, der Stolz, die Rache
Herstellungsland: Deutschland / Italien 1967
Regie: Luigi Bazzoni
Darsteller: Franco Nero, Klaus Kinski, Tina Aumont, Guido Lollobrigida, Franco Ressel,
Karl Schönböck, Alberto Dell'Acqua u.a.
Story:
Der Soldat Django verliebt sich in die junge Zigeunerin Conchita. Als er eines Tages herausfindet, dass Conchita als Prostituierte arbeitet und diese dann ausgerechnet noch mit seinem Vorgesetztem erwischt, kommt es zu einer Auseinandersetzung die für den Kommandanten tödliche Folgen hat. Steckbrieflich gesucht, bleibt Django von nun an nichts anderes mehr übrig, als zu fliehen und sich einer Räuberbande anzuschließen... Der auch Conchitas frisch aus dem Gefängnis entlassener Ehemann zugehörig ist.
http://www.ofdb.de/film/9131,Mit-Django-kam-der-Tod
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Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Wenn ihr jetzt von der Inhaltsangabe schließt, dass dieser Film ein von "Carmen" beeinflusster Italowestern ist, dann liegt ihr völlig falsch. Es ist kein von "Carmen" beeinflusster Italowestern, es IST "Carmen". Im italienischen Original hieß Neros Charakter nämlich Don Jose und Aumonts Carmen. Erst die deutsche Synchro machte dies zu einem Django-Western, indem sie nicht nur die Charaktere umnannte, sondern auch die Handlung von Spanien nach Amerika verlegte.
Anm. Aber das alles hätte euch auch Freudschi sagen können, wenn sein Internet nicht gesponnen hätte.
Ich war damals ein wenig enttäuscht, eben weil ich mir einen typischen Django (besonders auch wegen Nero in der Hauptrolle) erwartete und dieses nicht bekam. Aber nachträglich betrachtet ist der Film wirklich gut. Die Bilder sind sehr schön und visualisieren die Tragik, welche die epische Story bereithält. Nero ist für Django-Verhältnisse ein weinerlicher Versager aber als Don Jose gerade richtig, Tina Aumont ist nicht nur Tina Aumont, sondern liefert auch eine unheimlich glaubwürdige Femme Fatale ab, die man die ersten zwanzig Minuten noch anhimmelt und dann zur Hölle wünscht. Kinski macht immer Laune, Franco Ressel ebenso und besonders Guido Lollobrigida stach diesmal heraus. Durch das tragische Schicksal Neros und die unsympathischen Charaktere von Kinski, Aumont und Ressel ist Lollobrigida hier, obwohl er nur eine Nebenrolle innehat, sowas wie der Ersatz einer Identifikationsfigur. Wärend Don Joses fataler Hingabe zu Carmen symbolisiert er die Stimme der Vernunft, da er, wie das Publikum die üble Person Carmens erkennt. 7/10
Anm. Aber das alles hätte euch auch Freudschi sagen können, wenn sein Internet nicht gesponnen hätte.
Ich war damals ein wenig enttäuscht, eben weil ich mir einen typischen Django (besonders auch wegen Nero in der Hauptrolle) erwartete und dieses nicht bekam. Aber nachträglich betrachtet ist der Film wirklich gut. Die Bilder sind sehr schön und visualisieren die Tragik, welche die epische Story bereithält. Nero ist für Django-Verhältnisse ein weinerlicher Versager aber als Don Jose gerade richtig, Tina Aumont ist nicht nur Tina Aumont, sondern liefert auch eine unheimlich glaubwürdige Femme Fatale ab, die man die ersten zwanzig Minuten noch anhimmelt und dann zur Hölle wünscht. Kinski macht immer Laune, Franco Ressel ebenso und besonders Guido Lollobrigida stach diesmal heraus. Durch das tragische Schicksal Neros und die unsympathischen Charaktere von Kinski, Aumont und Ressel ist Lollobrigida hier, obwohl er nur eine Nebenrolle innehat, sowas wie der Ersatz einer Identifikationsfigur. Wärend Don Joses fataler Hingabe zu Carmen symbolisiert er die Stimme der Vernunft, da er, wie das Publikum die üble Person Carmens erkennt. 7/10
Zuletzt geändert von DrDjangoMD am So 10. Jul 2011, 16:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
FUCK, wollt grad den Text abschicken, da kam dann der login Hinweis, obwohl ich mich gar nicht abgemeldet hatte.
Kurz und bündig wegen rasender Wut: 7/10
Kurz und bündig wegen rasender Wut: 7/10
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Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Also mir hat der Film überhaupt nicht zugesagt. Das einzige was an dem ein Western war, war der Kutschenüberfall. Ein Freund von mir hat aber die DDR Synchro, wo Nero Don Jose heißt und Aumont Carmen. Die soll um einiges besser als die West Synchro sein.
Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
mein erster Nicht-Western, der mir trotzdem überhaupt nicht gefallen hat! Und mit so einer Grütze hab ich mein Filmtagebuch entweiht!
edit: ich poste ja im Western-Fred... örks!
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it´s fun to stay at the YMCA!!!
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- DrDjangoMD
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Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Das passt schon so, der Film wird mitlerweile allgemein auch als Western angesehen, die Spaghetti Western Database (tolle Seite, solltest du mal reinschaun, Jogi) führt ihn auch, in diesem Sinne stimmt das schon so.jogiwan hat geschrieben: edit: ich poste ja im Western-Fred... örks!
Und wenn Kinowelt behauptet "Django - der Rächer" sei eine Fortsetzung von "Django", dann kann man "Mit Django kam der Tod" wohl auch als Western durchgehen lassen
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Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Woher wusstest du, was ich geschrieben hatte Aber stimmt, kenne "Carmen", aber aufgrund von Recherchen...DrDjangoMD hat geschrieben: Anm. Aber das alles hätte euch auch Freudschi sagen können, wenn sein Internet nicht gesponnen hätte.
Macht ja nix, ist ja egal, wer das schreibt. Diesmal erspare ich mir ein paar Zeilen
Also, die erste Hälfte fand ich sehr dröge, halt ne Liebesromanze, die aber aufgrund von dieser Conchita nicht so richtig in eine münden sollte. Jose (Django vermeid ich jetzt mal) ist hier der Depp, bringt aus Eifersucht auch noch aus Versehen seinen Vorgesetzten um und muß sich ins Lager von Bandidos begeben, Conchitas Weggenossen.
Franco Nero spielt wieder mal superb, ein Highlight des Films. Die ganzen Gefühle zeichnen sich wunderbar in seinem Gesicht ab.Das Ende ist phänomenal, ein Wahnsinn, Horror
Klaus Kinski spielt wieder mal den Bösewicht (ich frag ihn mal warum das so ist......flücht
allerdings in einer etwas größeren Nebenrolle, auch er leistet einen wunderbar inszenierten Abgang. Schön, den Leuten dort beim Sterben zuzusehen. Alles andere positive wie negative (falsche Erwartungen) hat mein Praxiskollege ja schon erwähnt, dem stimme ich zu.
Franco Nero (Jose) 10/10 (als Nicht Django, als Django wären es 3/10)
Klaus Kinski (Miguel) 8/10
Tina Amount (Conchita) 6/10 (als Schlampe 0/10)
Bild/Fotografie: 10/10
Atmosphäre: 8/10
Story: teils 8/10, teils 3/10 (zu langweilige Passagen)
Schlußszene: Doppel-10/10
Gesamtwertung (nicht aus Einzelpunkten errechnet) 7/10
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- DrDjangoMD
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Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Weil das das erste ist, was kommt, wenn man über diesen Film sprichtdr. freudstein hat geschrieben:Woher wusstest du, was ich geschrieben hatte Aber stimmt, kenne "Carmen", aber aufgrund von Recherchen...DrDjangoMD hat geschrieben: Anm. Aber das alles hätte euch auch Freudschi sagen können, wenn sein Internet nicht gesponnen hätte.
Macht ja nix, ist ja egal, wer das schreibt. Diesmal erspare ich mir ein paar Zeilen
Das find ich eine super Idee, alle Einzelheiten so zu bewerten. Für jeden Film wärs sicherlich zu mühsehlich aber hin und wieder, super Idee wirklichdr. freudstein hat geschrieben: Franco Nero (Jose) 10/10 (als Nicht Django, als Django wären es 3/10)
Klaus Kinski (Miguel) 8/10
Tina Amount (Conchita) 6/10 (als Schlampe 0/10)
Bild/Fotografie: 10/10
Atmosphäre: 8/10
Story: teils 8/10, teils 3/10 (zu langweilige Passagen)
Schlußszene: Doppel-10/10
Gesamtwertung (nicht aus Einzelpunkten errechnet) 7/10
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Und bei Franco Nero (Jose : Django) stimme ich dir vollends zu
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Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Ja stimmt, hatte vorher ja auch schon mal in Reviews reingeschaut und konnte sich kaum einer verkneifen. Aber muß ja auch dazu gesagt werden dem besseren Verständnis halber.
Thx, doc2, ab und zu kann man das machen, vor allem, wenn man ein wenig hin und her gerissen ist.
Thx, doc2, ab und zu kann man das machen, vor allem, wenn man ein wenig hin und her gerissen ist.
Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Ein klasse Western-Drama, das die Carmen-Geschichte mit einer hochklassigen und sehr gut ausgewählten Besetzung in das Reich des Eurowesterns transferiert. Tina Aumont nimmt man die Carmen hundertprozentig ab, sie hat mich hier vielleicht nicht schauspielerisch, sondern vor allem typmäßig noch mehr überzeugt als Allzweckwaffe Franco Nero. Bildästhet Bazzoni umrahmt das mit ganz tollen Landschaftsaufnahmen. Und der Schluss ist (erzählerisch wie optisch) sensationell, hier kann ich Dr. Freudstein nur zustimmen.
Dass die Synchro von "Django" und "Conchita" als Namen der Hauptfiguren fabuliert, ist nicht zuletzt deshalb etwas peinlich, weil im Verlauf des Films ein mit "Carmen" unterschriebener Brief in die Kamera gehalten wird...
Dass die Synchro von "Django" und "Conchita" als Namen der Hauptfiguren fabuliert, ist nicht zuletzt deshalb etwas peinlich, weil im Verlauf des Films ein mit "Carmen" unterschriebener Brief in die Kamera gehalten wird...