Nude Nuns with Big Guns
(Nude Nuns with Big Guns)
mit
Asun Ortega, David Castro, Perry D'Marco, Maxie J. Santillan Jr., Ivet Corvea, Aycil Yeltan, Emma Messenger, Bill Oberst Jr., Maz Siam, Xango Henry, Robert Rexx, Jessica Elder, Alfonso Castro, Jose Martinez, Rene Arreola
Regie:
Joseph Guzman
Drehbuch:
Joseph Guzman / Robert James Hayes II
Kamera:
Edwin M. Figuerroa
Musik:
Dan Gross
Keine Jugendfreigabe
USA / 2010
Gerade erst hat sie Ihr Gelübde, Nonne zu werden, abgelegt - da wird Schwester Sarah von den Menschen, denen sie bisher grenzenlos vertraut hatte, missbraucht, einer Gehirnwäsche unterzogen und mit Drogen dem korrupten Klerus fügig gemacht. Zwischen Leben und Tod schwebend durch eine viel zu hohe Dosis von Medikamenten und Drogen, erhält Schwester Sarah eine Botschaft von Gott, der ihr aufträgt, an all denen Rache zu üben, die sie belogen, betrogen und misshandelt haben. Bewaffnet mit ihrem Glauben an Gott und einem Arsenal von Kanonen, wird sie die Inkarnation des Jüngsten Gerichts für ihre ehemaligen Peiniger. Im Gegenzug jedoch heuert die Kirche die gnadenlose Motorradgang Los Muertos; an, um Schwester Sarah aufzuspüren und zu töten. Aber selbst diese abgebrühten Gangster müssen bald erkennen, dass diese gnadenlose Nonne nicht von schlechten Eltern ist.
Die Richtung der Geschichte ist wohl schon durch den Filmtitel und die Inhaltsangabe vorgegeben, es handelt sich ganz eindeutig um eine Hommage an das Grindhouse-Cinema. Dennoch kann die zweite Regiearbeit von Joseph Guzman (Run Bitch Run) leider nur teilweise überzeugen, denn ein echter Funke will nicht so wirklich zum Zuschauer überspringen. Wer einen Film wie "Machete" erwartet, wird am Ende doch eher enttäuscht sein, denn weder im Bezug auf überzeichnete Action-Passagen noch im Bezug auf humorige Passagen kommt "Nude Nuns with Big Guns" auch nur ansatzweise an das Werk mit Danny Trejo heran. Zwar sollte man auch die vorliegende Geschichte keinesfalls ernst nehmen, doch lässt das Szenario echte Höhepunkte vermissen und hinterlässt dadurch doch einen äusserst zwiespältigen Eindruck beim Betrachter.
Man darf nicht ausser acht lassen das die deutsche DVD leider der Schere zum Opfer gefallen und um gut 3 Minuten erleichtert wurde, doch rein filmisch gesehen dürften die zusätzlichen Szenen dieses Werk auch nicht sonderlich aufwerten. Zu belanglos gestalten sich weite Passagen des Filmes, in denen man künstlich in die Länge gezogene Szenen geboten bekommt, in denen im Prinzip überhaupt nichts passiert. Dabei sind durchaus gute Ansätze zu erkennen und manchmal schimmert auch das unterhaltsame Grindhouse-Cinema durch, doch in der Summe gesehen wurde leider etliches an Potential verschenkt, als das man von einem vollkommen überzeugenden Film sprechen könnte. Ein Grund dafür ist sicherlich die Darsteller-Riege von der man keine Wunderdinge erwarten sollte, das dargebotene Schauspiel passt sich dem eher mittelmäßigen Eindruck an, den der gesamte Film hinterlässt. Zum anderen ist es auch die fehlende Action die den Unterhaltungswert doch ganz erheblich einschränkt. Bis auf einige Kopfschüsse bekommt man nämlich herzlich wenig geboten und von den herrlich überzogenen Action-Passagen eines "Machete" ist man hier leider Lichtjahre entfernt.
Dabei sind es doch eben diese Dinge, die das Grindhouse-Kino so liebens-und sehenswert machen und im seinen ganz eigenen Stempel aufdrücken, der es so unverwechselbar macht. Joseph Guzman hat es allerdings versäumt, genau diese Zutaten einzufügen und beschränkt sich vielmehr auf die Präsentation viel nackter Haut. Zugegeben, der Anblick einiger leicht bekleideter Damen gestaltet sich sehr nett, doch etwas weniger davon und ein bisschen mehr Action hätten den Film sichtlich aufgewertet. Zudem funktioniert auch der enthaltene Humor nicht so richtig, die Dialoge lassen den nötigen Biss vermissen und gestalten sich größtenteils sogar recht belanglos. Die farblosen Charaktere tun dann ihr Übriges, um den Film endgültig im Mittelmaß versinken zu lassen, was man meiner Meinung nach durchaus hätte vermeiden können, wenn man mit etwas mehr Liebe zum Detail an die Sache herangegangen wäre.
Letztendlich kann "Nude Nuns with Big Guns" keinesfalls die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen, dennoch bin ich mir ziemlich sicher, das dieses Werk auch seine Fan-Gemeinde finden wird. Man sollte allerdings von Beginn an die eigene Erwartungshaltung nach unten schrauben, um im Endeffekt keine zu große Enttäuschung zu erleben. Die Geschichte hat zwar durchaus ihre guten Momente, die aber leider viel zu selten in Erscheinung treten, als das man von einem gänzlich kurzweiligen Filmerlebnis sprechen könnte.
Fazit:
Verschenktes Potential, mittelmäßige Darsteller und fehlender Esprit lassen hier einen Film im absoluten Mittelmaß enden, aus dem man viel mehr hätte herausholen können. Zwar kann man sich das Werk von Joseph Guzman durchaus einmal anschauen, einen nachhaltigen Eindruck wird der Film aber aller Wahrscheinlichkeit nach nicht hinterlassen.
Die DVD:
Vertrieb: Ascot elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1:2,35 (16:9)
Laufzeit: 89 Minuten
Extras: Originaltrailer, Trailershow, Short Film, TV-Ansprache
4/10