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Diamant des Grauens - Ulli Lommel

Verfasst: Di 12. Jul 2011, 16:05
von DrDjangoMD
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Originaltitel: Revenge of the Stolen Stars

Land: USA, Philippinen

Jahr: 1986

Regisseur: Ulli Lommel

Darsteller: Barry Hickey, Suzanna Love, Ulli Lommel, Klaus Kinski,...

Handlung: Im Streit um einen verschwundenen äußerst wertvollen Diamanten bringen sich ein Minenbesitzer (Kinski) und sein Partner gegenseitig um. Der Neffe des Toten (Barry Hickey) reist in die Tropen und wird von der Sekräterin (Love) und dem Anwalt (Lommel) seines Onkels mit der Tatsache konfrontiert, dass der verschwundene Diamant mit einem Fluch belegt war, der den Gutsten solange heimsucht, bis er ihn an irgendwelche Eingeborenen zurückgebracht hat. Eine herrlich absurde Suche nach dem verschwundenen Diamanten beginnt...

Re: Diamant des Grauens - Ulli Lommel

Verfasst: Di 12. Jul 2011, 16:44
von DrDjangoMD
Stellt euch vor es gäbe eine Abhackliste von Merkmalen eines Trashfilmes, wenn es die gäbe, wäre sie sicherlich bei „Diamant des Grauens“ zum Einsatz gekommen. Der Film beinhaltet ALLES, was man sich nur wünschen kann…
Eine vollkommen unsinnige Handlung mit teils episodenhaften Charakter, die Überverwendung von Archivaufnahmen, die man manchmal nicht mal gebraucht hätte, Nebendarsteller die kein Talent besitzen, ein Hauptdarsteller der noch schlimmer ist, das Erscheinen eines berühmten Darstellers, der zwar noch vor dem Vorspann draufgeht, dessen Gesicht und Name man aber groß aufs Cover drucken kann und eine ganze Reihe echt komisches Zeugs.
Menschen werden in Tiere verwandelt, Ventilatoren sind augenscheinlich messerscharf, Frauen mit aufgemahlten Bärten gehen als Männer durch, Prostituierte bringen ihre Kunden um, weil sie meinen, das wäre lukrativer, überdimensionale Politiker lassen sich den ganzen Tag massieren und fungieren dabei als Erzähler,…
Verantwortlich für diesen wunderbaren Schrott ist Ulli Lommel, der uns auch seine darstellerischen Leistungen präsentiert. Und ich muss gestehen bei all dem Müll, der einen um die Ohren geworfen wird, ist Lommels Performance das einzige das professionell wirkt. Sicher, er übertreibt als hinterlistiger Bösewicht schamlos und ist daher so durchschaubar wie Fensterglas, aber seine üblen Grinser und sein diabolisches Mienenspiel sind wirklich nicht von schlechten Eltern.
Fazit: Ein Punkt für Ulli Lommel, der Rest ist Trash in seiner konzentriertesten Form. :thup: :doof:
1/10
Trash: 10/10

Re: Diamant des Grauens - Ulli Lommel

Verfasst: Di 26. Jul 2011, 02:56
von dr. freudstein
Yepp, da gehe ich bei jedem Wort mit, was anderes ist mir auch nicht aufgefallen oder eingefallen :lol:
Außer natürlich, daß die Bärte aufgemalt waren und nicht aufgemahlt :kicher:

Vielen Dank für diesen Spaß, aber den guck ich in ner bierseligen Männerrunde noch mal, da passt er nämlich am besten hin :prost: :thup:

So blöd, daß der schon wieder geil ist und als Katerfilmchen taugt der sicher auch sehr gut. Hirn funktioniert dann eh nicht und das ist auch besser so. Einfach Spaß haben und den Trash genießen :mrgreen:

Wertung: Nicht möglich, aber wohl in etwa , wie mein Berufskollege sich ausgedrückt hatte ;) :nick:
Als Film :thdown: als Trash :thup:

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:nixda: Der Film könnt ihn umbringen und da er keine Lebensversicherung o. ä. hat, wäre das nutzlos :palm:
Und wer soll dann polarisieren :roll: Also, werd ich den Film gut in meiner Videothek verstecken zwischen Paul Naschy und Alien - Die Saat des Grauens , schließlich brauch ich den Profinörgler ja noch (als Lektor ja auch noch)

:prost:

Re: Diamant des Grauens - Ulli Lommel

Verfasst: Fr 12. Aug 2011, 00:22
von untot
Gesichtet und für trashig genug befunden, steinstarkes kleines Filmchen!! :kicher:
Nichts ist ernst zu nehmen, nichts ist professionell, aber alles ist schon wieder so liebenswert dämlich, das man es mögen muss.
Hirn aus und Film ab :arrow: :arrow: :arrow: tierischer Fun!! :popcorn: :mrgreen:

7/10

Re: Diamant des Grauens - Ulli Lommel

Verfasst: Di 16. Aug 2011, 13:43
von DrDjangoMD
Hier ein Video-Cover zu diesem Film...Ach, was für ein toller Film war das nicht, ein junger Kinski in Lederjacke schlittert begleitet von einem coolen Typen mit gezückter Wumme und einer heißen Brünetten von Abenteuer zu Abenteuer. Zu den Highlights zählen natürlich der unvergessliche Kampf auf der Hängebrücke und das Auto, das den Wasserfall hinunterschlitterte...Moment mal...Das kommt ja alles gar nicht im Film vor :(
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Re: Diamant des Grauens - Ulli Lommel

Verfasst: Di 16. Aug 2011, 16:11
von untot
:lol:
Aber in was für einem dann?? Klingt wirklich gut nämlich! :mrgreen:

Re: Diamant des Grauens - Ulli Lommel

Verfasst: Di 16. Aug 2011, 17:15
von DrDjangoMD
untot hat geschrieben: :lol:
Aber in was für einem dann?? Klingt wirklich gut nämlich! :mrgreen:
Wahrscheinlich nur in der Phantasie des Zeichners :roll:
Ich stell mir das Anheuern des Grafikers zirka so vor:
Ulli Lommel: Wir brauchen ein Cover!
Zeichner: Gut, zeigen Sie mir den Film.
Lommel: Keine Zeit, in einer Stunde bringen wir die Videos auf den Markt.
Zeichner: OK, wie heißt der Film?
Lommel: Diamant des Grauens, spielt im Urwald, vergessen Sie nicht Kinski groß aufs Cover zu mahlen.
Zeichner: Geben Sie mir 40 Minuten.

Re: Diamant des Grauens - Ulli Lommel

Verfasst: Di 24. Jan 2012, 17:27
von kinski
Dass Klaus Kinski auch Mitte der 1980er Jahre immer noch nicht alle Kellergewölbe des schlechten Geschmacks durchkämmt hatte, wurde bei einem Projekt namens „Diamant des Grauens“ (Originaltitel: „Revenge of the Stolen Stars“) mehr als deutlich. Als eine Mischung aus Action- und Horrorfilm angekündigt, stürzt sich dieses Filmchen von einer Peinlichkeit in die nächste. Besonders hervor tun sich dabei die sogenannten Darsteller, allesamt die Elite des Unvermögens. Wenn Schauspiel eine Disziplin wäre, so würden diese Akteure darin ungefähr genauso bestechend sein wie Klaus Kinski in der Disziplin ´Still sitzen und Schnauze halten´.

Der steinreiche Donald McBride (Klaus Kinski) residiert auf einer Insel im südchinesischen Meer. Er hat jedoch den dummer Fehler begangen, drei Diamanten zu stehlen, die einem Eingeborenenvolk als Heiligtümer dienten. Dadurch wurde McBride mit einem tödlichen Fluch belegt. Als er und sein Partner sich bei einem Streit über die Rückgabe der Edelsteine streiten, töten sich die beiden wahnsinnig geschickt gegenseitig.

So erbt McBrides Neffe Gene nicht nur sein gesamtes Vermögen, sondern wie sich sehr bald heraus stellen soll auch den Fluch. Mit Hilfe von Kelly, der Sekretärin seines Onkels, macht Gene sich auf die Suche nach den drei Diamanten. Dass dieses dynamische Duo dabei unglaublich tolpatschig vorgeht, scheint weder Gene und Kelly noch ihre Widersacher maßgeblich zu beeindrucken. Zu allem Überfluss erscheint Gene auch noch der Geist seines toten Onkels, der natürlich aufgrund der ungeklärten Sachlage mit den Steinen keine Ruhe finden kann. Nach allerlei obskuren Abenteuern findet Gene nicht nur die Heiligtümer sondern auch noch das Herz der bekloppten Sekretärin. Happy-End! :wart:

Nach dem Genuss der 73 imposanten Minuten von „Diamant des Grauens“ fühlt man sich als Zuschauer ein ganz klein wenig schwach im Hirn. Selten zuvor hat man eine dermaßen gequirlte Kacke gesehen. Schien qualitativ für den Klaus Kinski-Fanatic bereits mit „Geld und Liebe“ (USA 1982, mit Ornella Muti) der absolute Tiefpunkt erreicht zu sein, muss man sich eines besseren belehren lassen. Sorry, aber an diesem Film von Fassbinder-Zögling Ulli Lommel ist nun wirklich nichts Gutes zu finden. Die Story spottet jeder Beschreibung, Produktion und Regie scheinen von einem Blinden und einem Tauben geführt worden zu sein, und die Schauspieler sind einfach nur zum Lachen.

Klaus Kinski reiht sich nahtlos in diese Beschreibung ein. Seine Leistung kann man in etwa mit seiner Frisur in diesem Machwerk gleichsetzen: ein absoluter Pottschnitt! Man hat das Gefühl, eine ganz schlechte Kopie Kinskis vor sich zu sehen. Ich kann mich nicht daran erinnern, ihn jemals so dermaßen neben der Spur erlebt zu haben wie hier in „Diamant des Grauens“. Am überzeugensten wirkt Kinski eigentlich dann, wenn er nach seinem Tode als Portrait an der Wand des Wohnzimmers hängt. Dieses Bild zeigt Kinski, so wie er eigentlich ist und laut Rollenvorgabe auch sein sollte – bedrohlich und beeindruckend. Doch in Fleisch und Blut gibt er diesmal eine ganz traurige Gestalt ab. Schade, solche Sachen hätte Kinski sich nun wirklich sparen können. Sein absoluter Tiefpunkt!

0,5 / 10

Re: Diamant des Grauens - Ulli Lommel

Verfasst: Mi 17. Jun 2015, 17:19
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 19.06.2015 bei Edel Germany noch einmal auf DVD:

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