Die Fakten:
Michael Mann, Regisseur:
Mir persönlich gar nicht bekannt, die einzigen Filme die ich von ihm kenne, sind die MIAMI VICE Serie und haben tue ich MIAMI VICE (2006, noch nicht gesehen) und diesen HEAT (1995)
Robert De Niro
mir bislang bekannt aus GODSEND, JACKIE BROWN, HEAT, MARY SHELLEY's FRANKENSTEIN (hab ich nur als GB Tape da, noch nicht gesehen), THE FAN, als der junge DER PATE, TAXI DRIVER
Al Pacino
Kenne ich aus DONNIE BRASCO, HEAT, DER PATE , SCARFACE
Hier erwartet uns ein 164min. Epos amerikanischer Art.
Die DVD hab ich aus dem Nachlaß meines Stiefdaddys gesehen, mittlerweile zum 2. Mal, aber die Erinnerungen daran sind total verblaßt, so daß der Bux und ich eine gemeinsame Sichtung planten. Normalerweise wäre noch ein Dritter im Bunde gewesen, aber die Zeiten sind vorbei
Auf der einen Seite haben wir einen besessenen Cop (Al Capino), auf der anderen Seite einen Verbrecherboß (Robert De Niro) und beider Berufe und "Berufe" sind deren Lebensinhalt mit nachteiligen Auswirkungen auf deren Privatleben.
Während Vincent Hanna sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, Verbrechern nachzustellen, hier halt dem Neil McCauly und dadurch seine Ehefrau vernachlässigt, plant letzterer, hervorragend dargestellt durch Robert De Niro einen Coup nach dem anderem, immer auf Aussicht nach dem allerletztem Coup, der so viel einbringt, daß ihm ein arbeitsfreies Leben beschert. Wer denkt nicht an so etwas, nur daß ihm sein Job natürlich auch viele Neider und Widersacher beschert. Denn dieser Job bringt auch so einige Entlassungen aus dem Leben nach sich, sprich einigen Menschen ereilt hier durch der Tod und das ist ja bekanntlich verboten. So muß es also auch Menschen geben, die dieser Arbeit Einhalt gebieten und Revision einfordern. Haben wir gefunden, nämlich im Vincent Hanna, dem sein eigener Mini Fernseher wichtiger ist als seine Ehefrau, die ihm fremdging. Al Pacino spielt hier einen völlig psychopatischen Bullen, übereifrig gar, aber niemals entmutigt, seinen Rivalen zur Strecke zu bringen. Doch dieser ist sehr gerißen und entzieht sich gar jeder Festnahme. Vincent muß ihn auf frischer Tat ertappen und nicht nur als Einbrecher, sondern als Drahtzieher, das macht die ganze Sache schwierig. Er lädt ihn sogar auf einen Kaffee ein und Neil schwört "Niemals mehr gehe ich in den Knast", was sich letztendlich sogar bestätigt, leider, denn er ist mein Sympathieträger gewesen.
Auch das dort angedrohte Duell findet statt, trotz persönlicher Sympathien für einander, aber der Job duldet jeweils keine Gefühlsduseleien. Aber Respekt vor einander und der wird hier auch dargeboten. Neil hingegen ist immer auf der Suche nach einer harmonischen Partnerschaft gewesen, doch blieb ihm diese ob seines Jobs verwehrt, nur durch Lügen konnt er eine halbgare aufbauen.
Was mir hier etwas bitter aufstößt, ist die in die Länge, durch zu sehr ausgedehnte Liebes- und Charakteraufbauende Szenen gezogene Geschichte. Typisch amerikanischer Grundton und natürlich der Kampf des Guten (The Judge, die Cops...) gegen das Böse (die Verbrecher...), der erwartungsgemäß in dem mündet, nämlich das trotz Sympathien für den Verbrecherboß letztendlich doch das "Gute" siegt. Auch diese ganzen Liebesplänkeleien hätte man nicht zu sehr ausbauen müßen. Als Ansatz zum Verständnis sicher gut, aber leider zu ausufernd, so daß zwischen ´durch doch Langeweile aufkam.
Was dem Bux und mir gleichermaßen auffiel war, daß keiner bei den Telefongesprächen sich verabschiedet, sondern gleich auflegt
Eine
7/10 kann ich mir abringen wegen vieler positiver Aspekte, aber mit weniger amerikanischer Propagandaeinflüßen und in unnötiger, in die Längen gezogener Kapiteln wäre hier mehr drin gewesen.
Die Schießerei nach dem Bankraub (bzw. dem geklautem Geld aus einer Bank, die Bank steht ja noch da) war audiophil ein Wahnsinn, da hat sich der 5:1 Sound vollends gelohnt