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American Werewolf - John Landis (1981)

Verfasst: So 31. Jul 2011, 08:45
von purgatorio
AMERICAN WEREWOLF

An American Werewolf In London.jpg
An American Werewolf In London.jpg (2.25 MiB) 494 mal betrachtet

Titel: American Werewolf
Originaltitel: An American Werewolf In London
Regie: John Landis
Produktionsland: USA (1981)
Darsteller: David Naughton, Griffin Dunne, Jenny Agutter, John Woodvine, Brian Glover, Frank Oz, Michael Carter

Story:
Die amerikanischen Studenten David und Jack sind auf Rucksacktour durch Europa. Im nordenglischen Hochmoor steigen sie im Ort East Procter in einer Kneipe ab, in der sie offenbar nicht sehr willkommen sind. Nachdem sie einigen Unmut auf sich gezogen haben verlassen sie den Ort und streifen Nachts durch das Moor. Dabei kommen sie von der Straße ab und stellen erst etwas spät fest, dass sie etwas verfolgt...

Re: American Werewolf - John Landis (1981)

Verfasst: So 31. Jul 2011, 12:47
von Blap
Dazu gibt es einen Kurzkommentar:


An American Werewolf in London (USA 1981, Originaltitel: An American Werewolf in London)

Die Freunde David (David Naughton) und Jack (Griffin Dunne) machen als Rucksacktouristen Europa unsicher. Irgendwo im Hinterland der britischen Insel geraten sie in einen Dorfpub, die Wirtin und ihre Gäste machen einen recht verschrobenen Eindruck. Als die Touris nach der Bedeutung eines offensichtlich okkulten Symbols fragen, das an einer Wand zwischen zwei Kerzen zu sehen ist, herrscht plötzlich Totenstille in der Kneipe. Sichtlich unwohl verlassen die beiden Reisenden den Laden, doch im nahen Moor werden sie verfolgt und von einer Bestie angefallen. Drei Wochen später wacht David in London in einem Krankenhaus auf, er trug nur Fleischwunden und Prellungen davon, sein Freund ist jedoch tot. Die Krankenschwester Alex (Jenny Agutter) und ihr Patient kommen sich näher, aber David wird von grausigen Albträumen und Visionen geplagt. Diese gipflen darin, dass ihm sein toter Kumpel erscheint, um ihn vor dem nächsten Vollmond zu warnen. Der tote Jack will David dazu bringen sich das Leben zu nehmen, anderenfalls würde er sich bei Vollmond in einen Werwolf verwandeln. Schwester Alex nimmt David nach dessen Entlassung aus dem Krankenhaus bei sich auf, die Visionen halten an, der Vollmond rückt näher...

"American Werewolf" von Regisseur John Landis, war in den frühen Achtzigern einer DER angesagtesten Horrorfilme. Natürlich blockierten unzählige Tapes die Schächte unzähliger, geschundener Videorecorder, an dem Streifen kam man einfach nicht vorbei. Ich stand schon früher mehr auf Jason Voorhees und Michael Myers, doch selbstverständlich erfreute auch das Treiben eines Werwolfes mein schwarzes Herz. Wie macht sich der Film ungefähr fünfundzwanzig Jahre nach der letzten Sichtung? Mein Eindruck ist ähnlich wie damals, der Film ist gut und unterhaltsam, jedoch kein absoluter Überflieger. Der Auftakt ist extrem gelungen, hier stimmt die Atmosphäre und macht gleich richtig Lust auf mehr. Der recht lange Krankenhausaufenthalt der Hauptfigur bremst den Film ein wenig zu stark aus, die eigentliche "Werwolf-Action" kommt dadurch zu kurz. Damit beziehe ich mich nicht unbedingt auf die Momente der Attacken, sondern darauf, dass einfach zu viel Zeit mit Nichtigkeiten vergeudet wird, die Atmosphäre dünnt im Verlauf des Films mehr und mehr aus. Gegen Ende nimmt der Streifen dann aber doch wieder Fahrt auf, und kann auch bezüglich der Atmosphäre wieder kräftig punkten, die Szenen im Pornokino sind einfach grandios und sorgen für einige Brüller. Durch die gesamte Spieldauer zieht sich feiner Humor der schwarzen Sorte, herrlich. Natürlich dürfen die Effekte nicht unerwähnt bleiben. Die "Verwandlung" Mensch zum Werwolf ist genial, göttlich und gehört zu den besten Momenten der Special Effects Historie. Dagegen stinkt jeglicher CGI-Kram gnadenlos ab. Nicht ganz einverstanden bin ich mit dem "fertigen Werwolf". Man hat die Kreatur hier nahezu völlig entmenscht, ich bevorzuge jedoch die klassische "Wolfman-Optik". Immerhin löst man sich von den üblichen Vorgaben, von daher verdient auch die Umsetzung des Werwolfs Anerkennung.

Zwar mag ich "American Werewolf" nicht zu meinen Genrelieblingen zählen -mir wird bei einem Waldemar Daninsky Streifen einfach wärmer ums Herz- doch ohne Zweifel gehört der Film zu den wichtigsten Horrorbeiträgen des US-Kinos der achtziger Jahre. Die Blu-ray ist sehr gut gelungen, man hat den Film in schöner Qualität auf die Scheibe gebracht, glücklicherweise wurde er nicht durch massiven, unpassenden Filtereinsatz auf das Niveau ein sterilen Hochglanzprodukts abgewürgt. Jede Menge Bonusmaterial ist an Bord, die BD ist eine sehr gute Wahl für Freunde des Streifens. Da die UK-DVD günstiger zu bekommen ist, habe ich die Scheibe aus England kommen lassen. Auch Englischmuffel können ohne Bedenken zugreifen, denn die deutsche Synchronisation ist auf der Scheibe enthalten.

Gut, gewissermaßen Pflichtprogramm! 7/10

Lieblingszitat:

"Es ist schon faszinierend zu sehen wie viel Energie einer aufwendet, um mit so einem langweiligen Besen ins Bett zu gehen!"



***

Nachtrag: Immer wieder gern gesehen, jedoch gefällt mir "Das Tier" (The Howling) deutlich besser.

Re: American Werewolf - John Landis (1981)

Verfasst: So 31. Jul 2011, 13:03
von purgatorio
schöner Text, Blab! Alles drin.
Ich persönlich schätze "American Werewolf" sehr - spätestens seit ich mir als Kind fast das Höschen nass machte, als ich den Nachts heimlich schaute. Jetzt, nach einer neuerlichen Sichtung, fiel mir auch der bitterböse Humor auf, der dezent in den Film gestreut wurde. Dazu die tolle Optik und die erstklassige Musik - Ja, dieser Werewolf ist definitiv ein Must-See!

Re: American Werewolf - John Landis (1981)

Verfasst: So 31. Jul 2011, 13:44
von buxtebrawler
Ich bin auch bei 7/10 mit Luft nach oben, "gefühlt" hat der Film im Nachhinein eigentlich 8/10 verdient. Eine Neusichtung wird beizeiten Aufschluss bringen. Seinerzeit hatte ich mir nur einen Satz notiert, der deutlich macht, dass ich den Humor des Films im Gegensatz zu purgschi wenig dezent fand:

"Rabenschwarze, für die FSK-16-Freigabe überraschend blutige Komödie mit guten Masken und Effekten und einem etwas abrubten Ende, das irgendwie so gar nicht lustig ist..."

Re: American Werewolf - John Landis (1981)

Verfasst: So 31. Jul 2011, 18:43
von untot
Werwolffilme sind die einzigen bei denen es mich gruselt und bei dem hier gruselts mir sehr! :oops:
Damals ein Kracher, schon wegen der genialen Effekte, Story klasse, Umsetzung äußerst gelungen!! :thup:
Einer meiner "Lieblingswölfchen".

8/10

Re: American Werewolf - John Landis (1981)

Verfasst: Di 18. Okt 2011, 12:28
von dr. freudstein
Guter Werwolf Beitrag, der allerdings erst spät zum Zuge kommt. Die Krankenhausszene, da stimme ich dem Kamerad Blap zu, ist wirklich etwas zu lang geraten. Aber viele lustige Einfälle, der britische Humor kommt hier gewiß nicht zu kurz, sondern ist sehr oft präsent, was aber nicht schadet.
Allein schon, wie die Opfer über die Sebstmordmethoden diskutieren, herrlich
Die Masken sind sehr gut geraten, ein Highlight, besonders die Verwandlung.
Und wir erfahren etwas über die wahren Identitäten des Königshauses, ich habs ja schon immer gewußt 8-)

7/10

Re: American Werewolf - John Landis (1981)

Verfasst: Di 18. Okt 2011, 18:05
von horror1966
Ich glaube, das es nicht übertrieben ist, wenn man diesen Film als modernen Klassiker des Werwolffilms bezeichnet.John Landis ist es hier gelungen, die perfekte Mischung aus Werwolfhorror und Humor zu finden.Der Film hat sehr viel schwarzen Humor, vor allem die Treffen zwischen dem Werwolf und seinen toten Opfern im Porno - Kino finde ich immer wieder absolut genial.

Die Story ist recht simpel gestrickt, wird aber sehr flüssig und interessant erzählt.Auch die Atmosphäre des Films ist sehr dicht und wirkt teilweise auch sehr bedrohlich. Allerdings wirkt sie auf mich persönlich nicht wie die typische Werwolf/Horror Atmosphäre, da dafür der Komödienanteil des Films meiner Meinung nach zu hoch ist. Das soll jetzt aber keineswegs negativ gemeint sein.

Das hervorragendste am Film sind aber wohl ausser frage die Special Effects.Die Verwandlungsszenen sind einfach absolut brillant, das kann man einfach nicht anders sagen. Dafür hat man ja damals auch nicht umsonst den "Oscar" bekommen. Und diesen höchsten Filmpreis gab es meiner Meinung nach auch vollkommen zu Recht, denn so geniale Verwandlungsszenen gab-und gibt es wohl in keinem anderen Werwolffilm.

Der Film ist ein moderner Klassiker, der auch nach den ganzen Jahren nichts von seinem Reiz und seinem einmaligem Charme verloren hat. Ein Film, den man sich immer wieder sehr gut anschauen kann, der nie langweilig wird und sehr kurzweilige Unterhaltung bietet.



10/10

Re: American Werewolf - John Landis (1981)

Verfasst: Do 20. Okt 2011, 09:20
von DrDjangoMD
Ich fand damals, dass sich der Film zu schnell von seinem anfänglichen Ton gelöst hat. Die beiden Kumpels wie sie durch eine unheimliche Gegend ziehen, von schauerlichen Heulen verfolgt sind einfach genial. Die ganze Szenerie ist hochgradis atmosphärisch und durch die beiden launigen Hauptrollen brint John Landis (der ja kein Neuling im Bereich der Komödie ist - Toga! Toga! TOGA!) eine gewaltige Portion Humor mitrein.
Dann kommt mit dem langen Krankenhausaufenthalt ein kleiner Downer, nur um danach wieder eine geniale Mischung aus Humor und Horror an den Tag zu legen. Obwohl die Werwolfaktion im zweiten Akt zwar ziemlich gut umgesetzt ist, vermisste ich aber doch den Buddyhumor gemixt mit gutem alten Gruselfeeling aus der Anfangsszene.
Was ich damit meine: Der Film ist zwar ausgesprochen göttlich, die ersten paar Einstellungen haben mir aber so extrem gut gefallen, dass ich über den Rest ein wenig enttäuscht war (bis natürlich auf die Kino Szene).
8/10

Re: American Werewolf - John Landis (1981)

Verfasst: Mo 19. Aug 2013, 07:23
von jogiwan
Hmm... wenn mit einem Film immer wieder das Wort "Klassiker" gewählt wird und ein Großteil der OFDB-User die 9/10-Karte ziehen, ist die Erwartung natürlich zwangsläufig etwas höher, als bei herkömmlichen Filmen. Ganz überzeugt hat mich John Landis' "American Werewolf" aber nicht und zieht man die gelungene Verwandlungsszene und das überspitzt-groteske Finale am Piccadilly Circus ab, bleibt ja eigentlich nicht mehr sonderlich viel übrig. Die etwas plumpe Love-Story, der ermittelnde Arzt samt tollpatschiger Scotland Yard-Beamte, die Besuche der Toten und das viel zu abrupte Ende haben mich jedenfalls weniger überzeugt und auch wenn im Verlauf des Streifens kaum Langeweile aufkommt, hätte ich mir doch etwas mehr erwartet als eine etwas einfach gestrickte und leicht überdurchschnittliche Horrorstory mit ein paar schwarzhumorigen Einlagen. Da lob ich mir meinen Waldamar, der rockt die Bude auch mit weniger Special-Effects.

Re: American Werewolf - John Landis (1981)

Verfasst: Mi 23. Sep 2020, 11:04
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 06.11.2020 bei Turbine Medien als Ultra-HD-Blu-ray/Doppel-Blu-ray/Audio-CD-Kombination:

Bild

Extras:
- Teaser (HD)
- Trailer (HD - US & D)
- TV- & Radio-Spots
- Audiokommentare mit den Darstellern David Naughton & Griffin Dunne sowie American Werewolf-Experte Paul Davis*

Neue Features & Interviews (HD):
- Das Vermächtnis der Bestie - mit John Landis, David Naughton, Joe Dante u.v.m. (ca. 77 Min.)
- Artefakte des American Werewolf (ca. 8 Min.)
- Das Geheimnis des Werwolfs (ca. 11 Min.)
- Storyboard-Filmvergleich der Verwandlung (ca. 3 Min.)
- American Werewolf in Bobs Keller (ca. 4 Min.)
- Piccadilly Circus - damals & heute (ca. 7 Min.)
- Ein amerikanischer Regisseur in London (ca. 12 Min.)
- Der Ruf des Werwolfs (ca. 12 Min.)

Archiv (SD):
- Fürchte den Mond (ca. 98 Min.)
- Fear on Film - Talk mit John Carpenter, John Landis & David Cronenberg (ca. 26 Min.)
- Post Mortem - Talk mit John Landis (HD ca. 35 Min.)
- Interview mit John Landis (ca. 18 Min.)
- weltexklusives Interview mit David Naughton (ca. 13 Min.)
- Rick Baker über die Universal-Monster (ca. 8 Min.)
- Making an American Werewolf (ca. 5 Min.)
- Monster Maker Rick Baker (ca. 11 Min.)
- Casting der Klaue (ca. 11 Min.)
- Outtakes (ca. 3 Min.)
- Showdown-Storyboard-Filmvergleich (ca. 4 Min.)
- Fotogalerie (ca. 4 Min.)*

- Original-Soundtrack-CD
- Buch zum Film (100 Seiten)
- Artcard-Set
- Filmposter
- Bierdeckel

*Bonusmaterial und Audiokommentare mit optionalen deutschen & englischen Untertiteln

Bemerkungen:
4-Disc-Deluxe-Edition: UHD mit exklusiv remasterten 4K-Transfer mit HDR und remasterte Blu-ray. Restaurierter Ton und korrigierte Synchronisation. Bonus-Blu-ray und weltexklusiv den Soundtrack auf CD. Rund sechs Stunden Extras mit alten Fundstücken und neuen Features, sowie zwei Audiokommentare - alles mit deutschen & englischen Untertiteln.
Die Box enthält zudem das Buch Man or Monster zur Filmgeschichte (100 Seiten).

Die Auflage mit dem weltexklusiven Artwork von Gabz ist auf 2.626 Stück limitiert.

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=105800