Der Pate von Harlem - Larry Cohen (1974)
Moderator: jogiwan
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Der Pate von Harlem - Larry Cohen (1974)
Der Pate von Harlem
USA 1974
OT: Black Caesar
AT: Black Max / The Harlem Fighter / Die Ratte von Harlem
D: Fred Williamson
Angel of Harlem (U2)
Harlem, Mitte der 60er: Tommy Gibbs (Williamson) erschießt in einem Friseursalon am helllichten Tag ohne Auftrag vor Zeugen einen Mann. Damit will er sich der Mafia empfehlen. Tatsächlich gelingt es ihm, damit ein eigenes Revier im tiefsten Harlem zugesprochen zu bekommen. Damit beginnt Gibbs‘ Aufstieg. Spricht er anfänglich aber noch davon, sein Geld in seine Hood zu investieren, zeigen sich doch rasch egozentrische Züge. Gibbs übernimmt von seinem korrupten weißen Anwalt dessen Wohnung, weil seine Mutter dort als Putzfrau arbeiten musste, und wirft anschließend die Pelze der Anwaltsgattin vom Balkon. Seine Freundin Helen behandelt Gibbs wie persönliches Eigentum, es kommt gar zu einer Vergewaltigung, als Helen eines Abends keinen Sex will. Helen wendet sich daraufhin Tommys Vertrautem Joe zu. Seinen eigenen Vater (Julius Harris) will Gibbs töten, weil er seine Mutter im Stich ließ, doch die Wahrheit ist komplexer…
So schafft man sich Feinde – und Tommy Gibbs hat den langen Arm des Syndikats unterschätzt. Es passiert, was passieren muss…
Verglichen mit „Shaft“ oder „Superfly“ ist der Pate von Harlem nicht unbedingt klassisches Blaxploitation-Kino, es ist eher die schwarze Variante vom „Paten“, wenn auch nicht so epochal wie bei Coppola. Ein verdienter Klassiker ist dies aber allemal.
USA 1974
OT: Black Caesar
AT: Black Max / The Harlem Fighter / Die Ratte von Harlem
D: Fred Williamson
Angel of Harlem (U2)
Harlem, Mitte der 60er: Tommy Gibbs (Williamson) erschießt in einem Friseursalon am helllichten Tag ohne Auftrag vor Zeugen einen Mann. Damit will er sich der Mafia empfehlen. Tatsächlich gelingt es ihm, damit ein eigenes Revier im tiefsten Harlem zugesprochen zu bekommen. Damit beginnt Gibbs‘ Aufstieg. Spricht er anfänglich aber noch davon, sein Geld in seine Hood zu investieren, zeigen sich doch rasch egozentrische Züge. Gibbs übernimmt von seinem korrupten weißen Anwalt dessen Wohnung, weil seine Mutter dort als Putzfrau arbeiten musste, und wirft anschließend die Pelze der Anwaltsgattin vom Balkon. Seine Freundin Helen behandelt Gibbs wie persönliches Eigentum, es kommt gar zu einer Vergewaltigung, als Helen eines Abends keinen Sex will. Helen wendet sich daraufhin Tommys Vertrautem Joe zu. Seinen eigenen Vater (Julius Harris) will Gibbs töten, weil er seine Mutter im Stich ließ, doch die Wahrheit ist komplexer…
So schafft man sich Feinde – und Tommy Gibbs hat den langen Arm des Syndikats unterschätzt. Es passiert, was passieren muss…
Verglichen mit „Shaft“ oder „Superfly“ ist der Pate von Harlem nicht unbedingt klassisches Blaxploitation-Kino, es ist eher die schwarze Variante vom „Paten“, wenn auch nicht so epochal wie bei Coppola. Ein verdienter Klassiker ist dies aber allemal.
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Re: Der Pate von Harlem - Larry Cohen
Fand den sehr kurzweilig und mit einer satten Portion Blaxploitation-Action angereichert... Kann man uneingeschränkt empfehlen, wegen Williamson sowieso schon.
that which disturbs your soul, you must not suffer!
- sid.vicious
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Die Ratte von Harlem - Larry Cohen
Alternativer Titel: Die Ratte von Harlem, Black Max - Der Pate von Harlem
Originaltitel: Black Caesar
Produktionsland: USA
Produktion: Larry Cohen , James Dixon, Peter Sabiston, Janelle Webb, Benjamin Fisz, Kenneth Rive
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Larry Cohen
Drehbuch: Larry Cohen
Kamera: Fenton Hamilton
Schnitt: George Folsey Jr.
Spezialeffekte: Rick Baker
Musik: James Brown, Lyn Collins, Fred Wesley
Länge: ca. 90 min.
Freigabe: ab 18
Darsteller: Fred Williamson, Gloria Hendry, Art Lund, D'Urville Martin, Julius Harris, Minnie Gentry, Philip Roye u.a.
Originaltitel: Black Caesar
Produktionsland: USA
Produktion: Larry Cohen , James Dixon, Peter Sabiston, Janelle Webb, Benjamin Fisz, Kenneth Rive
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Larry Cohen
Drehbuch: Larry Cohen
Kamera: Fenton Hamilton
Schnitt: George Folsey Jr.
Spezialeffekte: Rick Baker
Musik: James Brown, Lyn Collins, Fred Wesley
Länge: ca. 90 min.
Freigabe: ab 18
Darsteller: Fred Williamson, Gloria Hendry, Art Lund, D'Urville Martin, Julius Harris, Minnie Gentry, Philip Roye u.a.
Tommy Gibbs ist ein Schuhputzer in Harlem und erledigt Handlangerjob für einen Gangster. Bereits sein zweiter Auftrag führt ihn dank des korrupten Polizisten McKinley in die Jugendhaft. Viele Jahre später kommt Tommy wie auf freien Fuß und setzt sich zum Ziel als Gangster eine Karriere zu machen. Dabei geht er über Leichen und sein Aufstieg scheint unaufhaltsam.
Der Film startet mit dem richtig guten Song „Down and out in New York City“ von James Brown und lässt zahlreiche rassistische Äußerungen folgen. Äußerungen und Verachtungen die den Hass in Tommy Gibbs aufsteigen lassen, ein Hass der ihn veranlasst so zu werden wie die, die er verachtet. Hasstiraden die zum persönlichen Aufstieg inspirieren.
„So möchte ich das Schwein: reich und fett- bevor ich ihn erledige.“
Es wird auch schnell klar, dass unser farbiger Held seinen weißen Feinden in Nichts nachsteht. Demnach ist einiges an Black Power angesagt und die Luft wird sehr bleihaltig. Allerdings darf es auch innerhalb eines solchen Grundsteins nicht an Sentimentalität fehlen. Auch diese Momente werden eingestreut, lassen den Film allerdings nicht von seiner straighten Linie abkommen.
Im Bezug auf Action birgt der Film eine richtig gute Verfolgungsjagd, in der die Kamera recht individuell eingesetzt wird. Manchmal hat es den Anschein, dass man bewusst auf die Verwunderung der Passanten setzte und keine Komparsen für diese Zwecke verpflichtete.
Fred Williamson macht seine Sache als Tommy Gibbs erwartungsgemäß sehr gut. Weiterhin macht Art Lund in der Rolle des Polizisten McKinney einen guten Eindruck. Art Lunds Gesicht sollte dem ein oder anderen aus Serien wie „Rauchende Colts“, „Rockford“ oder „Kojak“ bekannt sein, da er dort einige kleine Auftritte hatte.
Fazit: Ein menschenverachtendes und für seine Zeit brutales Blaxploitation-Cinema, das einiges an Freude bereiten kann.
7/10
Der Film startet mit dem richtig guten Song „Down and out in New York City“ von James Brown und lässt zahlreiche rassistische Äußerungen folgen. Äußerungen und Verachtungen die den Hass in Tommy Gibbs aufsteigen lassen, ein Hass der ihn veranlasst so zu werden wie die, die er verachtet. Hasstiraden die zum persönlichen Aufstieg inspirieren.
„So möchte ich das Schwein: reich und fett- bevor ich ihn erledige.“
Es wird auch schnell klar, dass unser farbiger Held seinen weißen Feinden in Nichts nachsteht. Demnach ist einiges an Black Power angesagt und die Luft wird sehr bleihaltig. Allerdings darf es auch innerhalb eines solchen Grundsteins nicht an Sentimentalität fehlen. Auch diese Momente werden eingestreut, lassen den Film allerdings nicht von seiner straighten Linie abkommen.
Im Bezug auf Action birgt der Film eine richtig gute Verfolgungsjagd, in der die Kamera recht individuell eingesetzt wird. Manchmal hat es den Anschein, dass man bewusst auf die Verwunderung der Passanten setzte und keine Komparsen für diese Zwecke verpflichtete.
Fred Williamson macht seine Sache als Tommy Gibbs erwartungsgemäß sehr gut. Weiterhin macht Art Lund in der Rolle des Polizisten McKinney einen guten Eindruck. Art Lunds Gesicht sollte dem ein oder anderen aus Serien wie „Rauchende Colts“, „Rockford“ oder „Kojak“ bekannt sein, da er dort einige kleine Auftritte hatte.
Fazit: Ein menschenverachtendes und für seine Zeit brutales Blaxploitation-Cinema, das einiges an Freude bereiten kann.
7/10
- buxtebrawler
- Forum Admin
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- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
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Re: Der Pate von Harlem - Larry Cohen (1974)
Erscheint voraussichtlich am 27.06.2022 bei Wicked-Vision als Blu-ray/DVD-Kombination:
Extras:
- 28-seitiges Booklet mit einem Essay von Ingo Strecker und einem Geleitwort von Christoph N. Kellerbach
- Audiokommentar mit Regisseur Larry Cohen
- Audiokommentar mit Dr. Gerd Naumann und Christopher Klaese
- Alternative Enden
- Kino- und VHS-Vorspann
- „Grindhouse-Version“: Deutsche Kinofassung in Deutsch und Englisch
- „Genrevariationen und Social Consciousness“ mit PD Dr. Andreas Rauscher
- Dokumentation: „The Brilliance of Blaxploitation“
- Deutscher Kinotrailer
- Originaltrailer
- Radio-Spot
- „Trailers from Hell“ mit Larry Cohen
- Bildergalerie
Bemerkungen:
- 2 Filmversionen via Seamless Branching: Rekonstruiertes Originalende & Alternatives MGM-Ende
- weltweit erstmals in zwei Filmfassungen
- erstmals mit deutscher Kinosynchro und VHS-Synchro
- europäische HD-Premiere
Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=117512
Extras:
- 28-seitiges Booklet mit einem Essay von Ingo Strecker und einem Geleitwort von Christoph N. Kellerbach
- Audiokommentar mit Regisseur Larry Cohen
- Audiokommentar mit Dr. Gerd Naumann und Christopher Klaese
- Alternative Enden
- Kino- und VHS-Vorspann
- „Grindhouse-Version“: Deutsche Kinofassung in Deutsch und Englisch
- „Genrevariationen und Social Consciousness“ mit PD Dr. Andreas Rauscher
- Dokumentation: „The Brilliance of Blaxploitation“
- Deutscher Kinotrailer
- Originaltrailer
- Radio-Spot
- „Trailers from Hell“ mit Larry Cohen
- Bildergalerie
Bemerkungen:
- 2 Filmversionen via Seamless Branching: Rekonstruiertes Originalende & Alternatives MGM-Ende
- weltweit erstmals in zwei Filmfassungen
- erstmals mit deutscher Kinosynchro und VHS-Synchro
- europäische HD-Premiere
Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=117512
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Der Pate von Harlem - Larry Cohen (1974)
Macht noch immer Freude, schon wegen Fred Williamson. Insgesamt aber doch etwas schwächer, als es meine alte Erinnerung hergab. Hier und da lassen die Zeitsprünge den Film eine Spur zu "fragmentös" wirken ("fragmentös" gefällt mir, sollte in den Duden aufgenommen werden).
Liegt mir inzwischen als Blu-ray aus dem Hause Wicked Vision vor, die Scheibe erschien als #10 im Rahmen der Black Cinema Collection. Streifen und Blu-ray stellen einen runden Abschluss der ersten Box dar. "Black Caesar" erfreut mit toller Bildqualität und hat interessante Boni im Gepäck.
7/10 (gut)
Liegt mir inzwischen als Blu-ray aus dem Hause Wicked Vision vor, die Scheibe erschien als #10 im Rahmen der Black Cinema Collection. Streifen und Blu-ray stellen einen runden Abschluss der ersten Box dar. "Black Caesar" erfreut mit toller Bildqualität und hat interessante Boni im Gepäck.
7/10 (gut)
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen