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Im Todestal der Wölfe – Wes Craven (1985)

Verfasst: So 25. Sep 2011, 23:42
von DrDjangoMD
Todestal der Wölfe.jpg
Todestal der Wölfe.jpg (112.2 KiB) 61 mal betrachtet

Originaltitel: The Hills have Eyes Part 2

Land: USA

Jahr: 1985

Regie: Wes Craven

Darsteller: Tamara Stafford, Robert Houston, Janus Blythe, Michael Berryman,…

Handlung:
Eine Gruppe potentieller Leichen, welche zu einem Motorradrennen wollen, halten sich für unsagbar intelligent als sie eine Abkürzung durch die Jagdgründe der blutgierigen Mutanten aus dem ersten Teil nehmen. :palm: Selbstverständlich haben sie eine Panne, Mutanten kommen, einige Teenager sterben, die anderen kämpfen, etc., Abspann.

Kritik:
(Bevor ich beginne eine Nachricht an den lieben Bux :D : Ich weiß du magst diesen Film oder hasst ihn zumindest nicht so sehr wie ich, deswegen tuts mir leid, dass ich hier so wenige gute Worte darüber gefunden habe, aber du kannst mich in einer deiner Kritiken ja unverzüglich eines Besseren belehren ;) )
Man könnte meinen, dass dieser Film unter so vielen schlechten Kritiken leiden muss, da er im Vergleich zu dem genialen ersten Teil, „Hügel der Blutigen Augen“, eine Enttäuschung darstellt. Ich hingegen vertrete die Theorie, dass dieser Film unter so vielen schlechten Kritiken leiden muss, da er eine völlige idiotische Aneinanderreihung diverse Klischees ist, ohne die geringste Ambition dahinter so etwas wie Spannung oder Atmosphäre nur Ansatzweise zu erzeugen!
Vorweg ist jedoch zu sagen, dass man den guten Wes nicht allzu böse sein darf. Die Produktion stand einfach unter keinem guten Stern, das Geld ging aus, der Dreh wurde beendet, später weitergeführt; also zusammengefasst: Craven ist kein schlechter Regisseur, aber das macht diesen Film noch lange nicht gut.
Anstatt den Ton des Originals beizubehalten (wie man es beispielsweise mit der Fortsetzung von „Freitag 13.“ tat) oder völlig neue Wege einzuschlagen (wie man es beispielsweise mit der Fortsetzung von „Blutgericht in Texas“ tat), entschied man sich an den Erfolg der Teenie-Slasher a la „Freitag 13.“ anzuknüpfen und kombinierte die Topoi dieses Genres mit den Örtlichleiten und den Killern von „Hügel der blutigen Augen“.
Dennoch wird ständig auf den ersten Teil verwiesen, was aber gehörig in die Hose ging. Das erste Drittel dreht sich um Bobby Carter der seinem Psychiater in Form von Flashbacks das Massaker an seiner Familie im Detail schildert. Ist dies in irgendeiner Weise relevant für den Rest des Filmes? Nein! Kommt Bobby Carter irgendwann danach noch vor? Nein! Sorgt es für unnötigen Filler, während dem alle, die den ersten Teil gesehen haben gelangweilt und wütend beginnen Popcorn gegen den Fernseher zu schleudern? Ja!
Diese Links zum Vorgängerfilm hätte man nicht gebraucht, die Handlung hätte auch ohne sie funktioniert. Das Einzige was sie uns bringen ist Wut darüber, dass man schon auf Details aus „Hügel der blutigen Augen“ vergessen hat. Im Vorspann wird uns erklärt, dass nur zwei Leute das Blutbad überlebt haben! Zwei? Was ist mit Doug? Doug war die coolste Figur des ersten Teiles und bis zu dem Auftauchen von Ash drei Jahre später auch eine der coolsten Figuren der Horrorfilmgeschichte, wie ich fand und die vergessen einfach auf ihn? Moment, Moment, lasst mich nachrechnen (Der Spoiler spoilert den ersten Teil, nicht diesen):
► Text zeigen
Unsere „Helden“ sind diesmal die gleichen Figuren, die wir in jedem zweiten Slasherfilm der 80er antreffen (prinzipiell nichts Schlechtes…ich mag Slasherfilme aus den 80ern :D ). Nur zeichnen sich die Darsteller diesmal durch extraordinären Talentmangel und ihre Charaktere durch extraordinäre Dummheit aus.
Ein Beispiel für ersteres: Das offensichtliche Finalgirl ist in den meisten Szenen präsent. Auf mich wirkte sie wie ein normales Mädchen, welches halt ein wenig komisch wirkt und einen guten Gehörsinn hat. Nach FÜNFZIG MINUTEN, ernsthaft, fünfundzwanzig Minuten vor Schluss, beschreibt ihr ihre Freundin etwas, das sich genau vor ihrer Nase befindet und da kam es mir…sie ist blind! (Moment mal, wenn sie blind ist, wen wollte ihr Freund dann am Anfang mit der Maske erschrecken…ihre Eltern? Das ergibt alles keinen Sinn :( )
Ein Beispiel für letzteres: Zwei der Teenager verfolgen einen Mutanten der ihnen ein Motorrad gestohlen hat. Sie trennen sich. Der eine findet eine tödliche Falle vor, die einen unachtsamen Menschen mittels einem riesigen stachelbesetzten Ballen erschlagen würde. Was schließt der Gutste daraus? Richtig! Dass sich sein Freund einen kleinen Spaß mit ihm erlauben wollte, die Verfolgungsjagd aufgegeben hat und eine KOMPLEXE UND TÖDLICHE FALLE INNERHALB WENIGER MINUTEN AUFGESTELLT HATTE NUR DES JUXES WEGEN!!! :doof: :palm: :rambo:
Die Helden sprechen also nicht für diesen Film. Was ist aber mit den Schurken? Der erste Teil hatte eine Rotte bedrohlicher aber auch menschlich wirkender Mutanten. In diesem Teil haben wir nur zwei. Einer davon ist unsagbar toll und war auch im anderen Film dabei. Dennoch ist es ziemlich armselig, wenn man extra eine stumpfsinnige Erklärung liefert um seinen Tod im ersten Teil für nichtig zu erklären, nur um ihn dann nach kurzer Zeit auf die denkbar unspektakulärste Weise wieder aus den Film scheiden zu lässt.
Der zweite ist ein neuer Mutant, der das selbe Problem hat, wie das Phantom in Dario Argentos „Phantom der Oper“. Wir sehen ihn ziemlich früh und er sieht ziemlich albern aus mit seinem runden Gesicht und der futuristischen Metallplatte vor der Brust. Erst NACH dieser Enttäuschung versucht man die Figur durch Geschichten über sie bedrohlich wirken zu lassen…Das macht man BEVOR man zeigt, dass sie nicht bedrohlich ist, ihr Eumel!
Das der Schlusskampf recht unterhaltsam ist gebe ich zu. Dumm, unlogisch, aber wenigstens unterhaltsam.
Fazit: Die letzten zwei Minuten sind nett. Allerdings nicht so nett, dass sie die ersten 84 Minuten voller Langeweile, Archivaufnahmen und dummer Charaktere wieder gutmachen würden. 2/10

Re: Im Todestal der Wölfe – Wes Craven

Verfasst: Mo 26. Sep 2011, 00:20
von buxtebrawler
Ok, Doc2, du hast gut einen vorgelegt. Aber meine Revanche wird kommen und dir und allen anderen Zweiflern und Nörglern erklären, warum "Im Todestal der Wölfe" ein zumindest durchschnittlicher, ganz okayer Slasher ist. Der Film ist auf meiner "Noch mal gucken"-Liste ganz weit nach oben gerutscht. :D

Re: Im Todestal der Wölfe – Wes Craven

Verfasst: Mo 26. Sep 2011, 02:19
von horror1966
Ich möchte sogar so weit gehen zu behaupten, das der zweite Teil ein überdurchschnittlich guter Film ist, für eine genauere Betrachtung muss ich mir den Film allerdings mal wieder anschauen, damals habe ich ihm 8 Punkte gegeben. Aber Geschmäcker sind nun einmal verschieden.

Re: Im Todestal der Wölfe – Wes Craven

Verfasst: Mo 26. Sep 2011, 11:28
von Arkadin
Ich schließe mich Doc2 an. Ganz fürchterlicher Dreck.

Das habe ich damals darüber geschrieben:

Reviews 1998-2002:

Eine Gruppe Jugendlicher ist zu einem Motorrad-Rennen unterwegs. Ihr Weg führt sie durch die Wüste, in der Jahre zuvor eine Reisegruppe von einer atomar verseuchten, kannibalistischen Familie angegriffen wurde. Auch diese Gruppe hat Pech und hat einen Platten. Schon bald stellt sich heraus, daß damals nicht alle Mitglieder der Kannibalen-Familie umgekommen sind...

Was für ein Flop. Der Film hat aber auch nicht eine Sekunde lang die Klasse des ersten Teil. Dafür sorgen schon die üblichen Teenie-Knallchargen, die sich betont cool und "witzig" geben. Dem Zuschauer vergeht dadurch die Lust am zusehen schon recht bald und er freut sich, wenn endlich mal jemand diese dämlichen Typen zum Schweigen bringt. Dies läßt aber lange auf sich warten und geht sehr unspektakulär vor sich. Trotz des höheren Bodycounts als im ersten Teil, verfehlen die Mordszenen aber ihre Wirkung und lassen einen völlig kalt. Hinzu kommt noch eine inflationärer Einsatz von Rückblenden auf den ersten Teil. Ebenfalls störend ist die Tatsache, daß die Schurken aus dem ersten Teil hier vollkommen ihre Bedrohlichkeit eingebüßt haben und wie debile Kasper agieren. Als 08/15-Teenie-Slasher geht der Film grade noch so durch, im Vergleich zum hervorragenden ersten Teil ist er die reinste Zeitverschwendung.

Re: Im Todestal der Wölfe – Wes Craven

Verfasst: Di 29. Nov 2011, 16:01
von buxtebrawler
Mit „Hügel der blutigen Augen“ erschuf US-Regisseur Wes Craven („Last House on the Left“, „A Nightmare on Elm Street“) 1977 einen einzigartigen Backwood-Terror-Streifen, der zum Besten gehört, was das Subgenre zu bieten hat. Die Charaktere jenes Films nahm er Mitte der 1980er zum Anlass, einen typischen Slasher zu drehen. Kann man machen. Sollte man vielleicht nicht unbedingt, möchte man nicht fahrlässig mit der Erwartungshaltung des Publikums brechen, aber man kann. Ruby (Janus Blythe, „Phantom im Paradies“), die abtrünnige Hügelbewohnerin aus dem ersten Teil, nennt sich nun Rachel und führt ein Leben in der Zivilisation. Zusammen mit einigen befreundeten Twens möchte sie ein Motorradrennen aufsuchen, an dem einige ihrer Freunde aktiv teilzunehmen gedenken. Man macht sich auf den Weg, doch als man eine Abkürzung einschlägt, führt diese durch eben jene „Hügel der blutigen Augen“ im „Todestal der Wölfe“, in denen die schrecklichen Ereignisse seinerzeit ihren Lauf nahmen…

Mit dieser späten Fortsetzung, deren Produktion offenbar nicht unproblematisch verlief und zwischenzeitlich unterbrochen werden musste, wollte man also auf den Slasher-Zug aufspringen. Zunächst gibt es ein Wiedersehen mit dem traumatisierten Bobby (Robert Houston, „Schweinebande!“), einem Überlebenden aus Teil 1. In Rückblenden wird erzählt, was Bobby seinerzeit erleben musste, so dass der Zuschauer Anschluss findet und der Handlung auch folgen kann, wenn er „Hügel der blutigen Augen“ nie gesehen hat. Strenggenommen hätte man sich diesen Prolog aber auch sparen können, denn Bobby entscheidet sich letztlich dagegen, die Reise mit seinen Freunden anzutreten und ward ab da im Film nicht mehr gesehen. Warum man trotz drei oder vier Überlebender aus Teil 1 von nur zwei Überlebenden spricht, ist allerdings in nur schwer verzeihlicher Fehler – hier log der Prolog (entschuldigt diesen miesen Wortwitz).

Ironischerweise beginnt meine RTL-Plus-Aufzeichnung des Films, die ich als präpubertierender Horrorfreak anfertigte, aufgrund eines entweder falsch programmierten Videorekorders oder einer kurzfristigen Programmverschiebung just in dem Moment, in dem es per Bus auf die Reise geht. Trotzdem erschien mir der Film seinerzeit vollständig, was für die Verzichtbarkeit des Prologs spricht.

Bei unseren Freunden handelt es sich um eine bunt zusammengewürfelte, sympathische Truppe aus Crossmotorrad-Freaks mit ihren Freundinnen, Ruby-Rachel und Schäferhund Buddy. Eines der Mädels, Cass, ist blind - ein Umstand, der so direkt nie Erwähnung findet, dafür ist aber der Film von Anfang an gespickt mit zahlreichen unüberseh- bzw. -hörbaren Hinweisen auf diese Behinderung. Bis auf Rachels Freund weiß niemand aus der Reisegruppe von ihrer Vergangenheit und wie es eben so ist, wenn man Anfang 20 ist und glaubt, die Welt erobern zu können, werden Warnungen ignoriert, belacht und leichtfertig abgetan – und die verhängnisvolle Abkürzung eingeschlagen. Es kommt, wie es kommen muss: Der Bus ist kein Geländewagen und somit nicht gemacht für die Beschaffenheit der Straßen in der felsigen Landschaft. Ein Loch im Tank kann notdürftig geflickt werden, doch durch den Benzinverlust kann man seine Fahrt nicht fortsetzen. Pluto (Michael Berryman, „Cut and Run“) und ein neuer Fiesling (John Bloom, „The Stand – Das letzte Gefecht“), der auf den vertrauenserweckenden Namen „Der Ripper“ hört, bemerken die Havarierten schnell und machen fortan Jagd auf das Frischfleisch, um sich einerseits an Ruby zu rächen und andererseits ihren „Kühlschrank“ zu füllen.

Dabei wird nach dem Slasher-Schema F verfahren, was bedeutet, dass wann immer sich jemand von der Gruppe auf eigene Faust irgendwohin auf den Weg macht, er geradewegs in den sicheren Tod geht. Wer die gefährliche Situation weiterhin unterschätzt und sogar unpassenderweise pimpern möchte, hat ebenfalls von vornherein verloren. Musikalisch begleitet wird der muntere Reigen von einem Soundtrack des „Freitag der 13.“-Komponisten, der wenig einfallsreich klingt, die Slasher-Thematik aber natürlich stützt.

Auf der Habenseite verbuchen kann „Im Todestal der Wölfe“ sein stimmiges Felswüstenambiente, fiese Fallen, tolle Stunts und eine sommerliche Abenteueratmosphäre, die Gefahr ausstrahlt – wie quasi jede Sommernacht mit Freunden in jungen Jahren. Michael Berryman als Pluto sieht nach wie vor fantastisch aus und spielt den ebenso fiesen wie feigen Killer mit Bravour – eben genau so, wie man sich einen den Schutz im Verborgenen der Felsen suchenden Psychopathen vorstellt. Sein neuer Kollege ist ein widerlicher Fettklops, der ein wenig aussieht wie ein End-80er/Anfang-90er-WWF-Wrestler und fast schon lächerlichen Wahnsinn mit beunruhigender Brutalität kombiniert – ebenfalls eine durchaus beachtliche Leistung und ein interessanter Charakter.

Als Kontrast zu diesen „entmenschlichten Tieren“, zu diesen zu kannibalistischen Bestien Mutierten, erleben wir den gewitzten, intelligenten Schäferhund Buddy, der bereits in Teil 1 Pluto (vermeintlich) tötete und neben einigen starken und für einen Slasher ungewohnten Auftritten sogar einen Flashback vom Drehbuch zugewiesen bekommt, innerhalb dessen er sich an die damaligen Ereignisse erinnert – klar, warum nicht? Doch die Kamera fängt auch die heimische Fauna beispielsweise in Form eines Waschbären, einem der niedlichsten Tiere überhaupt, ein und unterstreicht damit vorherrschende Stimmung der trügerischen Schönheit nahezu unberührter Natur.

Klingt alles gar nicht so schlecht? Ist es auch nicht. Leider wird der positive Eindruck, den man – war man in der Lage, „Im Todestal der Wölfe“ gedanklich klar von „Hügel der blutigen Augen“ zu trennen und zu akzeptieren, dass man sich in einem anders gearteten Subgenre bewegt – als aufgeschlossener Zuschauer mit Slasher-Affinität erlangen konnte, doch arg durch einige unschöne Schludereien getrübt. Wenn man schon versucht, sich ein wenig von den üblichen Teenies zu distanzieren und sympathische Twens zu etablieren, sollte man diese noch weniger als debile Tennies ganz offensichtlichen, strunzdoofen Unfug betreiben lassen, der auch mit allem Wohlwollen nicht mit Extremsituationen wie Panik oder Angst zu rechtfertigen ist. So ist es mir bis heute ein Rätsel, wie man eine offensichtlich echte Falle während einer Verfolgungsjagd durch die Felsen für einen Streich seines Kumpels halten kann. Gewiss, andere Dummheiten lassen sich damit erklären, dass diejenigen, die in der Holzhütte bzw. um sie herum blieben, die meiste Zeit keinen Schimmer davon haben, was sich hinter den Hügeln Grausames abspielt. Mit ein wenig mehr Einfallsreichtum und Sorgfalt wäre die eine oder andere Ärgerlichkeit aber ohne Not zu vermeiden gewesen. Die Erklärung dafür, dass Pluto die Ereignisse aus „Hügel der blutigen Augen“ nun doch überlebt hat, ist unbefriedigend und lässt jegliche Originalität, die Slasher normalerweise walten lassen, wenn sie ihre Unholde wiederauferstehen lassen, vermissen. Dass sich die Opferdarsteller solcher Filme in fröhlichem Overacting ergehen, ist hingegen etwas, an das man sich längst gewöhnt hat – was es nun aber auch nicht unbedingt viel besser macht.

Doch selbstverständlich steht und fällt ein Slasher letztlich zu einem großen Teil mit seinen Morden. Diesbzgl. übt sich „Im Todestal der Wölfe“ eher in Zurückhaltung, sonderlich explizit ist bis auf einen Kehlenschnitt hier nicht viel. In dieser Hinsicht hätte der Film gern etwas mehr Pfeffer vertragen können. Auf der anderen Seite verstand man es aber, ein paar wenige effektive Suspense-Momente zu berücksichtigen, für die man geschickterweise auf die blinde Cass zurückgriff, was den Grad des Einfühlungsvermögens seitens des Zuschauers und damit die Spannung erhöht – die zwischendurch leider ein wenig vernachlässigt wird. Ein aufregendes, feuriges Finale hüllt nicht nur eindrucksvoll die sehenswerte Landschaft in lodernde Flammen, sondern entlässt den Genrefreund aus einem zwar hier und da ärgerlich schludrigen und etwas blutarmen, aber letztlich dann doch noch leicht überdurchschnittlichen, actionreichen Slasher, der mit Michael Berryman immerhin mit einer DER Charakterfressen schlechthin aufwartet.

Oder anders formuliert: Wer Slasher nicht in erster Linie dafür schätzt, dass dümmliche Teenager brutal dahingemeuchelt werden, nachdem sie vorher oben ohne durchs Bild hüpfen durften, sondern vielmehr eine konstant bedrohliche Atmosphäre, Wahnsinn und den einen oder anderen Suspense-Moment bevorzugt, sollte „Im Todestal der Wölfe“ eine Chance geben.

Nachtrag: Ich sprach davon, möglichst den ersten Teil auszublenden. Das macht einem „Im Todestal der Wölfe“ nicht leicht, denn neben dem eigentlich überflüssigen Prolog gibt es immer wieder weitere Rückblenden, die Geschehnisse aus Teil 1 zeigen. Ich bin mir sicher, dass, hätte man darauf verzichtet und den Film stattdessen mittels eines einfallsreicheren Drehbuchs auf Länge gebracht, die Kritik allgemein wohlwollender ausgefallen wäre. Ich hatte den großen Vorteil, seinerzeit vollkommen unbedarft an meine TV-Aufzeichnung herangehen zu können, da ich weder „Hügel der blutigen Augen“ kannte, noch überhaupt eine Vorstellung davon hatte, was mich erwarten würde. Wenn mich nicht alles täuscht, wurde „Im Todestal der Wölfe“ gar der erste Slasher, den ich überhaupt zu Gesicht bekam, und ich fand durchaus Gefallen. Evtl. fällt mein Urteil auch daher etwas milder aus.

Re: Im Todestal der Wölfe – Wes Craven

Verfasst: Di 29. Nov 2011, 16:05
von buxtebrawler
Kurzform für Doc2:

Es ist ein Slasher: 1 Punkt
Michael Berryman: 1 Punkt
Buddy ist wieder dabei und außerdem ein Waschbär: 1 Punkt
Ambiente: 1 Punkt
Action und Stunts: 1 Punkt
Suspense, blinde Frau, säuberlich an einem Ort gesammelte Leichen: 1 Punkt

Summe: 6 Punkte

8-)

Re: Im Todestal der Wölfe – Wes Craven

Verfasst: Di 29. Nov 2011, 16:07
von buxtebrawler
DrDjangoMD hat geschrieben:Moment mal, wenn sie blind ist, wen wollte ihr Freund dann am Anfang mit der Maske erschrecken…ihre Eltern? Das ergibt alles keinen Sinn :(
Er wollte seine Freundin dadurch erschrecken, dass sich sein Atem durch die Maske anders anhört und anders riecht. Daraufhin hätte sie ihm ins Gesichts gegriffen, um sein Gesicht zu ertasten und durch die hautähnliche Beschaffenheit der Maske einen Riesenschreck bekommen. :ugeek:

Re: Im Todestal der Wölfe – Wes Craven

Verfasst: Di 29. Nov 2011, 16:07
von jogiwan
Hmm... der Film wird ja immer wieder als Cravens Totalausfall bezeichnet und ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich bislang immer davor gescheut hab, den auch tatsächlich zu gucken. Aber wenn ich die Buxtischen Zeilen so lese, sollte ich "Im Todestal der Wölfe" vielleicht doch noch eine Chance gewähren...

Re: Im Todestal der Wölfe – Wes Craven

Verfasst: Di 29. Nov 2011, 17:37
von DrDjangoMD
buxtebrawler hat geschrieben:meine RTL-Plus-Aufzeichnung des Films,

Nachtrag: Ich sprach davon, möglichst den ersten Teil auszublenden. Das macht einem „Im Todestal der Wölfe“ nicht leicht, denn neben dem eigentlich überflüssigen Prolog gibt es immer wieder weitere Rückblenden, die Geschehnisse aus Teil 1 zeigen. Ich bin mir sicher, dass, hätte man darauf verzichtet und den Film stattdessen mittels eines einfallsreicheren Drehbuchs auf Länge gebracht, die Kritik allgemein wohlwollender ausgefallen wäre. Ich hatte den großen Vorteil, seinerzeit vollkommen unbedarft an meine TV-Aufzeichnung herangehen zu können, da ich weder „Hügel der blutigen Augen“ kannte, noch überhaupt eine Vorstellung davon hatte, was mich erwarten würde. Wenn mich nicht alles täuscht, wurde „Im Todestal der Wölfe“ gar der erste Slasher, den ich überhaupt zu Gesicht bekam, und ich fand durchaus Gefallen. Evtl. fällt mein Urteil auch daher etwas milder aus.
Zu 1. :kicher: Ich hab anfangs RTL-Plus mit Super-RTL verwechselt und mich schon gefreut, dass heutzutage auch Kindersender Horrorfilme zeigen :palm:

Zu 2. Für den Nachtrag bin ich dir dankbar, ich hab mir nämlich während deiner Kritik schon Vorwürfe gemacht, dass ich den Film immer wieder mit dem ersten Teil vergleiche, wo mir sowas doch in der Regel egal ist (Halloween III for President!!!), aber durch den übertriebenen Umgang mit den Rückblenden, habe ich ja eine gute Ausrede, warum ich bei dieser Fortsetzung dem Original nachtrauere.

Allgeimein, ich versteh was du an dem Film findest, Slasher sind halt für dich das, was Italowestern für mich sind (da gebe ich ja auch ganz gerne immer ein Pünktchen mehr), aber trotzdem bleibe ich bei meinen Einwänden. :nick:

Re: Im Todestal der Wölfe – Wes Craven

Verfasst: Di 29. Nov 2011, 17:38
von Arkadin
jogiwan hat geschrieben: Aber wenn ich die Buxtischen Zeilen so lese, sollte ich "Im Todestal der Wölfe" vielleicht doch noch eine Chance gewähren...
Klar, kann man machen wenn man Langeweile hat. Man kann sich aber auch mit einem Hammer gegen das Schienbein hauen. Kommt fast auf's selbe raus.