Land of the Dead
(Land of the Dead)
mit
Simon Baker, John Leguizamo, Dennis Hopper, Asia Argento, Robert Joy, Eugene Clark, Joanne Boland, Tony Nappo, Jennifer Baxter, Boyd Banks, Jasmin Geljo, Maxwell McCabe-Lokos
Regie:
George A. Romero
Drehbuch:
George A. Romero
Kamera:
Miroslaw Baszak
Musik:
Reinhold Heil / Johnny Klimek
keine Jugendfreigabe
Frankreich / Kanada / USA / 2005
Eine Armee der Untoten beherrscht die Welt, und die letzten Überlebenden haben sich hinter den Mauern einer zerstörten Stadt verschanzt. Doch auch in der letzten Bastion der Menschheit herrscht Unruhe: Revolution liegt in der Luft, Straßenkämpfe sind an der Tagesordnung, und mit jeder Nacht, die verstreicht, entwickeln sich die Zombies vor den Toren der Stadt zu immer mächtigeren Kreaturen...
Volle zwei Jahrzehnte hat es gedauert, bis George A. Romero die eigentlich abgeschlossene "Dead-Trilogie" doch noch erweitert hat und so waren die Fans also mächtig gespannt auf sein neuestes Werk der Zombie-Saga. Erstaunlicherweise erntet "Land of the Dead" teilweise recht schlechte Kritiken und viele Leute sehen die Geschichte als dümmlich und überzogen an. Dabei handelt es sich doch im Prinzip um die logische Weiterführung dessen was in "Day of the Dead" zart angedeutet wurde, offenbart sich dem Zuschauer nämlich die nächste Entwicklungsstufe der Untoten, die im vorliegenden Szenario logische Gedankengänge an den Tag legen. Für manch einen mag das hanebüchen erscheinen, doch es ist gerade dieser Aspekt, der das Geschehen so ungemein interessant erscheinen lässt, hat man es doch nun nicht mehr mit stumpfen untoten Hüllen zu tun, sondern vielmehr mit einer Gefahr, die absolut unberechenbar erscheint.
Und so entpuppt sich hier von Beginn an eine äußerst spannende Story, die ganz besonders in atmosphärischer Hinsicht überzeugen kann. Romero ist es tatsächlich gelungen die nahezu perfekte Endzeitstimmung zu erzeugen, indem er dem Betrachter extrem düstere Bilder einer Welt präsentiert, in der die Horden von Untoten schon längst die Macht übernommen haben. Es entsteht durchgehend der Eindruck totaler Tristesse und Hoffnungslosigkeit und selbst die noch von Menschen bewohnte Stadt untermauert dieses Gefühl äußerst stark, da selbst hier eine sogenannte zwei Klassen-Gesellschaft zu erkennen ist. An diesem Punkt ist man auch sofort wieder bei einem absoluten Markenzeichen von Romeros Filmen, schimmert doch einmal mehr sehr ausgeprägte Sozialkritik durch. Denn anscheinend ist es vollkommen egal in welch aussichtsloser Situation sich der Rest der Menschheit befindet, es wird immer die Privilegierten und die Außenseiter geben. So sind es auch nur Auserwählte und reiche Personen, die hier im Schutz einer scheinbar sicheren Stadt residieren dürfen, denn der Rest der Überlebenden muss sich in den zerstörten Straßen ansiedeln, in denen Kämpfe untereinander, sowie Mord und Totschlag an der Tagesordnung stehen.
Dieser Aspekt des Geschehens wird in vorliegendem Fall ganz explizit herausgearbeitet und als Zuschauer merkt man mit zunehmender Laufzeit eine immer stärkere Wut in sich aufsteigen, die sich jedoch keineswegs gegen die Zombies, sondern vielmehr gegen die Reichen und Mächtigen richtet, die selbst in dieser zerstörten Welt ein Leben im Luxus führen. Ich bin sogar der Meinung, das der sozialkritische Aspekt in "Land of the Dead" am stärksten in den Vordergrund tritt, denn nie zuvor hat der Regisseur seine Seitenhiebe so dermaßen in den Vordergrund gerückt. Die dabei entstandenen Bilder machen einem dann auch streckenweise wirklich zu schaffen und man erkennt doch erstaunliche Parallelen zur Realität im wahren Leben, in der sich die Verhältnisse ähnlich gestalten. Nun sind diese Punkte aber längst nicht die einzigen Stärken dieses Filmes, der auch im Bezug auf Härte eine ganze Menge zu bieten hat. Etliche blutige Momente und eine Fülle an Splatter-und Gore Szenen verleihen der Chose einen äußerst intensiven Eindruck und die Freunde der härteren Gangart werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Letztendlich ist es allerdings das Gesamtpaket das man wirklich loben sollte, präsentiert sich doch ein Szenario, in dem sämtliche vorhandenen Zutaten eine absolut perfekte Mixtur ergeben, so das man über die Weiterführung der Film-Reihe dankbar sein muss.
20 Jahre hat man gewartet ob George A. Romero seine Saga doch noch weiterführen wird und längst nicht jeder war glücklich über diese Fortsetzung. Wenn man jedoch einmal die Ur-Trilogie außer acht lässt, dann handelt es sich hier um eine mehr als nur gelungene Fortsetzung, die zudem auch die nächste logische Entwicklungsstufe der Wiedergänger beinhaltet. Das Ganze wurde dann mit reichlich sozialkritischen Aspekten unterlegt und mit einer bedrohlichen Grundstimmung versehen, die einen phasenweise regelrecht frösteln lässt. Dunkel und extrem düster gehalten sind die kraftvollen Bilder gehalten und ein ordentlicher Härtegrad rundet das ganze Geschehen perfekt ab, so das man "Land of the Dead" als äußerst gelungenen Zombiefilm bezeichnen kann, der allerdings nicht die Klasse der drei Vorgänger erreicht.
Fazit:
Warum dieser Film in weiten Teilen der Fan-Gemeinde eher schlecht wegkommt entzieht sich meiner Kenntnis, handelt es sich doch meiner Meinung nach um einen richtig guten Zombie-Flick. Spannend-und atmosphärisch umgesetzt wird einem eine Welt präsentiert, in der man keinesfalls leben möchte. Die dargestellte zwei Klassen-Gesellschaft wirkt aufgrund der vorherrschenden Lage wie beißender Spott und hinterlässt zudem einen sehr bitteren Beigeschmack, den man nicht so schnell wieder los wird.
8,5/10