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● PSYCHO III / PSYCHO 3 (US|1986)
mit Diana Scarwid, Jeff Fahey, Roberta Maxwell, Lee Garlington, Robert Alan Browne, Gary Bayer, Patience Cleveland
eine Produktion der Universal Pictures | Oak Industries | im Universal Verleih
ein Film von Anthony Perkins
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[center]»Wir alle werden manchmal etwas verrückt«[/center][/td][/table]
Als sich die Novizin Maureen (Diana Scarwid) umbringen will, kommt stattdessen eine der Nonnen ums Leben. Obwohl es sich um einen Unfall handelte, verlässt Maureen fluchtartig das Kloster und wird auf einer Landstraße von Duane Duke (Jeff Fahey) aufgelesen, der allerdings nach kürzester Zeit zudringlich wird. Ihre Wege trennen sich und Duke nimmt einen Job im berüchtigten Bates Motel an, um genügend Geld zu verdienen, um nach Los Angeles zu gelangen. In der Zwischenzeit begegnet Norman Bates (Anthony Perkins) der aufdringlichen Journalistin Tracy Venable (Roberta Maxwell), die Recherchen über den Massenmörder anstellen will. Bei einem Gespräch der beiden taucht plötzlich Maureen auf, die der damals ermordeten Marion Crane sehr ähnlich sieht. Als sie im Motel ebenfalls ein Zimmer mietet, scheint ihr Schicksal besiegelt zu sein, doch die ziellose Maureen wird zunächst von der heiligen Jungfrau Maria gerettet...
Je mehr Fortsetzungen eines Films ins Rennen geschickt werden, desto höher steht es mit der Wahrscheinlichkeit, dass sich Abnutzungserscheinungen einschleichen, oder es sich dabei um eher belanglose Varianten handelt. Bei den bislang entstandenen "Psycho"-Filmen konnte bereits der Nachfolger von Alfred Hitchcocks Klassiker mit seiner originellen Marschroute punkten und auch unter Anthony Perkins' Regie lassen sich deutliche Vorzüge feststellen. "Psycho III" funktioniert nicht nur wegen der Berücksichtigung der klassischen Basis so gut, sondern auch wegen vieler frischer Impulse und wesentlich zeitgemäßer wirkenden Plog-Fragmenten. Vielleicht kann man daher sagen, dass sich hier Konvention und Moderne kreuzen, was einen recht spannenden Verlauf verspricht. Direkt beim Einstieg kommt es zu formalen Querverbindungen zu "Vertigo", die Szenerie wartet recht schnell mit Spektakeln auf und knüpft zügig an Vergangenes an. So hört man beispielsweise intensive Gespräche über die verschwundene, und nie wieder aufgetauchte Emma Spool und als Maureen in den Fokus rückt, gibt es erneut Rückblenden aus "Psycho", dessen Bilder jedoch eine hochinteressante Verschmelzung mit der cineastischen Realität erfahren. Aufgrund der Thematik Glaube und Kirche, vernimmt der Zuschauer eine Art Blitzkritik, die jedoch eher dazu dient, der weiblichen Hauptrolle eine Art Nimbus mit auf den Weg zu geben, was auch sehr gut funktioniert, fiebert man doch über die Maßen mit der Dame ohne herausragende darstellerische Kapazitäten mit. Nichtsdestotrotz werden gerade über Diana Scarwid, die Erinnerungen an Janet Leigh wachruft, sehr gute Gedächtnisstützen gesetzt und es entstehen hervorragende Szenen, wie beispielsweise das Trugbild im gleichen Bad von Zimmer 1, als sich "Mrs. Bates" während Maureens Suizidversuch plötzlich in die Jungfrau Maria verwandelt. Derartige Ideen tragen schließlich entscheidend dazu bei, dass Perkins' Version einen besonderen Stellenwert einnehmen kann.
Die Geschichte wird interessant und variabel fortgesetzt, wartet allerdings nicht mit den zahlreichen Wendungen des Vorgängers auf, dafür aber mit umso mehr Veranschaulichungen, die an den Nerven zerren sollen. Wieder einmal präsentiert die Geschichte ein paar unsympathische Charaktere, die den Zuschauer dazu verleiten, mit Norman Bates zu sympathisieren, eine letztlich interessante Variante, die der Figur zusätzlichen Tiefgang und eine spürbar tragische Note mit auf den Weg gibt, was allerdings auch naturgemäß vollkommen im Kompetenzbereich des Hauptdarstellers liegt. Anthony Perkins gehört zu "Psycho" wie kein anderer, dementsprechend überzeugt er auch mit einer sehenswerten Leistung, die noch einmal neue Facetten preisgibt. Die sich einstellende Liebesgeschichte zwischen ihm und Diana Scarwid, sozusagen ganz unter verlorenen Seelen, arbeitet die Aussichtslosigkeit heraus, in der sich die Protagonisten befinden. Zusätzlich lädt sich der Verlauf immer wieder selbst mit einigen erotischen Spannungen und dazu passenden Bildern auf. Weiterhin erwähnenswert sind die Darbietungen von Jeff Fahey und Roberta Maxwell, zwei Musterbeispiele unsympathischer, beziehungsweise aufdringlicher Zeitgenossen, die das Geschehen immer wieder aufmischen. Nette Schock-Effekte und blutige Einlagen treiben den sich immer weiter aufbäumenden Wahnsinn stringent, aber auch ein bisschen zu vorhersehbar an, und kraftvolle Bilder leisten sehr gute Schützenhilfe beim unausweichlichen Zusteuern auf die Zielgerade, was offensichtlich gleichbedeutend mit einer Katastrophe sein wird. Als dritter Teil bleibt Anthony Perkins Beitrag durchaus beachtenswert und im Endeffekt bekommt man doch mehr geboten, als man vielleicht erwartet hätte. Insgesamt lässt sich dieser Film daher immer wieder gut anschauen, da er trotz seiner deutlichen Zuordnung und des Einhaltens an bestehende Gesetze noch ansprechende Ausreißmanöver anstrengt, und mit zusätzlichen Variationen sowie Informationen über das alte "Psycho"-Drama aushilft. Gelungen!