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Assassination - Emilio Miraglia (1967)

Verfasst: Di 18. Okt 2011, 22:44
von Nello Pazzafini
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ASSASSINATION

Italien 1967
R: Emilio Miraglia
D: Herny Silva, Fred Beir, Ida Galli
Drehbuch: Luciano Ercoli u.a.
Produzent: F.T. Gay ( :kicher: )

Endlich konnte ich auf diesen Film zugreifen, entdeckte ich doch eine tolle italienische Veröffentlichung mit englischen Ton und noch dazu zu einem sehr günstigen Preis. Warum dieser Film nie synchronisiert wurde und nicht bei uns im Kino lief ist mir schleierhaft handelt es sich bei ASSASSINATION um sehr sehr gutes Agentenkino der 60er. Mit sehr gutem Agentenkino untertreibe ich sogar, die Geschichte ist raffiniert eingefädelt und wird auch genial erzählt, um ein vielfaches anspruchsvoller als viele italienische oder auch englische Kollegen aus dieser produktiven Zeit. Veredelt wird dieser interessante Film von einem hervorragenden & sehr unterstützenden Score von Robbi Poitevin. Doch kommen wir zur Handlung:

John Chandler (Henry Silva) sitzt im Knast und soll am elektrischen Stuhl exekutiert werden. Das wird er auch offiziell doch inoffiziell stirbt er nicht sondern nimmt die Rolle seines erfundenen Bruders Philip Chandler an. Dies alles für die CIA für die er als Auftragskiller arbeiten soll. Nach den ersten Auftritten in New York City als eben sein umbekannter Bruder wird er nach Hamburg gesandt und dort nehmen die Dinge ihren Lauf….

Ich hab mich vollkommen unbedarft auf diesen Film eingelassen und bin sehr begeistert. Habe mir eher eine klassische Gangstergeschichte oder einen Heist artigen Film erwartet aber nein, Miraglia hat hier eine ausgeklügelte und raffinierte Agentengeschichte inszeniert mit vielen unerwarteten Plot twists, wunderschön gefilmt mit unzähligen ausgefallenen Einfällen. Die Geschichte verwirrt immer wieder und macht neugierig auf die Auflösung. Henry Silva regiert diesen Film regelrecht uneingeschränkt und bestätigt was für ein grossartiger Schauspieler er doch eigentlich war. Gekrönt wird diese unentdeckte Perle von einem grandiosen Soundtrack von Robbi Poitevin. Robbi hat hier wirklich für jeden Geschichtsstrang die passende Musik, von gitarrenlastigen Garagensongs zu bläserdominierten Eurospyhymnen, von atmosphärischen Gruselsongs zu 60’s Beat, da ist wirklich alles bei und unterstützt das Geschehen kongenial. Glücklicherweise kann ich diese musikalische Offenbarung nun immer wieder mit der CD der GDM Clubserie geniessen die vor kurzem als Erstveröffentlichung erschien.
Die DVD die ich zur Sichtung hatte ist von RHV kommt mit einem beeindruckend gestochen scharfen Bild und in imposanten Cinemascope.

Grossartiges Eurospy Cinema mit einem genialen Henry Silva in der Haupt(doppel)rolle inklusive schönen Hamburg Drehorten und einem imposanten Score!

9/10 :thup:

CD Veröffentlichung auf GDM

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Re: Assassination - Emilio Miraglia (1967)

Verfasst: So 9. Jun 2024, 15:34
von sergio petroni
John Chandler (Henry Silva) ist ein zum Tode verurteilter Mörder. Der Film beginnt mit seinem Gang zum elektrischen Stuhl.
Die Kontrolleuchte des Hinrichtungsraums flammt auf, der Strom fällt kurzzeitig aus. Offenbar ist die Hinrichtung erfolgt.
Dann wird uns Philipp Chandler vorgestellt, und zwar als Johns lange verschollener und John wie aus dem Gesicht
geschnittener Bruder. Philipp ist ein Auftragskiller, der weltweit für die CIA in heiklen Fällen tätig wird.
Natürlich ist Philipp John und wurde erst zu dem was er ist nach der gestellten Hinrichtung.
Ein neuer Auftrag führt Philipp nach Berlin. Dort muß er feststellen, daß die Überlebenszeit von
Killern nach getaner Arbeit oftmals keine lange ist....

Debutfilm von Emilio P. Miraglia (unter dem Pseudonym Hal Bradley), der hier auch schon ein Händchen
für schöne Einstellungen und das Auge umschmeichelnde Kamerafahrten beweist. Gedreht wurde größtenteils
in den USA, die Crew präsentiert sich mit anglikanisierten Namen. Die Story ist schön verschachtelt erzählt,
Henry Silva trägt den kompletten Film. Ähnlichkeiten zu "Inspektor Sterling ist ein Schuft" gibt es somit
neben Regisseur und Hauptdarsteller einige.
Sehr sehens- und hörenswert.
7/10