Tante Trude aus Buxtehude - F. J. Gottlieb (1971)
Verfasst: Mo 24. Okt 2011, 12:40
Deutschland 1971
D: Rudi Carrell, Ilja Richter, Mascha Gonska, Elisabeth Krogh, Herbert Fux, Chris Roberts, Hans Terofal, Theo Lingen, Gunther Philipp, Rainer Basedow, Alexander Grill, Toni Sailer, Rudolf Schündler
Gerda (Krogh) erhält die Neuigkeit, dass ihre Tante Trude ihr eine Million Mark vererbt habe, die nun zu ihrem 21. Geburtstag verfügbar wird. Logischerweise sorgt das bei Gerda und ihrer Freundin Karin (Mascha Gonska) sowie Rudi (Carrell) und Moritz (Richter) für viel Freude, wobei nicht richtig klar wird, was Rudi und Moritz, die soeben ihre Detektei bankrottiert haben, eigentlich mit den Mädels zu tun haben: Man ist gegenüber dem weiblichen Geschlecht nämlich per Sie.
Ein angelieferter Schrankkoffer enthält jedoch nicht die ersehnte Menge an Bargeld, sondern lediglich 10 identische altmodische Kleider aus dem Nachlass der Verblichenen, worauf Moritz umgehend beginnt, die Kleider zu verkaufen.
Erst danach trifft eine Notiz der Erblasserin ein, wonach das Geld, um die deutsche Erbschaftssteuer zu umgehen (FDP-Schlampe!), in einem Schließfach der Salzburger Länderbank deponiert ist, und der Schließfachschlüssel in eines der Fummel eingenäht wurde. Die Second-Hand-Boutique hat jedoch die Fetzen bereits weiterverkauft nach Kitzbühel, was insofern praktisch ist, als Salzburg dort gleich um die Ecke liegt, der Film jedoch nun den titelgebenden Ort Buxtehude verlässt und so die einmalige Chance vergibt, zum Opus magnum des Buxtehude-Filmes zu werden.
Im Schlosshotel zu Kitzbühel suchen die 4 nun in den wahrhaft potthässlichen Tantenkleider nach dem verschollenen Schlüssel, nicht ahnend, dass man tatsächlich bereits in dessen Besitz ist. So dauert es noch etwas, bis es zum obligatorischen Happy-End kommen kann/wird/darf/muss.
Tja, was lässt sich nun über den Film sagen? Der Name Chris Roberts lässt eine Befürchtung gleich ahnen, die sich auch bewahrheitet: Es gibt deutschen Schlager zu hören, der aber mit dem Abstand von 40 Jahren immerhin einen gewissen Trash-Charme entfaltet, der Wolfgang Petry stets abging, und Iljas „Ich möchte barfuß über den Broadway tanzen“ fand ich gar nicht mal übel. Auch hier müssen Rudi und Ilja gelegentlich in Frauenkleidern rumlaufen, wenn auch nicht so exzessiv wie in „Wenn die tollen Tanten kommen“. Mascha Gonska landete etwas später mit Romy Schneider und Michel Piccoli im „Trio Infernal“, tja, Buxtehude hinterlässt halt Spuren. Und selbst Abel Ferrara und Lucio Fulci ließen sich von jener Szene inspirieren, in der Gunter Philipp als irrer Irrenarzt mit einer Bohrmaschine Ilja Richter ein Loch im Schädel verpassen möchte.
Ansonsten liefert Tante Trude ein Gag-Sortiment zwischen abgestanden und hochgradig psychotronisch. Nicht umsonst wurde im „Absurd3000“-Zine seinerzeit die „Mondo Rudi“-Rubrik eingerichtet, in der eigentlich das gesamte Carrell’sche Filmschaffen abgehandelt werden sollte (Gell, Arkschi?). Wer vor transvestitischen Schlagereinlagen nicht zurückschreckt, kann mit diesem Film durchaus einen vergnüglichen Sonntagnachmittag verbringen.
Ach ja, die modischen Extravaganzen werden hier noch speziell gewürdigt (es gab tatsächlich Zeiten, in der MÄNNER einen Gürtel über dem Pullover trugen??):
http://www.maikitten.de/tante-trude-aus-buxtehude/
Ich warte gespannt auf Reviews von Bux und Freudschi!
D: Rudi Carrell, Ilja Richter, Mascha Gonska, Elisabeth Krogh, Herbert Fux, Chris Roberts, Hans Terofal, Theo Lingen, Gunther Philipp, Rainer Basedow, Alexander Grill, Toni Sailer, Rudolf Schündler
Gerda (Krogh) erhält die Neuigkeit, dass ihre Tante Trude ihr eine Million Mark vererbt habe, die nun zu ihrem 21. Geburtstag verfügbar wird. Logischerweise sorgt das bei Gerda und ihrer Freundin Karin (Mascha Gonska) sowie Rudi (Carrell) und Moritz (Richter) für viel Freude, wobei nicht richtig klar wird, was Rudi und Moritz, die soeben ihre Detektei bankrottiert haben, eigentlich mit den Mädels zu tun haben: Man ist gegenüber dem weiblichen Geschlecht nämlich per Sie.
Ein angelieferter Schrankkoffer enthält jedoch nicht die ersehnte Menge an Bargeld, sondern lediglich 10 identische altmodische Kleider aus dem Nachlass der Verblichenen, worauf Moritz umgehend beginnt, die Kleider zu verkaufen.
Erst danach trifft eine Notiz der Erblasserin ein, wonach das Geld, um die deutsche Erbschaftssteuer zu umgehen (FDP-Schlampe!), in einem Schließfach der Salzburger Länderbank deponiert ist, und der Schließfachschlüssel in eines der Fummel eingenäht wurde. Die Second-Hand-Boutique hat jedoch die Fetzen bereits weiterverkauft nach Kitzbühel, was insofern praktisch ist, als Salzburg dort gleich um die Ecke liegt, der Film jedoch nun den titelgebenden Ort Buxtehude verlässt und so die einmalige Chance vergibt, zum Opus magnum des Buxtehude-Filmes zu werden.
Im Schlosshotel zu Kitzbühel suchen die 4 nun in den wahrhaft potthässlichen Tantenkleider nach dem verschollenen Schlüssel, nicht ahnend, dass man tatsächlich bereits in dessen Besitz ist. So dauert es noch etwas, bis es zum obligatorischen Happy-End kommen kann/wird/darf/muss.
Tja, was lässt sich nun über den Film sagen? Der Name Chris Roberts lässt eine Befürchtung gleich ahnen, die sich auch bewahrheitet: Es gibt deutschen Schlager zu hören, der aber mit dem Abstand von 40 Jahren immerhin einen gewissen Trash-Charme entfaltet, der Wolfgang Petry stets abging, und Iljas „Ich möchte barfuß über den Broadway tanzen“ fand ich gar nicht mal übel. Auch hier müssen Rudi und Ilja gelegentlich in Frauenkleidern rumlaufen, wenn auch nicht so exzessiv wie in „Wenn die tollen Tanten kommen“. Mascha Gonska landete etwas später mit Romy Schneider und Michel Piccoli im „Trio Infernal“, tja, Buxtehude hinterlässt halt Spuren. Und selbst Abel Ferrara und Lucio Fulci ließen sich von jener Szene inspirieren, in der Gunter Philipp als irrer Irrenarzt mit einer Bohrmaschine Ilja Richter ein Loch im Schädel verpassen möchte.
Ansonsten liefert Tante Trude ein Gag-Sortiment zwischen abgestanden und hochgradig psychotronisch. Nicht umsonst wurde im „Absurd3000“-Zine seinerzeit die „Mondo Rudi“-Rubrik eingerichtet, in der eigentlich das gesamte Carrell’sche Filmschaffen abgehandelt werden sollte (Gell, Arkschi?). Wer vor transvestitischen Schlagereinlagen nicht zurückschreckt, kann mit diesem Film durchaus einen vergnüglichen Sonntagnachmittag verbringen.
Ach ja, die modischen Extravaganzen werden hier noch speziell gewürdigt (es gab tatsächlich Zeiten, in der MÄNNER einen Gürtel über dem Pullover trugen??):
http://www.maikitten.de/tante-trude-aus-buxtehude/
Ich warte gespannt auf Reviews von Bux und Freudschi!