Deliria-Italiano

Herstellungsland: Frankreich / 1972

Regie: Jacques Ertaud

Darsteller: Paul Le Person, Pierre Guéant, Gérard Darrieu, Claude Beauthéac, Claude Richard, Myriam Boyer, Marie-Hélène Dasté u. A.

Story:

In La Jasseix, einem kleinen Ort im französischen Zentralmassiv, ist seit 50 Jahren kein Wolf mehr gesehen worden. Darum glaubt der Bürgermeister auch nicht an die Warnung eines Bewohners, diesmal werde der strenge Winter Wölfe aus den Bergen ins Tal hinabtreiben, der 'Wolfsziegel' im Dach eines Hauses habe das angezeigt. Als äußerst heftige Schneefälle den Ort von der Außenwelt abschneiden, brechen dort tatsächlich die ausgehungerten Wölfe ein...


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Französischer Fernsehfilm aus dem Jahre 1972, basierend auf dem Roman „Der Wolfsziegel“ von Jean-Marc Soyez.


Erklärung zum Begriff "Wolfsziegel" (Wikipedia):

Ein Wolfsziegel ist ein Wind-Instrument / Dachziegel, der ab einer gewissen Windgeschwindigkeit ein charakteristisches Pfeifen produziert .
Dieses Geräusch zeigt an, dass der in diesen Gebieten gefürchtete, aus Sibirien kommende Wind, zu wehen beginnt. Dieser Wind kündigt Schnee und große Kälte an und weht in der Regel mehrere Wochen.
Während dieser großen Unwetter beginnen die wilden Tiere unter Kälte und Hunger zu leiden. Die Beutetiere zeigen sich nicht mehr und infolge des Nahrungsmangels in den Wäldern sind die Wölfe gezwungen, sich den Bauernhöfen und Dörfern zu nähern. Dies bedeutet vor allem eine Gefahr für freilaufende Hunde, streunende Katzen, Hühner und auf den Weiden zurückgebliebene Schafe, aber auch für den Menschen.
Der Wolfsziegel dient also als indirektes Warn- oder Ankündigungsinstrument um den kurz bevorstehenden Einfall der Wölfe zu signalisieren und nicht etwa dazu, sie zu erschrecken oder sie fernzuhalten.

Klingt für mich richtig gruselig!

"Moderne Sehgewohnheiten" beißen hier erwartungsgemäß auf Granit. Und das ist auch gut so:

Keine plumpen Schockeffekte, Splädda und Gohr, sondern Story, Atmosphäre und ein wohliger Thrill sind hier angesagt.

Ebenfalls absolut positiv zu vermerken ist, dass der Wolf hier nicht als blutrünstiges, seelenloses Monster dargestellt wird, sondern als ein Tier, das durch die Wetterverhältnisse gezwungen wird, sein Jagdrevier zu verlegen.

Der Film nimmt sich jede (berechtigte!) Zeit, um die Charaktere vorzustellen, und in die Geschichte einzusteigen.

Ein weiteres Highlight ist das verschneite Dorf. Hier scheint die Zeit wirklich (fast) stehen geblieben zu sein, und man wähnt sich im frühen 19. Jahrhundert.

BTW: Den heutzutage gängigen Begriff "Tier-Horror" mag zumindest ich, im Zusammenhang mit "Wolfsziegel", gar nicht so wirklich verwenden...

Alles in allem ein Kleinod, wie es heute in dieser Art gar nicht mehr gedreht wird.

Sollte dieser Film irgendwann mal wieder im TV ausgestrahlt werden heißt es: Einschalten!

Ich liebe solche Filme, "Wolfsziegel" hat wirklich ganz viel Atmosphäre und das obwohl der Film ziemlich puristisch gehalten ist, aber gerade das macht ihn wohl auch aus.
Mich gruselte schon immer vor Filmen, in denen etwas ums Haus schleicht, das einem gefährlich werden kann, so hatte ich natürlich auch hier ein wohliges Gänsehautgefühl.
Nun zum Winter, ich hasse Schnee, bä und in dem Dorf sah es aus wie bei uns jeden Winter, nur das es hier leider keine Wölfe gibt.
Ich stell immer wieder fest, das mir das so richtig gut gefällt wenn ich Wölfe heulen hör, das hat was Beruhigendes, ist das jetzt noch normal?
Jedenfalls hätt ich nix gegen ein paar Wölfe im Wald vor meinem Haus, die mich nachts in den Schlaf "singen"!
Aber nun zurück zum Film, der für mich wirklich ein intensives Erlebnis war!

8/10

untot hat geschrieben:Jedenfalls hätt ich nix gegen ein paar Wölfe im Wald vor meinem Haus, die mich nachts in den Schlaf "singen"!

Nee, weiß genau, was du meinst. Fänd ich auch geil.

Aber dafür hab ich schnatternde Enten vorm Haus und manchmal auch singende Katzen...

Bei uns kommen noch zirpende Grillen, quakende Frösche und kopulierende Igel hinzu!!

Aber cool, gefällt also nicht nur mir, das Heulen!

untot hat geschrieben:Bei und kommen noch zirpende Grillen, quakende Frösche und kopulierende Igel hinzu!!

Wie klingen letztere?

Zuerst mal tierisch laut, wie aus dem Horrorfilm unbeschreiblich, das kann man echt erst glauben wenn mans selbst gehört hat, man denkt man hat Monster im Garten, man geht gucken und dann sind da zwei klitzekleine Igel, treiben es wie die Irren und lassen sich auch überhaupt nicht dabei stören.

Erscheint voraussichtlich am 16.12.2016 bei Pidax auf DVD: