Deliria-Italiano

Arzt ohne Gewissen



Originaltitel: Arzt ohne Gewissen

Alternativtitel: Arzt ohne Gewissen - Privatklinik Prof. Lund

Herstellungsland: Deutschland / 1959

Regie: Falk Harnack

Darsteller: Ewald Balser, Wolfgang Preiss, Barbara Rütting, Cornell Borchers, Karin Baal, Wolfgang Kieling, u.a.

Story:

„Nicht nur Krankheit, auch der Tod ist überwindbar!“ – Mit dieser revolutionären Aussage sorgt der anerkannte Chirurg Professor Lund (Ewald Balser) auf einem Kardiologenkongress für internationale Aufmerksamkeit. Er interessiert den talentierten Arzt Dr. Westorp (Wolfgang Preiss) für sein Forschungsprojekt, das er in einem abgelegenen Schloss betreibt. Was Westorp jedoch nicht weiß, ist, dass der Professor keine Grenzen zum Erreichen seines Zieles kennt. Auf seinem von einem Moor umgebenen Schloss wird eine perfide Auslese betrieben. Um an gesunde Organe zu kommen, ist Lund bereit, das Leben seiner Meinung nach weniger wertvoller Menschen zu opfern. So nimmt er den Tod einer Prostituierten in Kauf, um eine herzschwache Sängerin am Leben halten zu können. Assistiert wird der Professor von Dr. Stein (Wolfgang Kieling), einem skrupellosen und zum Tode verurteilten ehemaligen KZ-Arzt. Ist es möglich, den medizinischen Wahnsinn rechtzeitig zu stoppen? (quelle: pidax-film.de)

Wie geil ist das denn? Skandal-Film! Re-Animator anno 1959! Ein skrupelloser Arzt, der mit einem Nazi-Kriegsverbrecher illegale Herztransplantationen vornimmt, zu einer Zeit, wo das noch der unethisch-medizinischen Utopie zugerechnet wurde. Zwar ist "Arzt ohne Gewissen" bei weiten nicht so cool oder explizit wie "Augen ohne Gesicht", aber für 1959 ist der Streifen schon ziemlich okay und überzeugt vor allem durch seine Darsteller wie Karin Baal als freudloses Freudenmädchen, welches als unfreiwillige Spenderin herhalten soll. Im Grunde dann eher gediegene Ware der harmlosen Art, aber die ganze Sause macht trotz unausgegorenem Drehbuch, das ständig zwischen Drama, Thriller, Horror, moralischem Zeigefinger und Sci-Fi schwankt, ziemlichen Spass: 7/10

Auch ich fand den Film wirklich sehenswert und wundere mich immer, das solche Schätzchen aus deutschen Landen nicht mal den Weg ins TV - Abendprogramm schaffen...
Für mich immer ein Gruselfaktor der angenehmen Art ist Wolfgang Kieling, der Mann hat was an sich das mir echt unheimlich ist.

7,5/10

Ich bin zufällig gerade wieder mal auf die DVD gestoßen, als ich einen Stapel ungesichteter Filme betrachtete ... Klingt so weit ganz vielversprechend hier. Mal sehen, wann ich zu dem Streifen komme. An Karin Baal habe ich immer wieder meine Freude in Filmen aus der Zeit, eine hübsche und gleichermaßen mysteriöse Erscheinung. Der Rest der Besetzung ist ja auch recht namhaft.

untot hat geschrieben:Für mich immer ein Gruselfaktor der angenehmen Art ist Wolfgang Kieling, der Mann hat was an sich das mir echt unheimlich ist.
7,5/10

Ich bin mir fast sicher, dass du dabei auch an "Derrick: Waldweg" denkst. Da ist er echt gruselig.

Oh ja in Waldweg ist er wirklich zum Fürchten, aber auch so hat der was an sich das mir Gänsehaut macht, es ist seine ganzen Erscheinung.

untot hat geschrieben:hat der was an sich das mir Gänsehaut macht, es ist seine ganzen Erscheinung.

Wahrscheinlich die Stimme:

Die Stimme ist noch das Angenehmste an ihm!

Holla! Ewald Balser als größenwahnsinniger Professor, der Herztransplantationen vom noch lebenden Spender vornimmt (sozusagen frisch von der Leber weg...), Wolfgang Kieling als kriegsbeschädigter Nazi-Doc mit Schäferhund, der weiterhin nach lebenswertem und unwertem Leben selektiert (und mit seiner Beinverletzung gut im Ministerium für seltsame Gangarten aufgehoben wäre...), Karin Baal als Hobbyhure mit großzügigem Herzen, Wolfgang Preiss als Gutmensch, der vielleicht doch gar nicht so gut ist und Barbara Rütting rüttelt am hippokratischen Eid. Das Ganze präsentiert als Zibaso-Skript mit Lederle an der Kamera. Da darf man schon ein Auge riskieren, aber keinesfalls sein Herz an den Film verlieren!


Ein paar Extras wären aber auch nicht verkehrt gewesen, gell, Pidax?

Schon ein kurioses Stück deutscher Kinogeschichte. Heutzutage natürlich hoffnungslos
veraltet, aber deswegen nicht weniger sympathisch. Schön, daß dem geneigten Zuseher
nun auch solche Seltenheiten zugänglich gemacht werden!