WWI - War to End all Wars - Edward Feuerherd
Verfasst: Mo 14. Nov 2011, 10:33
WWI - War to End all Wars
(War to End all Wars)
Dokumentation
Regie: Edward Feuerherd
Die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts
Entstehung, Verlauf, Auswirkungen
Seltenes Archivmaterial
Er forderte rund 17 Millionen Menschenleben, Historiker nennen ihn die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts - der 1. Weltkrieg.
Erstmals in der Geschichte der Menschheit war ein Krieg vollständig industrialisiert, Soldaten wurden zu Kanonenfutter.
Diese 10teilige Dokumentation wirft einen noch nie da gewesenen ausführlichen Blick auf die Entstehung, den Verlauf und die Auswirkungen dieser Menschheitskatastrophe. Blicken Sie in die Schützengräben der Westfront und werden Sie Zeuge des Blutvergießens in Russland. Erleben Sie hautnah den Luftkampf der tollkühnen Flieger-Soldaten und reiten Sie mit Lawrence von Arabien.
Von den politischen Auslösern über den Kriegsverlauf, die neuen Waffen und ihren Einsatz bis hin zu den historischen Konsequenzen - diese einzigartige Dokumentation bleibt keine Information schuldig! Einen umfassenderen Einstieg in den Flächenbrand des 1. Weltkrieges kann man sich nicht wünschen.
Eine Dokumentation von gut 7 Stunden Laufzeit sollte schon sehr informativ und interessant gestaltet sein, um die ganze Aufmerksamkeit des Zuschauers für sich in Anspruch nehmen zu können. Bei diesem Aspekt düfte die vorliegende 4 DVD-Box von Ascot elite genau das Richtige sein, zudem es sich ausserdem um eine wahnsinnig faszinierende Thematik handelt. Obwohl es sich ja gerade beim ersten Weltkrieg im Prinzip um die sogenannte Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts handelt, gibt es doch weitaus mehr Filme und Dokus über den 2. Weltkrieg. Wenn man sich jedoch dieser fantastischen aus 10 Teilen bestehenden Box widmet, bekommt man einen mehr als nur tiefen Einblick in einen Krieg, der gerade zur damaligen Zeit etwas Unvorstellbares dargestellt hat und an Grausamkeit kaum zu überbieten war. Dabei werden die Ursachen, der Krieg an sich und auch die Folgen so detailliert und prägnant vermittelt, das man ohne Überteibung von wahrhaft lebendiger Zeitgeschichte sprechen kann.
Jede einzelne Folge ist hier in mehrere Akte eingeteilt, die thematisch recht gut strukturiert sind, allerdings nicht immer in chronologischer Reihenfolge erscheinen. In einigen Kritiken zu dieser Dokumentation wird das oft als negativ herausgestellt, ebenso wie der Aspekt, das Einiges des umfangreichen Archivmaterials wiederholt eingeblendet wird. Dadurch passen natürlich nicht immer die Bilder zum Kommentar des Sprechers, aber was soll man denn machen, wenn kein anderes Bildmaterial zur Verfügung steht? Zudem handelt es sich meiner Meinung nach um Kritikpunkte, die den insgesamt sehr guten Gesamteindruck dieser Doku in keinster Weise beeinträchtigen können, da sie in den wirklich wichtigen Punkten mehr als nur überzeugen kann.
Am meisten imponiert hat mir die unparteiische Erzählweise der jeweiligen Folgen, was bei einer amerikanischen Produktion ja nicht immer unbedingt der fall ist. Doch in dieser Doku gibt es weder übertriebenen Patriotismus noch Heroismus, es wird lediglich ein Krieg in seiner ganzen Sinnlosigkeit und Grausamkeit dargestellt. Den Großteil der Spielzeit nehmen hier die Aktivitäten der Heere ein, wobei aber auch genügend Raum für den Krieg zu See und den Luftkrieg gelassen wird, wobei Letzterer vor allem zu Beginn des Weltkrieges noch gar keine Rolle gespielt hat. Auch Waffen, gescheiterte Pläne und politische Versuche den Krieg frühzeitig zu beenden, finden ihren Platz. Nur so bekommt man dann letztendlich auch einen äusserst umfassenden Eindruck über die Gesamtsituation eines Weltkrieges, dessen Ausgang lange Zeit auf der Kippe stand. Die Vorteile für die jeweiligen Allianzen wogen so dermaßen hin-und her, das es dem Zuschauer dabei schon leicht schwindelig werden kann. Das Geschehen wogte gerade in Europa sooft in die ein-oder andere Richtung, das man sich nie sicher sein konnte, welche Seite am Ende die Oberhand gewinnen sollte. Das es dann gerade die damals militärisch gesehen unwichtigen Amerikaner waren, die letztendlich das Kriegsgeschehen maßgeblich beeinflusst haben, wäre im Prinzip schon als witzig anzusehen wenn es sich nicht um eine derart ernste Thematik handeln würde.
Letztendlich handelt es sich bei "WWI" um eine absolut erstklassige Doku, die mit jeder Menge Archivmaterial aufwarten kann, das sich unauslöschbar in das Gedächtnis des Zuschauers einbrennt. Insbesondere dürfte dies bei den Passagen des zermürbenden Grabenkrieges der Fall sein, der den Soldaten aller Länder unmenschliche Strapazen auferlegt hat, die man sich eigentlich gar nicht vorstellen möchte. Man kann trotz der eindringlichen Bilder lediglich ansatzweise nachvollziehen, unter welch psychischem-und physischen Druck die Männer gestanden haben müssen und welch entsetzliches Leid sie ausgestanden haben. Eigentlich dachte man, das der 1. Weltkrieg alle anderen Kriege beendet hätte, doch gut 20 Jahre später wurde die Menschheit auf grausame Art und Weise eines Besseren belehrt.
Fazit:
Trotz einiger Nörgeleien diverser Kritiker bietet diese DVD-Box einen mehr als umfangreichen Einblick in einen wahrhaft furchtbaren Krieg, der die ganze Welt verändern sollte. Immer neuere Waffengattungen und insbesondere der erstmalige Einsatz von Giftgas sind Teil einer Thematik, die man kaum in einer einzigen Rezension besprechen kann. Auf jeden Fall aber sollten sich Interessaenten des Themas diese Reihe zulegen, bei der es sich wirklich um lebendigen-und höchstinteressanten Geschichtsunterricht handelt.
Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Bild: 4:3 Vollbild
Laufzeit: 420 Minuten