Mirrors
(Mirrors)
mit
Kiefer Sutherland, Paula Patton, Cameron Boyce, Erica Gluck, Amy Smart, Mary Beth Peil, John Shrapnel, Jason Flemyng, Tim Ahern, Julian Glover, Josh Cole, Ezra Buzzington, Aida Doina, Ioana Abur, Darren Kent
Regie:
Alexandre Aja
Drehbuch:
Gregory Levasseur / Alexandre Aja
Kamera:
Maxime Alexandre
Musik:
Javier Navarrete
Keine Jugendfreigabe
Rumänien / Frankreich / 2008
Ben Carson muss den Polizeidienst quittieren und in einem verfallenen New Yorker Kaufhaus als Nachtwächter arbeiten. Auf seinen Rundgängen durch die finsteren hallen und Gänge reflektieren gewaltige Zierspiegel düstere Bilder der Vergangenheit. Sind die geisterhaften Erscheinungen nur Hirngespinste? Schon bald sieht sich Carson einer teuflischen macht gegenüber, die über Spiegel in unsere Welt tritt und das Leben seiner Frau und Kinder bedroht. Carson muss sich dem schaurigen Geheimnis hinter den Spiegeln stellen, aber die Wahrheit wird ihn bis ins Mark erschüttern...
Auch wenn es sich bei "Mirrors" wieder einmal "nur" um ein US-amerikanisches Remake eines Asia-Gruselfilms handelt, so muss man doch anerkennen, das der Film mehr als nur gelungen ist. Alexandre Aja, der ja schon mit "High Tension" und dem Remake von "The Hills have Eyes" unter Beweis gestellt hat, das er in der Lage ist, qualitativ hochwertige und sehr spannende Horrorfilme zu kreieren, hat auch dieses Mal wieder ein Szenario geschaffen, das es versteht, den Betrachter in seinen Bann zu ziehen.
Allein die Geschichte an sich übt hier schon eine sehr starke Faszination auf einen aus, selten in letzter Zeit habe ich bei einem Film so mitgefiebert und konnte es kaum erwarten, die Lösung des mysteriösen Rätsels präsentiert zu bekommen. Geschickt ist es hier gelungen, die Spannungsschraube stetig immer etwas fester anzuziehen, bis man es als Zuschauer vor Spannung kaum noch aushalten kann. Man merkt es am eigenen sehr angespannten Sehverhalten, das man selbst tief in die Geschichte eintaucht und versucht, das Rätsel zu entwirren. Gut eingesetzte Schockmomente sorgen dafür, das die Anspannung immer größer wird, es gibt so einige Momente, in denen man ganz unwillkürlich zusammenzuckt, oder einem kalte Schauer über den Rücken laufen.
Mit dafür zuständig ist natürlich auch die hervorragende Grusel-Atmosphäre, die "Mirrors" ganzzeitig beiwohnt. Doch auch, wenn diese Stimmung, die sehr dicht und unheimlich ist sich kontinuirlich durch den gesamten Film zieht, so hat es Aja perfekt verstanden, sie immer noch etwas zu steigern und vor allem die Bedrohlichkeit, die allein schon von der sehr düsteren Location des Kaufhauses ausgeht, immer mehr auszubauen. Man ertappt sich selbst sehr oft dabei, wie sich fast automatisch eine Gänsehaut bildet, die man einfach nicht verhindern kann, selbst wenn man es wollte. Dafür ist man ganz einfach zu stark in das Geschehen involviert und lässt sich auf die mysteriöse Reise in die "Spiegelwelt" mitnehmen.
Der Härtegrad des Filmes hält sich durchaus in einem überschaubaren Rahmen, aber die vorhandenen härteren Passagen sind richtig gut gemacht und auch ziemlich derbe ausgefallen. Bei Ansicht der Szenen fragt man sich unwillkürlich, warum hier noch 11,5 Sekunden geschnitten wurden, denn die hätten den Kohl sicherlich nicht fett gemacht. Aber wie dem auch sei, ich persönlich halte den Härtegrad für angemessen, mehr hätte hier eventuell sogar geschadet und das fantastische gesamtbild nur getrübt. Ausserdem hat der Film auch keine übermäßige Härte nötig, da er in allen Belangen vollkommen zu überzeugen weiss.
Und dazu zählen selbstverständlich auch die Schauspieler, wobei man anmerken sollte, das hier eine Person im absoluten Focus steht, nämlich Kiefer Sutherland und die anderen eher als notwendiges Beiwerk anzusehen sind. Das soll deren Leistungen in keinster Weise schmälern, nur steht die Person des Ben Carson hier so stark im Vordergrund des Geschehens, das es phasenweise sogar schwer fällt, die anderen Darsteller überhaupt wahrzunehmen. Und Sutherland spielt diesen Charakter einfach nur überragend und versteht es, seine Fähigkeiten perfekt einzusetzen. Sein Schauspiel ist absolut autenthisch und überzeugend, so das er dem Film damit ganz unweigerlich seinen Stempel aufdrückt.
Auch das Ende, das manch einen im ersten Moment vielleicht etwas verwirren könnte, finde ich hier absolut perfekt und sehr passend. Ein Happy End, das man ja im ersten Moment vermutet, hätte hier in meinen Augen kitschig und auch lächerlich gewirkt, so aber empfinde ich es als einen sehr guten Schlusspunkt unter einen genialen Film.
So kann man abschließend festhalten, das "Mirrors" ein wirklich sehr gelungener Horrorfilm ist, der in wirklich allen Belangen überzeugen kann und beim Zuschauer für ein extrem gruseliges und spannendes Filmvergnügen sorgt, das einem so manches Mal den Atem stocken lässt. Ein Film, den man einfach als Horror-Fan gesehen haben muss.
9/10