Graf Zaroff - Genie des Bösen - Schoedsack/Pichel (1932)
Moderator: jogiwan
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Graf Zaroff - Genie des Bösen - Schoedsack/Pichel (1932)
Originaltitel: The Most Dangerous Game
Herstellungsland: USA / 1932
Regie: Ernest B. Schoedsack / Irving Pichel
Darsteller: Joel McCrea, Fay Wray, Leslie Banks, Robert Armstrong, Noble Johnson, Steve Clemente u.a.
Story:
Auf einer abgelegenen Insel wohnt Graf Zaroff, der dort seiner Jagdleidenschaft nach Menschen frönt. Als Robert und Eve dort stranden, sieht der Graf in ihnen zwei weitere Opfer. Er gibt ihnen jedoch eine kleine Chance. Sollten sie das Morgengrauen erleben, läßt er sie frei...
http://www.ofdb.de/film/9070,Graf-Zarof ... B%C3%B6sen
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Re: Graf Zaroff - Genie des Bösen - Schoedsack/Pichel
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Re: Graf Zaroff - Genie des Bösen - Schoedsack/Pichel
Alter s/w Film. Welche Trophäen der Graf jagt, ist einem schnell bewußt. Vielleicht hat dieser Film einige Regisseure beeinflußt, die die Menschenjagd ebenfalls später in ihren Filmen verarbeiteten. Hier gehts natürlich eher gruselig zu als um bedingungslose Härte, aber kalt läßt einen der Film nicht. Doch etwas altbacken, auch die Filmmusik, aber charmeversprühend. Habe ich nicht mehr mit voller Aufmerksamkeit genießen können, werde ich noch mal nachholen müssen. Daher reicht es im Moment nur für
6/10
Soll unser Gedächtnisgenie Bux die passenden Worte finden
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Re: Graf Zaroff - Genie des Bösen - Schoedsack/Pichel
Von „King Kong“-Regisseur Ernest B. Schoedsack zusammen mit Irving Pichel im Jahre 1932 und anscheinend in den gleichen Kulissen wie der Riesenaffen-Klassiker gedreht, dürfte „Graf Zaroff – Genie des Bösen“ die erste Verfilmung der beliebten Menschenjagd-Thematik sein.
Der sinistere, russische Graf Zaroff (Leslie Banks, „Der Mann, der zuviel wußte“) benutzt die auf seiner einsamen Insel strandenden Schiffbrüchigen als Opfer für seine perverse Jagdleidenschaft. Jedoch hat er die Rechnung ohne Robert (Joel McCrea, „Der Mann aus Virginia“) gemacht, der sich zu wehren weiß…
Der Film beginnt mit dem gut gefilmten Kentern eines Schiffes und charakterisiert zunächst Zaroff, der mit seinem finsteren Diener Ivan residiert, recht ausgiebig. Dabei bedient man sich im Horrorbereich, genauer: bei der klassischen Schauermär um Graf Dracula, indem man in geheimnisvoller, unheimlicher Atmosphäre das Bild eines Grafen zeichnet, der nur langsam mit seinem bedrohlichen Geheimnis herausrückt. Die morbide Ausstattung seines gruseligen Schlosses unterstreicht diesen Aspekt. Die bei Roberts Eintreffen bereits anwesende Eve (Fay Wray, „King Kong“) wird zum „Love Interest“, ihr stets betrunkener Bruder sorgt in Dialogen für etwas Humor. Viele Dialoge beschäftigen sich durchaus kritisch mit dem Thema Jagd bzw. Philosophie selbiger und dem aus ihr resultierenden Lustgewinn.
Mit Beginn der Jagd in prächtigen Urwaldkulissen schlägt die Gruselatmosphäre in einen reinrassigen Abenteuerstreifen um. Verglichen mit später entstandenen Filmen, denen eine ähnliche Thematik zugrunde liegt, fielen Hatz und Duell recht unspektakulär aus und Blut fließt schon mal gar keines, was dem Charme dieses Uralt-Films aber kaum einen Abbruch tut. Die nur rund einstündige Laufzeit verhindert jegliche Längen und die Schauspieler machen ihre Sache gut. Ein finales Aufeinandertreffen Roberts und Graf Zaroffs schraubt die Spannung noch einmal in die Höhe.
Somit ist „Graf Zaroff – Genie des Bösen“ für Freunde wegweisender bzw. Pionierarbeit leistender Filmklassiker eine gute Wahl.
Der sinistere, russische Graf Zaroff (Leslie Banks, „Der Mann, der zuviel wußte“) benutzt die auf seiner einsamen Insel strandenden Schiffbrüchigen als Opfer für seine perverse Jagdleidenschaft. Jedoch hat er die Rechnung ohne Robert (Joel McCrea, „Der Mann aus Virginia“) gemacht, der sich zu wehren weiß…
Der Film beginnt mit dem gut gefilmten Kentern eines Schiffes und charakterisiert zunächst Zaroff, der mit seinem finsteren Diener Ivan residiert, recht ausgiebig. Dabei bedient man sich im Horrorbereich, genauer: bei der klassischen Schauermär um Graf Dracula, indem man in geheimnisvoller, unheimlicher Atmosphäre das Bild eines Grafen zeichnet, der nur langsam mit seinem bedrohlichen Geheimnis herausrückt. Die morbide Ausstattung seines gruseligen Schlosses unterstreicht diesen Aspekt. Die bei Roberts Eintreffen bereits anwesende Eve (Fay Wray, „King Kong“) wird zum „Love Interest“, ihr stets betrunkener Bruder sorgt in Dialogen für etwas Humor. Viele Dialoge beschäftigen sich durchaus kritisch mit dem Thema Jagd bzw. Philosophie selbiger und dem aus ihr resultierenden Lustgewinn.
Mit Beginn der Jagd in prächtigen Urwaldkulissen schlägt die Gruselatmosphäre in einen reinrassigen Abenteuerstreifen um. Verglichen mit später entstandenen Filmen, denen eine ähnliche Thematik zugrunde liegt, fielen Hatz und Duell recht unspektakulär aus und Blut fließt schon mal gar keines, was dem Charme dieses Uralt-Films aber kaum einen Abbruch tut. Die nur rund einstündige Laufzeit verhindert jegliche Längen und die Schauspieler machen ihre Sache gut. Ein finales Aufeinandertreffen Roberts und Graf Zaroffs schraubt die Spannung noch einmal in die Höhe.
Somit ist „Graf Zaroff – Genie des Bösen“ für Freunde wegweisender bzw. Pionierarbeit leistender Filmklassiker eine gute Wahl.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Graf Zaroff - Genie des Bösen - Schoedsack/Pichel
Wunderbarer alter Schinken, der mir großen Spaß gemacht hat und das Thema fasziniert ja auch, sogar heute noch und wird auch immer wieder mal aufgegriffen.
Wie so viele Filme aus dieser Zeit wirkt der Streifen zeimlich brav, was zum Charme nur positiv beiträgt.
Die Kulissen sind herrlich, da steh ich drauf und teilweise sieht man sogar recht bekannte Gesichter, die Spannung hält sich aber eher dezent im Hintergrund, auch ists ziemlich vorhersehbar, trotzdem, sieht man den Film als Ganzes, ist für mich alles stimmig.
7/10
Wie so viele Filme aus dieser Zeit wirkt der Streifen zeimlich brav, was zum Charme nur positiv beiträgt.
Die Kulissen sind herrlich, da steh ich drauf und teilweise sieht man sogar recht bekannte Gesichter, die Spannung hält sich aber eher dezent im Hintergrund, auch ists ziemlich vorhersehbar, trotzdem, sieht man den Film als Ganzes, ist für mich alles stimmig.
7/10
- sergio petroni
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Re: Graf Zaroff - Genie des Bösen - Schoedsack/Pichel
Fast könnte man glauben, der gute Graf Zaroff hat sein schloßähnliches Anwesen auf einsamer
Insel nur deshalb erworben, um dort seinem liebsten Hobby nachgehen zu können;
nämlich der Menschenjagd.
Um neue Opfer anzulocken werden flugs falsche Positionslichter gesetzt und vorbeifahrende
Schiffe auf todbringende Klippen gelotst. So beginnt der Film auch mit dem recht spektakulär
gefilmten Untergang eines Dampfers. Wer die Explosion überlebt hat, wird zu allem Überfluß
von Haien gefressen. Und wer dies auch noch überlebt hat und sich an's Ufer retten kann,
ja der bekommt es mit Graf Zaroff zu tun. Dieser päppelt die Schiffbrüchigen fünf Tage lang auf
und läßt ihnen alle denkbaren Annehmlichkeiten und Stärkungen zuteil werden,
nur um danach eine gnadenlose Menschjagd auf die Unglücklichen zu veranstalten.
Bevor er das Opfer in spe aussetzt, muß dieses noch einen Rundgang durch die Trophäenkammer
des Zaren machen. Hier sind die Wände geschmückt mit mumifizierten Köpfen der Jagdbeute.
So weiß jedermann, wie er/sie selbst enden wird.
Und der Graf kam noch nie ohne eine Trophäe von einem Jagdausflug zurück.
Schon ziemlich starker Tobak für das Jahr 1932. Natürlich nicht explizit oder gar allzu horribel,
aber dennoch schön abgefahren. Hervorzuheben sind auch die von untot erwähnten tollen Kulissen.
Mit einem kleinen Nostalgiebonus gibt's von mir
7/10
Insel nur deshalb erworben, um dort seinem liebsten Hobby nachgehen zu können;
nämlich der Menschenjagd.
Um neue Opfer anzulocken werden flugs falsche Positionslichter gesetzt und vorbeifahrende
Schiffe auf todbringende Klippen gelotst. So beginnt der Film auch mit dem recht spektakulär
gefilmten Untergang eines Dampfers. Wer die Explosion überlebt hat, wird zu allem Überfluß
von Haien gefressen. Und wer dies auch noch überlebt hat und sich an's Ufer retten kann,
ja der bekommt es mit Graf Zaroff zu tun. Dieser päppelt die Schiffbrüchigen fünf Tage lang auf
und läßt ihnen alle denkbaren Annehmlichkeiten und Stärkungen zuteil werden,
nur um danach eine gnadenlose Menschjagd auf die Unglücklichen zu veranstalten.
Bevor er das Opfer in spe aussetzt, muß dieses noch einen Rundgang durch die Trophäenkammer
des Zaren machen. Hier sind die Wände geschmückt mit mumifizierten Köpfen der Jagdbeute.
So weiß jedermann, wie er/sie selbst enden wird.
Und der Graf kam noch nie ohne eine Trophäe von einem Jagdausflug zurück.
Schon ziemlich starker Tobak für das Jahr 1932. Natürlich nicht explizit oder gar allzu horribel,
aber dennoch schön abgefahren. Hervorzuheben sind auch die von untot erwähnten tollen Kulissen.
Mit einem kleinen Nostalgiebonus gibt's von mir
7/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- CamperVan.Helsing
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Re: Graf Zaroff - Genie des Bösen - Schoedsack/Pichel
Gewiss, und zweifellos ein Meilenstein der Filmgeschichte.sergio petroni hat geschrieben:
Schon ziemlich starker Tobak für das Jahr 1932.
Aber die Version von Jess Franco mag ich trotzdem lieber.
My conscience is clear
(Fred Olen Ray)
(Fred Olen Ray)
Re: Graf Zaroff - Genie des Bösen - Schoedsack/Pichel
Die übrigens im zeitgleich gedrehten "King Kong" wieder auftauchen. Wie auch der halbe Cast.sergio petroni hat geschrieben:Hervorzuheben sind auch die von untot erwähnten tollen Kulissen.
Früher war mehr Lametta
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Re: Graf Zaroff - Genie des Bösen - Schoedsack/Pichel
(GRAF ZAROFF) GENIE DES BÖSEN (THE MOST DANGEROUS GAME, USA 1932, Regie: Ernest B. Schoedsack, Irving Pichel)
Warum zum Teufel erinnerten mich einige Sets an KING KONG? Das kann doch kein Zufall sein!
Ja jedenfalls: Ein wahrlich toller Klassiker, der in seiner Kürze keinerlei Längen verzeichnet, zügig zum Punkt kommt und bestens unterhält. Dass es hier um die Menschenjagd geht, dürfte hinlänglich bekannt sein. Die kommt natürlich nicht so dramatisch daher, wie man das von moderneren Erzeugnissen ähnlicher Thematik gewohnt sein dürfte, aber hey, der Film ist von 1932! Und dafür muss man ihm sowohl Mut zum Thema als auch die Fähigkeit für rasante und spannende Unterhaltung zusprechen. Interessant ist aber auch die bipolare Verteilung von gut und böse. Hier die Amerikaner, dort die einstige Achse des Bösen: Ein russischer Adliger, ein Kosake, ein Chinese und ein Mongole (so genau sind die zwei Bediensteten zwar nicht benannt, aber sie sehen in ihrer stereotypen Überzeichnung schon stark danach aus). Guter Film!
Warum zum Teufel erinnerten mich einige Sets an KING KONG? Das kann doch kein Zufall sein!
Ja jedenfalls: Ein wahrlich toller Klassiker, der in seiner Kürze keinerlei Längen verzeichnet, zügig zum Punkt kommt und bestens unterhält. Dass es hier um die Menschenjagd geht, dürfte hinlänglich bekannt sein. Die kommt natürlich nicht so dramatisch daher, wie man das von moderneren Erzeugnissen ähnlicher Thematik gewohnt sein dürfte, aber hey, der Film ist von 1932! Und dafür muss man ihm sowohl Mut zum Thema als auch die Fähigkeit für rasante und spannende Unterhaltung zusprechen. Interessant ist aber auch die bipolare Verteilung von gut und böse. Hier die Amerikaner, dort die einstige Achse des Bösen: Ein russischer Adliger, ein Kosake, ein Chinese und ein Mongole (so genau sind die zwei Bediensteten zwar nicht benannt, aber sie sehen in ihrer stereotypen Überzeichnung schon stark danach aus). Guter Film!
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
- buxtebrawler
- Forum Admin
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- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Graf Zaroff - Genie des Bösen - Schoedsack/Pichel (1932)
Erscheint voraussichtlich am 28.06.2019 bei Wicked-Vision als Blu-ray/DVD-Kombination:
Extras:
- 52-seitiges Booklet mit einem Essay von Clemens G. Williges [Deutsch/Englisch]
- Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen und Dr. Gerd Naumann (2019)
- Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen (2006)
- Einleitung von Dr. Rolf Giesen
- „The Most Dangerous Game“: Die Remakes
- Trailer
- Bildergalerie
- Wendecover (Deutsch/Englisch)
Bemerkungen:
Scanavo Blu-ray Box (Blu-ray + DVD)
Limitiert auf 1000 Stück.
Untertitel Bonusmaterial: Englisch
GRAF ZAROFF ist ein Meisterwerk der Filmgeschichte, welches in den Kulissen von KING KONG entstand und den Ursprung des „Manhunt“-Subgenres darstellt. Die vorliegende Special Edition zeigt den Filmklassiker aufwendig restauriert und als deutsche HD-Premiere in einer 2K-Neuabtastung vom 35mm-Negativ mit exklusiver Bildrestauration.
Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... &vid=96046
Extras:
- 52-seitiges Booklet mit einem Essay von Clemens G. Williges [Deutsch/Englisch]
- Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen und Dr. Gerd Naumann (2019)
- Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen (2006)
- Einleitung von Dr. Rolf Giesen
- „The Most Dangerous Game“: Die Remakes
- Trailer
- Bildergalerie
- Wendecover (Deutsch/Englisch)
Bemerkungen:
Scanavo Blu-ray Box (Blu-ray + DVD)
Limitiert auf 1000 Stück.
Untertitel Bonusmaterial: Englisch
GRAF ZAROFF ist ein Meisterwerk der Filmgeschichte, welches in den Kulissen von KING KONG entstand und den Ursprung des „Manhunt“-Subgenres darstellt. Die vorliegende Special Edition zeigt den Filmklassiker aufwendig restauriert und als deutsche HD-Premiere in einer 2K-Neuabtastung vom 35mm-Negativ mit exklusiver Bildrestauration.
Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... &vid=96046
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!