Herr Lehmann - Leander Haußmann (2003)
Moderator: jogiwan
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Herr Lehmann - Leander Haußmann (2003)
D 2003
D: Christian Ulmen, Detlev Buck, Janek Rieke, Katja Danowski, Christoph Waltz
Frank Lehmann ist genervt, dass er von seinen Freunden nur noch “Herr Lehmann” genannt wird, weil sein 30. Geburtstag vor der Tür steht. Außerdem muss er sich mit besoffenen Hunden, besuchenden Eltern und Ost-Vopos rumschlagen, verliebt sich in die schöne Köchin aus der Markthallen-Kneipe und sein bester Freund Karl dreht durch.
Man soll Filmen ja nicht mit Büchern vergleichen. Im Roman von Sven Regener wird ja Lehmanns Gedanken, die sich gerne in Bandwurmsätzen mit mindestens 3 Windungen ergießen, viel Raum eingeräumt. Das lässt sich im Film nicht umsetzen und so wirkt der Film doch wie ein „Best of Buch“. Gleichwohl ist der Film (Drehbuch stammt von Regener selbst) gut gelungen und ein Highlight des bundesdeutschen Filmschaffens des vergangenen Jahrzehnts. Christian Ulmen ist für mich zu Herrn Lehmann geworden, Detlev Buck (Karl) hat natürlich den Schleswig-Holstein-Bonus, und auch alle anderen machen ihre Sache gut.
Unverzeihlich ist natürlich, dass die Markthallenkneipe in Köln (!) nachgebaut wurde, auch die Babelsberger Studiokulisse, die in „Sonnenallee“ die Sonnenallee darstellen sollte (ach was), taucht hier wieder auf – Neukölln = Kreuzberg? Wie man dem Audiokommentar von Haußmann und Regener entnehmen kann, ist Regener Freund von echten Locations, während Haußmann Freund von Künstlichkeit ist (auch sonst sind die beiden häufig nicht einer Meinung). Immerhin wurden die Szenen im Elefanten vor Ort gedreht.
Regener und Haußmann arbeiten derzeit gerade am Drehbuch von „Der kleine Bruder“. Nachdem „Neue Vahr Süd“ ja als TV-Produktion verfilmt wurde, scheint es für das letzte Lehmann-Buch also wieder einen Kinofilm zu geben. Ick freu mir schon, wa?
PS: Läuft betrunkener Sand tatsächlich schneller durch die Sanduhr als nüchterner?
D: Christian Ulmen, Detlev Buck, Janek Rieke, Katja Danowski, Christoph Waltz
Frank Lehmann ist genervt, dass er von seinen Freunden nur noch “Herr Lehmann” genannt wird, weil sein 30. Geburtstag vor der Tür steht. Außerdem muss er sich mit besoffenen Hunden, besuchenden Eltern und Ost-Vopos rumschlagen, verliebt sich in die schöne Köchin aus der Markthallen-Kneipe und sein bester Freund Karl dreht durch.
Man soll Filmen ja nicht mit Büchern vergleichen. Im Roman von Sven Regener wird ja Lehmanns Gedanken, die sich gerne in Bandwurmsätzen mit mindestens 3 Windungen ergießen, viel Raum eingeräumt. Das lässt sich im Film nicht umsetzen und so wirkt der Film doch wie ein „Best of Buch“. Gleichwohl ist der Film (Drehbuch stammt von Regener selbst) gut gelungen und ein Highlight des bundesdeutschen Filmschaffens des vergangenen Jahrzehnts. Christian Ulmen ist für mich zu Herrn Lehmann geworden, Detlev Buck (Karl) hat natürlich den Schleswig-Holstein-Bonus, und auch alle anderen machen ihre Sache gut.
Unverzeihlich ist natürlich, dass die Markthallenkneipe in Köln (!) nachgebaut wurde, auch die Babelsberger Studiokulisse, die in „Sonnenallee“ die Sonnenallee darstellen sollte (ach was), taucht hier wieder auf – Neukölln = Kreuzberg? Wie man dem Audiokommentar von Haußmann und Regener entnehmen kann, ist Regener Freund von echten Locations, während Haußmann Freund von Künstlichkeit ist (auch sonst sind die beiden häufig nicht einer Meinung). Immerhin wurden die Szenen im Elefanten vor Ort gedreht.
Regener und Haußmann arbeiten derzeit gerade am Drehbuch von „Der kleine Bruder“. Nachdem „Neue Vahr Süd“ ja als TV-Produktion verfilmt wurde, scheint es für das letzte Lehmann-Buch also wieder einen Kinofilm zu geben. Ick freu mir schon, wa?
PS: Läuft betrunkener Sand tatsächlich schneller durch die Sanduhr als nüchterner?
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Re: Herr Lehmann - Leander Haußmann
Yepp, klasse Film! Der Ulmen ist hier wirlich top. Sehr schöne Komödie mit tragischen Momenten und wer während der Maueröffnung erst mal in Ruhe sein Bier austrinkt, ist mir sowieso sympathisch.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Herr Lehmann - Leander Haußmann
Der Film ist mir im Laufe der Jahre echt ans Herz gewachsen. Regeners Lehmann-Trilogie kann ich aber auch als Lesestoff nur empfehlen.buxtebrawler hat geschrieben:Yepp, klasse Film! Der Ulmen ist hier wirlich top. Sehr schöne Komödie mit tragischen Momenten und wer während der Maueröffnung erst mal in Ruhe sein Bier austrinkt, ist mir sowieso sympathisch.
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Re: Herr Lehmann - Leander Haußmann
Hab ich als sehr unterhaltsam in Erinnerung. Und meinen Zitateschatz prägte der Film auch nachhaltig
"Die Dehydrierung ist der größte Feind des Alkoholikers."
"Denkt an die Elektrolyte!"
"Sag du mir nicht, dass es aus ist. Du hast mir überhaupt nicht zu sagen, dass es aus ist. Das ist mein Text. Und ich sag dir mal was: Katrin. Es ist aus!"
usw.
"Die Dehydrierung ist der größte Feind des Alkoholikers."
"Denkt an die Elektrolyte!"
"Sag du mir nicht, dass es aus ist. Du hast mir überhaupt nicht zu sagen, dass es aus ist. Das ist mein Text. Und ich sag dir mal was: Katrin. Es ist aus!"
usw.
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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Re: Herr Lehmann - Leander Haußmann
In der Tat darf man das Buch nicht vorher lesen, weil dagegen der Film tatsächlich stark abfällt. Wobei man den trotzdem sehr gut gucken kann.
Ulmen war für mich immer der ultimative Herr Lehmann. Ich muss aber gestehen, dass ich nach "Neu Vahr Süd" immer mehr Frederick Lau für die Idealbesetzung halte.
Ulmen war für mich immer der ultimative Herr Lehmann. Ich muss aber gestehen, dass ich nach "Neu Vahr Süd" immer mehr Frederick Lau für die Idealbesetzung halte.
Früher war mehr Lametta
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Re: Herr Lehmann - Leander Haußmann
Nee, ich hab auch da immer den Ulmen vor den Augen gehabt.Arkadin hat geschrieben:In der Tat darf man das Buch nicht vorher lesen, weil dagegen der Film tatsächlich stark abfällt. Wobei man den trotzdem sehr gut gucken kann.
Ulmen war für mich immer der ultimative Herr Lehmann. Ich muss aber gestehen, dass ich nach "Neu Vahr Süd" immer mehr Frederick Lau für die Idealbesetzung halte.
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Re: Herr Lehmann - Leander Haußmann
So sieht's wohl aus, allerdings würde ich durchaus die Lektüre des Buches empfehlen, gerne auch vorweg. Ich bin jedenfalls echt froh, dass ich dieses Buch und die beiden Fortsetzungen trotz meiner beklagenswerten Lesefaulheit gelesen habe. "Herr Lehmann" müsste ich mal wieder gucken, der ist schon recht unterhaltsam. Schön war, als der in Bremen als kostenlose Open-Air-Vorstellung lief, ein paar hundert Meter von meiner damaligen Wohnung entfernt.Arkadin hat geschrieben:In der Tat darf man das Buch nicht vorher lesen, weil dagegen der Film tatsächlich stark abfällt. Wobei man den trotzdem sehr gut gucken kann.
Auf "Neue Vahr Süd" habe ich mich sehr gefreut und fand den auch recht gelungen. Aber da das Buch sehr dick ist und es sich um eine Fernsehproduktion handelt, hätte ich mir mindestens einen Zweiteiler gewünscht. So wurden leider echt nur Teile der Buchhandlung abgehandelt.
- CamperVan.Helsing
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Re: Herr Lehmann - Leander Haußmann
Ich missbrauche mal eben den Fred für ein
Roll up, roll up for the mystery tour...
»Es geht um das Herz der Sache, Charlie. Es geht um Magical Mystery.« Ein Buch wie ein Rausch: Man braucht 48 Stunden, die Droge heißt Sven Regener. Am Start: eine Handvoll ziemlich verrückter Techno-Freaks. Und am Steuer: Karl Schmidt, der beste Freund von Frank Lehmann. Als Karl Schmidt, Opfer eines depressiven Nervenzusammenbruchs am Tag der Maueröffnung, nach Jahren der Versenkung von alten Kumpels zufällig in Hamburg als Bewohner einer drogentherapeutischen Einrichtung wiedergefunden wird, ist das der Anfang einer seltsamen Zusammenarbeit: Die alten Freunde, mittlerweile zu Ruhm und Reichtum gelangt, wollen mit ihrem Plattenlabel auf einer Tour durch Deutschland den Rave der 90er Jahre mit dem Hippiegeist der 60er versöhnen und brauchen dazu einen, der immer nüchtern bleiben muss. Das kommt Karl Schmidt gerade recht, denn der hat keine Lust mehr, sich in einer Parallelwelt aus Drogen-WG, Hilfshausmeisterjob und gruppendynamischen Wochenendausflügen zu verschanzen. Und so beginnt eine Reise durch ein Land und eine Zeit im Umbruch, unternommen von einer Handvoll Techno-Freaks, betreut von einem psychisch labilen Ex-Künstler, für den dies der Weg zurück in ein unabhängiges Leben sein soll.
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»Es geht um das Herz der Sache, Charlie. Es geht um Magical Mystery.« Ein Buch wie ein Rausch: Man braucht 48 Stunden, die Droge heißt Sven Regener. Am Start: eine Handvoll ziemlich verrückter Techno-Freaks. Und am Steuer: Karl Schmidt, der beste Freund von Frank Lehmann. Als Karl Schmidt, Opfer eines depressiven Nervenzusammenbruchs am Tag der Maueröffnung, nach Jahren der Versenkung von alten Kumpels zufällig in Hamburg als Bewohner einer drogentherapeutischen Einrichtung wiedergefunden wird, ist das der Anfang einer seltsamen Zusammenarbeit: Die alten Freunde, mittlerweile zu Ruhm und Reichtum gelangt, wollen mit ihrem Plattenlabel auf einer Tour durch Deutschland den Rave der 90er Jahre mit dem Hippiegeist der 60er versöhnen und brauchen dazu einen, der immer nüchtern bleiben muss. Das kommt Karl Schmidt gerade recht, denn der hat keine Lust mehr, sich in einer Parallelwelt aus Drogen-WG, Hilfshausmeisterjob und gruppendynamischen Wochenendausflügen zu verschanzen. Und so beginnt eine Reise durch ein Land und eine Zeit im Umbruch, unternommen von einer Handvoll Techno-Freaks, betreut von einem psychisch labilen Ex-Künstler, für den dies der Weg zurück in ein unabhängiges Leben sein soll.
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Re: Herr Lehmann - Leander Haußmann
Jau. Den habe ich vorgestern bei Thalia rum stehen sehen. Ich wusste gar nicht, dass Regener einen neuen Roman geplant hatte und war von daher sehr angenehm überrascht. Jetzt haben gleich drei meiner deutschsprachigen Lieblingsautoren neue Bücher rausgebracht. Das wird teuer... wenn die als Taschenbücher erscheinen.ugo-piazza hat geschrieben:Ich missbrauche mal eben den Fred für ein
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Re: Herr Lehmann - Leander Haußmann
Erscheint voraussichtlich am 27.02.2015 bei Universum Film auf Blu-ray und auch noch einmal auf DVD.
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