Feuer frei auf Frankie (1967) - José Antonio de la Loma

Moderator: jogiwan

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Slim Naughton
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Feuer frei auf Frankie (1967) - José Antonio de la Loma

Beitrag von Slim Naughton »

Zum Inhalt hat ja Jogschi im Pidax-Threat schon was gepostet.

Hier nun unsere Einschätzung:
Groovy! Dieser schmackhafte Blend aus Eurospy, Krimi und Thriller bietet feinperlige Unterhaltung ohne Reue. José Antonio de la Loma profilierte sich in den 60ern als Regisseur und Drehbuchautor zahlreicher Genrefilme. So arbeitete er beispielsweise bei zahlreichen Italowesternproduktionen mit seinem Landsmann Alfonso Balcazar zusammen.
„Feuer frei für Frankie“ bemüht sich gar nicht erst, als Thriller oder Krimi Ernst genommen zu werden. Wir haben hier vielmehr ein wunderbar swingendes, augenzwinkerndes Leichtgewicht, dem man den Spaß aller Beteiligten anmerkt. Angefangen vom gezeichneten Vorspann über die Anlage der oft intriganten und doppelzüngigen Charaktere, die lächelnd erotische Zweideutigkeiten austauschen, bis hin zur Kameraarbeit atmet der Streifen eine feine, leichtfüßige 6Ts-Atmosphäre. Piero Umiliani macht das Ganze rund mit einem fantastisch loungigen Easy-Listening-Score, in dem sich Vibraphon, Frauenchor, Whistling und leichte Orchesterarrangements die Klinke in die Hand geben. Dazu gibt’s einige wirklich handfeste Prügeleien, Verfolgungsjagden und jede Menge harmloser Liebeleien.
Mit Rosalba Neri, Erika Blanc, einem knorrigen Walter Barnes, dem cool-schmierigen Rik Battaglia sowie Eddi Arent macht der spielfreudige Cast bis in die Nebenrollen hinein eine gute Figur. Joachim Fuchsberger liefert hier ebenfalls eine weitgehend überzeugende Performance ab.
Wer einen Draht zu dieser Art Filmen hat, dem sei dieser hierzulande bis dato kaum gelaufene Streifen wirklich wärmstens empfohlen.

Und weil's so schön ist, habe ich mal einen Trailer dazu gebastelt :rambo: :
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Blap
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Re: Feuer frei auf Frankie (1967) - José Antonio de la Loma

Beitrag von Blap »

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Feuer frei auf Frankie (Deutschland, Italien, Spanien 1967, Originaltitel: Feuer frei auf Frankie)

Blacky, Erika & Rosalba!

Professor Peers (Charles Fawcett) hat einen neuartigen Treibstoff entwickelt, dessen unschätzbarer Wert das Interesse vieler Geiferlinge weckt. Bald sind Ganoven darauf aus den Wissenschaftler zu entführen, doch der Versuch endet mit dem Tod des Professors. Immerhin überlebt dessen engster Mitarbeiter Dr. Bargher (Joachim Fuchsberger) die Attacke, auf ihn konzentrieren sich nun die Begierden diverser Gangster und Geheimdienste. Die CIA will den Schwerverletzen in die USA überführen, man fürchtet jedoch weitere Angriffe aus der Unterwelt. Dr. Bargher hat einen jüngeren Bruder namens Frankie (Joachim Fuchsberger), dieser soll vorübergehend in dessen Rolle schlüpfen, damit der echte Dr. Bargher unbehelligt transportiert werden kann. Schnell gelingt es der attraktiven Agentin Maud Taylor (Erika Blanc) den Lebemann Frankie zu überzeugen, ebenso flott sind diverse finstere Gestalten hinter dem Köder her, offensichtlich funktioniert die Tarnung. Frankie kann sich nur knapp einer äusserst brenzligen Situation entziehen, die Schurken sind ihm hart auf den Fersen. Auf der Flucht wird er fast von der rassigen Elena (Rosalba Neri) überfahren, die sich gemeinsam mit dem Gehetzen aus dem Staub macht. Lange soll die Ruhepause nicht dauern...

José Antonio de la Loma führte bei dieser flotten Eurospy-/Thriller-Sause Regie, am Drehbuch war der leider 2004 verstorbene Spanier ebenfalls maßgeblich beteiligt. Den Zuschauer erwartet kein cleveres Kriminalfilmkonstrukt mit ausgeklügelten Überraschungen, hier wird fröhliche Unterhaltung ohne nennenswerten Tiefgang geboten, ein Schaulaufen für herrliche Klischees und hübsche Kulissen/Schauplätze. Bereits der comicartige Vorspann und die locker-flockige Musik lassen keine Zweifel an der Marschrichtung des Streifens aufkommen.

"Feuer frei auf Frankie" läuft gut geölt durch, dies ist vor allem der Verdienst des prächtig aufgelegten Ensembles. Joachim Fuchsberger spult das volle Programm ab, in einer Doppelrolle darf er nebenbei den seriösen Wissenschaftler geben, in erster Linie ist Fuchsberger der flotte Frankie, Tarnung hin oder her. Ein Playboy dem kaum eine Dame widerstehen kann, der sich bei Bedarf per Judo zu verteidigen versteht, dessen das Herz am rechten Fleck schlägt. Blacky muss man mögen, jeder Fan wird sich über das Wiedersehen freuen. Neben Fuchsberger sind zwei heisse Ladies die Stars, Erika Blanc wechselt munter zwischen kokettem Luder, gemäßigter Zicke und pflichtbewusster Agentin, eine sehr sympathische und augenzwinkernde Vorstellung. Rosalba Neri fällt freilich noch genauer in mein Beuteschema als Frau Blanc, die scharfe Rosalba hat mehr zu bieten als uns das naive Mäuschen zu zeigen, was dem halbwegs aufmerksamen Zuschauer sehr früh bewusst werden dürfte. Karin Field kann sich kaum gegen die Strahlkraft von Erika und Rosalba behaupten, allerdings gibt ihre Rolle zugegebenermaßen nicht allzu viel her. Illustre Gestalten füllen die Herrenriege auf. Rik Battaglia kennt jeder Filmfreund aus zahlreichen Karl-May-Verfilmungen, mindestens ebenso bekannt sollte Walter Barnes sein, der uns den gestressten Geheimdienstboss macht. Weitere Charakterköpfe füllen die Mannschaft auf, Luis de Tejada, Mariano Vidal Molina und Gesichtsunfall Tito García sollen nicht ungenannt werden. Eddi Arent ist als Erikas Helferlein unterwegs, erwartungsgemäß ist seine Rolle knallschotig angelegt. Damit sollten genug Anhaltspunkte genannt sein, die Besetzung bietet einen hohen Wiedererkennungswert und dreht ordentlich auf, sehr schön!

Verdammt! Jetzt geistert mir die seit Stunden die nackte Rosalba in "Das Schloss der blaugen Vögel" (La bestia uccide a sangue freddo, 1971) durch die Rübe, vor Gier kann ich mich kaum auf das Getippe konzentrieren (jetzt wisst ihr endlich, warum ständig Tippfehler und sonstige Grütze unvermeidbar sind, ich bin ein unverbesserlicher Lustgreis). Was gibt es noch zu berichten? Sicher jede Menge, doch ich möchte den Rahmen dieses Kurzkommentares nicht überstrapazieren. Die Zielgruppe sollte klar umrissen sein, schon wegen der Besetzungsliste ist der Flick unverzichtbar!

Pidax gräbt immer wieder feine Schätzchen aus, Filme wie "Perrak", "Das Hotel der toten Gäste" und "Der Stein des Todes" möchte ich nicht mehr hergeben. "Feuer frei auf Frankie" kommt in brauchbarer Bildqualität daher, für Technikfetischisten ist die Präsentation nicht geeignet. Boni sind auf der Scheibe nicht zu finden, immerhin hat es ein Booklet in die Hülle geschafft. Eurokult-Liebhaber dürfen sich über die Veröffentlichung dieses fast in Vergessenheit geraten Knuffelchens freuen, der aufgerufene Preis bewegt sich in moderaten Gefilden (um 10€).

Fazit: Kein Überflieger, aber ein durch und durch liebenswerter und unterhaltsamer Streifen. 6,5/10 + Wohlfühlbonus

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sid.vicious
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Re: Feuer frei auf Frankie (1967) - José Antonio de la Loma

Beitrag von sid.vicious »

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Alternativer Titel: Per 50.000 maledetti Dollari
Produktionsland: Deutschland, Spanien
Produktion: Alfonso Balcázar, Alfons Carcasona
Erscheinungsjahr: 1967
Regie: José Antonio de la Loma
Drehbuch: José Antonio de la Loma, Jaime Jesús Balcazar
Kamera: Victor Monreal
Schnitt: Teresa Alcocer, Bruno Mattei
Musik: Piero Umiliani
Länge: ca. 99 Min.
Freigabe: FSK 12
Darsteller:
[center]Joachim Fuchsberger: Frankie Bargher/Dr. Bargher
Erika Blanc: Maud Taylor
Rik Battaglia: Drummer
Rosalba Neri: Elena
Karin Field: Karin
Walter Barnes: Col. O’Connor
Charles Fawcett: Prof. Peers
Eddi Arent: Kaiser
Luis de Tejada: Caldar
Mariano Vidal Molina: Tom Fenner[/center]



Ein Professor wird wegen der Erfindung eines Superraketentreibstoffs getötet, nun gerät auch sein Assistent Dr. Sigmund Bargher in die Schusslinie. Um diesen zu schützen schlüpft Barghers Zwillingsbruder Frankie in die Rolle des Assistenten.

José Antonio de la Lomas Film startet recht rasant. Eine erste Autojagd ist von guter Action und Bleihaltigkeit gezeichnet und endet mit dem Explodieren des verfolgten Autos. Nach der sehr Komödiengezeichneten, wenn auch sympathischen Anfangsmusik ein doch eher unerwarteter Auftakt.

…und dort begegnen uns bereits Joachim Fuchsberger in der Rolle des Dr. Bargher. Rik Battaglia (in Karl May Western immer eine Bank) in der Rolle des Drummer und der ebenfalls u.a. aus den Karl May Western bekannte Walter Barnes als Colonel O’Connor. Nicht verwundernswert, dass alle Genannten einen wirklich guten Eindruck machen.

Innerhalb der weiblichen Parts wird eine italienische Doppelspitze aufgeboten: Erika Blanc als Maud Taylor und Rosalba Neri als Elena. Der direkte Vergleich geht hier zu Gunsten von Rosalba aus, da sie mit viel Charisma und Raffinesse zu gefallen weiß. Dieses soll allerdings nicht die Leistung von Erica Blanc abwerten, da auch sie ihre Sache sehr gut macht.

Trotz der recht witzigen Inszenierung läuft der Film niemals auf die Gefahr hinaus im Klamauk zu verschwinden. Dazu ist der Humor einfach zu gut angelegt. Selbst Eddi Arent entpuppt sich innerhalb seiner Rolle nicht als Nervensäge. Eddie ist eher zurückhaltend und still und wenn er den Mund aufmacht, dann hat es seinen Grund.

Was die Kameraarbeit anbelangt so ist diese wirklich gelungen. In einigen Situationen allerdings auch von eher grauen Farben dominiert und zeigt somit keine große Farbvielfalt wie man das aus ähnlichen Werken kennt. Auch die Schnitttechnik (an der übrigens auch Bruno Mattei beteiligt ist) weiß zu gefallen.

„Feuer frei auf Frankie“ kann als eine Mischung aus Eurospy, Krimi, Thriller und Komödie gesehen werden. Die Wendungen die der Film aufweist halten das Dauerfeuer auf Frankie Bargher bis zum letzten Moment interessant.

Fazit: Schmackhafte Kost für den Freund europäischer Filmküche mit guten Hauptdarstellern und Hauptdarstellerinnen vorzüglich garniert.

7/10
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Onkel Joe
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Re: Feuer frei auf Frankie (1967) - José Antonio de la Loma

Beitrag von Onkel Joe »

Eine ganz nette Einschlafhilfe, net mehr und net weniger.Ich schwanke zwischen 5 und 6 von 10 :popcorn: .
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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DrDjangoMD
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Re: Feuer frei auf Frankie (1967) - José Antonio de la Loma

Beitrag von DrDjangoMD »

Onkel Joe hat geschrieben:Eine ganz nette Einschlafhilfe, net mehr und net weniger.Ich schwanke zwischen 5 und 6 von 10 :popcorn: .
Dem kann ich mich anschließen: Nicht sonderlich besonders, allein wegen der Darsteller aber schon jedenfalls sehenswert. Ich erhöhe auf zwischen 6 und 7 von 10, aber ich schlafe auch nicht so leicht ein.
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CamperVan.Helsing
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Re: Feuer frei auf Frankie (1967) - José Antonio de la Loma

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Wie schreibt Pidax auf dem Backcover: Perfekte Sonntagnachmittag-Unterhaltung

Kann man so stehen lassen. Lässiger Eurospy (im Hinblick auf die Budgets auch gerne Örespy genannt :lol: ) in klassischer Mittsechzigermanier mit humoresken Ansätzen und Comic-Vorspann, der mit Eddi Arent, Erika Blanc (die hier allerdings nicht zieht...), Rosalba Neri (lechz!) und "Blacky Fuchsberger in einer Doppelrolle aufwartet. Die Musik ist wieder mal samplerwürdig und stammt laut Vorspann von einem Peter (!) Umiliani!

In der Tat: Genau das Richtige für einen verregneten Sonntagnachmittag wie heute. Nichts, was einen vom Hocker wirft, aber ganz nett. Bei "Bizarre Cinema" hätte es "Barbarella" gegeben...
My conscience is clear

(Fred Olen Ray)
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