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Killerhaus - David Schmoeller (1986)

Verfasst: Mi 25. Jan 2012, 22:10
von kinski
KILLERHAUS

Horror der grausamsten Art

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Originaltitel : Crawlspace
Herstellungsland : USA
Jahr : 1986
Regie & Drehbuch : David Schmoeller
Kamera : Sergio Salvati
Musik : Dino Donaggio
Laufzeit : 77 Min. (deutsche VHS)
Uraufführung : 16.5.1986 (Filmfestspiele Cannes)

Darsteller : Klaus Kinski, Talia Balsam, Barbara Whinnery, Sally Brown
Carol Francis, Tané, Jack Hiller, David Abbott, Kenneth Robert Shippy

Story:
Klaus Kinski ist Karl Gunther, seines Zeichens Hausmeister und Hobbymörder in eben diesem Killerhaus. Karl Gunther vermietet seine Zimmer vornehmlich an junge, hübsche Damen und hat es sich zur Aufgabe gemacht, deren Herrenbesuche auf mehr oder weniger sadistische Art und Weise ins Jenseits zu befördern. Durch die Entlüftungsschächte seines Hauses kriechend beobachtet Gunther seine Mieterinnen ... lauert, um dann im passenden Augenblick zuschlagen zu können. Oder er zerquetscht, in den Schächten liegend, mit der bloßen Hand die eine oder andere umher streunende Ratte.
Nach jedem Mord spielt Gunther russisches Roulette. Er hält sich eine mit einer einzigen Patrone geladene Pistole an die Schläfe und drückt ab. Wenn es ihn wieder einmal nicht erwischt hat, begibt er sich mit einem süffisanten „So muss es denn sein“ erneut an sein mörderisches Werk.
Karl Gunther ist eine Art moderner Jekyll und Hyde. Einerseits ist er der hilfsbereite und anscheinend schüchterne Hausmeister, auf der anderen Seite jedoch ein geistergestörter Irrer. Gunthers Vater war zu Kriegszeiten ein Nazi-Arzt. Durch das Lesen der Tagebücher seines Vaters erhält Karl Einblick in die damaligen Geschehnisse. Der Vater hatte eines Tages versehentlich das Leben eines völlig gesunden Menschen beendet ... und daran fatalerweise auch noch Gefallen gefunden. Zu sogenannten "medizinischen Zwecken" brachte er dann immer mehr Personen um. Karl führt nun auch ein Tagebuch und eifert dem Werk seines Vaters nach ...

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Re: Killerhaus - David Schmoeller

Verfasst: Mi 25. Jan 2012, 22:13
von kinski
thailändisches Filmplakat zu "Killerhaus" :
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"Killerhaus" - French Movie Card :
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Re: Killerhaus - David Schmoeller

Verfasst: Di 31. Jan 2012, 01:35
von untot
"Ein Volk, ein Reich, ein Gunther!!" :kicher:

Meine Güte hatte ich nen vergnüglichen Abend, was für ein goldiges kleines Filmchen, ganz nach meinem schlechten Geschmack! :mrgreen:
Es passiert zwar nicht unbedingt viel, aber das was passiert ist Zucker, nicht falsch verstehen, ich fand den Film zu keiner Sekunde langweilig, im Gegenteil, ich fand den total spannend.
Kinski hier mal als der ruhige Psycho, nach außen hin bieder und freundlich, aber hinter verschlossenen Türen...hui. Der Film braucht etwas bis er in Fahrt kommt, er lässt sich Zeit seine Figuren in aller Ruhe einzuführen, vor allem die Figur des Dr. Karl Gunther, seine Jugend, sein Vater, sein Werdegang zum Arzt, bis hin zu dem mordenden Monster das er geworden ist.
Zum Schluss fand ich ihn, Kinski und den Film sogar richtig gruselig.
Für Kinski Fans ein unbedingtes Muss, in diesem Sinne ein herzhaftes "Heil Gunther"!! :mrgreen:

7/10

Re: Killerhaus - David Schmoeller

Verfasst: Di 31. Jan 2012, 03:54
von kinski
Als „Horror der grausamsten Art“ wurde der in den USA entstandene Film „Killerhaus“ angekündigt. Und mit dieser Bezeichnung wird man dem Streifen in vielerlei Hinsicht gerecht. Seit Klaus Kinski Anfang der 1980er Jahre hauptsächlich in Amerika beschäftigt war, wurde er mehr als jemals zuvor auf das Image des Bösewichts vom Dienst festgelegt. In „Crawlspace“ (Originaltitel) spielte Kinski seine sowohl menschlich wie auch psychologisch gesehen vielleicht grausamste Rolle.

Klaus Kinski ist Karl Gunther, seines Zeichens Hausmeister und Hobbymörder in eben diesem Killerhaus. Karl Gunther vermietet seine Zimmer vornehmlich an junge, hübsche Damen und er hat es sich zur Aufgabe gemacht, deren Herrenbesuche auf mehr oder weniger sadistische Art und Weise ins Jenseits zu befördern. Durch die Entlüftungsschächte seines Hauses kriechend beobachtet Gunther seine Mieterinnen ... lauert, um dann im passenden Augenblick zuschlagen zu können. Oder er zerquetscht, in den Schächten liegend, mit der bloßen Hand die eine oder andere umher streunende Ratte.

Nach jedem Mord spielt Kinski/Gunther russisches Roulette. Er hält sich eine mit einer einzigen Patrone geladene Pistole an die Schläfe und drückt ab. Wenn es ihn wieder einmal nicht erwischt hat, begibt er sich mit einem süffisanten „So muss es denn sein“ wieder an sein mörderisches Werk.

Karl Gunther ist eine Art moderner Jekyll und Hyde. Einerseits ist er der hilfsbereite und anscheinend schüchterne Hausmeister, auf der anderen Seite jedoch ein geistergestörter Irrer. Gunthers Vater war zu Kriegszeiten ein Nazi-Arzt. Durch das Lesen der Tagebücher seines Vaters erhält Karl Einblick in die damaligen Geschehnisse. Der Vater hatte eines Tages versehentlich das Leben eines völlig gesunden Menschen beendet und daran fatalerweise auch noch Gefallen gefunden. Zu sogenannten medizinischen Zwecken brachte er dann immer mehr Personen um. Karl Gunther selbst führt nun auch ein Tagebuch und eifert dem Werk seines Vaters nach.

Auf dem Dachboden hält er eine junge Frau in einem Käfig gefangen. Er hat ihr die Zunge abgeschnitten, tötet sie jedoch nicht, weil er sonst wie er sagt niemanden mehr hätte, mit dem er sich unterhalten könnte. Er schaut sich alte Nazi-Filme und Hitler-Reden an. Dabei baut er immer neue Folter- und Mordwerkzeuge, mit denen er dann anschließend seine Mieter ´erfreut´. Der Bruder eines seiner Opfer kommt ihm schließlich auf die Schliche, muss sein Wissen aber schnell mit dem eigenen Leben bezahlen.
Vorher hat er jedoch eine der Mieterinnen, die junge Lori, vor dem teuflischen Hausmeister warnen können. Lori unternimmt nun einige Nachforschungen und stösst auch bald schon auf das schreckliche Geheimnis von Gunther. Doch auch Karl bleibt ihr neues Wissen nicht lange verborgen und so beginnt eine wilde Hetzjagd durch die Entlüftungsschächte und dem gesamten Haus ...

Wie schon so oft spielt Klaus Kinski auch in „Killerhaus“ wieder einmal den geistig verwirrten Mörder. Als Hintergrund dient diesmal die Nazi-Vergangenheit von Gunthers Vater. Sicher nicht besonders einfallsreich und auch schon stark strapaziert, reicht dieser Background hier aber immerhin aus, um den Zuschauer mehr als ihm lieb sein dürfte zu erschrecken. Mit gezielten Schockelementen arbeitend wird der Film wirklich zum Horror der grausamsten Art.

Und Kinski spielt diesen Irren mit der nötigen Hingabe. Er kriecht mit irrem Blick durch Entlüftungsschächte, baut mit sadistischer Genauigkeit Mordinstrumente, zerschneidet in Großaufnahme Eiterblasen und röstet seine eigene Hand über der Flamme des Gasherd. Kurzum ein wirklicher Albtraum, der jeden Zuschauer immer kleiner in seinem Fernsehsessel werden lässt.

Die amerikanischen Filmemacher kamen leider anscheinend nicht auf den Gedanken, Kinski andere Rollen als die des Irren vom Dienst zu geben. Wie schon in Deutschland zur Edgar Wallace-Zeit liebt der amerikanische Kinogänger Kinskis gelungene Mischung aus liebenswürdiger Harmlosigkeit und schizophrener Paranoia. Und so spielt Kinski seine Rolle mit der gewohnten Routine und ohne übertriebene Gesten in einem Horrorfilmchen, das durchaus über dem Durchschnitt der üblichen Genreware liegt.

9/10

Re: Killerhaus - David Schmoeller

Verfasst: Sa 4. Feb 2012, 12:52
von Onkel Joe
Hier gibt Kinski wirklich alles und das nicht nur im Positiven, wie sagte David Schmoeller schon:
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
Please Kill Mr. Kinski :lol:

Re: Killerhaus - David Schmoeller

Verfasst: So 16. Dez 2012, 09:50
von jogiwan
Für eine Charles Band-Produktion und Schmoeller-Arbeit ("Puppetmaster") überraschend solider Horrorstreifen mit einem herrlich irren Klaus Kinski, der als durchgeknallter Nazi in einem Mietshaus seine Menschenversuche betreibt und sexy Mieterinnen über Lüftungsrohre stalkt. Alles immer hübsch überzeichnet und herrlich neben der Spur und bis auf das überraschend harmlose Finale auch halbwegs gelungen. Zwar hätte man aus der Geschichte sicher mehr rausholen können und "Horror der grausamsten Art" geht wohl anders, aber wer braucht das schon, wenn man mit so einem Hauptdarsteller aufwarten kann. Der diabolische Klausi hat ja selbst in so einer Rolle noch die Sympathien auf seiner Seite und trägt die ganze Killerhaus-Sause dann auch fast im Alleingang.

Re: Killerhaus - David Schmoeller

Verfasst: So 16. Dez 2012, 17:24
von untot
Ich hab gewusst der wird Dir gefallen, Jogschi! :D

Re: Killerhaus - David Schmoeller

Verfasst: Mo 17. Dez 2012, 11:04
von Arkadin
Mir hatte beim Gucken besonders die stimmungsvolle Kameraarbeit gefallen. Kein Wunder, stammt sie doch von unserem alten Spezi Sergio Salvati, der alle großen Fulci-Filme zwischen 77 und 81 fotografiert hat und auch bei den "Riffs" die Kamera führte. Danach ging er dann in die USA zu Herrn Band.

Re: Killerhaus - David Schmoeller

Verfasst: Fr 17. Mai 2013, 10:27
von horror1966
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Killerhaus - Horror der grausamsten Art
(Crawlspace)
mit Klaus Kinski, Talia Balsam, Barbara Whinnery, Carole Francis, Tane McClure, Sally Brown, Jack Heller, David Abbott, Kenneth Robert Shippy, David Schmoeller
Regie: David Schmoeller
Drehbuch: David Schmoeller
Kamera: Sergio Salvati
Musik: Pino Donaggio
keine Jugendfreigabe
USA / 1986

Nach außen hin scheint Dr. Karl Gunther ein relativ normaler Vermieter zu sein. Doch hinter der etwas schüchternen Fassade des einstigen Mediziners verbirgt sich Grausames: Der Sohn eines exekutierten NS-Arztes ist süchtig danach zu töten. Denn nur wenn er mordet fühlt er sich lebendig. Durch die Luftschächte seines Appartement-Hauses beobachtet er seine ahnungslosen Mieterinnen, studiert ihre Gewohnheiten und wartet auf den richtigen Zeitpunkt, eine nach der Anderen zu töten. Als die hübsche Studentin Lori ihre neue Wohnung im Haus des Wahnsinnigen bezieht, ahnt sie nichts von dessen Blutgier.


Der deutsche Filmtitel dieses 1986 erschienenen Werkes ist wirklich sehr treffend, auch wenn sich der vorhandene Horror nicht durch explizite Gewaltdarstellungen zu erkennen gibt. "Killerhaus" ist vielmehr ein kleiner-und kruder Horror-Thriller, in dem eigentlich gar nicht viel passiert und sich der aufkommende Horror auf sehr subtile Art zu erkennen gibt. Einmal mehr ist nämlich die Fähigkeit des Zuschauers gefragt, sich in die Lage der jungen Frauen zu versetzen, die in dem betreffenden Mietshaus wohnen und nichts davon ahnen, das ihr Vermieter eine dunkle Vergangenheit hat. Die Hauptrolle des Dr. Karl Gunther hätte man kaum besser besetzen können, denn Klaus Kinski brilliert als offensichtlich psychophatisch veranlagter Sohn eines ehemaligen KZ-Arztes, scheint ihm die Figur doch geradezu auf den Leib geschneidert. Und so wird man auch streckenweise mit der Nazi-Thematik konfrontiert, wobei die entsprechenden Passagen das Thema lediglich oberflächlich anschneiden. Im Vordergrund steht vielmehr die kranke Neigung der Hauptfigur, die ständig den inneren Zwang verspürt junge Frauen zu töten, um danach beim russischen Roulette das eigene Schicksal von einem Revolver abhängig zu machen.

Das Szenario zeichnet sich nicht gerade durch ein hohes Tempo aus, vielmehr offenbart sich von der ersten bis zur letzten Minute eine eher beschauliche Erzähl-Struktur des Ganzen, was manche Leute eventuell schon als etwas langatmig bezeichnen würden. Hinzu kommt auch noch der Aspekt, das sich auch ansonsten recht wenig ereignet, was ich persönlich aber keinesfalls als negativ empfunden habe. "Killerhaus - Horror der grausamsten Art" zeichnet sich vielmehr durch eine ziemlich dichte-und klaustrophobische Atmosphäre aus, die an diversen Stellen auch für eine angenehme Gänsehaut sorgen kann. So entfaltet das Geschehen trotz vorhandener Ereignislosigkeit phasenweise eine äußerst hohe Intensität und wenn man sich dabei auch noch in die Lage der Opfer versetzen kann, dann bekommt man es mit einem durchaus gelungenem Film zu tun, der sehenswerte Kost anbietet.

Als Höhepunkt ist sicherlich das wie immer überzeugende Schauspiel von Klaus Kinski anzusehen, Mimik und Gestik der Schauspiel-Legende sind nämlich wie immer absolut treffend, so das auch kleinere Szenen nachhaltig im Gedächtnis hängen bleiben. Man sollte von Beginn an wissen auf welche Art von Film man sich hier einlässt, denn Freunde temporeicher-und blutiger Inszenierungen werden nicht auf ihre Kosten kommen. Dafür dürften jedoch die Liebhaber des subtilen Horrors durchaus zufrieden sein und die streckenweise grandiose Grundstimmung tut ihr Übriges, um hier ein insgesamt sehr stimmiges Gesamtbild zu zeigen. Wenn man dazu noch den in Kinskis Gesicht erkenntlichen Wahnsinn aufflackern sieht weiß man manchmal gar nicht so genau, ob der grandiose Mime hier nur eine Rolle spielt, oder ganz einfach seine eigene Persönlichkeit zum Besten gibt. Geht der ehemals exzentrische Schauspieler doch eine regelrechte Symbiose mit seiner Rolle ein, wodurch der von ihm gespielte Charakter umso authentischer-und glaubwürdiger erscheint.

Manch einer sieht in "Killerhaus - Horror der grausamsten Art" einen langatmigen-und ereignislosen Film, für mich handelt es sich jedoch um einen wirklich gelungenen Genre-Beitrag, der einmal mehr die These unterstützt, das nicht immer nur Blut und Härte den Unterhaltungswert eines gelungenen Horrorfilms bestimmen. Regisseur David Schmoeller hat hier einen herrlich atmosphärischen kleinen Sicko auf den Weg gebracht, der auch nach fast drei Jahrzehnten immer noch zu faszinieren weiß. Ein grandioser Hauptdarsteller, eine tolle Atmosphäre und eine herrlich krude Geschichte reichen vollkommen aus, um dem Betrachter einen subtilen Horror-Thriller zu präsentieren, den man sich auf jeden Fall anschauen sollte.


Fazit:


Auch wenn "Crawlspace" wie der Film im Original heißt zumeist eher maximal durchschnittliche Bewertungen nach sich zieht, konnte das Werk mich absolut überzeugen. Ich kann es aber auch durchaus nachvollziehen, wenn die Geschichte vor allem die jüngere Generation nicht wirklich anspricht, denn in der heutigen Zeit wird ja bekanntlicherweise mehr Wert auf SFX und jede Menge Tempo gelegt und beides hat dieser Film nun einmal nicht zu bieten.


7,5/10

Re: Killerhaus - David Schmoeller

Verfasst: Fr 17. Mai 2013, 10:32
von Onkel Joe
Ich finde diesen Streifen ziemlich gut und um das ganze Zeugs von Charles Band und Co. herum ist das mit der beste Streifen den die hergestellt haben ;) .