Wäre der Streifen nicht auch so schon ne billige Gesamtkopie zahlreicher Genre-Klassiker, so würde der deutsche Verleihtitel dem noch die Krone aufsetzen. Damit dann auch der dümmste Horrorfreak weiß was Sache ist, macht man halt aus "Plaguers" ein ansprechenderes "
Space of the Living Dead" und hofft, dass sich ein paar Romero-Fans an die Kasse des örtlichen DVD-Ladens verirren.
Und wo dieser Streifen dann überall geklaut hat, wird schnell klar. Nicht nur die Grundthemen wurden bei "
Alien" abgekupfert, man hat sich vorsichtshalber auch gleich einen Androiden zugelegt, der ganz zufällig an Lance Henriksen in seiner Rolle als Bishop erinnert. Hier heißt der Androide Tarver und wird von Steve Railsback verkörpert. Dieser ist seit seinen gelungenen Auftritten in Filmen wie z.B. "
Lifeforce" (1985) oder als Duane Barry in "
Akte X" aber leider nicht nur deutlich älter geworden, sondern hat auch nicht mehr so die große Ausstrahlung wie früher. Weitere Anleihen an andere Genre-Klassiker finden sich z.B. bei der ersten Zombie-Verwandlung ... die nachwachsenden Fingernägel und Zähne hat man fast 1 zu 1 bei "
Demons" geklaut.
Von den Schauspielern kann man - wie es fast zu befürchten war - eh keine Glanzleistungen erwarten. Das Dumme ist, dass ausgerechnet Hauptdarstellerin Alexis Zibolis als Halloway am schwächsten agiert. Alle anderen weiblichen Rollen sind deutlich stärker besetzt, was zum Teil auch an den "äußeren Umständen" liegen mag.
Rein optisch gesehen liegt bei mir Paige La Pierre deutlich vorne ... allerdings hat sie auch so eine ganz nette Ausstrahlung und den vielleicht geilsten Spruch des Film drauf ... als ihr Kumpel, mit dem sie die ganze Zeit vor den Zombies fliehen konnte, schließlich von den Untoten geschnappt wird, in kleine Einzelteile zerlegt wird und sie dabei um Hilfe anbettelt, zieht die süße Sadie es vor sich mit dem Spruch "Ich ruf dich an" zu verziehen.
Tja nun, der Streifen selbst ... Großartige Überraschungen kann man bei der Thematik sowieso nicht erwarten. Früher trieben die Zombies unten auf der Erde ihr Unwesen (bei Romero und allen anderen, die ihn nachmachen mussten), vor kurzem hatten sie es dann sogar schon bis in die Lüfte geschafft ("
Plane Dead"), nun also treiben sie ihr Unwesen auch schon im Weltall. Doch auch in anderen Umlaufbahnen, in denen sich früher einmal nur Captain Kirk und sein langohriger Freund Mr. Spock rumgetrieben haben, legen die süßen kleinen Zombies die gleichen Eigenarten an den Tag wie auf der Erde: schlechtes Benehmen, eigenartige Laute und merkwürdige Speisevorlieben.
Klar, man könnte darüber streiten, warum die Crew des Raumschiffs überhaupt erst so deppert gewesen ist, die unbekannte grüne Energiequelle an Bord zu schleppen und damit Richtung Heimatplanet zu düsen. Aber mit so etwas Unwichtigem wie Logik wollen wir uns erst gar nicht aufhalten. Das grüne Ding ist an Bord und jedem Zuschauer dürfte sofort klar sein, dass damit Ärger vorprogrammiert sein dürfte.
Damit nicht genug ... als nächstes holt sich unsere heldenhafte Raumcrew auch noch ein paar Weltraum-Anhalter in kurzen Röcken an Bord. Die sind natürlich auch nicht die hilflosen Tussies, für die sich anfangs ausgeben, sondern ganz ganz fiese Space-Piraten mit Killerinstinkt ... und großen Möpsen.
Und nun beginnt das übliche Spiel ... einer nach dem anderen muss dran glauben im Kampf gegen die (logischerweise) immer größer werdende Zombie-Schar. Die Zombies sind im übrigen diesmal gar nicht klein zu kriegen. Weder gutes Zureden noch Kugeln noch Werkzeug helfen ... und selbst wenn der Kopf schon halbiert ist - man (bzw. Frau) setzt ihn sich selber wieder zusammen und mordet weiter. Da in der Anfangssequenz des Films schon die Auflösung des Films (fast) vorgegeben worden ist, hält sich die Spannung beim Zuschauer in Grenzen, weiß man doch eh wer das Mörderspiel am Ende überleben wird. Tut dem Zombiespaß aber dennoch keinen Abbruch.
Fazit : Das Zombie-Makeup ist durchaus gelungen, die Bauten sind ungefähr so innovativ wie damals beim Raumschiff Orion. Die Darsteller sind allesamt keine großartigen Granaten, die Dialoge mehr witzig als innovativ. Zumindest das Outfit der Weltraumschlampen ist ansprechend. Um aber die Effekte von Genre-Knallern wie z.B. "
Zombie Strippers" zu erzielen, sind die Mädels dann aber doch viel zu prüde. Ob ich das jetzt gut finden soll (weil man sich damit auf die reinen Zombie-Aspekte konzentriert hat) oder nicht (weil ein bissel nackte Haut dem Streifen vielleicht den zusätzlichen Kick verpasst hätte) kann ich jetzt so gar nicht mal sagen.
Insgesamt ist "
Space of the Living Dead" mehr zum lachen als zum gruseln. Alles ist irgendwie berechenbar. Und die lieben Zombies sind - trotz ihres furchterregenden Aussehens - phasenweise doch echt albern und bewegen sich mehr so, als wenn sie echte Zombies parodieren wollten. Das wird eigentlich nur noch übertroffen von dem "energiegeladenen" Boxkampf zwischen der blonden Raumschifftante und der Oberpiratin ... da hat Stefan Raab damals gegen Regina Halmich ne bessere Figur gemacht.
Aber egal ... "
Space of the Living Dead" ist eigentlich genau das, was man erwarten kann oder musste: großer Schrott. Aber wenn man es vorher schon weiß, kann man sich ja eh mit der großen Tüte Popcorn zurücklehnen und den Krampf gelassen angehen. Und so fällt mein Urteil dann auch nicht so niederschmetternd aus wie man vielleicht annehmen könnte. Man darf halt nicht den Fehler begehen und diesen Streifen annähernd ernst nehmen. Jedes Klischee wird ausreichend bedient, alles ist vorhersehbar ... und manchmal wirken sogar die Schauspieler so, als wenn sie kein Problem damit hätten sich und das Genre zu parodieren. In diesem Sinne :
5 / 10