Time Out - Michael Tuchner
Moderator: jogiwan
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Time Out - Michael Tuchner
Originaltitel: 30 Years To Life
Herstellungsland: USA / 1998
Regie: Michael Tuchner
Darsteller: Robert Hays, Hugh O'Conor, Amy Robbins, Mirabelle Kirkland, Christien Anholt,
Gabrielle Lazure, Geoffrey Bateman u.a.
Story:
Irgendwo in der nahen Zukunft wird der 15-jährige Vinnie Dawson fälschlicherweise des Mordes überführt. Statt zu einer Gefängnisstrafe wird er dazu verurteilt, künstlich 30 Jahre zu altern.
Nach der klinischen Zwangsbehandlung ist er 45 Jahre alt und versucht verzweifelt, seine Unschuld zu beweisen, um die Alterung rückgängig zu machen. Er kommt durch ein Spiel in der virtuellen Realität auf die Spur des wahren Täters und muss sich nun zwischen seiner Jugend und seiner Liebe Darla entscheiden, die ihn als 45-jährigen Mann liebt.
http://www.ofdb.de/film/37845,Time-Out- ... 3%A4uft-ab
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Re: Time Out - Michael Tuchner
Hatte ich iwie besser in Erinnerung, aber schon länger nicht mehr gesehen. Nee, voll der Langweiler mit null Spannung
oder Dramatur. Eigentlich ja ein interessantes Thema. Statt in den Knast werden Straftäter einfach um die entsprechende Strafjahre gealtert = gerunzelt. Unser Vincent Dawson ist aber unschuldig. Das "Runzeln" ist aber auch sehr umstritten, weil es zum einen nicht ungefährlich ist, bei manchen Delinquenten stoppt der vorzeitige Alterungsprozess nicht und sie sterben innerhalb der nächsten Jahre. Zudem altern diese nur äusserlich, vom Wesen her bleiben sie die gleichen wie vor dem "Runzeln" und ausserdem fehlen ihnen ja die Erfahrungen wie man sie sonst während der verlorenen Jahre miterlebt hätte, viele begehen Selbstmord. Nun will der Vinnie seine Unschuld beweisen, verfängt sich aber in einer Liebesbeziehung, seine erste und sonstigem Geplänkel. Viel zu ruhig inszeniert und selbst ein Einbruch, bei dem er ertappt wird, lässt keine Spannung aufkommen. Ein paar Punkte kann ich ihm aber noch geben.
4/10
oder Dramatur. Eigentlich ja ein interessantes Thema. Statt in den Knast werden Straftäter einfach um die entsprechende Strafjahre gealtert = gerunzelt. Unser Vincent Dawson ist aber unschuldig. Das "Runzeln" ist aber auch sehr umstritten, weil es zum einen nicht ungefährlich ist, bei manchen Delinquenten stoppt der vorzeitige Alterungsprozess nicht und sie sterben innerhalb der nächsten Jahre. Zudem altern diese nur äusserlich, vom Wesen her bleiben sie die gleichen wie vor dem "Runzeln" und ausserdem fehlen ihnen ja die Erfahrungen wie man sie sonst während der verlorenen Jahre miterlebt hätte, viele begehen Selbstmord. Nun will der Vinnie seine Unschuld beweisen, verfängt sich aber in einer Liebesbeziehung, seine erste und sonstigem Geplänkel. Viel zu ruhig inszeniert und selbst ein Einbruch, bei dem er ertappt wird, lässt keine Spannung aufkommen. Ein paar Punkte kann ich ihm aber noch geben.
4/10
Zuletzt geändert von dr. freudstein am Mo 30. Jan 2012, 13:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Time Out - Michael Tuchner
dr. freudstein hat geschrieben:Vincent Dawn
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Time Out - Michael Tuchner
„Time Out – Richter der Zeit“ ist eine US-amerikanische Science-Fiction-TV-Produktion aus dem Jahre 1998, Regie führte Michael Tuchner. Im Jahre 2020 werden Straftäter gerne mal geriatrifiziert, was bedeutet, dass sie nicht ins Gefängnis gesteckt, sondern um das Strafmaß künstlich gealtert werden. Das Verfahren ist umstritten und anscheinend nicht ganz frei von Nebenwirkungen. Es erwischt den 15-jährigen Vinnie Dawson (Hugh O’Conor, „RawHeadRex“), der justizirrtümlicherweise des Mordes an seinem Stiefvater verurteilt wird und fortan als 45-Jähriger (Robert Hays, „Katzenauge“) versucht, seine Unschuld zu beweisen.
Das wenig originelle Thema bietet immerhin Raum für die Ausarbeitung altersspezifischer Konflikte, mit denen ein 15-Jähriger im Körper eines 45-Jährigen konfrontiert wird. Nur gab es das schon allzu häufig und wurde vermutlich in den meisten Fällen interessanter umgesetzt als hier. Wirken bereits die Generationskonflikte, die der 15-Jährige Vinnie mit seinem Stiefvater hat, aufgesetzt und bemüht, nimmt man seine Geriatrifizierung zum Anlass für eine Romanze mit einer aus Sicht eines 15-Jährigen älteren Dame, die eindeutig in die Kategorie „nervig seicht“ gehört. Nebenbei bemüht man sich um ein wenig Thrill, wenn Dawson den wahren Mörder sucht, doch auch das wirkt alles flach und emotionsarm – als würde Dawson seine Situation zwar als irgendwie lästig empfinden, andererseits aber nicht als Grund für Gefühlsausbrüche betrachten. Kritik an dieser Art der justizialen Bestrafung wird zwar leise geübt, macht aber ebenfalls nichts aus ihren Möglichkeiten – eine nähere Auseinandersetzung mit der Technologie und ihren Gefahren, beispielsweise durch die Einbindung weiterer Opfer in die Handlung, findet ebenso wenig statt wie die Klärung der nicht ganz uninteressanten Frage, welche Auswirkungen es auf eine Gesellschaft hat, deren Mitglieder nicht mehr wissen können, ob sie einen älteren Menschen oder einen gealterten Straftäter vor sich haben.
Die heutzutage wenig ferne Vision des Jahres 2020 zielt in vielen Detailfragen daneben; durchaus etwas abgewinnen konnte ich aber den Videospielen, die Dawson und seine Freunde spielen und das komplette Eintauchen ihrer Charaktere in eine virtuelle Welt erlauben. Nach einem unspektakulären bis zähen Handlungsverlauf schien man sich daran zu erinnern, hiermit etwas tatsächlich annehmbar Futuristisches kreiert zu haben und verlagerte kurzerhand das Finale auf diese Ebene – was dem Zuschauer wiederum ins Gedächtnis ruft, es hier mit einem Science-Fiction-Film zu tun zu haben.
Fazit: Kaum geforderte Schauspieler in einem äußerlich technisch soliden, inhaltlich aber belanglosen und dramaturgisch drögen Science-Fiction-Abenteuer für gelangweilte Kinder, die am Sonntagnachmittag durch die Privatsender zappen. Nicht unerwähnt lassen möchte ich aber, dass Robert Hays als 45-jähriger Dawson bereits 50 Jahre alt war, aber sogar jünger als 45 aussah. Das ist doch wahre Science Fiction...
Das wenig originelle Thema bietet immerhin Raum für die Ausarbeitung altersspezifischer Konflikte, mit denen ein 15-Jähriger im Körper eines 45-Jährigen konfrontiert wird. Nur gab es das schon allzu häufig und wurde vermutlich in den meisten Fällen interessanter umgesetzt als hier. Wirken bereits die Generationskonflikte, die der 15-Jährige Vinnie mit seinem Stiefvater hat, aufgesetzt und bemüht, nimmt man seine Geriatrifizierung zum Anlass für eine Romanze mit einer aus Sicht eines 15-Jährigen älteren Dame, die eindeutig in die Kategorie „nervig seicht“ gehört. Nebenbei bemüht man sich um ein wenig Thrill, wenn Dawson den wahren Mörder sucht, doch auch das wirkt alles flach und emotionsarm – als würde Dawson seine Situation zwar als irgendwie lästig empfinden, andererseits aber nicht als Grund für Gefühlsausbrüche betrachten. Kritik an dieser Art der justizialen Bestrafung wird zwar leise geübt, macht aber ebenfalls nichts aus ihren Möglichkeiten – eine nähere Auseinandersetzung mit der Technologie und ihren Gefahren, beispielsweise durch die Einbindung weiterer Opfer in die Handlung, findet ebenso wenig statt wie die Klärung der nicht ganz uninteressanten Frage, welche Auswirkungen es auf eine Gesellschaft hat, deren Mitglieder nicht mehr wissen können, ob sie einen älteren Menschen oder einen gealterten Straftäter vor sich haben.
Die heutzutage wenig ferne Vision des Jahres 2020 zielt in vielen Detailfragen daneben; durchaus etwas abgewinnen konnte ich aber den Videospielen, die Dawson und seine Freunde spielen und das komplette Eintauchen ihrer Charaktere in eine virtuelle Welt erlauben. Nach einem unspektakulären bis zähen Handlungsverlauf schien man sich daran zu erinnern, hiermit etwas tatsächlich annehmbar Futuristisches kreiert zu haben und verlagerte kurzerhand das Finale auf diese Ebene – was dem Zuschauer wiederum ins Gedächtnis ruft, es hier mit einem Science-Fiction-Film zu tun zu haben.
Fazit: Kaum geforderte Schauspieler in einem äußerlich technisch soliden, inhaltlich aber belanglosen und dramaturgisch drögen Science-Fiction-Abenteuer für gelangweilte Kinder, die am Sonntagnachmittag durch die Privatsender zappen. Nicht unerwähnt lassen möchte ich aber, dass Robert Hays als 45-jähriger Dawson bereits 50 Jahre alt war, aber sogar jünger als 45 aussah. Das ist doch wahre Science Fiction...
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!