Abflug Bermudas - Alan Vydra (1976)
Verfasst: Mo 30. Jan 2012, 17:34
D 1976
D: Peter Nowotny, Horst Hesslein, Monique Charell, Marie Luise Lusewitz, Andrej Ostropow, Sigrun Theil, Sepp Gneissl, Jan Boven
Mario Brodda (Peter Nowotny) wuchs in einem Waisenhaus unter Nonnen auf. Jetzt als Erwachsener verdingt sich für den Mädchenhändlerring des „Chefs“ (Horst Hesslein) und hat sich in dessen Gespielin Cora (Monique Charell, nicht verwechseln mit Marlene Charell, die war Assistentin von Rudi Carrell. Alles Klar?) verguckt. Für Cora hat er Geld beiseite geschafft und bereits eine Villa auf den Bermudas angezahlt, wo die beiden ein neues Leben beginnen wollen. Dem Chef hat Mario eine Bombe im Flugzeug zugedacht, doch wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst, denn Cora entscheidet sich kurzfristig um und bleibt lieber das Luxusweibchen des Chefs. Auf Mario warten einige Jahre im Knast.
Alan Vydra bezeichnete diesen Film im Vorspann selbst als „erotischen Thriller“. Leider ist das Ergebnis nicht so richtig Fisch noch Fleisch geworden, der Begriff „Thriller“ erweist sich als reichlich übertrieben, spannungsmäßig bewegt sich der Film eher auf Fernsehkriminiveau. In einem solchen dürfte man auch eher auf den guten Horst Hesslein gestoßen sein, den man nicht in P-Film-Gestaden vermuten würde.
http://www.imdb.com/name/nm0381633/
Freilich bleibt seine Rolle trocken (wie auch Aldo Ray in „Sweet Savage“), aber dennoch schön zu sehen, dass der gute Horst keine Berührungsängste zeigte. Sepp Gneissl war hingegen in jener Zeit des öfteren in einschlägigen Werken in Aktion zu finden, um später beim bayerischen Volkstheater zu landen! Hier darf er sich u.a. mit Marie Luise Lusewitz (Vorspann: Marie Luise Lermont) vergnügen, der etatmäßigen Maskenbildnerin vieler Lisa-Film-Produktionen, die dort gerne auch Kurzauftritte absolvierte. Als HC-Darstellerin war sie allerdings nur in ein paar Kurzfilmen zu sehen – und halt in Abflug Bermudas. Sigrun Theil taucht hier nur kurz in zwei Szenen auf, beide Male (leider!!) mit dem Glatzkopf Andrej Ostropow, wobei lt. Vydra eine Szene von der Staatsanwaltschaft abgeschnitten wurde und Ostropow ein gebürtiger Weißrusse mit ellenlangem Vorstrafenregister, unfähig zwischen Schauspielerei und echter Gewalt zu unterscheiden, gewesen sein soll. Ausgerechnet diesen Unsympathen als Partner für Sigrun auszuwählen, sollte man Vydra nie verzeihen.
Aus Hamburger Sicht natürlich unbedingt erwähnenswert sind die beiden Gesangsauftritte von Angie Stardust, die viel später (Ende der 80er?) über dem „Schmidt’s“ am Spielbudenplatz „Angies Nightclub“ eröffnete. Einen Einblick in das damals noch in St. Georg ansässige Travestiecabaret „Pulverfaß“ gibt’s auch, wobei es Vydra jedoch nicht belässt, in einer Szene gibt es Transitverkehr zu bewundern, wohl nicht jedermanns Teetasse.
Ordentlich gemacht, mangelt es dem Film aber halt an Spannung, um dem selbst verpassten Etikett gerecht zu werden, und die HC-Szenen laufen häufig abseits der Storyline. Da hätte man mehr draus machen können.
D: Peter Nowotny, Horst Hesslein, Monique Charell, Marie Luise Lusewitz, Andrej Ostropow, Sigrun Theil, Sepp Gneissl, Jan Boven
Mario Brodda (Peter Nowotny) wuchs in einem Waisenhaus unter Nonnen auf. Jetzt als Erwachsener verdingt sich für den Mädchenhändlerring des „Chefs“ (Horst Hesslein) und hat sich in dessen Gespielin Cora (Monique Charell, nicht verwechseln mit Marlene Charell, die war Assistentin von Rudi Carrell. Alles Klar?) verguckt. Für Cora hat er Geld beiseite geschafft und bereits eine Villa auf den Bermudas angezahlt, wo die beiden ein neues Leben beginnen wollen. Dem Chef hat Mario eine Bombe im Flugzeug zugedacht, doch wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst, denn Cora entscheidet sich kurzfristig um und bleibt lieber das Luxusweibchen des Chefs. Auf Mario warten einige Jahre im Knast.
Alan Vydra bezeichnete diesen Film im Vorspann selbst als „erotischen Thriller“. Leider ist das Ergebnis nicht so richtig Fisch noch Fleisch geworden, der Begriff „Thriller“ erweist sich als reichlich übertrieben, spannungsmäßig bewegt sich der Film eher auf Fernsehkriminiveau. In einem solchen dürfte man auch eher auf den guten Horst Hesslein gestoßen sein, den man nicht in P-Film-Gestaden vermuten würde.
http://www.imdb.com/name/nm0381633/
Freilich bleibt seine Rolle trocken (wie auch Aldo Ray in „Sweet Savage“), aber dennoch schön zu sehen, dass der gute Horst keine Berührungsängste zeigte. Sepp Gneissl war hingegen in jener Zeit des öfteren in einschlägigen Werken in Aktion zu finden, um später beim bayerischen Volkstheater zu landen! Hier darf er sich u.a. mit Marie Luise Lusewitz (Vorspann: Marie Luise Lermont) vergnügen, der etatmäßigen Maskenbildnerin vieler Lisa-Film-Produktionen, die dort gerne auch Kurzauftritte absolvierte. Als HC-Darstellerin war sie allerdings nur in ein paar Kurzfilmen zu sehen – und halt in Abflug Bermudas. Sigrun Theil taucht hier nur kurz in zwei Szenen auf, beide Male (leider!!) mit dem Glatzkopf Andrej Ostropow, wobei lt. Vydra eine Szene von der Staatsanwaltschaft abgeschnitten wurde und Ostropow ein gebürtiger Weißrusse mit ellenlangem Vorstrafenregister, unfähig zwischen Schauspielerei und echter Gewalt zu unterscheiden, gewesen sein soll. Ausgerechnet diesen Unsympathen als Partner für Sigrun auszuwählen, sollte man Vydra nie verzeihen.
Aus Hamburger Sicht natürlich unbedingt erwähnenswert sind die beiden Gesangsauftritte von Angie Stardust, die viel später (Ende der 80er?) über dem „Schmidt’s“ am Spielbudenplatz „Angies Nightclub“ eröffnete. Einen Einblick in das damals noch in St. Georg ansässige Travestiecabaret „Pulverfaß“ gibt’s auch, wobei es Vydra jedoch nicht belässt, in einer Szene gibt es Transitverkehr zu bewundern, wohl nicht jedermanns Teetasse.
Ordentlich gemacht, mangelt es dem Film aber halt an Spannung, um dem selbst verpassten Etikett gerecht zu werden, und die HC-Szenen laufen häufig abseits der Storyline. Da hätte man mehr draus machen können.