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Die Wilde ohne Namen ist noch das letzte verbleibende Mitglied eines altertümlichen und gewaltätigen Clans der seit Dekaden an der Nordost Küste umherwanderte. Nachdem der letzte der Familie im Kampf mit der Polizei verstarb, ist die Frau allein, schwer verletzt und angreifbar. Unglücklicherweise ist sie nun mehr denn je eine leichte Beute für den lokalen Jäger, erfolgreichen Anwalt und ernsthaft gestörten Familienvater Christopher Cleek. Mit seinen verzerrten Idealen versucht er die Frau zu ergreifen und in seinem Keller zu erziehen... (quelle: ofdb.de)
Hui... die große Überraschung des bisherigen Jahres... bei "The Woman" wird der amerikanische Mittelstand nicht einfach demontiert, sondern gleich in seine Bestandteile zerbröselt. Ein abgründiger Streifen voller schlechter Menschen und deren Opfer mit Anleihen beim 70er-Jahre-Terrorfilm, der dann auch sehr böse daherkommt und am Ende gleich mit mehreren Überraschungen aufwartet. Vielleicht ist "The Woman" am Anfang etwas dröge, aber dafür baut sich das Grauen bis zum Ende erbarmungslos und pessimistisch auf und entlädt sich dann in einem wahren Blutbad. Man will ja gar nicht zuviel verraten, aber der Film ist nicht nur feministisch, sondern wirklich böse und saugeil! Wow! Kaufen, kaufen - marsch, marsch! 8,5/10
Ich habe den Film noch nicht gesehen, werde ich aber sicher noch. Bei dieser Gelegenheit kann ich aber auch "May" und "The Woods" von McKee sehr empfehlen. Beide sehr ungewöhnliche Horrorfilme, die man mal antesten sollte.
The Woman
(The Woman)
mit Pollyanna McIntosh, Brandon Gerald Fuller, Lauren Ashley Carter, Chris Krzykowski, Sean Bridgers, Angela Bettis, Marcia Bennett, Shyla Molhusen, Gordon Vincent, Zach Rand, Jordan Carrasquillo, Carlee Baker, Lauren Schroeder
Regie: Lucky McKee
Drehbuch: Lucky McKee / Jack Ketchum
Kamera: Alex Vendler
Musik: Sean Spillane
Keine Jugendfreigabe USA / 2011
Chris Cleek, ein perfekter Vater mit Bilderbuchfamilie, trifft bei einem Jagdausflug auf eine verwahrloste Frau und kann das sich wild sträubende Wesen einfangen. Im Keller legt er sie in schwere Ketten und stellt sie nach dem Dinner seiner Familie vor. Gemeinsam, so Chris Plan, sollen die Cleeks die Frau fortan zu einem nützlichen Mitglied der Gesellschaft erziehen. Mit dieser Entscheidung reißt er Frau und Kinder in einen bitteren Strudel des Wahnsinns, an dessen Ende ein Blutbad steht ...
Nach dem 2008 erschienenen "Red" handelt es sich bei "The Woman" nun schon um die zweite Regie-Arbeit von Lucky McKee, die auf einem Roman des Bestseller-Autors Jack Ketchum beruht. Und auch wenn einige Leute jetzt eventuell erstaunt sein mögen, handelt es sich hier meiner Meinung nach um die zweitbeste filmische Umsetzung eines Romans des Autors, wobei "Evil" allerdings immer noch unangefochten den ersten Platz einnimmt. McKees Werk überzeugt insbesondere durch die unglaubliche Härte, die sich schon nach relativ kurzer Zeit bemerkbar macht und sich mit zunehmender Laufzeit immer mehr intensiviert. Dabei sind es aber keineswegs explizite Gewaltdarstellungen, sondern vielmehr eine im Kopf des Zuschauers entstehende Brutalität, die diese Story förmlich unauslöschbar in das Gedächtnis einbrennen. Die wenigen visuell härteren Passagen beschränken sich viel eher auf ein Minimum und halten zudem auch erst in den letzten 20 Minuten Einzug in das Geschehen. Dafür sind die Szenen dann aber auch wirklich recht derbe ausgefallen und beinhalten auch eine Menge an Blut, doch hier liegt auf keinen Fall die eigentliche Stärke dieses außergewöhnlich intensiven Filmes. Es ist vielmehr die Darstellung der scheinbar so perfekten Familie, die beim Betrachter den größten Horror auslösen, bietet sich doch nach Außen hin eine regelrechte Bilderbuch-Familie, die aber keinesfalls so perfekt ist, wie man zu Beginn noch meinen könnte.
Hinter der perfekten Fassade brodelt es gehörig und das merkt man auch schon nach einer sehr kurzen Zeitspanne. Familien-Oberhaupt Chris ist der scheinbar perfekte Vater-und Ehemann, der ziemlichen Wert auf Perfektion legt. Das allerdings sämtliche Familien-Mitglieder unter ihm leiden müssen, äußert sich auch in der kleinsten Einstellung der Geschichte. Bei seiner Ehefrau und den Töchtern äußert sich das durch ängstliche Gesten, denn Widerworte werden nicht geduldet oder aber mit schallenden Ohrfeigen beantwortet. Sohn Brian hingegen mutiert schon in jungen Jahren zu einer regelrechten Kopie seines Vaters und legt dessen Charakterzüge an den Tag, was vor allem im actiongeladenen Finale in der heimischen Scheune stark zum Ausdruck kommt. Die eigentliche Hauptfigur "The Woman" steht im Prinzip die ganze Zeit über eher im Hintergrund des Geschehens, das sich ganz eindeutig auf die furchtbaren Familien-Verhältnisse fokussiert, wodurch man das Werk auch als eine Mischung aus Horror/Drama-und Terrorfilm ansehen sollte. Und dieser Terror tritt in allen möglichen Varianten zu Tage, wobei es insbesondere der Umgang zwischen Chris und seiner Familie einem streckenweise das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Sean Bridgers liefert in der Rolle des Vaters eine wahre schauspielerische Gala ab und verleiht der Figur eine erschreckend realistische Grausamkeit, die den Ereignissen ganz unweigerlich ihren Stempel aufdrückt. Dies geschieht alles hinter der Maske eines immer freundlichen Mannes, den sich wohl jede Frau als perfekten Schwiegersohn nur wünschen kann. Hinter der Fassade tun sich dann jedoch unergründliche Tiefen der menschlichen Seele auf die so schwarz sind, das man die eigene Hand vor den Augen nicht erkennt. Etliche offensichtliche Andeutungen während der gesamten Geschichte lassen einen die furchtbaren Zustände erahnen, die in dieser Familie vorherrschen. das beste Beispiel dafür ist Tochter Peggy, dessen Seele ganz offensichtlich zerstört ist. Auf die speziellen Gründe dafür möchte ich nicht weiter eingehen, um niemandem die Spannung zu nehmen, doch wer den Film schon gesehen hat weiß ganz genau, worauf ich anspiele, denn die Andeutungen sind doch mehr als eindeutig.
Der absolute Höhepunkt dieses beeindruckenden Szenarios wird komischerweise von etlichen Leuten als Schwäche ausgelegt, es handelt sich um die vorherrschende Grundstimmung des Geschehens, bei dem Lucky McKee in meinen Augen ein kleines Meisterwerk vollbracht hat. Enthalten gewisse Passagen eine sehr dreckige-und siffige Atmosphäre, so herrscht doch in Großteilen des Filmes vielmehr eine manchmal schon etwas glatt-und steril erscheinende Heile Welt-Stimmung vor, die aber gerade einen wunderbaren Kontrast entstehen lässt. Die Geschichte erhält dadurch einen fast künstlichen Anstrich, was aber auf die vorgegaukelte Fassade eines perfekten Familienlebens bezogen genau der richtige Weg ist, um die Verlogenheit noch einmal gesondert hervorzuheben. Wenn man den gesamten Film einmal aus dieser Sichtweise betrachte, dann muss man dem Regisseur ein Riesen-Kompliment machen, denn besser hätte man das Ganze überhaupt nicht in Szene setzen können. Und so bietet sich dann auch ein rundum gelungenes Filmerlebnis, dessen visuelles Highlight ganz sich das furiose Final in der Scheune ist, bei dem es zudem auch noch eine kleine Überraschung zu sehen gibt, die man in dieser Art nicht vorhersehen konnte. Teils Horror/Drama, teils Terrorfilm bietet "The Woman" erstklassige Genre-Kost, die man nicht so schnell vergessen wird.
Fazit:
Lucky McKee hat hier meiner Meinung nach alles richtig gemacht und so letztendlich einen beeindruckenden Film geschaffen, der sich unauslöschlich in das Gehirn des Zuschauers einbrennt. Zwar enthält die Geschichte bestimmt nicht so viel visuelle Härte wie manch einer sich das gewünscht hätte, doch insgesamt gesehen ist "The Woman" ein ungemein harter Genre-Beitrag, der vom Betrachter allerdings auch die Fähigkeit verlangt, sich in das Szenario hineinzuversetzen. Denn nur wenn man das kann entfaltet der Film seine ungemeine Wucht und kann auch die seelischen-und körperlichen Grausamkeiten transportieren, die sich innerhalb einer scheinbar glücklichen Familie abspielen und dem Zuschauer schwer zu schaffen machen.
„The Woman“ aus dem Jahre 2011 ist eine weitere Verfilmung eines Romans des US-amerikanischen Schriftstellers Jack Ketchum, der auch zusammen mit US-Regisseur Lucky McKee („May – Die Schneiderin des Todes“) das Drehbuch verfasste. Thematisch kann er als Fortsetzung von „Jack Ketchums Beutegier“ verstanden werden, dessen Kenntnis aber nicht erforderlich ist. Gemeinhin als Horrordrama gelistet, handelt es sich im Prinzip um Rape’n’Revenge-Stoff, wenn auch nicht unbedingt typischen, klassischen.
Anwalt und Familienvater Christopher Cleek beobachtet im Wald eine wilde, abseits der Zivilisation lebende Frau. Eines Tages entführt er sie, kettet sie im Keller des Eigenheims fest und versucht fortan, sie unter Zuhilfenahme von Misshandlungen und Vergewaltigungen zu zähmen...
„The Woman“ führt den Zuschauer ein in die US-amerikanische Mittelklassenfamilien-Hochglanz-Idylle und dekonstruiert diese Stück für Stück nach allen Regeln der Kunst. Cleek ist ein mehr oder weniger erfolgreicher Anwalt mit Häuschen im Grünen, einer treusorgenden Ehefrau, zweier Töchter, einem Sohn und einem Hund. Sein Äußeres ist gepflegt und er trägt gern ein Lächeln im rasierten Antlitz spazieren. Ein echter Saubermann, eine echte Vorzeigefamilie also. Doch hinter der Fassade lauern finstere Abgründe. Cleek ist ein übler Sexist, die Erniedrigung von Frauen – ob nun der Wilden, seiner Ehefrau oder seiner Tochter – ist unverzichtbarer Teil seiner Lebenseinstellung. Seine Frau steht eingeschüchtert unter seinem Pantoffel, seine pubertierende Tochter hat er allem Anschein nach geschwängert. In seinem selbstgefälligen Narzissmus sieht er es als Experiment an, die Wilde zu züchtigen und nach seinen Vorstellungen zu formen – indem er sie wesentlich mieser hält als seinen Hund. So sieht sich die anachronistisch wie aus grauer Vorzeit wirkende Exotin der geballten Ignoranz und Unmenschlichkeit vermeintlich zivilisierter Wesen ausgesetzt, die sich sowohl im Sadismus Cleeks als auch in der Passivität und Ignoranz seiner Familie äußern.
Doch während die kommunikativ lediglich zu unidentifizierbaren Lauten fähige Einzelgängerin von der älteren Tochter Peggy bemitleidend und vom Sohnemann neugierig beäugt wird und jener ganz nach seinem Vater kommende sich an ihr ebenso wie an anderen Mitgeschöpfen vorzugsweise weiblichen Geschlechts als Ventil für seinen persönlichen Frust vergreift, ahnt Peggys offen mit ihrer Homosexualität umgehende Lehrerin, dass Peggy schwanger ist. Blauäugig auf Familie Cleeks Vernunft vertrauend, sucht sie diese auf, wodurch die Situation eskaliert und gegenseitige Verachtung und Hass sich in nackter Gewalt entladen. Auf diesen Moment hat McKee in zunächst gemächlichem, das Publikum mit den Charakteren vertraut machendem Erzähltempo, aber unter ständigem neuen Ausloten der Erträglichkeitsgrenze hinsichtlich des Gezeigten sorgfältig hingearbeitet, bis der Gewaltausbruch geradezu erlösend auf den Zuschauer wirkt.
Endlich wird die Fassade unwiederbringlich eingerissen, wird Rache geübt an der kranken, verlogenen, perversen Welt, die Cleek stellvertretend für Millionen andere bigotte Familienoberhäupter errichtet hat, die Ketchum und McKee mit ihren antipatriarchalischen, veranschaulichenden Übertreibungen innerhalb des Rahmens eines als Parabel dienenden, splatterigen Horrorfilms heftigst abwatschen. Die Wilde steht dabei für das Individuelle und Ungezähmte, das eine degenerierte, sich aber für das Nonplusultra haltende Gesellschaft zu bezwingen, seinen Regeln zu unterwerfen und zu zerstören versucht – letztlich aus gut überspielter Angst davor, dass es das aus selbiger gegossene, zitternde Fundament zum Einsturz bringen könnte. Was nicht sein darf, darf es nicht geben, was das Zahnpastalächeln gefährden könnte, wird totgeschwiegen und verscharrt. Der Rache-Teil des Films hält dabei noch die eine oder andere Überraschung und Wendung parat und dürfte letztlich selbst für manch einen sich als „liberal“ verstehenden Zuschauer ein kräftiger Tritt in die Magengrube sein und auch an dessen moralischen Grenzen kratzen. Gefangene werden nicht gemacht, auch uncouragierte Passivität bekommt ihre Strafe.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: „The Woman“ reitet trotz seiner Sadismen keinesfalls auf der abebbenden „Torture Torn“- bzw. Folterfilmchen-Welle mit, sondern ist ein außer vielleicht für manch Kleingeist unmissverständlich als pro-feministisch zu verstehender, intelligenter Film, der spekulativen Selbstzweck auf Kosten des Opfers konsequent ausspart, vor blutigen Details und expliziter Gewaltdarstellung aber dennoch nicht zurückschreckt – stets innerhalb seines Kontexts. Handwerklich einwandfrei und mit fantastischen schauspielerischen Leistungen gesegnet, kann der ohnehin bereits für seine stilistisch eigenwilligen, schwarzhumorigen Werke zumindest in Genrefachkreisen bekannte McKee nach meinem Dafürhalten erstmals auf ganzer Linie überzeugen. Sean Bridgers (evtl. aus diversen US-TV-Serien bekannt) spielt das Oberarschloch mit voller Hingabe und vermeidet dabei fast gänzlich übertriebenes Overacting, so dass „The Woman“ trotz gewisser auch hier vorhandener schwarzhumoriger bzw. vielmehr zynischer Tendenzen stärker seinen ernsten Ton beibehält als McKees andere mir bekannte Filme. Pollyanna McIntosh (spielte bereits in „Jack Ketchums Beutegier“ die wilde Frau) gibt unter einer zentimeterdicken Schlammkruste eine archaische Erscheinung, die zu so etwas Ähnlichem wie einer Identifikationsfigur wird, obwohl man schlichtweg nichts über sie weiß – was eben immer noch besser ist als das, was man über Clee und Konsorten erfährt. Zur Hoffnungs- und Sympathieträgerin taugt lediglich die schwangere Peggy, der man ein Eingreifen aufgrund der heillosen Überforderung in ihrer prinzipiell der Situation der Wilden nicht unähnlichen Lage aber weder zutraut noch abverlangt und dass es früher oder später zur offenen Konfrontation zwischen ihrer Lehrerin und ihrem Vater kommen würde, ist zumindest bei aufmerksamer Betrachtung der Charakterentwicklungen vorprogrammiert.
Diverse Filmemacher machten bereits vor, dass Rock- und Indie-/Alternative-Klänge wohlplatziert in Genrefilmen durchaus eine echte Alternative zu sphärischen Prog- oder Orchester-Klangkulissen darstellen können. Sean Spillane kreierte einen nach modernem Folkrock klingenden Soundtrack für „The Woman“, der sich ungewöhnlich, aber sehr gut in das Geschehen integriert, die LP ist schon geordert. Für manchen Geschmack dürfte er vielleicht etwas zu vorherrschend eingesetzt worden sein, da er zeitweise droht, die Aufmerksamkeit primär auf sich zu lenken, was mich aufgrund seiner Qualitäten aber nicht im Geringsten stört.
Was möglicherweise plakativ und vorhersehbar klingen mag, versetzte selbst mich als Genrekenner des Öfteren in Erstaunen und schürte meine Emotionen, ohne dass ich mich für einen zweifelhaften Zweck benutzt gefühlt hätte. „The Woman“ trifft in nahezu allen Belangen meinen Geschmack, erfüllt fast alle Ansprüche an zeitgemäßen Horror mit dominantem Subtext und ist ein satter Schlag in die feist grinsende Fresse des konservativen Amerikas und seines auf patriarchalischen Traditionen aufgebauten Familienfetisches, seines klassischen Gesellschaftskonstrukts bzw. dessen Pervertierung durch eine oberflächliche, von Status und Egozentrik bestimmte Lebenskultur. Ich ziehe meinen Hut und bin gespannt, was man in Zukunft noch von McKee wird erwarten können.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Auch die neuerliche Sichtung dieses Filmes war äußerst intensiv, das Familienleben der scheinbaren Bilderbuch-Familie hinterlässt meiner Meinung nach sogar noch einen heftigeren Eindruck als beim ersten mal. Obwohl man die Abläufe genau kennt, geht einem insbesondere das Verhalten des Vaters ganz erheblich unter die Haut und baut in einem selbst eine ungeheure Wut auf.
THE WOMAN
...sehr bizarrer Film. Eine furchtbar unsympathische Familie formt den Kleinstadt- und Kleinfamilienhorror schon lange bevor sie im Wald eine verwilderte Frau findet. Unlogische/unglaubwürdige Handlungen spitzen den Eskalationsgrad bis hin zum finalen und unausweichlichen Blutbad an. Schwer nachvollziehbar - schwer verdaulich. Die extreme Reduktion auf extreme Stereotypen mit totaler Radikalisierungsbereitschaft kann als filmisches Mittel, als Kunstgriff gar gedeutet werden. Es kann aber auch aus Einfallslosigkeit entstammen. Muss ich sacken lassen und zeitnah neu sichten... Könnte sowohl bei 8/10 als auch bei 4/10 angesiedelt sein. Schön jedoch, dass der gesamte Film auch gut funktioniert, ohne das man den bekloppten Vorgänger BEUTEGIER gesehen haben muss... und das sehr sehr stimmige Intro, dass teilweise psychodelische Züge annimmt, sei hier explizit und lobend hervorgehoben!
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
Im Vergleich zu anderen Ketchum Verfilmungen fand ich den Streifen wirklich sehenswert und überraschend gelungen.
Aber auch "The Woman" werd ich mir wohl nicht nochmal angucken, geht mir bei der Art von Filmen immer so.
Unappetitlicher Film, mit zum würgen unsympathischen Figuren, man gönnt ihnen einfach alles was ihnen widerfährt.