Die rote Flut - John Milius (1984)

Moderator: jogiwan

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Onkel Joe
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Die rote Flut - John Milius (1984)

Beitrag von Onkel Joe »

red_dawn.jpg
red_dawn.jpg (59.54 KiB) 406 mal betrachtet

Originaltitel: Red Dawn
Herstellungsland: USA/1984
Regie: John Milius
Darsteller: Patrick Swayze, C. Thomas Howell, Lea Thompson, Charlie Sheen, Darren Dalton, Jennifer Grey, Brad Savage, Doug Toby, Ben Johnson und Harry Dean Stanton.

Story: Ein Morgen wie jeder andere in einem idyllischen Ort in den Rocky Mountains. Plötzlich geschieht, was niemand jemals für möglich hielt. Russische Fallschirmjäger landen und besetzen im Handstreich die Stadt. Der dritte Weltkrieg hat begonnen. Über Mexico, die Behringstrasse und per Luftlandungsoperationen dringen die roten Invasoren tief in die USA ein. Eine Gruppe Jugendlicher kann gerade noch rechtzeitig in die Berge flüchten und führt fortan einen blutigen Partisanenkrieg.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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horror1966
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Re: Die Rote Flut - John Milius

Beitrag von horror1966 »

"Red Dawn" hat sich in den Jahren nach seiner Entstehung durchaus einen gewissen Kultstatus in Fan-Kreisen erarbeitet. Dieser ist wohl allerdings weniger in der äusserst patriotisch erzählten Geschichte, sondern vielmehr im vorhandenen Cast begründet. Agieren hier doch einige amerikanische Jungdarsteller, aus denen im Laufe der Jahre richtige Stars geworden sind. Einige Jahre vor dem Ende des kalten Krieges entstanden lässt die Story-Line keinerlei Zweifel daran, das man es mit einem extrem patriotischen Werk zu tun hat. So lässt Regisseur John Milius eine kleine Gruppe unerfahrener Teenager auf die feindlichen Invasoren los und diese teilweise wie absolute Dilletanten aussehen. Schafft es die kleine Gruppierung der sogenannten "Wolverines" doch fast im Alleingang, die übermächtige Kriegs-Maschinerie des Gegners lahmzulegen und auch etliche ausgebildete Soldaten zu töten.

Nun mag das Geschehen nicht unbedingt realistisch-und authentisch erscheinen, doch ändert dies rein gar nichts an der Tatsache, das es sich bei "Die rote Flut" um einen wirklich spannenden Film handelt, der den Zuschauer auch ganzzeitig in seinen Bann zieht. Ganz automatisch schlägt man sich gedanklich auf die Seite der jungen Partisanen und lässt sich fast zwangsläufig vom dargestellten Feindbild anstecken. Milius hat es erstklassig verstanden diesen Eindruck entstehen zu lassen, denn die verletzlichen-und streckenweise sehr emotionalen Teenies rühren das Herz des Betrachters, wohingegen die Invasoren als eiskalte Killermaschinen agieren, deren Blut anscheinend durch Eiswasser ersetzt wurde. Diese Merkmale sind geradezu typisch für einen Film dieser Art und wurden absolut perfekt in Szene gesetzt. Hierbei werden selbstverständlich auch die Aspekte der menschlichen Moral in den Vordergrund gerückt und auch bei diesem Aspekt sind es ausschließlich die "Wolverines", die wenigstens zu Beginn die Tötung anderer Menschen in Frage stellen. Die russisch-kubanischen Gegner hingegen werden logischerweise als seelenlose Mörder hingestellt, denen das Leben ihrer Gegner vollkommen egal ist.

Das äussert sich insbesondere in den Passagen, in denen nach jeder erfolgreichen Sabotage-Aktion der Kiddies etliche Zivilisten hingerichtet werden, um dadurch die Rebellen zur Aufgabe zu bewegen. Man mag dieser einseitig patriotisch dargestellten Story gegenüberstehen wie immer man will, auf jeden Fall ist sie extrem interessant umgesetzt worden und bietet absolut kurzweilige Unterhaltung. Den Realitätsgehalt der Ereignisse sollte man jedoch nicht auf die Goldwaage legen, denn dieser ist wirklich nicht gerade hoch angesiedelt. Vielmehr konzentriert man sich doch auf das recht gelungene Schauspiel der damals noch blutjungen Darsteller wie beispielsweise Patrick Swayze oder Charlie Sheen, die durchaus ihr schauspielerisches Talent andeuten können.

Letztendlich ist "Die rote Flut" im eigentlichen Sinne ein absoluter Propaganda-Film, wie er in der damaligen Zeit praktisch an der Tagesordnung war. Dem Zuschauer wird das altbekannte Feindbild vermittelt und die Symphatien für die jeweiligen Charaktere sind sehr schnell verteilt. Man sollte sich hier einfach gut unterhalten lassen und nicht den Wahrheitsgehalt des Werkes hinterfragen.


Fazit:


Auch wenn es größtenteils eher unglaubwürdig zur Sache geht, bietet der Film ganzzeitig erstklassige Unterhaltung. Allein schon die Darsteller-Riege ist ein Grund dafür, das man sich "Red Dawn" immer wieder gut anschauen kann, zudem hat das Werk im Laufe auch nichts von seiner Faszination verloren.


8/10
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untot
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Re: Die Rote Flut - John Milius

Beitrag von untot »

Ich sollte den vielleicht auch mal wieder sichten, ich kann mich nur noch daran erinnern, das der Film mir früher schon unsäglich peinlich war.
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Santini
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Re: Die Rote Flut - John Milius

Beitrag von Santini »

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buxtebrawler
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Re: Die Rote Flut - John Milius

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 20.06.2019 bei '84 Entertainment als Blu-ray/DVD-Kombination im wattierten Mediabook im Halbschuber:

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Extras:
* 24-seitiges Booklet mit Text von Christoph N. Kellerbach
* Making-of „Die rote Flut“
* Erschaffung der roten Bedrohung
* Vorbereitung auf den 3. Weltkrieg
* Eine Kleinstadt wird belagert
* Original Kinotrailer

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... &vid=95016
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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jogiwan
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Re: Die Rote Flut - John Milius (1984)

Beitrag von jogiwan »

„Die Rote Flut“ ist ja auch ein Film, den ich immer mal sehen wollte, seit der in meiner Jugend immer wieder für Aufsehen gesorgt hat. So stand der Streifen im Guinness Buch der Rekorde für die „schlimmsten Gewaltszenen“ und hatte auch noch das Dirty Dancing-Traumpaar an Bord, das hier statt dem Tanzbein jedoch die Panzergranaten schwingt. Trotzdem ist der Streifen ja doch ziemliche Grütze und ein Machwerk, dass wohl auch nur in den Achtzigern entstehen konnte. „Die rote Flut“ ist wohl ein Film für Jugendliche, die Kriegsspielen spaßig finden und nichts dabei finden, dass das Drehbuch, die Figurenzeichnung, die unterschwellige Botschaft, der Pathos und das Menschenbild total eindimensional und fragwürdig ausgefallen ist. Die Amis sind gut, schlau und ambitioniert und die Handvoll Jugendlichen den einfältigen Russen und Zigarre-rauchenden Kubanern natürlich ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen. Alles so, wie man sich das als waffenvernarrter Mensch mit Weltpolizei-Ambitionen nun mal so vorstellt. Mit fast zwei Stunden ist der Streifen ohne nennenswerte Handlung auch viel zu lange ausgefallen. Immerhin stimmt die Action und das Kawumm und als Kuriosum der Filmgeschichte auch irgendwie lustig, aber über den Rest der ganzen Sausen hüllen wir hier mal ganz schnell den Mantel des Schweigens.
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Blap
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Re: Die Rote Flut - John Milius (1984)

Beitrag von Blap »

Unterschwellig ist bei diesem Streifen gar nichts, hier gibt es stumpfe Propaganda mitten in die Fresse. Verdammt unterhaltsam, ein teils unfassbares Treiben. Kann man auch als Pazifist mögen, darf man nur nicht ernst nehmen.
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buxtebrawler
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Re: Die Rote Flut - John Milius (1984)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 12.12.2024 bei Capelight Pictures in verschiedenen Ausführungen:

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3-Disc Limited SteelBook

Extras:
Originalkinotrailer, deutscher Kinotrailer, US-Teaser - Bonus-Disc: Making-of, Vorbereitung auf den Dritten Weltkrieg, Erschaffung der roten Bedrohung, Eine Kleinstadt wird belagert

Bemerkungen:
3-Disc Limited SteelBook mit dem Film auf UHD-Blu-ray (inklusive Dolby Vision und HDR10) und Blu-ray sowie einer Bonus-Blu-ray

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3-Disc Limited Coll. Edt. Mediabook

Extras:
24-seitiges Booklet mit einem Text von Wieland Schwanebeck, Originalkinotrailer, deutscher Kinotrailer, US-Teaser - Bonus-Disc: Making-of, Vorbereitung auf den Dritten Weltkrieg, Erschaffung der roten Bedrohung, Eine Kleinstadt wird belagert

Bemerkungen:
3-Disc Limited Collectors Edition im Mediabook mit dem Film auf UHD-Blu-ray (inklusive Dolby Vision und HDR10) und Blu-ray, einer Bonus-Blu-ray

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DVD

Extras:
Originalkinotrailer, deutscher Kinotrailer, US-Teaser

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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