Die Insel der neuen Monster 2 - Sergio Martino
Verfasst: Do 23. Feb 2012, 10:44
Originaltitel: La regina degli uomini pesce
Land: Italien
Jahr: 1995
Regie: Sergio Martino
Darsteller: Ein Haufen Talentamöben.
Handlung:
Zwei Kinder flüchten aus der Kanalisation des Postapokalyptischen New Yorks und gelangen auf eine geheimnisvolle Insel, die von einem Amazonenstamm beherrscht wird. Die Königin des selben zeichnet sich dadurch aus, dass sie unliebsame Mitmenschen in Fischmutanten verwandelt…
Kritik:
Was geschieht, wenn man „Die Insel der neuen Monster“ mit „Fireflash“ mischt? Ich weiß es nicht, aber ich weiß was geschieht, wenn man „Die Insel der neuen Monster“ mit „Fireflash“ mischt und zwei nervige Kinder hinzufügt, die nie die Klappe halten wollen! Dann bekommen wir nämlich die Ansammlung von Schrott, die unter dem Namen „Die Insel der neuen Monster 2“ jedes Doppelfeature mit dem Original versaut.
Zunächst mal ist die Faulheit des Herrn Martino zu beklagen, der es sich nicht nehmen ließ, möglichst viele Einstellungen, egal wie unbedeutend oder unpassend sie auch sein mögen, aus den zwei oben genannten Filmen zu übernehmen. Dies ist nicht nur uninnovativ und faul, sondern stellt auch diverse Spoiler da, denn sobald ein gepanzertes Auto vorkommt, weiß ich genau, was die nächsten zehn Minuten abgehen wird. Das einzige Lob, das ich dem Film diesbezüglich auf einer trashigen Ebene machen kann ist, dass am Ende gegen meine Erwartungen irgendwie der Schluss von „Fireflash“ in der Arktis auftauchte. Ich begrüße zwar die Überraschung diese Szene zu sehen, andererseits machte es mich aber auch besonders wütend, dass unsere Protagonisten dann nicht gleich auch ein Pläuschen mit Edmund Purdom gehalten haben.
Die Szenen, welche nicht aus anderen Filmen übernommen wurden (und das sind wohl nicht viel mehr als die Hälfte) sind absoluter Nonsens, nicht wert kritische Gedanken an sie zu verschwenden, doch da ich mich irgendwie abreagieren muss, bleibt mir nichts anderes übrig als über sie zu schreiben. Also…wo fang ich an:
Mal ein kleiner Rat an Herrn Martino: KEIN MENSCH MAG KINDER IN FILMEN SEHEN!!! Nicht mal Kinder mögen Kinder in Filmen!!! Ein erwachsenes Publikum bevorzugt Protagonisten, mit denen sie sich identifizieren können und DAS SIND KEINE KINDER. Und selbst ein jüngeres Publikum bevorzugt Helden, zu denen es aufsehen kann, die es bewundern kann UND DAS SIND AUCH KEINE KINDER!!! Egal für wen Sie, Herr Martino, den Film drehen, was auch immer ihr Zielpublikum sein mag, WENN SIE KINDER ALS PROTAGONISTEN HABEN KÖNNEN SIE NUR VERLIEREN …Gott, ich hasse Kinder als Protagonisten. Gut es gibt Ausnahmen, Kevin aus „Home alone“ oder keine Ahnung, aber diese Ausnahmen sind selten und man brauch verdammt viel Talent und einen wirklich guten Kinderdarsteller um dies hinzubekommen und Sie, Herr Martino, haben offensichtlich ihr altes Talent für diesen Film zu Hause gelassen und ihre Kinderdarsteller sind auch nicht gerade das, was man talentiert bezeichnen würde.
Ich würde mich mehr über die beiden Kinderdarsteller selbst beschweren, aber vergleicht man sie mit den herangewachsenen „Schauspieler“, so muss ich mir eingestehen, dass die beiden Knirpse neben denen wie oscarreife Hollywoodgrößen wirken, ernsthaft, die beiden Kinder leisten, so schlecht sie auch sein mögen (und das sind sie), die überzeugenste Performance. Der einzige Schauspieler von der ganzen Besetzungsliste, der halbwegs Laune macht, ist Hal Yamanouchi und wenn ich sehen wollte, wie Hal Yamanouchi Laune macht, dann würde ich mir „Fireflash“ ansehen, DENN ALL SEINE SZENEN HIER SIND AUS „FIREFLASH“! Das größte Tief unter den Darstellern erreicht Ramona Badescu als Königin der Insel. Anfangs wirkte sie gar nicht so schlecht, wir beginnen mit einigen Aufnahmen von ihr, wie sie einfach da sitzt und ich muss sagen: Sie ist schön genug um eine glaubhafte Femme Fatala abzugeben. Doch dummerweise beginnt sie später sich zu bewegen und macht den Mund auf und ihre schauspielerische Unfähigkeit macht alle Majestät, die sie als Standbild zeigte zu Nichte. Wie ein Kindergartenkind reißt sie immer die Augen auf, wenn sie etwas sagt, bewegt sich albern (macht einmal sogar einen Kopfstand) und verliert dadurch alles Königliche.
Ob ihr’s glaubt oder nicht, aber mein Hauptproblem liegt trotzdem weder in den Kinderprotagonisten noch in den miesen Darstellern und auch nicht in all den eingefügten Szenen aus „Fireflash“ und „Die Insel der Neuen Monster“ sondern in den Dialogen. Diese sind einfach unerträglich. Und dies aus zwei Gründen:
1. Niemand kann die Klappe halten!!! Junge, wenn du in einer lebensgefährlichen Situation bist, dann fröne gefälligst dem Sound of Silence und mach nicht irgendein altkluges Kommentar, das nervt auf die Dauer! Ständig wird irgendein Blödsinn dahergeredet, ob er zum Geschehen passen mag oder nicht. Beispielsweise hat das eine Kind einen Fetisch für Ratten und kann keine Minute Screentime aushalten ohne mit irgendeinem Kommentar darauf zu verweisen…sicher, der Drehbuchautor will dadurch die Kleinräumigkeit seiner Welt ausdrücken, aber wenn dieser einen IQ von über 7 gehabt hätte, so hätte er einen eleganteren Weg gefunden dies zu machen.
2. Das was gesagt wird, ist einfach DÄMLICH! Wenn es keine Möchtegern coolen Sprüche sind, so sind es halbherzige Erklärungen des Geschehens, doch dummerweise ergibt das, was geschieht vorne und hinten keinen Sinn und die Erklärungen wirken demnach erzwungen und lachhaft.
Ich habe den Film bis zum Ende durchgestanden, es war nicht leicht, aber ich hab ihn visuell bis zum Ende ertragen, doch diese furchtbaren Dialoge haben meine Ohren einfach so gequält, dass mir eine halbe Stunde vor Schluss nichts anderes übrig blieb als den Ton auf leise zu drehen und mir in glorreicher Endlosschleife Donovans „Atlantis“ anzuhören. Einerseits, weil die versunkene Stadt im Film vorkommt und andererseits, weil ich jetzt auch lieber dort wäre als in meinem Fernsehsessel solange so ein Müll läuft! So bekam ich nur noch die Hälfte von dem mit, was über den Bildschirm flimmerte und im Nachhinein betrachtet, war es gut, dass ich mich nicht mit den unsinnigen Erklärungen herumschlagen musste für Geschehnisse wie (niemand sollte sich das ansehen, deswegen kümmern mich die Spoiler nicht)…
…Der alte Mann, der gestorben ist, lebt wieder (Erzwungenes Happy End to the max!)
…Der kleinwüchsige dunkelhäutige Prinz wird von seinem Fluch befreit und verwandelt sich in Conan den Barbaren, denn offensichtlich wird Dunkelhäutigkeit und Kleinwüchsigkeit als Fluch verstanden (Rassismus to the max!)
…Die tropische Insel ist nicht mal eine eintägige Bootsfahrt von der Arktis entfernt (Klimaverirrung to the max!)
Fazit: DÄMLICH! Nicht anschauen!!! Stattdessen „Fireflash“ anschauen! 1/10