Seite 1 von 1

Drei Schwedinnen in Oberbayern - Sigi Rothemund

Verfasst: Di 28. Feb 2012, 10:35
von sid.vicious
Bild


Alternativer Titel: Drei Schwedinnen in Tirol
Produktionsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Sigi Rothemund
Drehbuch: Sigi Rothemund
Kamera: Franz Xaver Lederle
Schnitt: Mimi Werkmann, Eva Zeyn
Musik: Gerhard Heinz
Länge: ca. 93 Min
Freigabe: FSK 18
Darsteller: Herbert Fux, Rosl Mayer, Gianni Garko, Alexander Grill, Beate Hasenau


Otto ist Gastwirt in Tirol und sein Hotel steht vor der Pleite. Zusammen mit seinem Kumpanen Alois fliegt er nach Stockholm um dort eine Fremdenverkehrmesse zu besuchen. Dort lernen sie drei Schwedinnen kennen, die nach Ottos und Alois Abreise ebenfalls nach Tirol gerufen werden um das Hotel vor der Pleite zu retten.

„Drei Schwedinnen in Oberbayern“ bzw. „Drei Schwedinnen in Tirol“, das bedeutet Scherze die so dämlich sind, dass es eine wahre Freude sein kann. Das Standschild vor der Gaststätte, dass am Nachmittag warme Berliner kommen werden, stürzt die Dorftucke in wahre Begeisterung. Warme Berliner…hahaha man ist das dämlich, „Noch warm und schon Sand drauf“. Scherze sollte man sein lassen wenn sie nicht passen, ist auch keiner denn Gianni Sartana Garko spielt den Gastwirt Otto. Weitweg vom Italo Western inmitten von Tirol gibt Sartana den Lederhosentragenden Früh-Stanglwirt, der nichts anderes als Röcke im Kopf hat.

Drei Schwedinnen tanzen mit Lederhosen bekleidet zu einer extrem dämlichen Musik und Otto Sartana verprügelt das gesamte Dorf. Unglaublich wie daneben man sein kann. Das Highlight des Films sind in optischer Hinsicht die kurzen Auftritte von Frau Buchfellner, die wenn ich richtig aufgepasst habe, nicht ein einiges Wort redet.

Das innerhalb eines solchen Films mit viel Slapstick zu rechnen ist, sollte schon klar sein, aber die Slapstickeinlagen im Stockholmer Nachtclub sind selbst mir ein wenig zu blöd. Jegliche weitere Slapstickangriffe lassen sich wohlwollend dulden.

Das dieser Lederhosen-Trash immer noch mit der FSK 18 ausgestattet ist, ist für mich ein Rätsel. Es gibt nun wirklich rein gar nichts Anstößiges in dem Film zu entdecken, denn selbst die Nacktszenen der Skandinavierinnen sind dermaßen rar gesät, dass man evt. über eine FSK 12 reden kann.

Fazit: Drei Schwedinnen die keine Schwedinnen sind mischen Tirol auf und das ist dermaßen dämlich, dass es schon wieder fast genial ist. Für Freunde von Trash aus deutschen Landen ein richtig spaßiges Unterfangen.

6/10

Re: Drei Schwedinnen in Oberbayern - Sigi Rothemund

Verfasst: So 22. Dez 2013, 18:21
von CamperVan.Helsing
Bild

D 1977

D: Gianni Garko, Alexander Grill, Beate Hasenau, Jacques Herlin, Rosl Mayr, Claudia Mehringer, Marie Luise Lusewitz, Werner Röglin, Otto Retzer, Herbert Fux

Siggi Götz Entertainment #5

Inhaltsangabe aus Bild:
In einem malerischen Dorf irgendwo in den Bergen bekommt das "Hotel zur Post" mit Otto (Gianni Garko), dem größten Hallodri weit und breit, und dessen eifersüchtiger Frau Olga (Beate Hasenau) neue Besitzer. Als der Kredithai Müller-Mayerfall (Jacques Herlin) unerwartet sein Geld zurückhaben will, das er Otto, ohne Olgas Wissen, zum Kauf des Hotels geliehen hatte, beginnen für Otto schwierige Zeiten, die noch komplizierter werden, als er und sein Freund Alois (Alexander Grill) von einem Besuch in Schweden, wo sie Müller-Mayerfall wegen eines Zahlungsaufschubs treffen wollten, mit drei blonden Schwedinnen zurückkommen...

Hm, also erstmal zum Titel. Die "Oberbayern" gab es anscheinend nur hierzulande, in Österreich lief der Film wohl als "Drei Schwedinnen in Tirol", was angesichts der ganzen ösianischen Nummernschilder sicherlich der richtigere Titel war. Ob die Ösis auch noch eine andere Synchro bekamen, entzieht sich leider meiner Kenntnis, aber Gianni Garko, der bayerischen Dialekt spricht, und ein berlinernder Jacques Herlin, das ist schon hartes Brot. Garko und Herlin müssen wohl seinerzeit jede Menge Unterhaltszahlungen an der Backe gehabt, I guess. Dass das Hotel dann gar nicht "Hotel zur Post" heißt, macht dann schon gar nichts mehr aus...

Vor allem sollte dem Zuschauer aber das Niveau des Films nichts ausmachen. Natürlich wird niemand bei einer Lisa-Produktion Jean-Luc Godard erwarten, aber jede Lisa-Teenieurlaubssexkomödie ist gegen dieses Werk wirklich Arthouse, und so allmählich versteht man, warum der lieber anonym bleibend wollende Regisseur das Pseudonym "Siggi Götz" wählte. Allerdings ist Italo-Comedy mit Alvaro Vitali wirklich noch schlimmer...

Ein paar Lisa-Regulars haben wir natürlich: Herbert Fux als Pfaffe, das tauchte danach ja noch ein paar Mal auf. Werner Röglin wie gewöhnlich als Quotenschwuler, der stets extrem tuckig dargestellt wurde, die damals 82jährige Rosl Mayr durfte auch nie in irgendwelchen Lederhosenstreifen fehlen. Marie Luise Lusewitz war wie üblich für die Maske zuständig, taucht aber auch hier vor der Kamera auf, bleibt allerdings angezogen. Buh! Otto Retzer darf natürlich nicht fehlen, hatte damals aber gar noch Haare! :o

Von Claudia Mehringer hätte man noch etwas mehr zeigen können, aber dann hätte es keine FSK mehr gegeben. :oops:

Hinter der Kamera stand mal wieder der Lederle, während Gerhard Heinz den angeblich von den Svedinnen performten Song "Hey Svey" laut dem guten Jeroen von "Vanessa" recycelte. Die Schwedenmädels wurden übrigens gegeben in Inge Fock, Anika Egger und Ann Lündell. Die Namen muss man sich nicht merken, obwohl sie doch alle Voraussetzungen für eine große Karriere mitbrachten.



Bild

Bild

Re: Drei Schwedinnen in Oberbayern - Sigi Rothemund

Verfasst: Di 24. Dez 2013, 12:35
von Jeroen
ugo-piazza hat geschrieben:Hinter der Kamera stand mal wieder der Lederle, während Gerhard Heinz den angeblich von den Svedinnen performten Song "Hey Svey" laut dem guten Jeroen von "Vanessa" recycelte.
Autsch, wenn ich das gesagt haben sollte, muss ich aber geistig umnachtet gewesen sein, denn "Hey Svey" ist ein Song der für diesen Film entstand. Im selben Jahr war er auch instrumental in "Freude am Fliegen" zu hören, und später nochmal gemeinsam mit vielen anderen Heinz-Klassikern in O.W.Retzers Regiedebüt "Babystrich im Sperrbezirk". In "Vanessa" taucht er jedenfalls gar nicht auf.

Re: Drei Schwedinnen in Oberbayern - Sigi Rothemund

Verfasst: Di 24. Dez 2013, 13:04
von CamperVan.Helsing
Jeroen hat geschrieben:
ugo-piazza hat geschrieben:Hinter der Kamera stand mal wieder der Lederle, während Gerhard Heinz den angeblich von den Svedinnen performten Song "Hey Svey" laut dem guten Jeroen von "Vanessa" recycelte.
Autsch, wenn ich das gesagt haben sollte, muss ich aber geistig umnachtet gewesen sein, denn "Hey Svey" ist ein Song der für diesen Film entstand. Im selben Jahr war er auch instrumental in "Freude am Fliegen" zu hören, und später nochmal gemeinsam mit vielen anderen Heinz-Klassikern in O.W.Retzers Regiedebüt "Babystrich im Sperrbezirk". In "Vanessa" taucht er jedenfalls gar nicht auf.
So steht es zumindest auf dem Backcover aus der Heinz-Collection. :D Was mich schon etwas verblüffte, denn so richtig passend zu "Vanessa" kam mir der Song nicht vor.