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Mandroid - Jack Ersgard
Verfasst: Sa 3. Mär 2012, 02:18
von buxtebrawler
Originaltitel: Mandroid
Herstellungsland: USA / 1993
Regie: Jack Ersgard
Darsteller: Mircea Albulescu, Jane Caldwell, Costel Constantin, Brian Cousins, Michael Della Femina, Patrik Ersgård, Ion Haiduc, Curt Lowens, Radu Minculescu, Adrian Pintea, Robert Symonds, Jake McKinnon
Der brilliante Wissenschaftler Dr.Zimmer macht eine unglaubliche Erfindung. Ein Kristall ähnliches Element das wenn es in entsprechende Prozessoren von Androiden eingebracht wird eine Steuerung über Gedanken und Aktionen des jeweiligen Anwenders erlaubt.Eine teuflische Erfindung wenn es in falsche Hände gerät. Denn wer die Formel besitzt,besitzt auch die Macht über die Welt. Sein Partner Dr.Drago hat aber andere ansichten über die Verwendung dieser Erfindung. Bei seinem teuflischen Vorhaben die Geheimformel zu stehlen wird eine giftige Subtanz freigesetzt und verunstaltet Dr.Drago. Doch er will die Formel und geht dafür über Leichen.
Quelle:
www.ofdb.de
Re: Mandroid - Jack Ersgard
Verfasst: Sa 3. Mär 2012, 02:18
von buxtebrawler
„Mandroid“ ist eine weitere Produktion der Direct-to-Video-Filmschmiede „Full Moon Entertainment“ aus dem Jahre 1993. Die Regie wurde dem Niederländer Jack Ersgard zuteil, der ein paar Jahre zuvor mit „Visitors“ einen kleinen, aber feinen Horrorbeitrag ablieferte. „Mandroid“ wäre gern so etwas wie ein Androiden-Sci-Fi-Actioner, doch diese Rechnung geht nicht ganz auf.
Dr. Zimmer entdeckt bzw. entwickelt das „Supercon“, eine Substanz, die sämtliche Krankheiten heilen können (!) sowie als fossiler Brennstoff verwendbar sein soll. Gewonnen wird sie aus einem sich im Inneren von Felsen entwickelnden Pilz (?), der unter starker Bestrahlung zu einem Kristall zusammengeschmolzen wird. Diese Aufgabe wird dem zu diesem Zwecke entwickelten Mandroid zuteil, einem ferngesteuerten Roboter, der gleichzeitig mit Supercon betrieben wird. Dr. Zimmers Kollege Dr. Drago hat etwas dagegen, dass diese in Rumänien entwickelte Substanz an die USA übergeben wird, intrigiert und wird bei seinem Supercon-Diebstahl von selbiger Substanz übel entstellt. Er flüchtet sich in eine alte Papiermühle, lässt einen stummen Obdachlosen für sich arbeiten und beginnt ein Tauziehen den Abgesandten des CIA um das Supercon und den Mandroid.
In Rumänien und in furchtbarer Billigoptik gedreht, nimmt diese äußerst eigenartige Handlung ihren Lauf, für die man Post-Kalter-Kriegs-Thematik mit bekannten Motiven unterschiedlicher Genres lieblos zusammenwürfelte. Androiden-Action kommt dabei vermutlich budgetbedingt kaum zum Tragen, stattdessen ergeht man sich in Agentenmumpitz, Mad-Scientist-Versatzstücken und Horrorelementen, wobei man nicht davor zurückschreckte, eine für zumindest diesen Film größtenteils belanglose Nebenhandlung um einen durch einen Unfall unsichtbar werdenden Menschen als feistes „Der Unsichtbare“-Klassiker-Rip-Off anzureißen, die man in einer direkt im Anschluss gedrehten Fortsetzung verwurstete. Atmosphäre, die dazu beitragen könnte, „Mandroid“ nicht sofort als billig heruntergekurbeltes C-Filmchen zu entlarven, kommt lediglich dann auf, wenn Oldschool-Ostblock-Karosserien durch ein tristes Rumänien schüsseln. Alles andere ist plumper bis konfuser, hanebüchener Unfug, dessen unglaubwürdige Studiokulissen einen anspringen.
Hier und da gewinnt der Film etwas, wenn er ob seiner Künstlichkeit leicht comichaft wirkt und den entstellten Dr. Drago mit seinem stummen Diener (hatten wir so etwas nicht schon einmal irgendwo...?) overactend interagieren lässt. Alles andere biedert sich viel zu bemüht an die Sehgewohnheiten des jeweils angepeilten Genrepublikums an, ohne auch nur einen Hauch Originalität vorweisen zu können und nimmt sich dabei selbst noch zu ernst, um über die unfreiwillige Komik hinaus gelungen zu unterhalten. Und diese gibt es reichlich, wobei die Dialoge noch am harmlosesten sind. Da werden schwere Autounfälle gebaut, um anschließend ohne einen Kratzer aus den Wracks zu klettern, ganze Magazine auf einzelne Menschen abgeschossen, um kaum eine Wirkung zu erzielen und da wird der für einen so mächtigen Roboter eher instabil erscheinende Mandroid von einem Menschen auf einem Laufband gesteuert, damit er durch die Gegend latschen und mittels satter Faustschläge aus Felsen den kostbaren Pilz gewinnen kann. Immerhin jedoch ist trotz zahlreicher Dialoge das Tempo hoch genug, um – schafft man es, sich auf den Film einzulassen – kaum wirkliche Langeweile aufkommen zu lassen. Im Finale gibt es gar die eine oder andere, wenn auch arg konstruiert wirkende, Wendung und einige handfeste Schießereien sorgen zumindest für einen gewisse Härtegrad.
Schauspielerisch hat man auch schon eindeutig Schlimmeres gesehen; in dieser Hinsicht schlägt sich „Mandroid“ passabel, hat mit Robert Symonds („Der Exorzist“) als Dr. Zimmer und Curt Lowens („H.P. Lovecraft’s Necronomicon“) als Dr. Drago immerhin erfahrene Mimen zu bieten und drehte ansonsten mit einigen echten Rumänen, was erst einmal wertfrei gemeint ist, aber immerhin das Lokalkolorit des Films unterstützt. Ein stärkerer Fokus auf ein bestimmten (Sub-)Genre hätte „Mandroid“ unbedingt gut getan, aus einem echten Rip-Off eines Klassikers wäre mit Sicherheit mehr herauszuholen gewesen als aus diesem bunten Allerlei, das bei nahezu allem, was es zu bieten hat, lediglich an der Oberfläche kratzt.