Midnight Ripper - Lamberto Bava (1986)
Verfasst: Mo 18. Jan 2010, 21:17
Originaltitel: Morirai a mezzanotte
Herstellungsland: Italien / 1986
Regie: Lamberto Bava
Darsteller: Valeria D'Obici, Leonardo Treviglio, Paolo Malco, Lara Wendel, Lea Martino, Eliana Miglio, Barbara Scoppa, Massimiliano Baratta u. A.
Dieser Film vom "kleinen" Bava erfreut sich offensichtlich keiner besonders grossen Beliebtheit. Schade, ich mag den Streifen. Besonders im Hinblick auf den Zeitpunkt seiner Entstehung und Lamberto Bavas geringer Begeisterung für das Genre.
Hier ein älterer Kurzkommentar:
Midnight Ripper
Ein Polizist hat einen heftigen Streit mit seiner Ehefrau. Bei dieser Auseinandersetzung kommt es einem Ausbruch der Gewalt, jedoch trägt keiner der Streitenden wirklich ernsthafte Verletzungen davon. Kurze Zeit später findet man die Leiche der Polizistengattin. Inspector Terzi ist von der Schuld seines Kollegen überzeugt, die renommierte Psychologin Anna Berardi teilt seine Meinung jedoch nicht. Ihrer Überzeugung nach, treibt ein längst für tot erklärter Serienmörder wieder sein Unwesen...
Lamberto Bava inszenierte diesen ansehenlichen Giallo Mitte der achtziger Jahre. Nun liebe ich bei Gialli besonders die Schönheit der sechziger Jahre, die "sleazy" Atmosphäre der Siebziger oder eine Kombination aus diesen Elementen. Beides bietet dieser Film nicht sehr ausgeprägt, aber trotzdem gelingt Bava Junior die Erzeugung einer "giallotypischen" Stimmung. Ich fühlte mich von Anfang an wohl mit diesem Film. Schön!
Die Darsteller agieren solide, Bava hat viel von den Meistern des Genres gelernt und transportiert dies in die Achtziger. Im letzten Viertel baut das Niveau des Filmes etwas ab, der Unterhaltungswert bleibt aber auf einem guten Level. Die Auflösung wirkt ein wenig unglaubwürdig, ist aber zumindest eine recht gut gelungene Überraschung.
Die DVD aus dem Hause X-NK geht in Ordnung. Als Bonus bekommt man eine halbe Stunde "Lamberto Bava plaudert aus dem Nähkästchen" geboten. Dabei erzählt er von seinen eigene Arbeiten, über die Werke seines Vaters Mario Bava und das gute Verhältnis zu seinem Erzeuger. Sehr interessant, obwohl manchmal ein wenig abgehackt wirkend.
Gut bis sehr gut = 7,5/10
***
Nachtrag: Sicher ist der Film kein Klassiker. Doch auch Filme aus der "zweiten Liga" des Genres können jede Menge Freude bereiten.