Deliria-Italiano

Vergeltung - Sie werden dich finden
(Altered)
mit James Gammon, Brad William Henke, Adam Kaufman, Catherine Mangan, Paul McCarthy-Boyington, Misty Rosas, Joe Unger, Michael C. Williams
Regie: Eduardo Sanchez
Drehbuch: Jamie Nash
Kamera: Steve Yedlin
Musik: Tony Cora / Exiquio Talavera
FSK 16
USA / 2006

Drei Freunde haben ein Alien gefangen, an einer Stelle in der Prärie, wo es mehr davon gibt. Sie sinnen auf Rache, denn vor Jahren brachten die Aliens den Bruder von einem der Männer um. Sie verfrachten ihre Beute zur Farm ihres Kumpels Wyatt, der schon mal für längere Zeit von Aliens entführt war und vielleicht weiß, was man tun muss. Wyatt ist alles andere als begeistert, vermutet er doch zu recht eine Falle der Fremdlinge. Tatsächlich beginnt der Gefangene, seine Häscher zu manipulieren.


Die Story des Films hört sich eigentlich gar nicht so spektakulär an, ist aber bei genauem Hinsehen doch ziemlich innovativ und vor allem sehr interessant. Es handelt sich hier um keinen Hochglanz - Blockbuster, sondern um einen der besten Genre - Filme der letzten Jahre, das ist jedenfalls meine Meinung. Das, was einem hier geboten wird, ist wirklich eine kleine Perle des Genres, ein absolut toller Mix aus Backwoodhorror und SCI / FI / Horror.

Die Story ist extrem gut und sehr spannend in Szene gesetzt worden. Die Macher verstehen es meisterhaft, die von Beginn an vorhandene Spannung immer noch Stück für Stück zu steigern. Dadurch profitiert natürlich auch die von Haus aus schon sehr dichte Atmosphäre, die im Laufe des Films eine sehr starke Bedrohlichkeit aufbaut und beim Zuschauer ein starkes Gefühl der Beklemmung entstehen lässt.

Dieser kleine, aber sehr feine Film versteht es, den Zuschauer zu fesseln und strahlt eine ungeheure Faszination auf den Betrachter aus, der man sich nicht entziehen kann. Ereignisse, die am Anfang des Films passieren und den Zuschauer am Anfang auch im Unklaren darüber lassen, was eigentlich los ist, werden im Laufe des Films lückenlos aufgeklärt und man erkennt sämtliche Zusammenhänge. Ich finde, das gerade dieser Filmbeginn mit ausschlaggebend dafür ist, das der Film einen solch wirklich tollen Verlauf nimmt und zu keiner Zeit Längen aufkommen lässt.

Ganz nebenbei beinhaltet der Film für eine 16er Freigabe auch einige heftige Szenen, ohne das er aber übertrieben hart wirkt. Abschließend kann man sagen, das "Altered" ein Film ist, den zu sehen es sich wirklich lohnt. Es ist zu Bedauern, das es nicht öfter solche Perlen zu sehen gibt, in denen vor allem auch eher unbekannte Darsteller absolut überzeugende Leistungen abliefern, wie es hier der Fall ist. Das beweist doch einmal mehr, das nicht immer große Namen im Spiel sein müssen, um einen wirklich tollen Film zu kreieren.

"Altered" ist jedenfalls das beste Beispiel dafür. Ein kleiner aber sehr feiner Genre-Beitrag, den man sich auf jeden Fall einmal anschauen sollte, wenn man einmal eine etwas aussergewöhnliche und innovative Mischung aus SCI / FI-und Horror sehen möchte, die man in dieser Form nicht jeden Tag geboten bekommt.




8/10

Hmm... ich war seinerzeit nicht so begeistert und kritzelte Folgendes in meinen virtuellen Notizblock:

"Was ungewöhnlich und interessant klingt, entpuppt sich als maue Direct-to-DVD-Kost, die schluderig inszeniert wurde und auf Übertreibung und freche Sprüche setzt statt auf Atmosphäre und Horror. Die blutigen Effekte sind partytauglich und der Film ist es auch - anständige Horrorkost sieht aber anders aus. 5/10"

Sollte ich evtl. noch mal eine Chance geben.

Der Film hat mich positiv überrascht. Der Notenschnitt in der OFDb ist ziemlich gut, weshalb ich mir auch angesichts des günstigen Preises die DVD angeschafft habe. "Blair Witch Project"-Coregisseur Sanchez hat auch noch was bei mir gut, da ich BWP sehr gern mag. Trotzdem erwartete ich mir am Ende doch eine billige DTV-Angelegenheit, aber nichts da - unerwartete Qualität bot sich meinen Augen.

Also was der Bux da wieder hat, verstehe ich nicht. Es gibt zwar derbe Sprache, aber nicht "freche Sprüche" (habe O-Ton geguckt, k. A., was die Übersetzung da treibt) und was heißt schon "Übertreibung", wenn es um eine Monstergeschichte und damit verbundene Extremsituationen geht? Am Anfang haben mich die nervösen Rednecktypen etwas gelangweilt, aber dann ging es doch schnell zur Sache und die Spannungserzeugung funktionierte ebenso wie die angenehm schleimigen Spezialeffekte inkl. eines gut aussehenden Monsters. Auch wird hier nicht versucht (wie etwa bei "Splinter") mit schnellen Schnitten und Kamerazappelei irgendwas vorzutäuschen, was letztlich gar nicht richtig zu sehen ist. Die Figuren waren dann auch schnell nicht mehr so unsympathisch wie noch zu Beginn, sobald offenbar wurde, worum es geht. Und was wurde da "schluderig" inszeniert, Herr Bux, ich kapier's nicht. Gute Arbeit von Sanchez - es entsteht genug Klaustrophobie, um den Zuschauer im Banne des Geschehens zu halten.

Adalmar hat geschrieben:Also was der Bux da wieder hat, verstehe ich nicht. (...) Herr Bux, ich kapier's nicht.

Wie gesagt, evtl. sollte ich ihm mal eine Zweitsichtung einräumen. Ist mittlerweile auch zu lange her, um detailliert auf deine Argumente einzugehen.