Vision der Dunkelheit - Andrew Fleming (1988)

Moderator: jogiwan

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horror1966
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Vision der Dunkelheit - Andrew Fleming (1988)

Beitrag von horror1966 »

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Vision der Dunkelheit
(Bad Dreams)
mit Jennifer Rubin, Bruce Abbott, Richard Lynch, Dean Cameron, Harris Yulin, Susan Barnes, John Scott Clough, Elizabeth Daily, Damita Jo Freeman, Louis Giambalvo, Susan Ruttan, Sy Richardson, Missy Francis, Sheila Scott-Wilkenson, Ben Kronen
Regie: Andrew Fleming
Drehbuch: Andrew Fleming / Michael Dick
Kamera: Alexander Gruszinsky
Musik: Jay Ferguson
FSK 18
USA / 1988

Knapp 14 Jahre lang lag sie im Koma, jetzt ist sie erwacht. Cynthia ist die einzige Überlebende eines schrecklichen Massenselbstmords. Ihr unerbittlicher Herrscher Harris trieb sie in den Feuertod. Für Cynthia wird es ein grausames Erwachen. Die Schatten der Vergangenheit werden übermächtig. Der Guru fordert einst treu Ergebene zurück. Als Cynthia sich weigert, wird sie in einen furchtbaren Alptraum gerissen...


Es ist wirklich immer wieder erstaunlich, auf welche fantastischen Film-Perlen man stösst, wenn man in den Archiven der 80er Jahre stöbert. Ebenso ist es auch verwunderlich, das vielen dieser tollen Filme noch keine offizielle deutsche DVD-Veröffentlichung spendiert wurde. Auch das hier vorliegende Werk zählt zu diesen Kandidaten, dabei hätte es diese erstklassige Mixtur aus Horror-und Psychothriller allemal verdient, endlich einmal offiziell auf DVD zu erscheinen.

Von Beginn an wird der Zuschauer hier mit einer sehr interessanten Story konfrontiert, die über einen wirklich erstklassigen Spannungsbogen verfügt. Dabei braucht es keinerlei Aufbauzeit, um hier überhaupt Spannung aufkommen zu lassen, denn die ist von der ersten Minute an im Überfluss vorhanden.So bekommt man es fast zwangsläufig mit einem Filmerlebnis zu tun, das keinerlei Spannungseinbußen zu verzeichnen hat und so ganzzeitig die Aufmerksamkeit des Betrachters einfordert, der es hier mit einer geschichte zu tun bekommt, die vor allem am Ende noch mit einer Wendung aufwartet, die man in der Form nicht unbedingt erwarten konnte.

Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, den man allerdings sehr gern beschreitet, da er jederzeit bestens zu unterhalten weiss. Nur zu gern lässt man sich von der sehr dichten und unheilvollen Grundstimmung anstecken und fiebert der Lösung richtig entgegen. Man leidet förmlich mit der Hauptfigur Cynthia mit, die von ihren ständigen Visionen aus der Vergangenheit gequält wird. Die Faszination, die dabei vom Geschehen ausgeht, springt ganz unwillkürlich auf einen selbst über und nimmt einen richtiggehend gefangen. So bleibt es kaum aus, das man sich phasenweise so stark in die Geschichte hineindenkt, das ein Gefühl dabei entsteht, als wenn man selbst ein Teil von ihr ist. Dieser Umstand ist wohl so ziemlich das größte Kompliment, das man einem Film machen kann, denn zeigt er doch auf, das er einen vollkommen begeistert und das Szenario authentisch und überzeugend wirkt.

Doch was wäre ein solcher film ohne wirklich gute Darsteller, die dem Ganzen durch ihr gelungenes Schauspiel noch zusätzlich ihren Stempel aufdrücken? Nun, in dieser Beziehung braucht man sich bei "Vision der Dunkelheit" überhaupt keine Sorgen zu machen, denn alle Schauspieler liefern hier durch die Bank absolut überzeugende und authentische Leistungen ab und tragen so unweigerlich zum extrem guten Gesamtbild des Filmes bei. So bekommt man im Endeffekt einen mehr als nur gelungenen Film geboten, der mit einer superspannenden Story aufwarten kann, die ganzzeitig beste und auch niveauvolle Horror-und Psychothriller Unterhaltung bietet.


Fazit:


"Vision der Dunkelheit" ist eine weitere Perle der glorreichen 80er Jahre, die leider nie die Beachtung gefunden hat, die ihr aufgrund der vorhandenen Klasse auf jeden Fall zustehen müsste. Hier wird eine von der ersten Minute an sehr spannende Geschichte durchweg flüssig und interessant erzählt. Weiterhin verfügt dieses Werk über eine excellente Grundstimmung, die phasenweise sogar für die ein oder andere Gänsehaut sorgen kann. Fans solcher Filme sollten sich diesen absoluten Leckerbissen keinesfalls entgehen lassen.



8,5/10
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buxtebrawler
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Re: Vision der Dunkelheit - Andrew Fleming

Beitrag von buxtebrawler »

horror1966 hat geschrieben:"Vision der Dunkelheit" ist eine weitere Perle der glorreichen 80er Jahre
:o

Den hatte ich bis jetzt noch gar nicht auf dem Zettel. Werd ich wohl mal ändern müssen...
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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jogiwan
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Re: Vision der Dunkelheit - Andrew Fleming (1988)

Beitrag von jogiwan »

„Vision der Dunkelheit“ wollte ich ja schon immer mal sehen, seit mir in sehr jungen Jahren ein Bericht darüber in die Hände gefallen ist, auch wenn das nun doch ein paar Jahrzehnte gedauert hat. Damals dürfte es wohl ein Bericht in einem „Cinema“-Heft gewesen sein, der mit seinen Bildern und dem Plakat mein Interesse geweckt hat und Andrew Fleming ist auch ein sehr hübscher Horrorstreifen aus der Achtzigerkiste gelungen, der in seiner Ausgangslange natürlich an das Jonestown-Massaker erinnert. Die einzige Überlebende eines kollektiven Selbstmordes einer Sekte durch Verbrennen erwacht dreizehn Jahre später aus dem Koma und wird daraufhin in einem Krankenhaus von schrecklichen Visionen mit übel zugerichteten Leichen gequält, während rund um sie herum eine ominöse Selbstmordserie beginnt. Die Geschichte mit seiner düsteren und unheilvollen Ausgangslage ist dabei in einer Therapiegruppe für Patienten mit psychischen Erkrankungen angesiedelt und hat mir bis zum spannenden Finale auch sehr gut gefallen, auch wenn man zwischendurch nie so recht weiß, in welche Richtung die ganze Sache geht und man einigen unlogischen Entwicklungen auch aufgeschlossen sein sollte. „Bad Dreams“ zählt meines Erachtens aber dennoch und definitiv zu den besseren Werken aus den Achtzigern, der sich hinter vergleichbaren Werken nicht verstecken muss und auch hierzulande längst eine legale Veröffentlichung als Silberling verdient hätte. Die Ami-Blu-Ray-Disc bietet den Streifen in sehr hübscher Qualität und hat neben ein paar Interviews auch noch ein alternatives Ende, welches dann gleich ein paar Minuten länger geht. Das Warten hat sich also doch gelohnt! ;)
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sergio petroni
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Re: Vision der Dunkelheit - Andrew Fleming (1988)

Beitrag von sergio petroni »

Der lief in den 1990ern öfter mal im TV.
Damals fand ich den recht unterhaltsam, habe ihn mir schließlich auch mehrfach angeguckt.
Interessant was da von Euch immer wieder aus der (gedanklichen) Versenkung hochgeholt wird!
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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supervillain
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Re: Vision der Dunkelheit - Andrew Fleming (1988)

Beitrag von supervillain »

sergio petroni hat geschrieben:Der lief in den 1990ern öfter mal im TV.
Damals fand ich den recht unterhaltsam, habe ihn mir schließlich auch mehrfach angeguckt.
Da hab ich ihn auch gesehen und aufgezeichnet, war aber auch schon richtig spitz darauf, da in den 80er Mainstream Printmedien zum Thema Film einiges über den Streifen berichtet wurde (incl. verlockendem Bildmaterial).

Gefiel mir gut und wäre sofort bereit für eine erneute Begegnung.
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jogiwan
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Re: Vision der Dunkelheit - Andrew Fleming (1988)

Beitrag von jogiwan »

supervillain hat geschrieben: Da hab ich ihn auch gesehen und aufgezeichnet, war aber auch schon richtig spitz darauf, da in den 80er Mainstream Printmedien zum Thema Film einiges über den Streifen berichtet wurde (incl. verlockendem Bildmaterial).
Ich hab ja gerade nachgerechnet und mit "Cinema" geht sich das ja irgendwie nicht so wirklich aus. Jetzt keimt in mir der Verdacht, dass eventuell seinerzeit sogar in der BRAVO über den Streifen berichtet wurde... kann das sein? :???:
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supervillain
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Re: Vision der Dunkelheit - Andrew Fleming (1988)

Beitrag von supervillain »

Das kann ich dir leider nicht mehr genau sagen, da ich damals zwar fast jedes Magazin mit Artikeln über den Genrefilm meiner Mutter in den Einkaufswagen schmuggelte, doch leider wurden die dann wegen kindlicher Naivität alle irgendwann zerschnitten und das wichtige Material für eigene Notiz und Sammelbücher verwendet. Es gab aber deutlich mehr als die Cinema im Supermarkt, in speziellen Monaten (z.B. als Nightmare 3 und 4 startete) kam ich bestimmt auf 5 verschiedene Hefte im Monat mit teilweise doppelseitigen Berichten über den jeweiligen Kinostart.
In der BRAVO war mit Sicherheit auch was, allerdings keine Foto Story wie bei Säge des Todes, das wüsste ich dann doch noch. BRAVO kaufte ich nur selten, scheinbar war mein Musikgeschmack damals schon etwas speziell, dafür hatte ich eine nette Klassenkameradin die mir die Filmseiten immer fein säuberlich heraustrennte.
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