Basement Jack - Michael Shelton

Moderator: jogiwan

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horror1966
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Basement Jack - Michael Shelton

Beitrag von horror1966 »

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Basement Jack
(Basement Jack)
mit Eric-Peter Kaiser, Michele Morrow, Sam Skoryna, Lynn Lowry, Monica Alvarez, Nathan Bexton, Julianne Bianchi, Joel Brooks, Dakota Carter, Mark Elias, Silvio Farmer, Kim Knight, Miriam Korn, Nic Nac, Teri Pluma, Kelly Ryan, Kyle Sanders
Regie: Michael Shelton
Drehbuch: Brian Patrick O' Toole
Kamera: Mathew Rudenberg
Musik: Alan Howarth
Keine Jugendfreigabe
USA / 2008

Vor 11 Jahren tötete Serienmörder Jack Riley 15 Menschen, einschließlich seiner eigenen Mutter, in einer stürmischen Gewitternacht. Die junge Karen Cook verliert nicht nur ihre Familie durch die Hand des Wahnsinnigen, sondern auch ihren Lebenswillen. Nur eine Sache treibt sie noch an: Rache an "Basement Jack", wie Riley von den Medien getauft wurde. Als Jack nach über einem Jahrzehnt aus einer geschlossenen Anstalt entlassen wird, schlägt die Stunde von Karen. Denn Jack ist keineswehs geheilt und wartet nur auf den nächsten Gewittersturm, um sein mörderisches Werk fortzusetzen. Doch Karen wartet schon auf den brutalen Killer...


Endlich mal wieder ein Horrorfilm, der sich meiner Meinung nach etwas von dem täglich gebotenen Einheitsbrei abheben kann, denn hier bekommt man nicht den üblichen Teenie-Slasher geboten, sondern eine vor allem atmosphärisch vollkommen überzeugende Geschichte eines schweigenden Killers, dessen Beweggründe für seine Taten einem in immer wieder eingefügten Flashbacks nähergebracht werden, die sein Handeln zwar keinesfalls in irgendeiner Form rechtfertigen, aber doch etwas verständlicher und nachvollziehbarer machen.

Nachdem man zum Anfang des Filmes erst einmal mit einem Rückblick auf die vor 11 Jahren geschehenen Ereignisse konfrontiert wird, beruhigt sich die Geschichte beim Sprung in die Gegenwart merklich und braucht einige Zeit, um so richtig in Fahrt zu kommen. Dabei würde ich diese Phase aber keineswegs als langatmig, sondern vielmehr als äusserst gelungenen Spannungsaufbau bezeichnen, der von einer sehr dichten und düsteren Atmosphäre begleitet wird, die im Laufe der Zeit immer mehr zunimmt und dem Zuschauer größtenteils ein echtes Gänsehaut-Feeling vermittelt.

Insbesondere die Figur des Killers, der während des gesamten Filmes kein einziges Wort spricht, wird hier extrem bedrohlich dargestellt, so das man heilfroh darüber ist, diesem Mann nicht in der Wirklichkeit gegenüberzustehen. Seine Aura ist dermaßen unheimlich, das phasenweise schweissnasse Hände entstehen und ein Blick in seine wie leblos wirkenden Augen jagt einem kalte Schauer über den Rücken. Und gerade, wenn dieses Gefühl entsteht, kommt der in meinen Augen der sehr geschickte Schachzug mit den Rückblenden in Jack's Kindheit extrem gut zur Geltung, denn wenn man sieht, was seine Mutter alles mit ihm anstellt, dann sieht man den Killer auf einmal mit ganz anderen Augen und kann sogar teilweise so etwas wie Mitleid mit ihm empfinden.

Dadurch entsteht bei einem selbst ein stark zwiespältiges Gefühl, da Jack etwas menschliches verliehen wurde und man nicht mehr nur die scheinbar seelenlose Killermaschine sieht, die anscheinend ohne jeden Grund ein Massaker nach dem anderen veranstaltet. Seine Person wird dabei so dargestellt, das sie gerade in der Kindheit ein wahres Martyrium erlebt haben muss, durch das ein immer noch bestehendes Trauma entstanden ist, das ihn in eine wahre Mordmaschine verwandelt hat.

Und so wütet Jack auf die brutalste Art und Weise, wie man es sich nur vorstellen kann und die vor allem in der zweiten Filmhälfte besonders hart in Szene gesetzt wurde. Durch sein ständiges Schweigen entsteht dabei ein noch viel höheres Maß an Intensität, das sich zwangsläufig auch auf den Zuschauer überträgt. So kann man letztendlich festhalten, das hier ein wirklich gelungener Genre-Beitrag entstanden ist, der vollkommen überzeugen kann und durch das hier gewählte Ende der Geschichte sogar zur Hoffnung berechtigt, das eventuell mit einer Fortsetzung zu rechnen ist, was ich persönlich als durchaus begrüßenswert ansehen würde.


Fazit:


"Basement Jack" ist endlich mal wieder ein Slasher, der sich sehr wohlwollend von der ansonsten üblichen Teenie-Suppe abhebt. Ein gelungener Spannungsaufbau, verbunden mit einer richtig genialen Atmosphäre und ein gesundes Maß an Härte sorgen hier für einen mehr als gelungenes Filmerlebnis, das sich kein Fan des Genres entgehen lassen sollte.


8/10
Big Brother is watching you
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