Handlung:
Eine Gruppe Urzeitmenschen befindet sich im Kampf mit dem Stamm der „Homos“ (ja, ratet mal, was deren Gimmick ist
) und noch einem anderen Stamm. Irgendwann stößt eine Gruppe Frauen auf sie, die aber nur kurz vorkommen und überhaupt und außerdem vollkommen belanglos für die Haupthandlung sind. Diese setzt erst spät ein, als die Gruppe ein durch einen Blitzschlag aufgeladenes Ei findet, dass irgendwie zaubern kann…oder so halt, keine Ahnung…
Kritik:
„Grunz – schmatz – grunz…Am Anfang war das Ei“ ist ein äußerst schlechter Beitrag zum Steinzeit-Porno-Komödien-Genre. Obwohl er den Alternativtitel „Als die Frauen noch Schwänze hatten 2“ führt, handelt es sich temporär gesehen um den vierten Teil dieser zweifelhaften Reihe.
Während in den anderen drei Filmen die Gags einfach nur schlecht sind, und höchstens als witzig empfunden werden könnten, wenn man psychisch zurückgeblieben ist, sind die Gags in diesem Meisterwerk nicht nur einfach schlecht ausgedacht, sondern noch dazu so schlampig inszeniert, dass selbst eine geistig behinderte Person keinen Humor darin finden könnte. Das Timing, mit welchem der Regisseur an seine Späße herangeht ist so dilettantisch, dass man manchmal nicht mal mehr erkennen kann, dass einige der langweiligen Szenen lustig gemeint waren.
Um dies zu verdeutlichen vergleichen wir doch mal einen Gag aus „Als die Frauen das Bett erfanden“ mit seiner Interpretation in „Grunz – schmatz – grunz“: In erstgenannten Film findet ein Typ einen Knochen in Form eines Boomerangs. Er wirft ihn weg, denkt sich nichts dabei, doch einen kurzen Augenblick später fliegt ihm das Teil an die Stirn, welches ihn sichtlich verwundert. Wir erleben die ganze Szene aus einer einzigen Einstellung. Sicher, es ist dumm und nicht lustig, aber wenn man zwischen drei und fünf Jahre alt ist, kann man wenigstens darüber kichern. In diesem Film haben wir fast die selbe Szene: Auch hier findet ein Typ einen Boomerang und wirft ihn weg. Bevor wir erleben, wie ihm das Ding wieder an die Stirn donnert, wurde aber eine Einstellung eingefügt, die den Boomerang zeigt, wie er, durch einen sichtlich miesen Effekt bewegt, in Zeitlupengeschwindigkeit herumfliegt…Dadurch ist das kleinste Bisschen eines Überraschungseffektes ruiniert und selbst ein Kleinkind könnte nichts Komisches daran finden.
Oder ein anderes Beispiel: In einer Szene benutzt einer der Urmenschen die Kokosnuss-Büstenhalter der Frauen als Xylophon. Prinzipiell nicht humorlos, wenn sie diesen dämlichen Spaß nicht auf eine zweiminütige Musiknummer ausgedehnt hätten. Rein quantitativ wurden zwar recht viele Gags eingefügt, doch zirka 50% von ihnen werden durch die Tatsache vernichtet, dass Rülpser nicht lustig sind.
Die Erotik selbst kommt auch recht kurz, da im Gegensatz zu den anderen Teilen der Reihe, die Begegnung mit den Frauen nur eine Nebenhandlung bildet. Nacktszenen gibt es diesmal überhaupt keine und etwaige Liebesakte werden nur angedeutet. Auch wenn ich an dieser Stelle bemerken möchte, dass eine Steinzeit-Domina auf meiner Liste der Dinge, die niemals in irgendeinem Film vorkommen sollten, ziemlich weit oben steht.
Mit dem Trashgehalt des Streifens ist es so eine Sache: Auf der einen Seite haben wir nämlich unglaublich langweilige Szenen, wie die Einstiegssequenz, in der wir den Höhlenmenschen ein paar Minuten beim Schlafen zusehen dürfen, auf der anderen Seite haben wir aber hier und da wirklich spaßiges weil unvorhersehbares Zeugs. Wir bekommen einen Stepptanz; einen Affen, der gleich einer Rakete in den Himmel fährt; ein magisches Ei, welches, da es von einem Blitz getroffen wurde, Leute, die es berühren, wahlweise in Franzosen oder Briten verwandelt (kleiner Tipp an Mr. Drehbuchschreiber: Blitze funktionieren nicht so
); und als Krönung kurz vor Schluss eine lange Musiknummer im 80er Jahre Stil inklusive Chor und Backgroundtänzern, die völlig aus dem nichts kommt.
Durch die langweiligen Stellen muss man sich also durchquälen, dann stößt man hier und da auf eine kleine trashige Goldader.
Fazit: Obwohl „Grunz – schmatz – grunz“ in Sachen trashige Absurditäten durch einige wirklich gewagte Züge sowohl „Als die Frauen noch Schwänze hatten“ als auch „Als die Frauen das Bett erfanden“ übertrifft, ist es zweifellos durch die Regie, die keine Ahnung von dem richtigen Timing hat, neben Teil 3 (dem zweiten der rauskam) der langweiligste Film der Reihe.
Als Cineast: 1/10
Als Trashfreund: 7/10