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Epidemic - Lars von Trier (1988)
Verfasst: Sa 12. Mai 2012, 19:43
von jogiwan
Epidemic
Originaltitel: Epidemic
Herstellungsland: Dänemark / 1988
Regie: Lars von Trier
Darsteller: Allan De Waal, Ole Ernst, Michael Gelting, Colin Gilder
Story:
Ein Regisseur gerät immer tiefer in den Bann seines geplanten Films, während die Dinge um ihn herum nicht mehr das sind, was sie zu sein scheinen. Währenddessen breitet sich eine seltsame Epidemie rasend schnell aus (quelle: amazon.de)
Re: Epidemic - Lars von Trier (1988)
Verfasst: So 13. Mai 2012, 13:46
von Arkadin
Mittelstück der "Europa"-Trilogie. Ganz, ganz merkwürdiger Film. Sehr schwer zu verdauen, besonders die finalen Schrei-Attacken des Mediums. Holla, da läuft es mir heute noch kalt den Rücken herunter. Interessant auch die Mischung von Realität und Fiktion, so wie unterschiedlicher Kamerastile. Unglaublich elegant und schön in den "Filmszenen", rau und unmittelbar in den "Realität"-Szenen und deutet schon auf Dogma hin. Ist lange her, dass ich den gesehen habe , aber viele Szenen stecken mir noch heute im Kopf. Was gut zur Handlung des Filmes passt.
Re: Epidemic - Lars von Trier (1988)
Verfasst: Do 11. Dez 2014, 07:28
von jogiwan
"Filme müssen wie Steine im Schuh sein"
Seltsamer und schwer einzuordnender Streifen von Lars von Trier, der hier wohl auch autobiografisch seine Erlebnisse im Entstehungsprozesses seines „The Element of Crime“ in einer ungewohnten Mischung ohne Rücksicht auf Zuschauererwartungen verarbeitet. Nachdem das ursprüngliche Drehbuch abhanden gekommen ist, schreibt ein Filmemacher mit seinem Kumpel innerhalb von fünf Tagen ein Neues mit dem Titel „Epidemic“, das von Seuchen in Europa vergangener Jahrhunderte handelt, während gleichzeitig eine neue Krankheit das Land überzieht. Eingefangen in körnigen Schwarzweiß-Bilder vermischt der Streifen Realität und Fiktion und gipfelt in einem enervierenden Finale, das den Film gänzlich in eine merkwürdige Richtung kippen lässt. Sicherlich kein Kandidat für die Kategorie „Lieblingsstreifen“ und es lässt sich durchaus nachvollziehen, dass viele Zuseher mit der Art von Streifen auch gar nichts anfangen kann. Andererseits werden in dem zweiten Streifen des kontroversen und streitbaren Regisseurs aber bereits zahlreiche Trademarks vom Stapel gelassen, die den Filmemacher in den Jahrzehnten mit wechselnder Gewichtung zum Hassobjekt und oder Liebling der Arthouse-Fraktion werden ließ.