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Dogville - Lars von Trier (2003)

Verfasst: Sa 12. Mai 2012, 19:55
von jogiwan
Dogville

Bild

Originaltitel: Dogville

Herstellungsland: Dänemark, D, FIN, F, GB, NL, N, S / 2003

Regie: Lars von Trier

Darsteller: Nicole Kidman, Lauren Bacall, Stellan Skarsgard, Siobhan Fallon, Chloë Sevigny

Story:

Auf der Flucht vor der Polizei und vor Kriminellen landet eine Frau in dem kleinen Dorf Dogville. Als die Bewohner mitbekommen, warum sie sich versteckt beginnen sie die hilflose Frau immer mehr auszunutzen und bringen sich in eine immer gefährlichere Lage. (quelle: ofdb.de)

Re: Dogville - Lars von Trier (2003)

Verfasst: So 13. Mai 2012, 09:58
von jogiwan
Radikal heruntergestutztes Drama, in dem die grandiosen Darsteller vor gemalten (!) Kulissen agieren, dass auf den ersten Blick natürlich für den Kinogeher befremdlich wirkt. Erinnert daher auch mehr an Theater, als einen herkömmlichen Film, funzt aber nach einer kurzen Anlaufzeit überraschend gut, da Trier so die Aufmerksamkeit auf die Figuren und ganz selten auf bestimmte Dinge lenkt. Die Geschichte über die Dorfgemeinschaft, die eine junge Frau aufnimmt, versteckt und danach psychisch wie physisch foltert und dann die Rechnung für ihr unmenschlichen Verhalten erhält ist sehr fesselnd und das Ende fährt dann wie ein Donnerschlag auf den Zuschauer herab. Kein einfacher Film, der auch moralische Fragen aufwirft, aber trotzdem stets sehenswert ist!

Re: Dogville - Lars von Trier (2003)

Verfasst: So 13. Mai 2012, 10:00
von purgatorio
ohhh... von dem hab ich schon öfter gehört. Kinofilm in Theater-Look. Klingt spannend :nick:

Re: Dogville - Lars von Trier (2003)

Verfasst: So 13. Mai 2012, 13:32
von Arkadin
Gemahl ist eigentlich noch übertrieben. Die Grundrisse der Gebäude sind mit weißer Kreide auf dem schwarzen Boden aufgezeichnet. Dadurch kommt es einerseits zu einem interessanten Verfremdungseffekt (wenn z.B. in einem 2Gebäude" eine Vergewaltigung passiert und alle anderen passiv daneben stehen, weil sie es ja nicht sehen können), andererseits ist es überraschend, wie wenig man Kulissen bracht. Ich für meinen Teil habe schon schnell angefangen, die fehlenden Teile im Geiste nachzeichnen und irgendwann wirkte das Ganze nicht mehr artifiziell, sondern ganz natürlich. Zudem lenkt nichts von der Geschichte ab. Und die hat es wirklich in sich und erzählt eine Menge über Machtverhältnisse und die Korrumpierung von Menschen, wenn sie etwas Macht bekommen und sich über andere stellen können. Das ist das zynische Ende nur Konsequent und fühlt sich in seiner Brutalität "richtig" an. Was auch eine Menge über einen selbst aussagt. Und wer zuvor seine Probleme mit Frau Kidmann hatte, muss nach diesem Film zugeben, dass sie sich hier aus brillante Schauspielerin ausgezeichnet hat.

Re: Dogville - Lars von Trier (2003)

Verfasst: So 13. Mai 2012, 23:13
von McBrewer
Ich muss leider gestehen, das mich DOGVILLE nun gar nicht in seinen Bann ziehen konnte. Sei es vielleicht der Minimalismus, der kargen Ausstattung. oder auch die extreme Lauflänge von fast 170min.
Selbst die Geschichte konnte mich nicht wirklich überzeugen & so kämpfte ich mich bis zum überraschungsfreien Ende durch den Film.
Nach "Dancer in the Dark" hatte ich mich eigentlich richtig auf diesen (damals neuen) Film gefreut , war danach aber mehr enttäuscht. Ich war soweit geknickt, das ich den Nachfolgefilm "Manderlay" komplett ignoriert und erst wieder bei "Antichrist" einen Blick riskierte.

Re: Dogville - Lars von Trier (2003)

Verfasst: Mo 14. Mai 2012, 06:33
von purgatorio
McBrewer hat geschrieben:(...)die extreme Lauflänge von fast 170min.
:shock: im Ernst? ohhhh man... den würde ich dann wohl ebenso lang wie die Zweitsichtung von APOKALYPSE NOW vor mir herschieben :|

Re: Dogville - Lars von Trier (2003)

Verfasst: Fr 2. Mai 2014, 13:01
von Il Grande Silenzio
Äußerst hartes und zynisches Werk, auf das mich sich einlassen muss.

9/10