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The Boss of it all - Lars von Trier (2006)
Verfasst: Sa 12. Mai 2012, 19:59
von jogiwan
The Boss of it all
Originaltitel: Direktøren for det hele
Herstellungsland: Dänemark, Schweden / 2006
Regie: Lars von Trier
Darsteller: Jens Albinus, Jean-Marc Barr, Casper Christensen, Benedikt Erlingsson, Friðrik Þór Friðriksson
Story:
Der dänische Firmengründer Ravn (Peter Gantzler) ist bei seinem Personal beliebt. Damit das so bleibt, hat er für alle unangenehmen Entscheidungen einen fiktiven Chef kreiert. Nun steht der Verkauf der Firma an einen isländischen Geschäftspartner (Friðrik Þór Friðriksson) bevor, dieser ist allerdings nur zur Vertragsunterzeichnung bereit, wenn der "Boss von allem" anwesend ist. Ravn engagiert den Schauspieler Kristoffer (Jens Albinus) der den Part übernehmen soll. Während den Verhandlungen lernt der nun auch endlich seine "langjährigen Angestellten" kennen… (quelle: ofdb.de)
Re: The Boss of it all - Lars von Trier (2006)
Verfasst: So 13. Mai 2012, 14:09
von Arkadin
Dr ist zwischen "Doville" und "Antichrist" irgendwie total untergegangen und hat in Deutschland noch nicht einmal eine Kinoauswertung bekommen. Völlig zu unrecht, wie ich finde. Eine wirklich lustige, aber auch verdrehte und zynische Komödie ums Filme machen und Machtspielchen. Dem Zwang Erwartungen zu er- und die einem zugedachte Rolle auszufüllen. Und Jens Albinus (den ich eh sehr gerne sehe) ist umwerfend in der Hauptrolle.
Re: The Boss of it all - Lars von Trier (2006)
Verfasst: Do 15. Mai 2014, 14:11
von purgatorio
THE BOSS OF IT ALL (DIREKTØREN FOR DET HELE, Dänemark, Schweden 2006, Regie: Lars von Trier)
Der sehr beliebte Firmenchef Ravn hat für unliebsame Entscheidungen im Unternehmen einen fiktiven Chef entwickelt, der gelegentlich per Email kommuniziert, sonst aber nie anwesend ist – klar, er existiert ja nicht. Nun soll der Laden an einen isländischen Geschäftspartner verkauft werden, der allerdings nur mit dem Boss verhandeln will. Damit Ravns Tarnung nicht auffliegt, engagiert er den mittellosen und nur mäßig begabten, dauernd von Gambini schwärmenden Schauspieler Kristoffer. Der gerät allerdings recht schnell in ernsthafte Konflikte mit der Belegschaft, ohne dabei zu wissen, worum es eigentlich geht…
Lars von Trier liefert mit THE BOSS OF IT ALL eine seichte, urdänische und entsprechend trockene Komödie ab, die aus seinem Œuvre völlig herausfällt. Im Stil der britischen Serie THE OFFICE und des deutschen Äquivalents STROMBERG werden Wirtschaftsstrukturen, Schauspieler und Schauspielkunst, Profitgier, Angestelltenteaching und vor allem die dänisch-isländischen Beziehungen und Vorurteile (wirklich: ganz großartig!) parodiert. Der Off-Sprecher nimmt die Notwendigkeit auch gleich vorweg: es gibt keine! Der Film schließt mit der Aufforderung das alles schnell wieder zu vergessen. Freunden trockenen und subtilen Humors dürfte der Film aber das ein oder andere Lächeln auf die Lippen zaubern, sofern der rohe (weil überwiegend durch Zufälle per Computer generierte) Schnitt nicht allzu sehr stört. Speziell der rabiate Isländer und die darauf folgenden, sehr verlegenen dänischen Reaktionen sind ein Fest! Insgesamt eine sehr schräge Sache – gucken! 7/10
Re: The Boss of it all - Lars von Trier (2006)
Verfasst: Do 15. Mai 2014, 15:34
von Arkadin
purgatorio hat geschrieben:, die aus seinem Œuvre völlig herausfällt.
Das finde ich gerade gar nicht. Der fügt sich schon sehr gut ein. Nicht nur wegen der "Regel" mit dem zufälligen Schnitt, der ja auch irgendwo die Handlung widerspiegelt: Der "Boss" (von Trier) übernimmt keine Verantwortung und schiebt alles auf eine noch über ihm stehende Inatanz (Zufall, Computer, Gott). Auch der verschlüsselte autobiographische Bezug (die Firma = Zentropa) passt schon.
Re: The Boss of it all - Lars von Trier (2006)
Verfasst: Do 15. Mai 2014, 17:10
von purgatorio
ja gut, klingt plausibel. Aber ich meinte eigentlich eher, dass ich eine Komödie nicht in seinem Sortiment erwartet hätte. Als ich seinen Namen im zum Film-gehörig las, war ich schon reichlich verwundert. Und dann war das Ganze auch noch wirklich lustig - das hab ich so nicht kommen sehen