Frankensteins Braut - James Whale (1935)
Verfasst: So 20. Mai 2012, 21:16
Alternativer Titel: Bride of Frankenstein
Produktionsland: USA
Produktion: Carl Laemmle Jr.
Erscheinungsjahr: 1935
Regie: James Whale
Drehbuch: William Hurlbut
Kamera: John J. Mescall
Schnitt: Ted Kent
Spezialeffekte: David S. Horsley, Ken Strickfaden
Musik: Franz Waxman
Länge: ca. 78 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller:
[center]Boris Karloff: Das Monster
Colin Clive: Dr. Henry Frankenstein
Ernest Thesiger: Dr. Prätorius
Valerie Hobson: Elizabeth Frankenstein
O. P. Heggie: Eremit
Elsa Lanchester: Die Braut des Monsters
Una O'Connor: Minnie
John Carradine: Jäger[/center]
4 Jahre nach „Frankenstein“ setzte James Whale seine Geschichte unter dem Titel „Frankensteins Braut“ fort. Erfreulich, dass zu Beginn eine Szene mit Mary Shelley nachgestellt wurde, die somit jeden noch so unerfahrenen Kinobesucher darauf hinweisen konnte, dass die Romanvorlage zu „Frankenstein“ aus den Federn einer Frau stammt. Dieser gespielte Prolog mündet in einen Rückblick bzw. demonstriert u. a. das was zum Ende der 1931er Frankenstein-Verfilmung geschah. …und siehe da, der Zuschauer ist postwendend eingebunden und harrt auf die Dinge die folgen werden.
Demnach geht es in der abgebrannten Mühle auch richtig gut los. Atmosphärisch dicht und überzeugend gefilmt wird der Zuschauer mit dem noch lebenden Ungeheuer konfrontiert. Optisch einfach hervorragend umgesetzt und ein Fest für das klassische Auge des Filmliebhabers.
Das der Film allerdings noch wesentlich mehr zu bieten hat, das läutet der Auftritt von Ernest Thesiger in der Rolle des Doktor Prätorius ein. Eine stimmungsvolle Musik begleitet diese diabolische und absonderliche Gestalt. Eine Gestalt die nichts Gutes verheißen lässt und 1935 in den Kinosälen mit Sicherheit für Fingernägel kauende Besucher sorgte. Ernest Thesiger bringt in Whales Film eine ganz besondere Würze ein. Am Rande sei erwähnt, dass Thesiger ein Jahr nach „Frankensteins Braut“ unter der Regie von Lothar Mendes in H.G. Wells „Der Mann, der die Welt verändern wollte“ mitwirkte und dort die Rolle des Mister Maydig verkörperte.
„Was ist Wahnsinn?“
Eine Frage die von Doktor Prätorius gestellt wird und die vom Zuschauer beantwortet werden soll. Das dieser sich längst gegen die Wissenschaft und den Bürger und für die Kreatur entschieden hat ist definitiv die Absicht des Regisseurs. Es soll ein Nachdenken erreicht werden, welches Vorurteile verurteilt. Die altbekannte Frage die auch der Vorgänger stellte: Wer ist hier eigentlich das Monster?
Was weiterhin zu einem positiven Angriff auf die Zuschauersynapsen sorgt, ist die Intensität mit der Whale vorgeht. Hat der Vorgänger noch ein paar Anlaufhemmnisse, so räumt sein Sequel diese konsequent aus dem Weg.
Fazit: Ein intelligentes Meisterwerk und ein Wegbereiter des Horrorfilms, der eine Anklage auf die Misseigenschaften der Gesellschaft eskortieren lässt. Kino wie es der Filmfreund schätz und liebt.
10/10
Demnach geht es in der abgebrannten Mühle auch richtig gut los. Atmosphärisch dicht und überzeugend gefilmt wird der Zuschauer mit dem noch lebenden Ungeheuer konfrontiert. Optisch einfach hervorragend umgesetzt und ein Fest für das klassische Auge des Filmliebhabers.
Das der Film allerdings noch wesentlich mehr zu bieten hat, das läutet der Auftritt von Ernest Thesiger in der Rolle des Doktor Prätorius ein. Eine stimmungsvolle Musik begleitet diese diabolische und absonderliche Gestalt. Eine Gestalt die nichts Gutes verheißen lässt und 1935 in den Kinosälen mit Sicherheit für Fingernägel kauende Besucher sorgte. Ernest Thesiger bringt in Whales Film eine ganz besondere Würze ein. Am Rande sei erwähnt, dass Thesiger ein Jahr nach „Frankensteins Braut“ unter der Regie von Lothar Mendes in H.G. Wells „Der Mann, der die Welt verändern wollte“ mitwirkte und dort die Rolle des Mister Maydig verkörperte.
„Was ist Wahnsinn?“
Eine Frage die von Doktor Prätorius gestellt wird und die vom Zuschauer beantwortet werden soll. Das dieser sich längst gegen die Wissenschaft und den Bürger und für die Kreatur entschieden hat ist definitiv die Absicht des Regisseurs. Es soll ein Nachdenken erreicht werden, welches Vorurteile verurteilt. Die altbekannte Frage die auch der Vorgänger stellte: Wer ist hier eigentlich das Monster?
Was weiterhin zu einem positiven Angriff auf die Zuschauersynapsen sorgt, ist die Intensität mit der Whale vorgeht. Hat der Vorgänger noch ein paar Anlaufhemmnisse, so räumt sein Sequel diese konsequent aus dem Weg.
Fazit: Ein intelligentes Meisterwerk und ein Wegbereiter des Horrorfilms, der eine Anklage auf die Misseigenschaften der Gesellschaft eskortieren lässt. Kino wie es der Filmfreund schätz und liebt.
10/10