Helden des Polarkreises - Dome Karukonski (2010)
Moderator: jogiwan
Helden des Polarkreises - Dome Karukonski (2010)
Helden des Polarkreises
Originaltitel: Napapiirin sankarit
Alternativtitel: Lappland Odyssé
Herstellungsland: Finnland, Island, Schweden / 2010
Regie: Dome Karukoski
Darsteller: Pamela Tola, Jussi Vatanen, Jasper Pääkkönen, Timo Lavikainen, Konsta Mäkelä
Story:
Da in Finnland das analoge TV abgedreht wird, legt die hübsche Inari ihrem arbeitslosen Freund Janne an einem Freitagmorgen einen 50 Euro-Schein auf das Nachtkästchen, damit dieser im Laufe des Tages im örtlichen Elektrowaren-Laden einen DBTV-Receiver kaufen kann. Doch der antriebslose Janni kommt zuerst nicht aus den Federn und hängt nachmittags auch lieber mit seinen Freunden Kalle und Ralle im Pub ab und als er sich wieder seines Auftrages besinnt, reicht die Kohle nicht mehr, um den Digitalempfänger zu kaufen. Als Janne daher mit Kalle und Ralle, dafür jedoch ohne Receiver nach Hause kommt ist Inari fuchsteufelswild, setzt die drei Männer vor die Tür und stellt ihrem Freund ein letztes Ultimatum. Entweder er besorgt bis am nächsten Morgen ein entsprechendes Gerät, oder Inari packt ihre Sachen und verlässt ihren Loser-Freund ein und für alle mal. Gemeinsmam macht man sich auf den Weg in eine Nacht voller unglaublicher Ereignisse...
Originaltitel: Napapiirin sankarit
Alternativtitel: Lappland Odyssé
Herstellungsland: Finnland, Island, Schweden / 2010
Regie: Dome Karukoski
Darsteller: Pamela Tola, Jussi Vatanen, Jasper Pääkkönen, Timo Lavikainen, Konsta Mäkelä
Story:
Da in Finnland das analoge TV abgedreht wird, legt die hübsche Inari ihrem arbeitslosen Freund Janne an einem Freitagmorgen einen 50 Euro-Schein auf das Nachtkästchen, damit dieser im Laufe des Tages im örtlichen Elektrowaren-Laden einen DBTV-Receiver kaufen kann. Doch der antriebslose Janni kommt zuerst nicht aus den Federn und hängt nachmittags auch lieber mit seinen Freunden Kalle und Ralle im Pub ab und als er sich wieder seines Auftrages besinnt, reicht die Kohle nicht mehr, um den Digitalempfänger zu kaufen. Als Janne daher mit Kalle und Ralle, dafür jedoch ohne Receiver nach Hause kommt ist Inari fuchsteufelswild, setzt die drei Männer vor die Tür und stellt ihrem Freund ein letztes Ultimatum. Entweder er besorgt bis am nächsten Morgen ein entsprechendes Gerät, oder Inari packt ihre Sachen und verlässt ihren Loser-Freund ein und für alle mal. Gemeinsmam macht man sich auf den Weg in eine Nacht voller unglaublicher Ereignisse...
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Re: Helden des Polarkreises - Dome Karukonski (2010)
Herrlich sympathische Mischung aus Loser-Komödie und Road-Movie über drei norwegische Freunde im abgeschiedenen Lappland, die sich in einer winterlichen Nacht auf den Weg machen um einen DBTV-Receiver zu organisieren und dabei seltsame Dinge erleben. Schon der Prolog ist herrlich und auch der Rest des Filmes ist trotz einiger konstruierter Momente imho absolut gelungen. Ich hab mich jedenfalls während der 96 Minuten köstlich amüsiert und durch den lappländischen Handlungsort inklusive Polarlichter wirkt das Ganze auch zusätzlich exotisch. Freunde von halbwegs intelligenten Komödien abseits der Teenie-Schiene sollten sich diesen schwarzhumorigen und trockenen Spass dann auch nicht entgehen lassen. 7-8/10
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Re: Helden des Polarkreises - Dome Karukonski (2010)
Oh, den habe ich vor zwei Jahren auf dem Nordischen Filmtagen in Lübeck gesehen.
Hier mein Blogeintrag von damals:
„Lappland Odyssee“ (Napapiirin sankarit) ist eine finnische Komödie um drei Freunde, die nicht besonders viel Antriebskraft aufbringen und sich ohne große Anstrengungen durchs Leben treiben lassen. Einer von Ihnen muss allerdings seine totale Passivität aufgeben, als ihn seine Freundin bittet, einen Digital Decoder zu besorgen. Natürlich trödelt er so lange mit seinen Kumpels in einer Kneipe herum, bis ihm selbst dieses simple Vorhaben misslingt. Nun stellt ihn seine Freundin vor die Wahl: Entweder er besorgt ihr bis zum nächsten Morgen einen Decoder oder sie zieht auf nimmer Wiedersehen aus. Die drei Hänger machen sich auf den abenteuerlichen Weg durch die kalte, finnische Nacht und begegnen unterwegs waschechten Sirenen und andere homerische Misslichkeiten.
Der Film macht einfach Spaß. Er beginnt zwar recht langsam, steigert sich dann aber zusehends und irgendwann hat man seine drei „Helden“ einfach ins Herz geschlossen. Nette Einfälle, gute Hauptdarsteller und eine solide Regie machen „Lappland Odyssee“ zu einem unterhaltsamen Komödie, bei der aber auch immer wieder die typisch finnische Melancholie durchklingt. Ein perfekter Auftakt für den dritten Kinotag.
Hier der vollständige Eintrag, inkl. Fotos von den Hauptdarstellern, die damals bei der Aufführung zu Gast waren.
http://www.filmforum-bremen.de/2010/11/ ... ck-tag-34/
Hier mein Blogeintrag von damals:
„Lappland Odyssee“ (Napapiirin sankarit) ist eine finnische Komödie um drei Freunde, die nicht besonders viel Antriebskraft aufbringen und sich ohne große Anstrengungen durchs Leben treiben lassen. Einer von Ihnen muss allerdings seine totale Passivität aufgeben, als ihn seine Freundin bittet, einen Digital Decoder zu besorgen. Natürlich trödelt er so lange mit seinen Kumpels in einer Kneipe herum, bis ihm selbst dieses simple Vorhaben misslingt. Nun stellt ihn seine Freundin vor die Wahl: Entweder er besorgt ihr bis zum nächsten Morgen einen Decoder oder sie zieht auf nimmer Wiedersehen aus. Die drei Hänger machen sich auf den abenteuerlichen Weg durch die kalte, finnische Nacht und begegnen unterwegs waschechten Sirenen und andere homerische Misslichkeiten.
Der Film macht einfach Spaß. Er beginnt zwar recht langsam, steigert sich dann aber zusehends und irgendwann hat man seine drei „Helden“ einfach ins Herz geschlossen. Nette Einfälle, gute Hauptdarsteller und eine solide Regie machen „Lappland Odyssee“ zu einem unterhaltsamen Komödie, bei der aber auch immer wieder die typisch finnische Melancholie durchklingt. Ein perfekter Auftakt für den dritten Kinotag.
Hier der vollständige Eintrag, inkl. Fotos von den Hauptdarstellern, die damals bei der Aufführung zu Gast waren.
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Re: Helden des Polarkreises - Dome Karukonski (2010)
Sehr schöne Sache Arkschi... aber andererseits auch sehr schade, dass ein guter europäischer Film fast 2 Jahre benötigt um überhaupt einmal regulär in die Kinos zu kommen bzw. veröffentlicht zu werden. Finnland wäre aber auch sicher eine Reise wert - wenn auch nicht unbedingt im Winter!
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Re: Helden des Polarkreises - Dome Karukonski (2010)
Das ist das Schöne, wie auch das Frustrierende an Filmfestivals.
Man sieht saustarke Filme, und die verschwinden danach unbegreiflicherweise z.T. für immer in der Versenkung.
Wie z.B. "R", den ich auch in Lübeck gesehen habe. Eine ultraharte Knastgeschichte aus Dänemark, die mich ziemlich mitgenommen hat... und bisher auch keine deutsche Veröffentlichung bekommen hat.
Man sieht saustarke Filme, und die verschwinden danach unbegreiflicherweise z.T. für immer in der Versenkung.
Wie z.B. "R", den ich auch in Lübeck gesehen habe. Eine ultraharte Knastgeschichte aus Dänemark, die mich ziemlich mitgenommen hat... und bisher auch keine deutsche Veröffentlichung bekommen hat.
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Re: Helden des Polarkreises - Dome Karukonski (2010)
Klasse, klingt nach meiner Kragenweite für einen netten Filmabend mit weiblicher Begleitung. Danke euch für die Vorstellung, ist definitiv vorgemerkt.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Helden des Polarkreises - Dome Karukonski (2010)
Ein Königreich für eine Digibox
Regisseur Dome Karukoski („Das Mädchen und der Rapper“) lieferte ihm Jahre 2010 seinen dritten Spielfilm ab. Der in finnisch-schwedisch-isländischer Koproduktion entstandene „Helden des Polarkreises“ entpuppt sich als dramatische Liebeskomödie mit viel Lokalkolorit.
„Du hast mein Geld für Alkohol ausgegeben?“
Finnland begräbt das Zeitalter des analogen Fernsehempfangs, ab dem nächsten Tag wird nur noch digital gesendet. Aus diesem Grund bittet Inari (Pamela Tola, „Frozen Land“) ihren Freund Janne (Jussi Vatanen, „Dirty Bomb“), einen Digitalempfänger käuflich zu erwerben und vertraut ihm dafür 50,- EUR an. Der arbeitslose Tagedieb jedoch vertrinkt das Geld lieber mit seinen Freunden, woraufhin Inari der Kragen platzt. Sie stellt ihm ein Ultimatum: Sollte es ihm bis zum nächsten Morgen nicht gelingen, eine Digibox aufzutreiben, kündigt sie die Beziehung endgültig auf. Mit seinen Freunden Kapu (Jasper Pääkkönen, „Matti“) und Tapio (Timo Lavikainen, „Heart of a Lion“) versucht er zunächst, im näheren Umkreis ein solches Gerät aufzutreiben, scheitert jedoch. Zu dritt beschließt man kurzerhand, mit einem geliehenen Auto den Elektronikhandel Inaris Vaters im entfernten Rovaniemi aufzusuchen. Nach wenigen Kilometern aber ist bereits der Tank leer, ausgerechnet in unmittelbarer Nähe des Hauses Pikku-Mikkos (Kari Ketonen, „Gourmet Club“), Inaris Ex-Freunds. Beim Benzin-Abzapfen aus dessen Wagen wird man prompt erwischt, doch gönnerhaft offeriert Pikku-Mikko Janne seine fast neue Digibox, die er nicht mehr benötigt. In seinem Stolz gekränkt lehnt Janne dankend ab, doch Inaris finanziell weich gebetteter Ex wittert seine Chance, die Situation für sich ausnutzen – während das Trio mit geliehenem Benzin seine Reise fortsetzt, versucht er, Inari für sich zurückzugewinnen. Janne und Co. landen derweil u.a. in einem Hotel, wo sie Geld aufzutreiben versuchen und schlittern von einer verrückten Situation in die nächste…
„Das waren Killerlesben!“
Trotz dieser Handlung weist „Helden des Polarkreises“ erfrischend wenige gewohnte Motive aus US-Romantic-Comedy o.ä. auf und präsentiert sich vielmehr als Verliererkomödie mit starken Road-Movie-Anleihen. Primär geht es um einen arbeitslosen Tunichtgut, der es bisher gewohnt war, in den Tag hineinzuleben und seine hübsche, smarte Freundin als selbstverständlich zu betrachten. Janne muss jedoch erkennen, dass er es zu weit getrieben hat und plötzlich verborgene Kräfte aktivieren, um um seine Liebe zu kämpfen. Erst in dieser Situation erkennt er, was er an ihr hat und setzt alles daran, diese verdammte Digibox aufzutreiben. Das bietet viel Anlass für gern auch mal schwarzen Humor und Situationskomik, ist aber andererseits zunächst einmal eine aus dem Leben gegriffene Ausgangssituation, wie sie sich ähnlich täglich weltweit abspielen dürfte – was den Einstieg in den Film denkbar einfach gestaltet.
„Irgendwas läuft doch in eurem Hirn falsch!“
Dieser illustriert zu Beginn die wunderschönen winterlichen Landschaften Finnlands, die dem gesamten Film als Kulisse dienen werden. Aus dem Off zitiert Janne aus seinem Referat über die hohe Selbstmordrate seines Heimatorts, unterlegt mit entsprechenden Rückblenden. Er und seine Freunde erweisen sich als männliche Spezies irgendwo zwischen Idioten und Dilettanten, so dass Inaris Reaktion sehr verständlich anmutet und man sich als Zuschauer durchaus fragt, womit Janne überhaupt eine Frau wie sie verdient hat. Bevor er einem dann doch irgendwie ans Herz wächst, vergeht dann auch konsequenterweise eine ganze Weile, denn bei Inaris Ex wird’s für ihn noch einmal richtig peinlich, was seinen Verliererstatus manifestiert. Ab diesem Zeitpunkt jedoch wird „Helden des Polarkreises“ zunehmend absurd und leider auch etwas arg konstruiert. So landet man in einem Ort ohne Männer, was Anlass für die eine oder andere zotige Situation ist, fährt besoffen mit dem Auto durch die Gegend und lernt ein paar Russen kennen, für die Janne ein Rentier fachmännisch auseinandernimmt und zubereitet, was der Film indes nicht zeigt und auch verschweigt, wie ausgerechnet dieser Kerl das hinbekommen hat.
Nach zwei Dritteln verliert Karukoskis Film etwas an Tempo, doch um die Sympathie des Zuschauers für Janne zu gewinnen, bedient er sich des Außenseiter- bzw. David-gegen-Goliath-Tricks: Zum verachtenswerten Subjekt gerät Pikku-Mikko, der sich als regelrechter Schweinehund entpuppt, nachdem Inari schon im Begriff war, zu ihm zu ziehen. Schließlich legt er sich sogar nackt zu ihr ins Bett, nur um Janne gegenüber einen falschen Eindruck zu erwecken. Klar, dass der Zuschauer in Anbetracht dessen eher zu Janne hält als zu diesem aufgeblasenen Möchtegern-Don-Juan.
Letztendlich wendet sich tatsächlich überraschenderweise doch noch alles zum Guten, wobei das Happy End etwas sehr dick aufträgt. Für einen netten Filmabend gern auch mit der Liebsten eignet sich „Helden des Polarkreises“, der zu großen Teilen ohne allzu pubertären Humor und romantische Klischees auskommt, aber allemal, fasziniert insbesondere mit Einblicken in die finnische Lebensart und Natur und sollte eventuell von manchem, der lieber Filme wie diesen schaut, anstatt selbst für sein Auskommen zu sorgen und in adäquater Weise für seine Freundin da zu sein, als Warnung verstanden werden...
Regisseur Dome Karukoski („Das Mädchen und der Rapper“) lieferte ihm Jahre 2010 seinen dritten Spielfilm ab. Der in finnisch-schwedisch-isländischer Koproduktion entstandene „Helden des Polarkreises“ entpuppt sich als dramatische Liebeskomödie mit viel Lokalkolorit.
„Du hast mein Geld für Alkohol ausgegeben?“
Finnland begräbt das Zeitalter des analogen Fernsehempfangs, ab dem nächsten Tag wird nur noch digital gesendet. Aus diesem Grund bittet Inari (Pamela Tola, „Frozen Land“) ihren Freund Janne (Jussi Vatanen, „Dirty Bomb“), einen Digitalempfänger käuflich zu erwerben und vertraut ihm dafür 50,- EUR an. Der arbeitslose Tagedieb jedoch vertrinkt das Geld lieber mit seinen Freunden, woraufhin Inari der Kragen platzt. Sie stellt ihm ein Ultimatum: Sollte es ihm bis zum nächsten Morgen nicht gelingen, eine Digibox aufzutreiben, kündigt sie die Beziehung endgültig auf. Mit seinen Freunden Kapu (Jasper Pääkkönen, „Matti“) und Tapio (Timo Lavikainen, „Heart of a Lion“) versucht er zunächst, im näheren Umkreis ein solches Gerät aufzutreiben, scheitert jedoch. Zu dritt beschließt man kurzerhand, mit einem geliehenen Auto den Elektronikhandel Inaris Vaters im entfernten Rovaniemi aufzusuchen. Nach wenigen Kilometern aber ist bereits der Tank leer, ausgerechnet in unmittelbarer Nähe des Hauses Pikku-Mikkos (Kari Ketonen, „Gourmet Club“), Inaris Ex-Freunds. Beim Benzin-Abzapfen aus dessen Wagen wird man prompt erwischt, doch gönnerhaft offeriert Pikku-Mikko Janne seine fast neue Digibox, die er nicht mehr benötigt. In seinem Stolz gekränkt lehnt Janne dankend ab, doch Inaris finanziell weich gebetteter Ex wittert seine Chance, die Situation für sich ausnutzen – während das Trio mit geliehenem Benzin seine Reise fortsetzt, versucht er, Inari für sich zurückzugewinnen. Janne und Co. landen derweil u.a. in einem Hotel, wo sie Geld aufzutreiben versuchen und schlittern von einer verrückten Situation in die nächste…
„Das waren Killerlesben!“
Trotz dieser Handlung weist „Helden des Polarkreises“ erfrischend wenige gewohnte Motive aus US-Romantic-Comedy o.ä. auf und präsentiert sich vielmehr als Verliererkomödie mit starken Road-Movie-Anleihen. Primär geht es um einen arbeitslosen Tunichtgut, der es bisher gewohnt war, in den Tag hineinzuleben und seine hübsche, smarte Freundin als selbstverständlich zu betrachten. Janne muss jedoch erkennen, dass er es zu weit getrieben hat und plötzlich verborgene Kräfte aktivieren, um um seine Liebe zu kämpfen. Erst in dieser Situation erkennt er, was er an ihr hat und setzt alles daran, diese verdammte Digibox aufzutreiben. Das bietet viel Anlass für gern auch mal schwarzen Humor und Situationskomik, ist aber andererseits zunächst einmal eine aus dem Leben gegriffene Ausgangssituation, wie sie sich ähnlich täglich weltweit abspielen dürfte – was den Einstieg in den Film denkbar einfach gestaltet.
„Irgendwas läuft doch in eurem Hirn falsch!“
Dieser illustriert zu Beginn die wunderschönen winterlichen Landschaften Finnlands, die dem gesamten Film als Kulisse dienen werden. Aus dem Off zitiert Janne aus seinem Referat über die hohe Selbstmordrate seines Heimatorts, unterlegt mit entsprechenden Rückblenden. Er und seine Freunde erweisen sich als männliche Spezies irgendwo zwischen Idioten und Dilettanten, so dass Inaris Reaktion sehr verständlich anmutet und man sich als Zuschauer durchaus fragt, womit Janne überhaupt eine Frau wie sie verdient hat. Bevor er einem dann doch irgendwie ans Herz wächst, vergeht dann auch konsequenterweise eine ganze Weile, denn bei Inaris Ex wird’s für ihn noch einmal richtig peinlich, was seinen Verliererstatus manifestiert. Ab diesem Zeitpunkt jedoch wird „Helden des Polarkreises“ zunehmend absurd und leider auch etwas arg konstruiert. So landet man in einem Ort ohne Männer, was Anlass für die eine oder andere zotige Situation ist, fährt besoffen mit dem Auto durch die Gegend und lernt ein paar Russen kennen, für die Janne ein Rentier fachmännisch auseinandernimmt und zubereitet, was der Film indes nicht zeigt und auch verschweigt, wie ausgerechnet dieser Kerl das hinbekommen hat.
Nach zwei Dritteln verliert Karukoskis Film etwas an Tempo, doch um die Sympathie des Zuschauers für Janne zu gewinnen, bedient er sich des Außenseiter- bzw. David-gegen-Goliath-Tricks: Zum verachtenswerten Subjekt gerät Pikku-Mikko, der sich als regelrechter Schweinehund entpuppt, nachdem Inari schon im Begriff war, zu ihm zu ziehen. Schließlich legt er sich sogar nackt zu ihr ins Bett, nur um Janne gegenüber einen falschen Eindruck zu erwecken. Klar, dass der Zuschauer in Anbetracht dessen eher zu Janne hält als zu diesem aufgeblasenen Möchtegern-Don-Juan.
Letztendlich wendet sich tatsächlich überraschenderweise doch noch alles zum Guten, wobei das Happy End etwas sehr dick aufträgt. Für einen netten Filmabend gern auch mit der Liebsten eignet sich „Helden des Polarkreises“, der zu großen Teilen ohne allzu pubertären Humor und romantische Klischees auskommt, aber allemal, fasziniert insbesondere mit Einblicken in die finnische Lebensart und Natur und sollte eventuell von manchem, der lieber Filme wie diesen schaut, anstatt selbst für sein Auskommen zu sorgen und in adäquater Weise für seine Freundin da zu sein, als Warnung verstanden werden...
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Helden des Polarkreises - Dome Karukonski (2010)
Oh, an "Matti" habe ich schon ewig nicht mehr gedacht. Auch ein sehr schöner Film, den ich aus der Erinnerung heraus hier durchaus empfehlen kann. Hatte ich 2006 auf dem Filmfest Hamburg gesehen.buxtebrawler hat geschrieben: (Jasper Pääkkönen, „Matti“)
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