Deliria-Italiano

Herstellungsland: Deutschland / 1972

Regie: Klaus Lemke

Darsteller: Hans-Jürgen Modschiedler, Gerd Kruskopf, Michael-Thomas Krannich, Paul Lys u. A.

Story:

Der 14jährige Lehrling Mark wird nach dem Tod seines Bruders aus seinem geordneten und bis dahin wohlbehüteten Leben gerissen und in die rauhe Welt der Rocker, Zuhälter und Prostituierten gestoßen. Er macht die Bekanntschaft mit dem alternden Rockerführer Gerd. Zwischen den beiden entwickelt sich ein kumpelhaftes Freundschaftsverhältnis. Ein Grossteil der Szenen wurde von Klaus Lemke nach wahren Begebenheiten geschrieben. Sie bringen die Gewalttätigkeit der Rocker und den aggressiven Hass der Bürger zum Ausdruck. In diesem Film stellen sich Rocker und Zuhälter selbst dar.

(Bild+Funk, Januar 1972)

Dieser absolute Kultfilm läuft immer mal wieder in Hamburg. Ich hab ihn z.B. mal beim Open-Air-Kino im Stadion des FC St. Pauli gesehen. War schon was Besonderes.

8/10
Der Film stellt Rocker und Zuhälter in der damaligen Zeit Anfang der 70er dar. Passt natürlich nicht mehr so ganz in die heutige Zeit, aber eindrucksvoller Film.
Die alten Hamburg-Filme mag ich sehr.
Das Finale war ein bißchen aprupt, das Ganze stellte wohl mehr einen Ausschnitt des Rocker-Milieus dar.
Hat mich aber gefreut, dass die Zuhälter (gröhl, sahen die scheicensored aus )ordentlich eins auf die Mütze bekommen haben.
Und irgendwie rührig, dass der Rocker dem kleinen Bengel zur Seite stand, wenn er auch ab und zu etwas schroff war.
Genial auch der Slang. Heute würde man damit als Lachnummer dastehen, damals war es cool und outete einen als Outlaw.
Unn wenn i besuupen bünn, snaak i ebenso (nicht original, weil geborener Hesse [hallo onkel joe] als Sohn einer Kroatin)

Inhalt:
Hamburg 1972. Der 14 Jahre alte Marc landet nach dem Tod seiner Bruders in der Welt der Rocker und Zuhälter. Er freundet sich mit dem gerade haftentlassenen Rocker Gerd an. Der ehemalige Chef einer Rockergang muss auch für sich feststellen, das sich "draußen" alles verändert hat. Zusammen suchen die beiden in Hamburg der 70er Jahre nach Antworten. Dabei lernt Marc neugierig weitere Schattenseiten der damaligen Gesellschaft kennen.

Fazit:
"Rocker" ist kein Spielfilm im eigentlichen Sinne, sondern ein Stück Zeitgeschichte auf Film gebannt und längst Kult!
Die Protagonisten spielen keine Rollen, sondern vielmehr sich selbst und sie spielen auch nach keinem fiktiven Drehbuch, sondern Geschichten, die das Leben schrieb, ja, so oder so ähnlich war das damals aufm Kiez.
Rocker schafft es einen, trotz, oder gerade wegen seines hohen Nostalgiefaktors, immer wieder in seinen Bann zu ziehen.
Ich liebe diesen Streifen und vor allem den Slang, der hat so was schmutziges, könnt ich stundenlang zuhören.

8/10

Kult-No-Budget-Underground-Film von Klaus Lemke, gedreht mit echten Szeneangehörigen. Jeder Dialog ein Brüller, 100% Lokal- und Zeitkolorit, pure Authentizität. Gesichtet seinerzeit im gut besuchten St.-Pauli-Stadion beim Open-Air-Kino, vorher spielte ein Elvis-Imitator (der aber auch noch ganz andere Sachen imitierte wie z.B. John Lennon!?).

War ein schönes Erlebnis und die DVD steht natürlich im Schrank

Kultfilm, ne Kiste Astra und los gehts .

buxtebrawler hat geschrieben:Gesichtet seinerzeit im gut besuchten St.-Pauli-Stadion beim Open-Air-Kino, vorher spielte ein Elvis-Imitator (der aber auch noch ganz andere Sachen imitierte wie z.B. John Lennon!?).

Wer den Film nicht im Millerntor-Stadion gesehen hat, der hat ihn eignetlich noch gar nicht gesehen. ein unbeschreibliche Atmosphäre und Tausende, die die Dialoge mitbrüllen. Großartig! Als ich da war, gab es keinen Elvis-Imitator, aber der Modschiedler war da und hat sein eigenes Bier verkauft. Damit war er dann aber so beschäftigt, dass er trotz mehrmaligen Ausrufens des Moderators, er nicht von seinem Bierstand weggekommen ist, um vorab ein kleines Interview zu führen.

buxtebrawler hat geschrieben:Kult-No-Budget-Underground-Film von Klaus Lemke, gedreht mit echten Szeneangehörigen. Jeder Dialog ein Brüller, 100% Lokal- und Zeitkolorit, pure Authentizität. Gesichtet seinerzeit im gut besuchten St.-Pauli-Stadion beim Open-Air-Kino, vorher spielte ein Elvis-Imitator (der aber auch noch ganz andere Sachen imitierte wie z.B. John Lennon!?).

War ein schönes Erlebnis und die DVD steht natürlich im Schrank

Hab den vor ein paar Wochen im Metropolis gesehen, auch mit einem furchtbaren (!) Elvis-Imitator vorneweg. Blöderweise war der Zustand der Kopie auch recht matschig...

http://deliria-italiano.org/phpbb/post3032.html#p3032

Habe die beiden Threads mal zusammengefügt, ihr Foren-Rogger