Blade II - Guillermo Del Toro
Verfasst: Mo 11. Jun 2012, 16:02
Blade 2
(Blade II)
mit Wesley Snipes, Kris Kristofferson, Ron Perlman, Leonor Varela, Norman Reedus, Thomas Kretschmann, Luke Goss, Matt Schulze, Danny John-Jules, Donnie Yen, Karel Roden, Marit Velle Kile
Regie: Guillermo del Toro
Drehbuch: Marv Wolfman / Gene Colan
Kamera: Gabriel Beristain
Musik: Marco Beltrami
FSK 18
Deutschland / USA / 2002
In einer Zeit, in der die Welt von einer neuen, unheimlichen Rasse von Supervampiren bedroht wird, sind auch sie zurück - der legendäre Blade (Wesley Snipes) und sein Mentor (Kris Kristofferson)! Die Reapers, grausam und brutal, stellen alles dagewesene in den Schatten. Erbarmungslos löschen sie alles aus, was ihnen vor die Reißfänge kommt - ob Mensch oder Vampir. Um den blutigen Weltuntergang zu verhindern, muss Blade sich mit seinen Todfeinden verbünden. Zusammen mit dem "Bloodpack", einer Elite-Killereinheit der Vampire, stellt er sich der Übermacht des Bösen. Doch kann er seinen ehemaligen Feinden vertrauen? Trainiert, um Blade zu töten, wartet das "Bloodpack" nur auf eine Gelegenheit, den verhassten Daywalker zu eliminieren.
Vier lange Jahre musste man warten, bis 2002 endlich die Fortsetzung des Kultfilms rauskam. Man muß aber sagen, das sich das Warten durchaus gelohnt hat, denn die Fortsetzung ist meiner Meinung nach mehr als gelungen. Storymäßig darf man hier natürlich kein innovatives Highlight erwarten, aber ich glaube, bei dieser Art von Filmen möchte man ganz einfach gut unterhalten werden und gute Action sehen. Dieses Mal hat Guillermo del Toro auf dem Regie-Stuhl platz genommen und eine furiose Fortsetzung in Szene gesetzt, die einem streckenweise kaum die Möglichkeit bietet, zwischendurch einmal Luft zu holen. War der Vorgänger in Sachen Action schon ordentlich vollgepackt, so wird in vorliegender Geschichte noch einmal eine ordentliche Schippe nachgelegt. Für viele Leute handelt es sich hier um den besten Teil der Reihe und dieser Meinung möchte ich mich im Prinzip auch anschließen, wobei sich Teil 1 & 2 auf einem fast identischen Niveau bewegen. "Blade II" ist meiner Meinung nach noch etwas düsterer gehalten, wodurch man es hier mit einem äußerst atmosphärischen Vampirfilm zu tun hat, der auch etliche bedrohliche Momente beinhaltet.
Dieses Mal muss sich der coole Vampirkiller sogar mit seinen Erzfeinden zusammen tun, um gegen einen neu gezüchteten Super-Vampir anzutreten, der sowohl die Menschheit wie auch das Volk der Blutsauger bedroht. Im Laufe der Story stellt sich sogar heraus, das weitaus mehr hinter der Sache steckt, als Blade und seine Mitstreiter erahnen können. Man braucht wohl kaum zu betonen, das es auch hier wieder extrem temporeich zur Sache geht, die Geschichte bietet kaum einmal Erholungsphasen und sorgt beim Betrachter durchaus für eine erhöhte Adrenalin-Zufuhr. Man steht praktisch die gesamte Laufzeit über wie unter Strom und kann sich dabei einmal mehr an etlichen gut in Szene gesetzten Kämpfen erfreuen, die auch in diesem Fall teilweise äußerst blutig ausfallen. Dem geneigten Action-Fan wird eine ganze Menge geboten, wobei einige der Kampf-Passagen fast schon etwas zu hektisch erscheinen, so das man den Choreographien nur schwerlich folgen kann. Das ist dann aber auch schon der einzige Kritikpunkt in einem ansonsten sehr gelungenem Nachfolger, der jederzeit beste-und extrem kurzweilige Unterhaltung bietet, an der man sich immer wieder aufs Neue erfreuen kann.
Auch Del Toro hat hier eine ordentliche Portion Humor mit einfließen lassen, jede Menge herrlicher Wortwitz und etliche coole Sprüche paaren sich dabei mit streckenweise brillanter Situationskomik, die dem Ganzen eine absolut unverwechselbare Note verleiht. Ein weiterer Pluspunkt ist sicherlich die Tatsache, das Blades väterlicher Freund Whisler (Kris Kristofferson) wieder auf der Bildfläche erscheint, musste man doch eigentlich nach den Abläufen im Vorgänger davon ausgehen, das dieser sich selbst das Leben genommen hat. So aber kann das "Dream-Team" einmal mehr gemeinsam auf die Jagd gehen und sich den etlichen schwierigen Aufgaben stellen, die das Szenario so mit sich bringt. Das turbulente Treiben entwickelt sich dann im Laufe der Zeit zu einer wahren High Speed-Angelegenheit, die zudem mit einigen Wendungen aufwarten kann. Verrat in den eigenen Reihen sorgt so für so manchen Überraschungsmoment, wodurch das Geschehen noch einmal zusätzlich aufgewertet wird.
Insgesamt gesehen kann man hier ohne Übertreibung von einer mehr als gelungenen Fortsetzung sprechen, die dem ersten Teil in absolut nichts nachsteht. Teilweise ist sogar noch mehr Tempo-und Action vorhanden, außerdem gestalten sich die Ereignisse extrem spannend und sehr atmosphärisch. Diese neue Art des Vampirfilms ist einfach absolut herzerfrischend und dürfte insbesondere die jüngere Generation in ungezügelte Begeisterung versetzen. Doch selbst die Liebhaber der klassischen Vampir-Thematik sollten ruhig einmal einen Blick riskieren, denn auch wenn Dracula & Co sowie die brillanten Locations der alten und bedrohlichen Schlösser hier keinerlei Rolle spielen, stellt Blade eine absolute Kultfigur dar, denn nie zuvor hat man einen lässigeren Jäger der Blutsauger gesehen. In der heutigen Zeit ist es nun einmal normal, das man mit den neuesten High Tech Waffen auf die Jagd geht und den Nachtgeschöpfen auch mit der modernen Kampfkunst zu Leibe rückt, was hier einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt wird.
Fazit:
In den meisten Fällen ist es so, das eine Fortsetzung nur selten das Niveau des Vorgängers halten kann, "Blade II" stellt hier jedoch eine wohlwollende Ausnahme dar. In einigen Punkten gestaltet sich die Geschichte sogar noch besser als Teil 1, so das man sogar fast schon von einer echten Rarität sprechen kann. Wie dem aber auch sei, auf jeden Fall handelt es sich um einen richtig guten Mix aus Action-und Horror, der so ziemlich alles beinhaltet, was dem Zuschauer Freude und beste Unterhaltung garantiert.
9/10