Cyborg
(Cyborg)
mit
Jean-Claude Van Damme, Deborah Richter, Vincent Klyn, Alex Daniels, Dayle Haddon, Blaise Loong, Ralf Moeller, Haley Peterson, Terrie Batson, Jackson 'Rock' Pinckney, Janice Graser, Robert Pentz
Regie:
Albert Pyun
Drehbuch:
Kitty Chalmers
Kamera:
Philip Alan Waters
Musik:
Kevin Bassinson
SPIO / JK
USA / 1989
Amerika im 21. Jahrhundert: Nach Öko-Overkill und nuklearer Katastrophe herrschen Hunger, Mord und Anarchie. Eine tödliche Seuche bedroht die letzten Überlebenden. In dieser Welt des Chaos führt Fender Tremolo ein grausames Regiment. Mit plündernden und mordenden Banden - den "Fleischpiraten"- terorrisiert er das Land. Fieberhaft versuchen einige Wissenschaftler, ein Serum gegen die schreckliche Seuche zu finden. Ein Cyborg -ein menschlicher Computer- soll die Rettung bringen und die zivilisierte Ordnung wiederherstellen. Tremolo, der seine Macht gefährdet sieht, bringt Cyborg in seine Gewalt. Es gibt nur einen, der es mit ihm aufnehmen will: Gibson Rickenbacker, einen jungen Mann mit nahezu übermenschlichen Kräften, der noch eine alte Rechnung zu begleichen hat....
Nun haben sich die Filme mit Jean-Claude Van Damme im Prinzip noch nie dadurch ausgezeichnet, das ihnen eine tiefer gehende Geschichte zu Grunde liegen würde, auch sollte man nicht mit der Erwartung an hochklassiges Schauspiel an diese Werke herangehen. Eines steht jedoch gerade bei den älteren Filmen mit der belgischen Kampfsport-Legende unumstößlich fest, man bekommt zumeist herrliche Action-und Testosteron-Spektakel geboten, an denen man als Freund von gelungener B-Action seine helle Freude haben kann. Mit "Cyborg", der unter der Regie von Albert Pyun entstanden ist, bekommt es der Zuschauer mit einem typischen Relikt der 80er Jahre zu tun, das eine kurzweilige Mixtur aus Action-und SCI/FI beinhaltet, wobei man den Plot natürlich nicht unbedingt nach seinem inhaltlichen Nährwert bewerten sollte. Über die Story wurde in der Inhaltsangabe wirklich alles gesagt und das Szenario beinhaltet auch keinerlei Überraschungsmomente, sondern bietet vielmehr die handelsübliche Van Damme Kost, die gerade zur damaligen Zeit doch äußerst beliebt war.
Der Film verfügt über eine äußerst gelungene Endzeit-Atmosphäre, die Settings sind wunderbar dreckig dargestellt, so das man wirklich den Eindruck bekommt, sich in einer zerstörten Welt zu befinden, in der lediglich Tristesse-und kaum Hoffnung auf Besserung besteht. Als wenn das noch nicht genug wäre, werden die Überlebenden auch ständig noch von einer mordenden Piraten-Horde malträtiert, die brandschatzend durch die Gegend zieht und dabei eine Blutspur hinter sich her zieht, die es in sich hat. Das gesamte Geschehen ist selbstverständlich so aufgezogen, das es am Ende auf einen finalen Showdown zwischen Gibson (Van Damme) und dem Anführer der Bande Fender (Vincent Klyn) hinausläuft, ist zwischen den beiden Kontrahenten noch eine Rechnung offen, die Gibson unbedingt begleichen will. "Cyborg" ist ein typischer Männer-Film, wobei es genügend Leute gibt, die den Charme dieses unterhaltsamen 80er Jahre Kloppers nicht erkennen und zu schätzen wissen. Aus der Sicht eines Cineasten kann man das sogar durchaus nachvollziehen, doch wie schon kurz erwähnt sollte man hier nicht unbedingt die Ansprüche an extrem hochwertige Filmkunst anlegen.
Es zählt einzig und allein der reine Unterhaltungswert dieses mit gut 81 Minuten von der Laufzeit her genau richtig bemessenen Filmes, ergeben sich doch während der gesamten Laufzeit keinerlei Längen. Es macht einfach nur Spaß, einen Van Damme bei der Arbeit zu beobachten, als er noch voll im Saft gestanden hat und allein schon optisch eine erstklassige Figur abgegeben hat. In darstellerischer Hinsicht hat der gute Mann schließlich noch nie irgendwelche Wunderdinge vollbracht, denn dafür ist sein Können ganz einfach viel zu limitiert. Für Rollen wie in dieser Geschichte ist der Belgier aber immer gut gewesen und konnte seine nicht gerade wenigen Fans auch zumeist sehr zufriedenstellen. Wie sich das Ende der Story dann gestaltet dürfte für niemanden eine echte Überraschung sein, in einem eher unrealistisch gestalteten Endkampf hauen sich die beiden Kontrahenten so dermaßen gegenseitig auf die Mütze, bis letztendlich nur einer von ihnen übrig bleibt. Wer das ist kann sich wohl ein jeder denken, erstaunlich ist dabei dann lediglich die Tatsache, das nach den hier verteilten Schlägen überhaupt noch einer von beiden stehen kann.
Im Endeffekt ist "Cyborg" herrliche B-Action im typischen 80er Jahre Ambiente, die keinerlei Anspruch an inhaltliche Tiefe oder eine äußerst glaubwürdige Inszenierung stellt. Der Film will unterhalten und dem Action-Fan ein kurzweiliges Film-Vergnügen bereiten, was ihm auch relativ leicht gelingt. Und auch für einen deutschen Faktor ist hier gesorgt, denn in einer sehr kleinen Nebenrolle kann man den guten alten Ralf Moeller beobachten der hier das zum Besten gibt, was er wirklich kann, nämlich so gut wie unsichtbar sein. Freunde gelungener Action ohne allzu großen Nährwert werden hier also bestens bedient und werden sich dieses Werk auch in der heutigen Zeit immer noch gern anschauen.
Fazit:
"Cyborg" ist alles andere als ein cineastischer Hochgenuss, dafür bekommt man jedoch ein Filmchen präsentiert, das erheblich Testosteron ausschüttet und dabei extrem kurzweilige Unterhaltung bietet. Ein Van Damme zu seiner besten Zeit, eine stimmige Endzeit-Atmosphäre und jede Menge Action sind vollkommen ausreichend, um immer mal wieder in regelmäßigen Abständen eine Sichtung des Stoffes vorzunehmen.
8/10