Montana Sacra - Der heilige Berg - A. Jodorowsky (1973)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Montana Sacra - Der heilige Berg - A. Jodorowsky (1973)

Beitrag von jogiwan »

Montana Sacra - Der heilige Berg


Bild

Originaltitel: The Holy Moutain

Alternativtitel: La Montana Sacra

Herstellungsland: Mexiko, USA / 1973

Regie: Alejandro Jodorowsky

Darsteller: Horacio Salinas, Alejandro Jodorowsky, Zamira Saunders, Juan Ferrara, Adriana Page

Story:

Ein ausgestoßener Dieb als fiktive Jesus-Figur wird von einem mysteriösen Mann mit Hut durch die Welten sechs verschiedener Planeten geführt und erlebt dort pervers-groteske Szenarien. Zusammen mit dem Guru und den sechs Repräsentanten der Planeten formiert er eine Gruppe, die sich aufmacht, den Heiligen Berg zu suchen, auf dessen Gipfel die Götter wohnen sollen... (quelle: ofdb.de)
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jogiwan
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Re: Montana Sacra - Der heilige Berg - A. Jodorowsky (1973)

Beitrag von jogiwan »

nothing prepared you for this film: :hirn:

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jogiwan
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Re: Montana Sacra - Der heilige Berg - A. Jodorowsky (1973)

Beitrag von jogiwan »

Großartiger, wenn auch etwas arg anstrengender Bilderreigen von Alejandro Jodorowsky mit beeindruckender Optik, der keine Rücksicht auf irgendwelche Zuschauergewohnheiten und -empfindungen nimmt. Die Geschichte über den Dieb, dem Alchemisten, einer Handvoll Suchender und dem Versuch göttliche Unsterblichkeit zu erlangen ist episodenhaft und fragmentarisch und wer sich im Gegensatz zum Regisseur nicht voll und ganz der Esoterik und bewußtseinserweiternden Drogen verschrieben hat, wird bei "Holy Moutain" wohl nicht alles durchblicken. Mit Weltreligionen hat es der etwas zu belehrend auch als Alchemist in der Hauptrolle agierende Jodorowsky dann wohl auch nicht so und für zartbesaitete Personen ist der Streifen, dann gleich gar nicht geeignet. Heutzutage könnte man ein derartiges Werk auch gar nicht mehr realisieren, ohne das gleich sämtliche Organisationen auf die Barrikaden steigen würden. Optisch absolut grandios, inhaltlich teils nicht ganz so mein Ding, aber für Freunde von abseitigen Werken natürlich trotzdem ein Muss!
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Arkadin
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Re: Montana Sacra - Der heilige Berg - A. Jodorowsky (1973)

Beitrag von Arkadin »

Schön zusammengefaßt, Jogi. Kann ich so unterschreiben. Ich mag den "Heiligen Berg" sehr gerne. Das ist wie ein Bildersturm, der ein überrennt. Das Ende gefällt mit sehr gut. Ich gebe zu, nicht alles verstanden zu haben (dazu fehlt mir in Sachen Esotherik und Religion auch zu viel an Hintergrundwissen), aber es ist einfach schön, sich auch mal auf unbekanntes Terrain zu wagen und neue Ideen aufzunehmen. Anschauen und treiben lassen.
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wiz
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Re: Montana Sacra - Der heilige Berg - A. Jodorowsky (1973)

Beitrag von wiz »

Ich kann auch El Topo und Santa Sange wärmstens empfehlen. Wobei Santa Sangre schon eher einen 'nachvollziebahren' Handlungsstrang besitzt. Zusammen mit Holy Mountain die meiner Meinung nach wichtigsten Werke Jodorowskys.
..Leider hat die Krötenszene in El Topo & HM aber auch einen bitteren Beigeschmack, bedenkt man, das es sich nicht um Trickwerk handelt und die Viecher bestimmt nicht den größten Spass beim Dreh hatten...
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jogiwan
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Re: Montana Sacra - Der heilige Berg - A. Jodorowsky (1973)

Beitrag von jogiwan »

wiz hat geschrieben:..Leider hat die Krötenszene in El Topo & HM aber auch einen bitteren Beigeschmack, bedenkt man, das es sich nicht um Trickwerk handelt und die Viecher bestimmt nicht den größten Spass beim Dreh hatten...
Jupp, aber ich hege auch den Verdacht, dass einige Menschen auch keinen Spass beim Dreh hatten... vom Darsteller des Diebes wird ja doch einiges abverlangt... ;)
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Il Grande Silenzio
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Re: Montana Sacra - Der heilige Berg - A. Jodorowsky (1973)

Beitrag von Il Grande Silenzio »

Es kursieren viele Gerüchte über die Entstehung dieses Werkes, dass z. B. bei Regisseur und Darstellern Drogen im Spiel gewesen sind. Das kann man bei der orgiastischen Bilderflut voller Obszönitäten und Gewalt gegenüber Mensch und Tier gerne glauben.

Dem Film merkt man auf jeden Fall das im Vergleich zu 'El Topo' höhere Budget an, was Jodorowsky ausgiebig für eine aufwändige Inszenierung nutzen konnte. Apropos nutzen: der Film war - wenig überraschend - ein kommerzielles Disaster, was angesichts des Gezeigten auch wenig verwunderlich ist. Massenkompatibilität sieht halt anders aus.

Bei vielen Filmen, die als surrealistisch/ experimentell/ avantgardistisch bezeichnet werden können, kapituliert der geneigte Zuschauer/Kritiker, indem er ihn als "unbeschreiblich" definiert oder mit "kann man nicht in Worte fassen" die eigene Hillflosigkeit ob des Gesehenen manifestiert.

Auch bei 'Montana Sacra' kann man schnell kapitulieren, allerdings ist die eigentliche Handlung recht gut verständlich. Viele Einstellungen und Arrangements erschließen sich dem Betrachter aber nicht, wobei man nicht den Fehler begehen sollte, in jedem Bild einen tieferen Sinn zu finden. Das sich Jodorowsky über viele Jahre mit Religionen, New Age und philosophischen Ansätzen jedweder Art beschäftigte, ist zwar offensichtlich. Wenn er aber mit Kröten die Eroberung Mittelamerikas durch die Spanier "nachspielt", dann bricht auch einfach der Schalk im Nacken des Regie-Genies durch.

Hier "kriegt jede Religion ihr Fett weg", der Dieb, der Jesus verköpert, dem Prostituierte folgen (Maria Magdalena), und der sich gegen Kommerzialisierung des christlichen Glaubens wehrt, sei nur ein Beispiel.

Es wird schlichtweg alles hinterfragt und gleichzeitig kritisiert, Glaube, Religionen, Machtausübung, Kapitalismus, Narzissmus, Maßlosigkeit. So stehen die sieben Mächtigen vermutlich für die 7 biblischen Todsünden, stellen aber Anklage und Bekenntnis in Personalunion dar.

Wenn der Alchimist seinen Weggefährten klar macht, dass die Suche nach dem Sinn des Lebens oder gar Unsterblichkeit erfolglos sein musste, wird nicht nur der Zuschauer brutal in die Realität zurückgeholt:

"Is this the end of our adventure? No, nothing has an end. If we don't find immortality and least we shall find reality. Starting with a tale we have found life. But is this life actually reality? No. It's a film. We're only images, dreams and photographs. We mustn't stay here as prisoners. Let's shatter the illusion. That's magic! Goodbye to the Holy Mountain. Real life awaits us!"

Man kann nur vermuten, dass seine "Trips" Jodorowkys zu der Erkenntnis geführt haben, dass weder Glaube noch philosophische oder sonstige (politische) Weltanschauungen den Menschen einen wirklichen Sinn des Lebens vermitteln können.

Den müssen sie schon selbst finden...

10/10
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Nello Pazzafini
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Re: Montana Sacra - Der heilige Berg - A. Jodorowsky (1973)

Beitrag von Nello Pazzafini »

absolut faszinierendes epochales Werk von Jodorowsky!
10/10 ist hier sowieso drin aber der film geht nicht immer!

Bild
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"Ein Grab im K-Gebiet wünscht dir Dein Ugo"
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Il Grande Silenzio
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Re: Montana Sacra - Der heilige Berg - A. Jodorowsky (1973)

Beitrag von Il Grande Silenzio »

Man kann Bildstörung dankbar sein, dass sie sich diesem Meisterwerk angenommen haben und es nun auch endlich im deutschsprachigen Raum auf DVD und Blu-ray veröffentlicht wurde (zusammen mit "Fando y Lis" und "El Topo").

Es bleibt bei meiner obigen Wertung, für mich eines der bedeutendsten Werke der Filmgeschichte.

10/10
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horror1966
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Re: Montana Sacra - Der heilige Berg - A. Jodorowsky (1973)

Beitrag von horror1966 »

Montana Sacra - Der Heilige Berg
(The Holy Mountain)
mit Alejandro Jodorowsky, Horacio Salinas, Zamira Saunders, Juan Ferrara, Adriana Page, Burt Kleiner, Valerie Jodorowsky, Nicky Nichols, Richard Rutowski, Luis Lomelí, Ana De Sade, Chucho-Chucho
Regie: Alejandro Jodorowsky
Drehbuch: Alejandro Jodorowsky
Kamera: Rafael Corkidi
Musik: Don Cherry / Ronald Frangipane / Alejandro Jodorowsky
keine Jugendfreigabe
Mexiko / USA / 1973

Ein Dieb (Horacio Salinas) wird von profitgeilen Männern betrunken gemacht, damit sie einen Abguss von ihm herstellen und anschließend daran orientierte Jesusfiguren verkaufen können. Wieder nüchtern erkennt der Dieb, wie ihm geschehen ist, und zerstört alle Figuren bis auf eine. Diese nimmt er mit und will sie in einer alten Kirche aufstellen, was der Priester jedoch untersagt. Danach lernt er einen Alchemisten kennen, der Gold herstellen kann. Er will den Dieb mit auf die Suche nach dem Heiligen Berg nehmen, der das Geheimnis der Unsterblichkeit birgt. Begleitet werden sie von einer siebenköpfigen Gruppe, darunter die Waffenproduzentin Isla (Adriana Page) und der General Axon (Richard Rutowski). Jeder von ihnen muss sein Ego hinterfragen, um das Geheimnis des Berges ergründen zu können. Doch die Reise ist voller Gefahren und Versuchungen...


Nach "Fando & Lis" und "El Topo" beinhaltet die Alejandro Jodorowsky Box vom Label Bildstörung mit "Montana Sacra - Der heilige Berg" nun den krönenden Abschluss der Frühwerke des exzentrischen Ausnahme-Regisseurs. Wer bisher der Meinung war mit den beiden erstgenannten Filmen schon extrem außergewöhnliche Filmkost gesehen zu haben wird hier definitiv eines Besseren belehrt, denn vorliegende Geschichte sprengt nun wirklich jeden üblichen Rahmen und dürfte selbst im Bereich der surrealen Filmkunst einen ganz besonderen Platz einnehmen. Dieser Eindruck ergibt sich schon in den ersten gut 10 Minuten, verdeutlichen diese doch ganz eindeutig, das man hier wohl kaum einen Plot geboten bekommt, den man in irgendeiner Weise auch nur annähernd wiedergeben könnte. Vielmehr eröffnet sich von der ersten Minute an eine wahre Flut an surrealen Bildern, die einen in der Folge fast schon zu überschwemmen droht. Die dabei entstehenden visuellen Eindrücke sind dermaßen berauschend das man nicht selten den Eindruck erlangt, das man sich auf einem äußerst bizarren Drogen-Trip befindet. Nicht umsonst ranken sich um die Entstehung dieses Filmes hartnäckig die Gerüchte, das Jodorowsky im Vorfeld der Produktion seine Darsteller dazu animiert haben soll mit Drogen zu experimentieren und nach Ansicht dieses audiovisuellen Meisterwerkes kann man durchaus zu der Ansicht gelangen, das dies definitiv der Fall gewesen ist. Zu außergewöhnlich, skurril und kontrovers präsentiert sich das Geschehen, als das man es in einem normalen Zustand hätte zustande bringen können und man stellt sich mehr als nur einmal, welchen Sinn die Ereignisse denn eigentlich ergeben sollen. Jodorowsky präsentiert ein Szenario das keinesfalls in ein übliches Schema zu pressen ist und lässt dabei teils radikale Anspielungen auf Kirche, Sexualität und Gewalt erkennen, die in einen Rausch von kraftvollen Bildern gepackt wurden, der dem Zuschauer streckenweise fast die Luft zum atmen nimmt und ihn immer tiefer in einen sogartigen Strudel hinein zieht, aus dem es anscheinend kein Entrinnen gibt.

Es ist ein echtes audiovisuelles Spektakel, das vollgepackt mit blasphemischen Anspielungen, sexuellen Obszönitäten und fast schon kryptisch ineinander verschachtelter Symbolik auf einen einprasselt, so das man im Prinzip erst lange nach Beendigung des Filmes dazu kommt, das Gesehene auch wirklich sacken zu lassen. Während der Sichtung von "Montana Sacra" ist man nämlich viel zu sehr damit beschäftigt, die auf einen einstürmende Bilderflut einigermaßen zu verarbeiten, die zudem mit teilweise fremdartigen musikalischen Klängen untermalt ist. Man merkt an dieser Stelle ganz eindeutig, das Jodorowsky hier ein weitaus größeres Budget zur Verfügung stand, als es noch bei "El Topo" der Fall war und der Regisseur hat das zusätzliche Geld ganz augenscheinlich für die Visuallisierung seines dritten Filmes ausgegeben, was dem Zuschauer letztendlich einen Film-Genuss beschert, den man sicherlich nicht so schnell vergessen wird. Man sollte in vorliegendem Fall auch nicht nach logischen Erklärungen oder dem eigentlichen Sinn der Abläufe suchen, sondern vielmehr die gewaltige Bildsprache des Szenarios auf sich wirken lassen, denn nur so kann man wirklich erkennen, wie viel Zynismus und Sarkasmus dieses Werk enthält. Im Gegensatz zu "Der heilige Berg" erscheint einem dabei ein Film wie "El Topo" fast schon absolut mainstreamtauglich, was man von der hier besprochenen Produktion definitiv nicht behaupten kann.

Es ist schon ein gehöriger Spagat zwischen Genialität und dem puren Wahnsinn, was Jodorowsky hier in Szene gesetzt hat und so hinterlässt die Geschichte auch durchaus zwiespältige Emotionen beim Betrachter. Handelt es sich doch einerseits um ein wahres Kunstwerk, so beinhaltet der Film auch durchaus Passagen, bei denen man sich regelrecht angewidert vom heimischen Bildschirm abwenden möchte. Doch insbesondere die Kombination aus Sex, Blasphemie und stellenweise brutaler Härte übt eine dermaßen starke Faszination aus, das man seinen Blick unmöglich abwenden kann. Gleichzeitig eröffnen sich auch immer wieder Szenen, in denen durchaus eine skurril-komische Beinote zu erkennen ist, denn die Abwegigkeit so mancher Situation zaubert einem sogar ein dezentes Lächeln ins Gesicht. Man merkt also das es sich hier keinesfalls um eine Produktion handelt, bei der man mit den ansonsten üblichen Bewertungs-Kriterien an die Sache heran gehen kann, denn "Der heilige Berg" ist wohl zu der Art von Filmen zu zählen, bei denen es unglaublich stark auf den eigenen Geschmack ankommt, um eine echte Bewertung abzugeben. Für viele Leute mag es sich daher um nicht nachvollziehbaren und vollkommen sinnlosen Schund handeln, andere dürften dieses Werk wohl eher in die Kategorie Meisterwerke einordnen. Und ganz egal wie man die Sache auch sehen mag verdeutlicht die Geschichte doch ziemlich eindrucksvoll, das der chilenische Regisseur auf jeden Fall zu den absoluten Ausnahme-Regisseuren zu zählen ist, die sich keinesfalls damit begnügen, irgendwelche 08/15 Filme zu drehen. Ich könnte es jederzeit nachvollziehen, wenn manch einer schon nach spätestens 10 Minuten die vorliegende DVD schon wieder aus dem DVD-Player entfernt, denn nicht jeder wird etwas mit dieser visuell grandios umgesetzten Story anfangen können, wer allerdings bis zum Ende durchhält wird mit einem Film-Erlebnis belohnt, das auf jeden Fall einen äußerst nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis hinterlässt und das man wahrlich nicht allzu oft zu sehen bekommt.

Außergewöhnliche und gewöhnungsbedürftige Filme gibt es zur Genüge, doch selbst in dieser Sparte dürfte "Montana Sacra - Der heilige Berg" eine absolute Ausnahmestellung einnehmen. Mit normalen Maßstäben keinesfalls zu bewerten eröffnet sich eine Geschichte, die den Zuschauer mit einem audiovisuellen Hochgenuss regelrecht überflutet, so das man nicht selten das Gefühl verspürt, in diesem ekstatischen Bilderrausch zu ertrinken. Um das Gesehene auch richtig zu verarbeiten bedarf es einer Menge Zeit, zudem ist hier ganz stark die Interpretation des jeweiligen Betrachters gefragt, um auch nur annähernd so etwas wie einen Sinn den den Abläufen zu erkennen. Letztendlich handelt es sich hier ganz bestimmt um den außergewöhnlichsten der drei Filme, die in der Box von Bildstörung erschienen sind und wer bei den ersten beiden Frühwerken Jodorowsky's schon der Meinung war es mit schwerer Filmkost zu tun zu haben, wird hier definitiv eines Besseren belehrt. Wer eine Vorliebe für außergewöhnliche Filmkunst hat kommt keinesfalls an dieser Veröffentlichung vorbei und sollte die Box von Bildstörung definitiv ordern, denn einmal mehr stellt sich hier eindrucksvoll heraus, das dieses Label ein mehr als glückliches Händchen bei der Auswahl seiner Veröffentlichungen hat. Mit der Alejandro Jodorowsky Box hat man jedoch den Vogel abgeschossen und sich selbst übertroffen, denn dieses Package kann man nur jedem Liebhaber der besonderen Filmkunst ganz besonders ans Herz legen.


Fazit:


"Montana Sacra - Der heilige Berg" ist der absolut krönende Abschluss der Frühwerke eines Regisseurs, der seinen Filmen etwas so Außergewöhnliches-und bizarres verleiht, das man es kaum in Worte fassen kann. Schwerlich zu beschreiben offenbart sich hier eine Geschichte die einen visuell in einen absoluten Rauschzustand versetzt in dem man nahezu versinkt. Manigfaltige Eindrücke, jede Menge Zynismus und provokative Anspielungen ergeben dabei einen bizarren Mix, der auf jeden Fall nachhaltig im Gedächtnis des Betrachters haften bleibt.


10/10
Big Brother is watching you
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