Norwegian Ninja - Thomas Cappelen Malling (2010)

Moderator: jogiwan

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purgatorio
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Norwegian Ninja - Thomas Cappelen Malling (2010)

Beitrag von purgatorio »

NORWEGIAN NINJA

Bild

Deutscher / Internationaler Titel: Norwegian Ninja
Originaltitel: Kommandør Treholt & ninjatroppen

Regie: Thomas Cappelen Malling
Produktionsland: Norwegen (2010)

Darsteller: Mads Ousdal, Jon Øigarden, Trond-Viggo Torgersen, Linn Stokke, Amund Maarud, Martinus Grimstad Olsen, Øyvind Venstad Kjeksrud, Henrik Horge, Dean Erik Andersen, Kristoffer Jørgensen, Torgny Gerhard Aanderaa, Frederik Dunn Børresen

Story:
Arne Treholt (Mads Ousdal) ist der Kommandant einer geheimen norwegischen Spezialeinheit, die komplett aus Ninjas besteht und direkt König Olav V. (Trond-Viggo Torgersen) unterstellt ist. Ihre Aufgabe ist es, die Sicherheit und Souveränität des Landes zu schützen, was in Zeiten des Kalten Krieges keine einfache Aufgabe darstellt. So gerät Treholts Truppe schon bald in Konflikt mit der westliche Interessen vertretenden und der CIA nahestehenden Geheimorganisation „Stay Behind“ unter Leitung von Otto Meyer (Jon Øigarden). Diese schürt die Angst vor der russischen Bedrohung und schreckt dabei nicht einmal vor fingierten Terroranschlägen mit vielen Toten zurück, um so das bisher neutrale Land auf die Seite der USA zu treiben. Fortan liefern sich beide Geheimorganisationen einen gnadenlosen Kampf, bei dem es um nicht weniger geht als die Zukunft Norwegens.
(via splashmovies)

Trailer:
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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jogiwan
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Re: Norwegian Ninja - Thomas Cappelen Malling (2010)

Beitrag von jogiwan »

Kennt den jemand? Taugt der was?
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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purgatorio
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Re: Norwegian Ninja - Thomas Cappelen Malling (2010)

Beitrag von purgatorio »

jogiwan hat geschrieben:Kennt den jemand? Taugt der was?
Trailer sieht ja herrlich amüsant und nach zur Schau getragener low-budget aus - der schreit förmlich nach Spaß (eine Mischung aus TEAM AMERICA und BEVERLY HILLS NINJA :lol: ). Die ersten Kritiken, die ich gerade durchsah, waren allerdings eher verhalten und durchwachsen bis minimal-positiv optimistisch... oder so. Lieber noch abwarten :|
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Onkel Joe
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Re: Norwegian Ninja - Thomas Cappelen Malling (2010)

Beitrag von Onkel Joe »

Noch nie davon gehört, sieht aber witzig aus :lol: .
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
dr. freudstein
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Re: Norwegian Ninja - Thomas Cappelen Malling (2010)

Beitrag von dr. freudstein »

Oha, ich sah nur Freitag, 13. August :o Da wurde ja ein bedeutsamer Mensch geboren :nick: 8-)
purgatorio
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Re: Norwegian Ninja - Thomas Cappelen Malling (2010)

Beitrag von purgatorio »

dr. freudstein hat geschrieben:Oha, ich sah nur Freitag, 13. August :o Da wurde ja ein bedeutsamer Mensch geboren :nick: 8-)
...von norwegischen Ninjas gezeugt :?
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
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Slim Naughton
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Re: Norwegian Ninja - Thomas Cappelen Malling (2010)

Beitrag von Slim Naughton »

jogiwan hat geschrieben:Kennt den jemand? Taugt der was?
Yep, taugt was. Uneingeschränkte Empfehlung der Film Maniax. Hier ein Auszug aus unserer Review:

Mit dem in den letzten Jahren gern benutzten Genre-Titel "Fake-Trash" kann ich ehrlich gesagt nicht viel anfangen, handelt es sich doch bei den meisten Streifen um ebenso mit niedrigen Budget erstellte Hommagen an vergangene B- und Exploitation-Genres. Ob bei den französischen OSS 117-Streifen, der Tarantino-Rodriguez-Grindhouse-Combo oder dem schon Kultstatus erlangten Blaxploiter "Black Dynamite" - da wollten Filmschaffende nicht irgendetwas faken und verulken, da stecken 'ne Menge Herzblut und cineastischer Einfluss bei den Beteiligten dahinter.
So scheint das auch bei "Norwegian Ninja" zu sein; hier hat ein Grüppchen norwegischer Debütanten und Jungspunte ihrem Faible für die asiatische Geheimphilosophie und deren populären Actionfilm-Ablegern der späten '70er/frühen '80er offensichtlich freien Lauf gelassen.
Die Story strickt sich um die realen Arne Treholt, der 1984 wegen Spionage für die Russen zu einer hohen Haftstrafe verurteilt wurde, und Otto Meyer, einen norwegischen Industriellen, der ab Ende der 70er in "Stay-Behind"-Aktivitäten verstrickt war. Treholts Wirken und Auffliegen gilt bis heute als einer der größten norwegischen Skandale und ist von Mythen umrankt. Auch die "Stay Behind"-Armeen, aka "Operation Gladio", haben einen existierenden Hintergrund: Die Geheimdienstler operierten in ganz West-Europa und in den 70ern vor allem in Italien, wo sie Gladio-Anschläge angeblichen "Roten Zellen" in die Schuhe schoben, um antikommunistische Stimmung zu schüren.
Thomas Cappelen Malling, bastelte dem Renegaten Treholm eine neue Vita, und schwupps wurde aus dem Verräter augenzwinkernd ein geheimaktiver Ninja-Kommandeur mit Sondermission. In etwa so, wie wenn man heute in Deutschland einen Agententhriller drehen würde und der Hautprotagonist wäre Uwe Barschel als bester Mann des BND - das hat schon was Pythoneskes.
Und so zieht sich das auch schön die ganzen 77 knallepropp gefüllten Minuten durch. König Olav ist als Privatmann ein sympathischer StiNo, der sich auch mal eine intellektuelle Auszeit nimmt; die Waffenkämmerin der Ninjas, Ragnhild Umbraco (Linn Stokke), lebt einsam in den Lofoten und vernascht alles, was sich in ihre Hütte verirrt; der "Auserwählte" der Truppe ist der trottlig-naive und pazifistische Hummel (Amund Maarud) und für einen prolligen Superbösewicht wie Otto Meyer gibt's IMO keine Blaupause in der Filmgeschichte.
Hervorstechend sind Look und Atmo des Streifens. Der totale Bombast - für dreimarkfuffzich in bar. Scherzi aparte, die Produktionskosten beliefen sich zwar auf umgerechnet grob 2,5 Mio.€, aber das reicht ja nicht mal für das Intro des nächsten Bond. Aus der Not wurde Tugend, und mithilfe einer kleinen, aber feinen Technik- und CGI-Crew wurde in dem Film auch wirklich alles möglich, sieht halt nur nicht so aus wie üblich ;-) Trotzdem: Hier wird der visuelle Overkill zelebriert, von 70er Jahre Farbfiltern, Bluescreen-Szenen, Slitscreens, gefakten und echten TV-Einsprengseln, Explosionen in H0-Landschaften bis zu - und hier wird's schon ein bissle fake-trashig, ok - den an Fäden hängenden Flugvehikeln. Und, ach ja, es wird geraucht.
International bekannte Schauspieler sucht man hier vergebens, was jedoch der Qualität überhaupt keinen Abbruch tut. Die Hauptptrotagonisten sind Profis aus heimischen Gefilden und hatten offensichtlich viel Spass am Job; der Nebencast zwar größtenteils debütierend bzw. von der Laienspielschar, aber eh kaum mit Dialog ausgestattet.
Musikalisch untermalt wird das Ganze mit einem exquisit spacigen 80er-Jahre Synthi-Score à la "Captain Future" meets the "Eye of the Tiger".
Ich könnte hier noch viel mehr sezieren - das Ding ist ein wahres Füllhorn an Details, jede Szene ist sehr liebevoll umgesetzt, trotz der kurzen Spielzeit kommt's einem wie ein Neunzigminüter vor. Insgesamt versprüht der Streifen bei mir den Charme der frühen Peter-Jackson-Filme, auch wenn man sie nicht direkt vergleichen kann - dafür gibts heute einfach noch mehr technische Möglichkeiten als vor 25 Jahren. Wieder mal Daumen hoch für Skandinavien!
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jogiwan
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Re: Norwegian Ninja - Thomas Cappelen Malling (2010)

Beitrag von jogiwan »

Ein Satz mit X… „Norwegian Ninja“ wäre gerne das coole Martial-Arts-Knallbonbon mit augenzwinkernden Einschlag und hipper Retro-Optik und versemmelt dabei absolut alles, was sich an Möglichkeiten bietet und langweilt den Zuschauer von der ersten Sekunde bis zum lahmen Finale mit bemühter Coolness und übertriebener Ernsthaftigkeit, die stets nach hinten los geht. Alles was bei der kurzweiligen Serie „Danger 5“ richtig gemacht wurde, geht in dem norwegischen Streifen gründlich daneben und trotz skurriler Figuren, netter Optik, lustigen Einfällen aus der Hochglanz-Trash-Ecke, zeitpolitischen Begebenheiten und kiloweise Ninja-Pathos gekreuzt mit skandinavischer Selbstironie zündet im Verlauf der zähen und lahmen 77 Minuten doch tatsächlich kein einziger Gag und statt ausgelassener Partystimmung ist hier auch eher Langeweile und Stirnrunzeln angesagt. Vielleicht hab ich nur den Witz nicht verstanden, aber ich habe schon lange keinen Film gesehen, der mich irgendwie zugleich etwas ratlos, enttäuscht und gelangweilt zurückgelassen hat. Das Schönste an dem Teil ist ja dann der Abspann und egal welche Intention und Zielgruppe die Macher letztendlich im Auge hatten – irgendwie ging das alles ganz, ganz gründlich in die Hose.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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