Motel - The First Cut - Eric Bross
Verfasst: Sa 23. Jun 2012, 19:38
Motel - The First Cut
(Vacancy 2: The First Cut)
mit Agnes Bruckner, David Moscow, Scott G. Anderson, Arjay Smith, Trevor Wright, Beau Billingslea, Brian Klugman, Juanita Jennings, Nelson Lee, Gwendoline Yeo, Judy Durning, David Shackelford, Loda Davidson, Don Oscar Smith, Joe Reegan
Regie: Eric Bross
Drehbuch: Mark L. Smith
Kamera: Horacio Marquinez
Musik: Jerome Dillon
Keine Jugendfreigabe
USA / 2009
Im Meadow View Hotel sind die schmierigen Besitzer auf die Idee gekommen, die Beischlafaktivitäten von durchreisenden Pärchen mit versteckter Kamera aufzuzeichnen und an Pornohändler zu veräußern. Eines Tages filmen sie einen Sexualmörder bei der Arbeit, überwältigen den Schurken und überlegen, wie nun zu verfahren sei. Der Händler aber ist begeistert und glaubt, dass Morde sich gut verkaufen. Kurzerhand beschließt man, die Sache zum System zu machen. Ein Trio nichtsahnender Kids sollen die nächsten Stars sein.
In den letzten Jahren ist es ja ziemlich in Mode gekommen, das diverse Horrorfilme mit einem Prequel versehen werden und über Sinn oder Unsinn dieser Filme mag man geteilter Meinung sein, aber in diesem Fall finde ich es sehr gut, das man hier eine Anfangsgeschichte serviert bekommt, die zeitlich gesehen vor den Ereignissen des Vorgängers spielt. Und die teilweise negativen Kritiken, die dieser Film erhalten hat, kann ich persönlich nicht so ganz nachvollziehen.
Ganz im Gegenteil, ich bin sogar der Meinung, das "Motel - The first Cut" phasenweise noch bedrohlicher wirkt wie der schon recht gelungene erste Teil. Allein die Entstehungsgeschichte zu verfolgen, bei der es sich am Anfang ja lediglich um das anfertigen einiger Porno-Videos handelt und dann urplötzlich eine ganz andere Wendung nimmt, ist schon äusserst interessant. Doch ganz besonders hat mir die hier aufkommende, sehr bedrohliche Grundstimmung des Films zugesagt, die in meinen Augen fast noch besser und dichter ist als im Vorgänger.
Das Grauen, das sich hier mit der Zeit aufbaut, ist jederzeit dazu in der Lage, den Zuschauer richtiggehend zu fesseln und gleichzeitig zu faszinieren. Man fiebert mit den Opfern mit und obwohl man weiss, das wohl nicht alle mit dem Leben davonkommen, drückt man ihnen die Daumen und hofft, das sie ihre Haut retten können. Auch die Darsteller wissen hier zu überzeugen, liefern sie doch allesamt eine ordentliche und vor allem recht glaubwürdige Schauspielleistung ab. Sympathiepunkte können allerdings nur die Opfer verbuchen, die von den für einen solchen Film typischen Jungdarstellern gespielt werden. Doch auch, wenn die Killer alles andere als sympathisch wirken, ändert das rein gar nichts an ihren autenthischen Darstellungen. Der Sadismus und die Freude daran, ihre Opfer zu quälen, springt ihnen teils förmlich aus dem Gesicht.
Von Beginn an wird die Geschichte sehr flüssig und spannend erzählt, wobei die vorhandene Spannungsschraube kontinuirlich immer fester gezogen wird, langatmige Passagen gibt es hier zu keiner Zeit. Und das ist für mich die große Stärke des Films, denn auch wenn die Geschichte eigentlich leicht vorhersehbar ist und keine großen Überraschungen bietet, so ist sie jederzeit spannend und nimmt die volle Aufmerksamkeit des Betrachters in Beschlag.
So kann man letztendlich festhalten, das mit "Motel - The first Cut" ein sehr ansehnliches Prequel entstanden ist, dessen Story zwar nicht sonderlich innovativ ist, aber jederzeit beste und spannende Horrorunterhaltung bietet. Wem der erste teil schon gefallen hat, der sollte sich auch auf jeden Fall diesen Teil anschauen, denn es lohnt sich wirklich.
7,5/10