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Darsteller: Joe Spinell, Caroline Munro, Abigail Clayton, Kelly Piper, Rita Montone, Tom Savini, Hyla Marrow, James Brewster, Linda Lee Walter, Tracie Evans, Sharon Mitchell, Carol Henry u. A.
Maniac - die verkörperte triebhafte Grausamkeit kann nur leben, wenn er tötet. Unaufhaltsam getrieben, mordet, skalpiert und entkleidet er Frauen und Mädchen, die in sein Blickfeld geraten. In seinem Kabinett des Grauens staffiert er dann Schaufensterpuppen mit den Haaren und Kleidern seiner Opfer aus, um sich in der Welt seines Wahns mit dem zu umgeben, was ihm die Wirklichkeit versagt. In der Begegnung mit der Photografin Anna d'Antoni und der Horrorszene an der Gruft von Maniacs Mutter findet der Nervenkitzel seinen Höhepunkt und der Wahnsinn seine endgültige Form.
Ein großartiger, zutiefst bedrückender Film.
Man pendelt zwischen Verachtung und Mitleid - ja teils sogar ansatzweise "Symphatie" für Frank Zito.
Der Film würde auch ohne die grausamen, detailliert dargestellten Tötungsszenen bestens funktionieren.
Als Psychogramm eines absolut kranken, kaputten und vereinsamten Psychopathen / Serienkillers.
Im Jahre 2007 hatte ich die Gelegenheit, den MANIAC als 35 mm Kopie auf der großen Leinwand zu erleben. DAS war mein Kinohighlight 2007.
Der Film ist ein Schlag in die Magengrube. Ein nicht enden wollender, böser Fiebertraum...
Man sollte darüber nur nicht den Kopf verlieren...
An "Maniac" gefällt mir neben dem bereits von Santini Erwähnten besonders, dass man sich die Zeit nahm, die einzelnen Suspense-Sequenzen richtig schön "breitzuwalzen", den Spannungsbogen dabei aber so gekonnt aufrecht zu erhalten, dass trotzdem keine Längen entstehen. Ich denke da nur an die Verfolgungsjagd in der U-Bahn-Station - meisterlich!
Ich kann Santini nur zustimmen: Joe Spinells Fresse überlebensgroß auf der Leinwand macht einen wirklich fertig.
Wer also die Gelegenheit bekommt, "Maniac" mal im Kino zu sehen, sollte sie unbedingt wahrnehmen.
He's a maniac, maniac that's for sure,
He will kill your cat and nail him to the door.
*träller*
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
...und funktioniert sogar in englisch, da ja nicht sehr dialogreich.
Brrr, den auf 35mm, das war trotz mehrfach Sehen auf VHS/DVD ein völlig neues Ereignis.
Bekam sogar eine ganz neue Dimension.
Auf Leinwand bekam der Film eine ganz neue Wirkung und entfaltete hier auch die beste ansich. WILLIAM war hier echt nicht LUSTIG und TOM SAVINI hoch motiviert. Aber die Athmo, die Psyche des Täters funktionierte auch ohne Splatter-FX. Und wie santini schon sagte, es kam sogar so etwas wie Mitleid für den Täter auf. Das sollte auch der Film ausdrücken, dass ein Täter auch durchaus nicht nur ein gefühlloses Monster ist, sondern grade aufgrund seiner Gefühle die Taten begeht und es gibt kaum ein anderen Film (glaube ich), der das so perfekt zur Schau gestellt hat. Unnachahmlich!!!
"Maniac" gehört zwar nicht unbedingt zu meinen Lieblingen, doch man sollte den Film auf jeden Fall gesehen haben! Hackfratze Spinell spielt ganz gross auf, herrlich! Kurzkommentar:
Maniac
Nachts zieht Frank Zito (Joe Spinell) durch New York. Der psychisch völlig deformierte Frank tötet -vorzugsweise- Frauen auf grausige Art und Weise. Die Stadt wird von Angst und Schrecken gepeinigt, denn der Maniac schlägt immer wieder gnadenlos zu...
Die Schwabbelmasse namens William Lustig lieferte mit "Maniac" (1980) einen echten Nackenschlag von Film ab. Werke über irre Serienmörder sind nun wahrlich keine Seltenheit, hier steht jedoch der Wahnsinnige selbst im Mittelpunkt, wird die Story gewissermaßen aus seiner Sicht erzählt. Das Drehbuch mag dabei nicht sonderlich originell sein, trotzdem kann der Film mit einigen Stärken auftrumpfen. Zunächst wäre da natürlich Hauptdarsteller Joe Spinell. In den siebziger Jahren trat Spinell in einigen Nebenrollen auf, er war in heutigen Klassikern wie z.B. "Der Pate" (Teil 1 und 2), "Taxi Driver" und "Rocky" zu sehen. In "Maniac" spielt er derartig eindringlich, dass man es tatsächlich mit der Angst zu tun bekommen kann. Die dreckige, abstossende Atmosphäre des Filmes verstärkt diese Wirkung perfekt. Die Panschereien von Tom Savini -der auch als Opfer zu sehen ist- sind ebenfalls nicht von schlechten Eltern, von Savini ist man Qualität gewohnt. Damals war der Film ein handfester Skandal. Heute gibt es Blut und Gedärm längst auch im Mainstream zu sehen, doch die fiese Fratze von Spinell und die Atmosphäre von "Maniac" wirken noch immer verstörend und unangenehm.
Nach fast dreissig Jahren kann man dem Film ohne Zweifel einen Stempel wie "Fieser, kleiner Klassiker" aufdrücken. Gesichtsruine Joe Spinell verstarb leider bereits 1989 im Alter von lediglich 52 Jahren. Regisseur William Lustig drehte in den achtziger Jahren mit Filmen wie "Vigilante" (1982) und "Maniac Cop" (1988) weitere -durchaus sehenswerte- Streifen, doch keiner erreichte die bösartige, gemeine Intensität von "Maniac". (Trotzdem gefallen mir die genannten Titel besser)
Man muss Joe Spinell in seiner Paraderolle einfach erlebt haben!
Ich muß 9/10 vergeben, weil auch nach mehrfachen Sehen (diverse VHS und DVDs sowie 35mm) lässt mich der Film aufgrund seiner Intensität nicht mehr los und das ist halt das ausschlaggebende, diesen Film höher zu bewerten.
Ohne Spinell wäre der Film aber nicht mal halb so viel wert. Gehört aber auch zu den Filmen, die ich als Minderjähriger gesehen habe (1987) und das hinterlässt auch irgendwie nachhaltige Spuren.
dr. freudstein hat geschrieben:Gehört aber auch zu den Filmen, die ich als Minderjähriger gesehen habe (1987) und das hinterlässt auch irgendwie nachhaltige Spuren.
Das klingt ja wie ein Pro-Beschlagnahme-Argument
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
ja klar, ich renne jetzt durch Gymnasien und löse meine psychischen Probleme....quatsch, ich meinte natürlich rein filmtechnisch gesehen. Eines der Startschüße quasi für eben nicht nur mainstream-lastigen Fließbandscheiß. Es muß ja nicht immer nur Splatter sein, um sich an den Freuden bild/ton lastiger Unterhaltung zu ergötzen.
dr. freudstein hat geschrieben: Gehört aber auch zu den Filmen, die ich als Minderjähriger gesehen habe (1987) und das hinterlässt auch irgendwie nachhaltige Spuren.
Ich weiss nicht mehr wann ich "Maniac" zum erstenmal gesehen habe. 1987 war ich zumindest nicht mehr minderjährig, aber vermutlich war es sowieso früher. Auf jeden Fall war es eine abgenudelte "VHS-Sicherheitskopie".
Die nachhaltigen Spuren haben jedoch andere Filme verursacht.