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The Game - David Fincher (1997)
Verfasst: Mi 4. Jul 2012, 13:02
von purgatorio
The Game – Das Geschenk seines Lebens
Deutscher Titel: The Game – Das Geschenk seines Lebens
Originaltitel: THE GAME
Regie: David Fincher
Produktionsland: USA (1997)
Darsteller: Michael Douglas, Sean Penn, Deborah Kara Unger, James Rebhorn, Peter Donat, Carroll Baker, Anna Katarina, Armin Mueller-Stahl, Charles Martinet, Scott Hunter McGuire, Florentine Mocanu, Elizabeth Dennehy
Story:
Nicholas Van Orton (Michael Douglas) lebt ausschließlich für seine Arbeit, die zumeist aus Firmenauflösungen und Aktienhandel besteht. Er hat keine Freunde, keine Hobbies und Zynik ist für ihn lebensbestimmend. Da schenkt ihm sein Bruder (Sean Penn) die Teilnahme an einem mysteriösen Spiel, welches wie Nicholas erfährt, speziell auf die Bedürfnisse der einzelnen Spieler zugeschnitten wird. Dann aber wird er abgelehnt. Erbost will er das alles vergessen, ist aber plötzlich mitten drin im Spiel: Schlüssel tauchen bei ihm auf,ein Geschäftstermin platzt, als er notgedrungen einen Verletzten in die Klinik bringt, wird er plötzlich von der Polizei verfolgt. Das Spiel wird immer gefährlicher für ihn: sein Haus wird verwüstet, in einem Hotelzimmer finden sich Drogen und Hardcore-Videos auf seinen Namen, jemand leert seine Konten. Eine Kellnerin scheint mehr zu wissen, doch es ist schon zu spät: Nicholas wird betäubt und wacht mittellos in einem Grab in Mexiko wieder auf. Zu allem entschlossen besorgt er sich eine Waffe und beginnt, die Schuldigen zu suchen...
(via ofdb)
Re: The Game - David Fincher (1997)
Verfasst: Fr 6. Sep 2013, 22:37
von CamperVan.Helsing
Fand den damals im Kino sehr gelungen, spannend bis zum Schluss, den ich nicht spoilern möchte (obwohl sicher jeder den Film inzwischen kennt). Klar knallt der 15 Jahre später im TV nicht mehr dermaßen, aber man kann ihn immer noch gut gucken. Leider ist Deborah Kara Unger nie so der große Durchbruch gelungen, aber ich vergebe mal 3
Und zu Michael Douglas und Sean Penn muss man nicht viel sagen. Ach ja, Armin Müller-Stahl (Ostsee!) hat auch noch einen kurzen Auftritt.
Re: The Game - David Fincher (1997)
Verfasst: Fr 6. Sep 2013, 22:40
von jogiwan
ugo-piazza hat geschrieben:Leider ist Deborah Kara Unger nie so der große Durchbruch gelungen
da musst du unbedingt Cronenbergs "Crash" gucken
Re: The Game - David Fincher (1997)
Verfasst: Fr 6. Sep 2013, 22:46
von CamperVan.Helsing
jogiwan hat geschrieben:ugo-piazza hat geschrieben:Leider ist Deborah Kara Unger nie so der große Durchbruch gelungen
da musst du unbedingt Cronenbergs "Crash" gucken
Den hab ich auch damals im Kino gesehen (danach leider nicht mehr), aus dem ist mir allerdings Rosanna Arquette hauptsächlich im Gedächtnis geblieben.
Aber ansonsten hat die gute Debbie keine größeren Hauptrollen gehabt, oder?
Re: The Game - David Fincher (1997)
Verfasst: Sa 7. Sep 2013, 07:23
von purgatorio
THE GAME (THE GAME, USA 1997, Regie: David Fincher)
Auch nach der fünften Sichtung rockt der Film noch – klar viel Spannung geht durch die Kenntnis des Finales verloren, aber dennoch weiß der verworrene Film zu unterhalten. Ich find ihn gut: 7/10
Re: The Game - David Fincher (1997)
Verfasst: So 8. Sep 2013, 11:30
von Arkadin
ugo-piazza hat geschrieben:
Aber ansonsten hat die gute Debbie keine größeren Hauptrollen gehabt, oder?
Die Debbie ist übrigens Stammgast auf dem Internationalen Filmfestival in Oldenburg. Weshalb dem so ist, erzähle ich mal in Magedburg.
Da habe ich die schon oft getroffen. Ist deutlich älter geworden, aber immer noch eine sympathische und attraktive Frau, die auch nicht meckert, wenn ein nicht gerade kompetentes Kassen-Mädchen sie ins falsche Kino schicken.
Hauptrollen hat sie keine mehr, spielt aber in vielen kleineren Indie-Produktionen mit... und in der "Silent Hill"-Filmen.
Re: The Game - David Fincher (1997)
Verfasst: Fr 15. Nov 2013, 22:57
von CamperVan.Helsing
Arkadin hat geschrieben:ugo-piazza hat geschrieben:
Aber ansonsten hat die gute Debbie keine größeren Hauptrollen gehabt, oder?
Die Debbie ist übrigens Stammgast auf dem Internationalen Filmfestival in Oldenburg. Weshalb dem so ist, erzähle ich mal in Magedburg.
Verdammt, ich fuhr nach Magdeburg statt nach Magedburg und weiß daher nicht, weshalb dem so ist.
Re: The Game - David Fincher (1997)
Verfasst: Di 26. Nov 2013, 17:31
von buxtebrawler
„Eine Bande verzogener Kinder macht mit mir, was sie will!“
„The Game“, US-Regisseur David Finchers nach „Alien³“ und „Sieben“ dritter Film, wurde im Jahre 1997 ein Action-Paranoia-Thriller der verglichen mit seinem o.g. Noir-Zweitling leichter verdaulichen Sorte. Das Drehbuch stammt von John Brancato und Michael Ferris („Terminator 3 – Rebellion der Maschinen“).
Der kalifornische Investmentbanker und Millionär Nicholas Van Orton (Michael Douglas, „Falling Down“) hat seine Ehe ruiniert, dadurch seine Frau an einen anderen verloren und ist im Begriff, ein immer zynischerer, materiell reicher, doch emotional verarmter Finanzhai zu werden, den außer seinen Geschäften nicht mehr viel interessiert. Zu seinem Geburtstag erhält er von seinem sich charakterlich sehr unterscheidenden Bruder Conrad (Sean Penn, „Milk“) die Teilnahme an einem ominösen Gewinnspiel, über das Conrad nicht viel erzählt und über das Nicholas selbst beim aus reiner Neugierde Absolvieren des Eignungstests nichts erfährt – außer, dass es individuell auf jeden Spieler zugeschnitten sein soll. Und obwohl ihn ein Anruf erreicht, dass er abgelehnt worden wäre, wird sein Leben nach und nach auf den Kopf gestellt: Anscheinend spielt man tatsächlich ein Spiel mit ihm, und zwar ein sehr Böses, das Nicholas‘ Ansehen, seine gesamte Existenz und schließlich gar sein Leben gefährdet…
Mit „The Game“ schien David Fincher nach seinem düsteren „Sieben“ zur Abwechslung etwas positive Energie verbreiten zu wollen, auch wenn es lange Zeit nicht unbedingt den Anschein hat. Der Film beginnt seine Hauptrolle mittels Schmalspuraufnahmen aus dessen Kindheit zu charakterisieren und schafft damit einen die Diskrepanz zwischen der kindlichen Unbeschwertheit Nicholas‘ und seiner derzeitigen Existenz aufzeigenden Kontrast. Diverse über den Film verteilte eingestreute Rückblenden erinnern immer wieder daran, dass Nicholas nicht immer der Snob mit 2.000-Dollar-Schuhen war. Gespickt mit etwas Situationskomik gerät dieser nun in immer mehr die Ausmaße eines Action-Thrillers annehmende Konfusionen, wird zur Marionette in einem aufwühlenden Spiel und kämpft gegen einen scheinbar allgegenwärtigen, unsichtbaren Gegner, bis er nicht mehr weiß, wem er überhaupt trauen kann, wer Freund und wer Feind ist und was man mit diesen Spielchen bezweckt – bis er anscheinend kurz davor steht, alles zu verlieren, wofür er sein Leben lang gearbeitet hat. Alles zwischenzeitliche sich in Sicherheit wiegen scheint nur kurze Zeit später bestraft worden zu sein; in die Enge getrieben sieht Nicholas nur noch einen einzigen Ausweg.
Der Zuschauer verfügt zu keinem Zeitpunkt über mehr Informationen als Nicholas, was auch bei mangelnder Identifikationsmöglichkeit mit dem reichen Schnösel „The Game“ zu einer nervenaufreibenden, hochspannenden Angelegenheit macht, die immer wieder Netz und doppelten Boden ausrollt und in einem wendungsreichen Finale mündet. Ebenso wie Nicholas durchlebt man ein Wechselbad der Gefühle und hat am Ende möglicherweise gar Tränen der Erlösung in den Augen. Dass die ganze Sause hochgradig konstruiert und unrealistisch ist, muss jedoch auch Fincher klargewesen sein und so setzte er auf ein immer höher werdendes Tempo, auf episodenhafte Kurzweil und eine technisch anspruchsvoll umgesetzte, letztlich jedoch recht einfache Erfolgsformel. Die schlussendliche Pointe erscheint angesichts des betriebenen Aufwands – sowohl des fiktiven Spielanbieters als auch des realen Drehteams um Fincher – fast schon profan und lässt doch deutliche Fragen nach Verhältnismäßig- und moralischer Verantwortbarkeit aufkommen.
Allzu ernstnehmen sollte man „The Game“ indes nicht, sondern ihn eher als auf hohem Niveau verdammt unterhaltsam umgesetzte Parabel auf das Älterwerden, menschliche Werte und die Priorisierungen zwischenmenschlicher Beziehungen, materiellen Besitzes etc. begreifen, ohne dass sonderlich in die Tiefe gegangen und beispielsweise Nicholas‘ fragwürdiger Beruf als solcher infrage gestellt werden würde. Ein Film wie dieser hätte auch ganz schnell ins Auge gehen und oberflächlicher Hollywood-„Blockbuster“-Kitsch mit viel Kawumms werden können, doch Michael Douglas stellt die breite Palette seines schauspielerischen Talents eindrucksvoll unter Beweis, Deborah Kara Unger („Crash“) erweist sich als erstklassige Wahl für die undurchsichtige, in sein Leben tretende Dame zwischen Ghetto-Schick, Femme fatale und abgebrühtem Profi und David Fincher gelang es, aus der Thematik einen stellenweise arg beunruhigenden Film zu machen, der das eigene Leben bzw. das, was man dafür hält, als wackliges Konstrukt beschreibt, das durch Eingriffe von Unbekannt schnell ins Wanken geraten kann, die mitunter erdrückende Last millionenschweren Besitzes und die Gefahr daraus resultierender Paranoia aufgreift und unterbewusste Ängste vor dem Kontrollverlust instrumentalisiert, um auf höchstmögliche Weise von seinem Publikum Besitz zu ergreifen, ohne es mit Schwarzweißmalerei oder Appellen an die niedersten Instinkte zu beleidigen. Das ist mir knappe 8 von 10 Überraschungspartys wert.
Re: The Game - David Fincher (1997)
Verfasst: Fr 11. Dez 2015, 18:40
von CamperVan.Helsing
USA 1997
D: Michael Douglas, Sean Penn, Deborah Kara Unger
Nicholas Van Orton (Michael Douglas) lebt ausschließlich für seine Arbeit, die zumeist aus Firmenauflösungen und Aktienhandel besteht. Er hat keine Freunde, keine Hobbies und Zynik ist für ihn lebensbestimmend. Da schenkt ihm sein Bruder (Sean Penn) die Teilnahme an einem mysteriösen Spiel, welches wie Nicholas erfährt, speziell auf die Bedürfnisse der einzelnen Spieler zugeschnitten wird. Dann aber wird er abgelehnt. Erbost will er das alles vergessen, ist aber plötzlich mitten drin im Spiel: Schlüssel tauchen bei ihm auf,ein Geschäftstermin platzt, als er notgedrungen einen Verletzten in die Klinik bringt, wird er plötzlich von der Polizei verfolgt. Das Spiel wird immer gefährlicher für ihn: sein Haus wird verwüstet, in einem Hotelzimmer finden sich Drogen und Hardcore-Videos auf seinen Namen, jemand leert seine Konten. Eine Kellnerin scheint mehr zu wissen, doch es ist schon zu spät: Nicholas wird betäubt und wacht mittellos in einem Grab in Mexiko wieder auf. Zu allem entschlossen besorgt er sich eine Waffe und beginnt, die Schuldigen zu suchen... (OFDB)
Ist das echt schon fast 20 Jahre her, dass ich den im Kino gesehen hab?
Damals hat mich "The Game" richtig gepackt, wie sich die Schlinge um Michael Douglas immer weiter zuzieht, bis schließlich
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Ich verrate doch hier das Ende nicht, obwohl den Film doch eh jeder gesehen hat.
. Die Wirkung lässt bei Wiederholungen zwangsläufig nach, aber auch heute noch gefällt mir "The Game" ausnehmend gut. Gut gefällt mir in jeder Hinsicht hier auch Deborah Kara Unger, die es wider Erwarten doch nicht bis ganz nach oben schaffte.
Re: The Game - David Fincher (1997)
Verfasst: Fr 19. Mär 2021, 22:12
von CamperVan.Helsing
Bei einer aktuellen Sichtung ist mir im Abspann der Name Carroll Baker aufgefallen.
Lange nach "Baby Doll" und ihrer Giallo-Phase ist Ms. Baker hier tatsächlich als Nicholas Van Ortons Haushälterin Ilsa (!) zu sehen.