Tatort: Kressin und der Laster nach Lüttich - Tom Toelle (1971)
Verfasst: Sa 7. Jul 2012, 23:28
Alternativer Titel: Tatort, Kressin und der Laster nach Lüttich
Produktionsland: Deutschland
Produktion: WDR
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Tom Toelle
Drehbuch: Wolfgang Menge
Kamera: Jan Kalis
Schnitt: Lothar Kirchem
Musik: Klaus Doldinger
Länge: ca. 79:07 Minuten
Freigabe:
Darsteller:
[center]Zollfahnder Kressin - Sieghardt Rupp
Elisabeth - Katrin Schaake
Zollrat - Hermann Lenschau
Kommissar Lutz - Werner Schumacher
Sievers - Ivan Desny
Vondracek - Manfred Seipold
Strauss - Friedrich Schütter
Desroches - Jean-Pierre Zola
Patzke - Gernot Duda
Ewald - Joachim Richert
Müllerburg - Heinz Meier
Paul - Horst Hesslein
Semmler - Hammie de Beukelaer
Kalun - Peter Seljee
Erwin - Hennie van Raalte
Fritz - Jean-Baptiste Jouby
Hausschild - Karl-Heinz Walther[/center]
Kressin ist einem Schmugglerring auf der Spur, der unverzollten Alkohol einschleust. Als einer von Kressins Kollegen, der Undercover innerhalb des Schmugglerrings arbeitete zu Tode kommt, ist Kressin gefordert.
Ein Jahr nach „Das Millionenspiel“ führte Tom Toelle in diesem Tatort die Regie. Was Toelle dort erreichte war eine ganze Menge, denn dieser Tatort hat wirklich Einiges zu bieten.
Der Start vollzieht sich am Kölner Hauptbahnhof und Kressin ist auf Beobachtungskurs. Der Verdächtige ist ein gewisser Sievers, gespielt von Ivan Desny. Was uns dabei einfällt ist: dass Desny doch bereits schon im vorherigen Kressin-Tatort „Kressin und der tote Mann im Fleet“ aktiv war und dort ebenfalls den Namen Sievers hatte. Demnach ein kurzes aber erfreuliches Wiedersehen mit dem Gentleman-Ganoven.
Weitere nette Schauspielkollegen sollen allerdings noch folgen. Manfred Seipold spielt die Rolle des Undercover-Fahnders Vondracek und Friedrich Schütter die Rolle von Strauss. Wer Friedrich Schütter vielleicht nicht vom Namen her kennt, der kennt zumindest seine markante Stimme, die er Ben Cartwright innerhalb der Bonanza-Synchronisation verlieh.
Die Story um den Laster nach Lüttich wird langsam aufgebaut und zeigt sich als sehr bodenständig. Des weiteren ist diese mit einer passenden Musik unterlegt.
Kressin zeigt sich diesmal weniger in der Rolle des Arbeitverachtenden Zollfahnders und Lebemanns, sondern befindet sich eher im Part des Draufgängers. Dazu lässt sich der Zollfahnder auch gern in das Krisengebiet katapultieren. Dass es in diesem Krisengebiet äußerst heiß hergeht, macht Kressin nicht allzu viel aus. Jegliche Fragen aus seinem Umfeld weiß er mit Sarkasmus und Ignorieren aus dem Weg zu räumen.
Wirklich gut ist die Atmosphäre in Lüttich. Kressin ist ein Fremder innerhalb Belgiens und lehnt sich extrem weit aus dem Fenster. Die Gefahr mag ihn kalt lassen, aber dem Publikum wird eine hochbrisante Atmosphäre vermittelt. Dass dabei noch schlammige Feldwege zum Schauplatz von Prügeleien (die ebenfalls sehr überzeugend dargestellt werden) fungieren, vermittelt ein weiteres unbehagliches Gefühl.
Als kleines optisches Bonbon wird ein gezackter Aufkleber mit der Aufschrift „Tschibo senkt die Kaffeepreise“ an der Glastür eines kleinen Cafes präsentiert.
Fazit: Mit Wortwitz, Schlagfertigkeit und ohne jegliche Selbstzweifel rockt Sieghardt Rupp auch diesen Tatort, so wie man es von ihm kennt. Kressin ist einfach klasse.
Besser als der tote Mann im Fleet, aber nicht ganz so genial wie der von Kressin gestoppte Nordexpress.
8/10
Ein Jahr nach „Das Millionenspiel“ führte Tom Toelle in diesem Tatort die Regie. Was Toelle dort erreichte war eine ganze Menge, denn dieser Tatort hat wirklich Einiges zu bieten.
Der Start vollzieht sich am Kölner Hauptbahnhof und Kressin ist auf Beobachtungskurs. Der Verdächtige ist ein gewisser Sievers, gespielt von Ivan Desny. Was uns dabei einfällt ist: dass Desny doch bereits schon im vorherigen Kressin-Tatort „Kressin und der tote Mann im Fleet“ aktiv war und dort ebenfalls den Namen Sievers hatte. Demnach ein kurzes aber erfreuliches Wiedersehen mit dem Gentleman-Ganoven.
Weitere nette Schauspielkollegen sollen allerdings noch folgen. Manfred Seipold spielt die Rolle des Undercover-Fahnders Vondracek und Friedrich Schütter die Rolle von Strauss. Wer Friedrich Schütter vielleicht nicht vom Namen her kennt, der kennt zumindest seine markante Stimme, die er Ben Cartwright innerhalb der Bonanza-Synchronisation verlieh.
Die Story um den Laster nach Lüttich wird langsam aufgebaut und zeigt sich als sehr bodenständig. Des weiteren ist diese mit einer passenden Musik unterlegt.
Kressin zeigt sich diesmal weniger in der Rolle des Arbeitverachtenden Zollfahnders und Lebemanns, sondern befindet sich eher im Part des Draufgängers. Dazu lässt sich der Zollfahnder auch gern in das Krisengebiet katapultieren. Dass es in diesem Krisengebiet äußerst heiß hergeht, macht Kressin nicht allzu viel aus. Jegliche Fragen aus seinem Umfeld weiß er mit Sarkasmus und Ignorieren aus dem Weg zu räumen.
Wirklich gut ist die Atmosphäre in Lüttich. Kressin ist ein Fremder innerhalb Belgiens und lehnt sich extrem weit aus dem Fenster. Die Gefahr mag ihn kalt lassen, aber dem Publikum wird eine hochbrisante Atmosphäre vermittelt. Dass dabei noch schlammige Feldwege zum Schauplatz von Prügeleien (die ebenfalls sehr überzeugend dargestellt werden) fungieren, vermittelt ein weiteres unbehagliches Gefühl.
Als kleines optisches Bonbon wird ein gezackter Aufkleber mit der Aufschrift „Tschibo senkt die Kaffeepreise“ an der Glastür eines kleinen Cafes präsentiert.
Fazit: Mit Wortwitz, Schlagfertigkeit und ohne jegliche Selbstzweifel rockt Sieghardt Rupp auch diesen Tatort, so wie man es von ihm kennt. Kressin ist einfach klasse.
Besser als der tote Mann im Fleet, aber nicht ganz so genial wie der von Kressin gestoppte Nordexpress.
8/10