Die Fürsten der Dunkelheit
(Prince of Darkness)
mit
Donald Pleasence, Jameson Parker, Victor Wong, Lisa Blount, Alice Cooper, Dennis Dun, Susan Blanchard, Anne Marie Howard, Ann Yen, Ken Wright, Dirk Blocker, Jessie Lawrence Ferguson
Regie:
John Carpenter
Drehbuch:
John Carpenter
Kamera:
Gary B. Kibbe
Musik:
John Carpenter / Alan Howarth
ungeprüft
USA / 1987
Plötzlich auftretende Veränderungen in der Umwelt und schreckliche Naturkatastrophen verheißen für all diejenigen, die die Zeichen deuten können, nichts Gutes: Die Wiederkehr Satans steht kurz bevor. In einer zerfallenen Kirche mitten in Los Angeles, gefangen in einem gläsernen Schrein, schlummert seit Jahrhunderten das Böse. Als Wissenschaftler diesem furchtbaren Geheimnis auf den Grund gehen wollen, erwacht die dämonische Kraft des uralten Anti-Gottes. Mit Hilfe eines Priesters versuchen sie verzweifelt, dem Bösen zu trotzen. Doch alle Anstrengungen sind vergebens. Nach und nach werden alle Beteiligten zu Zombies. Satan hat seine Fesseln abgelegt und bereitet mit rasender Wut alles vor, um seinem Vater, dem Anti-Gott, einen würdigen Empfang zu bereiten...
Der Name John Carpenter wird von den meisten Leuten ganz unweigerlich mit seinem Meisterwerk "Halloween - Die Nacht des Grauens" in Verbindung gebracht, wodurch viele andere absolut großartige Werke des Altmeisters schon fast eine Art Schatten-Dasein führen und relativ selten Erwähnung finden. Auch "Die Fürsten der Dunkelheit" kann man in diese Riege einordnen, denn obwohl der Film zumeist gute Kritiken erhält, denken die meisten Leute nicht sofort an ihn, wenn der Name Carpenter fällt. Dabei hätte es "Prince of Darkness" wie der Film im Original heißt dies auf jeden Fall verdient, präsentiert sich doch von der ersten Minute an ein Szenario im typischen Stil des Regisseurs, das durchgehend eine schon fast hypnotische Ausstrahlung auf den Betrachter ausübt. In erster Linie ist das sicherlich der religiösen Thematik zu verdanken, denn eine Geschichte die sich um den leibhaftigen Teufel dreht, übt wohl schon ihren ganz eigenen Reiz aus. Man kann sich sicherlich denken, das der gute John eine ganze Menge aus einer solchen Thematik herausholen kann und genau das ist hier auch der Fall. Von einer herrlich dichten-und jederzeit bedrohlichen Atmosphäre unterstützt, zieht einen die Story ganz automatisch in ihren Bann und sendet dabei eine solch ungeheure Faszination aus, das man sich dieser unmöglich entziehen kann.
Dramaturgisch ist die Geschichte erstklassig aufgebaut, wird man zu Beginn noch mit kleineren Andeutungen und Puzzle-Teilchen bedient, so ergeben sich mit zunehmender Laufzeit immer mehr die Zusammenhänge des Ganzen und rücken die okkulte Grundstimmung immer mehr in den Vordergrund. Dabei wurde es auch nicht versäumt, das Geschehen einmal mehr mit einer hervorragenden musikalischen Untermalung zu versehen, wie man es eigentlich generell von Carpenter gewohnt ist. Hinzu kommt der perfekt ausgewählte Schauplatz der alten Kirche, in der sich der Großteil der Ereignisse abspielt, denn gerade die düster gehaltenen unterirdischen Katakomben jagen einem so manch angenehmen Schauer über den Rücken. Damit aber nicht genug, ist hier auch eine absolut glänzend agierende Darsteller-Riege am Werk, die durch ihre überzeugenden Leistungen ein unverzichtbarer Anteil eines insgesamt hervorstechenden Gesamt-Eindruckes sind, den man fast schon zwangsläufig von diesem Film gewinnen muss.
Anders als sonst unterscheidet sich "Die Fürsten der Dunkelheit" aber auch ein wenig von anderen Werken des Regisseurs, ist hier doch für seine Verhältnisse ein recht ansehnlicher Härtegrad vorhanden. Nun verhält es sich zwar nicht so, das man sich auf ein SFX Spektakel einstellen müsste, aber es sind durchaus einige Passagen vorhanden, in denen es etwas blutiger zugeht. Doch auch in dieser Beziehung kann man sich auf Mr. Carpenter verlassen, hat er doch die genau richtige Mischung gefunden, um dem Zuschauer ohne übertriebene Gewaltdarstellungen ein sehr glaubhaftes Szenario zu präsentieren, das im Prinzip keinerlei Schwächen offenbart. Natürlich sollte man dabei nicht an den Realitäts-Gehalt der Geschichte an sich denken, da dieser sich wohl vielmehr im Reich der Fabeln-und Legenden bewegt. Für mich persönlich handelt es sich hier um eine der besten Arbeiten Carpenter's, dessen filmisches Schaffen nun nicht gerade wenige Klassiker hervorgebracht hat, unter denen vorliegender Film ganz bestimmt an der Spitze der Nahrungskette einzuordnen ist.
Auch nach über einem Viertel-Jahrhundert hat "Die Fürsten der Dunkelheit" rein gar nichts von seiner Faszination ausgeübt und so mancher Horrorfilm der Neuzeit könnte sich hier eine ganz dicke Scheibe abschneiden. Mit relativ geringen Mitteln wurde hier eine Geschichte ins Bild gesetzt, die beim Zuschauer die maximale Wirkung erzielt. Dabei ist es auch vollkommen egal wie oft man diesen Film schon gesehen hat, denn bei jeder neuerlichen Sichtung wird man von Beginn an von dieser einzigartigen Atmosphäre-und Faszination ergriffen, denn das Geschehen auf einen ausübt. Und so kann man nur immer wieder feststellen, das es sich hier um einen absoluten Genre-Klassiker handelt, der zwar eher selten als ein solcher betitelt wird, diese Bezeichnung jedoch aufgrund der vorhandenen Klasse auf jeden Fall mehr als verdient hat.
Fazit:
Natürlich mag ein jeder das anders sehen, aber "Die Fürsten der Dunkelheit" zählt meiner Meinung nach zu den 5 besten Filmen, die unter der Regie von John Carpenter entstanden sind. Ein stimmiges Szenario voller Tempo und einigen härteren Passagen, das gleichzeitig mit einer Grundstimmung versehen ist die ihresgleichen sucht. Die perfekte musikalische Untermalung, eine faszinierende Story und tolle Darsteller runden dann ein Film-Erlebnis ab, das man sich auch gern in regelmäßigen Abständen immer wieder zu Gemüte führt.
9/10